Blick in ein Großraumbüro

Ihre Meinung zu 20 Prozent der Beschäftigten berichten von sexueller Belästigung im Job

Anzügliche Blicke, übergriffige Worte, unerwünschte Nähe - 20 Prozent der Beschäftigten haben das laut einer Studie schon im Arbeitsalltag erlebt. Die Folgen von sexueller Belästigung sind schwerwiegend, nicht nur für die Betroffenen.

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132 Kommentare

Kommentare

Jaydi Wenz

Durch männliches Balzgehabe geht im Arbeitsalltag leider sehr viel Effizienz verloren. Da müssten die Männer sich mal an die eigene Nase fassen (statt sonst wohin).

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silgrueblerxyz

//Durch männliches Balzgehabe geht im Arbeitsalltag//

Das männliche Balzgehabe umfasst in der Regel deutlich mehr Aktivitäten als gelegentlich ein anzüglicher Blick.

Nachfragerin

In meinem Schulalltag beobachte ich nicht nur Schülern, die immer die lautesten sein wollen, sondern auch Schülerinnen, die alle paar Minuten in Gruppen aufs Klo müssen.

Unter den erwachsenen Kollegen ist mir aber nie aufgefallen, dass irgendwer aufgrund seines Sexualtriebs ineffizient arbeitet.

fathaland slim

Daß Frauen gern in Gruppen aufs Klo gehen, ist mir auch schon aufgefallen.  Aber hat das was mit Sexualtrieb zu tun?

wie-

>> Aber hat das was mit Sexualtrieb zu tun?

Nix. Aber mich interessiert die Begründung des Themenbezugs des Hinweises auch.

Pax Domino

Im Swingerclub auf alle Fälle.

Giselbert

Also ich habe noch niiiiiie von sexueller Belästigung aus erster Hand gehört und gesehen schon gar nicht.  Von Frauen habe ich öfters mal die Bemerkung gehört, dass sie gerne in Gruppen mit Männern arbeiten, da es in reinen Frauengruppen schon mal zickig zugeht.

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narr_ativ

Wundert uns dieses Standard Statement vom Stammtisch aus dieser Ecke? Das Schöne an Clichees ist, dass die Realität sie immer wieder bestätigt. Kennt Ihr noch den vom Mantra Fahrer?

vaihingerxx

wenn sie das so sehen wollen !

ob es immer Klischee sind oder den Erfahrungen entsprechen

unstrittig wird es doch auch für sie sein, dass Männer und Frauen doch unterschiedlich ticken

fathaland slim

Also ich habe noch niiiiiie von sexueller Belästigung aus erster Hand gehört

Ach, Tatsache?

Das sagt viel über Ihre Wahrnehmung der Umwelt aus.

heribix

Ich habe zwar schon davon gehört aber nie von jemanden Betroffenen (erster Hand ) persönlich. 

fathaland slim

Das überrascht mich jetzt aber.

heribix

Mag vielleicht daran liegen das man sich in den konservativen Kreisen in denen ich mich bewege sich zu benehmen weis und Anstand und Respekt noch was bedeuten. 

Eudialyt4

Ach bitte, dass kann nicht Ihr Ernst sein.

harry_up

Ich komme aus dem ungläubigen Kichern nicht mehr raus.

Eudialyt4

Erzählt auch nicht jede gerne jeden. Ist sehr schambesetzt, leider immer noch auf der Opferseite

saschamaus75

>> Von Frauen habe ich öfters mal die Bemerkung gehört, dass sie gerne...

 

Wird Ihr permanenter Whataboutism und Ihre ständigen Relativierungen nicht auch irgendwann mal für Sie selbst zu widerwärtig? oO

 

Hab_Gesichert_Extrem_Recht

Zitat: "Also ich habe noch niiiiiie von sexueller Belästigung aus erster Hand gehört und gesehen schon gar nicht.  Von Frauen habe ich öfters mal die Bemerkung gehört, dass sie gerne in Gruppen mit Männern arbeiten, da es in reinen Frauengruppen schon mal zickig zugeht."

.

Wie mir scheint, haben Sie ein auf stereotypen Geschlechterrollen aufbauendes Männer- und Frauenbild!

Wie sexistisch!

Wie ewig-gestrig!

Wir sind alle gleich, bunt und vielfältig!

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Was kommt als nächstes? Dass Frauen ja eigentlich ganz gerne sexuell belästigt werden?

vaihingerxx

wenns der Richtige ist !

warum nicht - könnte ich mir vorstellen !

wie-

>> warum nicht - könnte ich mir vorstellen !

Steigerung von "unterirdisch"? "vaihingerxx".

asimo

Ich bin während meiner Zivizeit im Dienst von einer Kollegin sexuell belästigt worden. War irritierend und nicht so schön. Habe die Stelle bald wieder verlassen. Passiert häufig. 

 

silgrueblerxyz

//War irritierend und nicht so schön. Habe die Stelle bald wieder verlassen. Passiert häufig. //

Vielleicht müssen Sie das Scicksal ertragen, ein besonders attraktives Kerlchen zu sein.

asimo

Nee, eher stinknormal. Recht schlank und sportlich, aber kein Model oder so (ich bin zufrieden, aber würde mich ganz ehrlich nicht als besonders attraktiv bezeichnen).

silgrueblerxyz

//würde mich ganz ehrlich nicht als besonders attraktiv bezeichnen//

Manchmal kann ein Traumcharakter für Frauen das Gleiche bewirken.

artist22

"Manchmal kann ein Traumcharakter für Frauen das Gleiche bewirken." Oder eine orangene Haartolle ;-)

Egleichhmalf

„Habe die Stelle bald wieder verlassen. Passiert häufig.“

Was passiert häufig? Dass Sie oft die Stelle wechseln, oder dass Sie aufgrund Ihrer ungeheuer männlich-erotischen Ausstrahlung permanent von Damen in eindeutiger Absicht verfolgt werden?

So haben wir alle unser Wunschdenken :-))y

asimo

Sexuelle Belästigung passier häufig. Nicht nur mir, so dern vielen. Übrigens binnich in den letzten Jahren nicht mehr offensichtlich belästigt worden. Das war eher so um die Jahrtausendwende. 

Und nein, ich war eben nicht der männlich-erotische Überflieger, sondern offensichtlich nur manchmal zur falschen Zeit am falschen Ort. Veralbern Sie das bitte nicht.

fathaland slim

Sexuelle Belästigung passier häufig. Nicht nur mir, so dern vielen. Übrigens binnich in den letzten Jahren nicht mehr offensichtlich belästigt worden. Das war eher so um die Jahrtausendwende.

Sie sind jetzt ein Vierteljahrhundert älter. Mit dem Alter lässt das Belästigtwerden nach.

artist22

"Mit dem Alter lässt das Belästigtwerden nach." Zumindest in diesem Tätigkeitsbereich ;-)

fathaland slim

Richtig.

wie-

>> Von Frauen habe ich öfters mal die Bemerkung gehört, dass sie gerne in Gruppen mit Männern arbeiten, da es in reinen Frauengruppen schon mal zickig zugeht.

Von Männern habe ich öfters mal die Bemerkung gehört, dass sie gerne in Gruppen mit Frauen arbeiten, da dann Zusammenarbeit gesitteter, erfolgreicher, zielgerichteter, höflicher, themenfokussierter läuft. Was übergriffigem "HöhöHö-hab dich nicht so-war doch nicht so gemeint, kannst du keinen Spaß vertragen"-Verhalten durch Männer leider nicht vorbeugt.

narr_ativ

In einem Frauenteam das meine Ex leitete hatten Männer einen schweren Stand, einfach weil ihnen das Leistungniveau der sehr effektiven Frauen zu hoch war. Sie wurden sozusagen depotenziert. Was ist denn das nun? -

Was will ich damit sagen? Dass die Realität in einer liberalen offenen Welt doch etwas vielschichtiger ist, als dass das der dumpfe Stammtisch versteht. Es gibt eben mehr als nur zwei Geschlechtsclichees und - Identitäten.

Eudialyt4

Äh, wenn die Arbeitsleistung der Frauen besser war, wie die der Männer im Team, hat das wenig mit sexueller Belästigung zu tun.

draufguckerin

….“ noch nie von sexueller Belästigung … gehört“ Das mag daran liegen, dass es in Ihrem Bekanntenkreis keine Frauen gibt, die sich Ihnen anvertrauen möchten.  

Eudialyt4

Das nehme ich auch an.

Grossinquisitor

Im Beitrag wird nicht nach Branchen differenziert. Ich kann mir vorstellen, dass es beispielsweise in der Gastronomie anders zugeht, wie in einer spröden Anwaltskanzlei. 

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fathaland slim

Die Mädels in der Gastronomie wissen sich zu wehren. Da hat Machoattitüde wenig Chancen.

Woher ich das weiß?

Mein Leben lang habe ich in der Gastronomie gearbeitet, wenn auch auf der anderen Seite des Tresens. Da lernt man sich kennen.

silgrueblerxyz

//dass es beispielsweise in der Gastronomie anders zugeht, wie in einer spröden Anwaltskanzlei.//

Ich fürchte, dass sexuelle Triebe überall existent sind. 

fathaland slim

Ja, natürlich. Aber die Umgehensweise damit ist je nach Branche unterschiedlich.

vaihingerxx

wenn ich mich an das Theater mit der Reporterin nachts um 11:00 an einer Hotelbar erinnere wo der Rainer Brüderle eine Bemerkung über deren Dekolletee machte .....

nebenbei erwähnt, ihr erst nach einem Jahr auffiel, dass es ihr unangenehm war

D. Hume

Ab 23 Uhr darf man bekanntlich anzügliche Sprüche über das Dekolleté der Gegenüber machen. Besonders an Hotelbars. Da erwartet man das ja geradezu. 

vaihingerxx

genau auf das wollte ich raus

wer also was anderes erwartet / erhofft

hat wohl lange in nem tibetischen Kloster weit ab der Welt gelebt

ich will ja kein Extrembeispiel als Vergleich wählen, aber wer in St Pauli rumsteht des nachts, hofft ja auf anmache .....

D. Hume

Oh man...

Mein satarischer Kommentar hatte genau die gegenteilige Aussage. Danke nochmal für die Bestätigung Ihres Weltbilds.

harry_up

Sie treffen den Nagel auf den Kopf. 

silgrueblerxyz

//Besonders an Hotelbars. Da erwartet man das ja geradezu. //

Da hat ja Alkoholgenuss oft schon die Hemmschwelle gesenkt.

fathaland slim

Ja, so ist es. Um den Bluessänger Leroy Carr mit seinem Straight Alky Blues (1929) u zitieren:

Straight alky (alcohol) put ideas in your head.   

But sometimes your body can't do, what these ideas said...                                                                                                                                     

wie-

>> Da hat ja Alkoholgenuss oft schon die Hemmschwelle gesenkt.

Wobei doch hier Thema "Belästigung am Arbeitsplatz" und nicht in der Freizeit ist.

D. Hume

Das macht er auch beim Brunch, Grillen oder der Heimfeier. Die Situation Brüderle/Journalistin war eine typische Übergriffikgeit. Wie aus dem Chauvi-Handbuch.

Ich möchte nicht auf mein Dekolleté (Wäre auch enttäuschend, da ich ein Mann bin) oder den Inhalt meiner Jeans angesprochen werden. Besonders bei der Arbeit nicht.

Kari

Eine  spröde  Anwaltskanzlei  muß  man   erst  mal  finden.  Was  glauben  Sie,  welche  Register  Anwältinnen  heutzutage  alles  ziehen,  um  Gerichtsprozesse  zu  gewinnen  ?

fathaland slim

Das mit der sexuellen Belästigung ist keine einfache Sache. Denn oft liegt es auch in der Wahrnehmung dessen, der sich belästigt fühlt. Das ist ähnlich wie mit Beleidigung. Wer sich beleidigt fühlen will, wird das tun.

Womit ich selbstverständlich nicht abstreiten möchte, daß es sowohl sexuelle Belästigung als auch Beleidigung gibt.

Ich kann  für mich nur sagen, daß ich im Umgang mit meinen Mitmenschen eine durchaus robuste Sprache pflege, aber mich auch für sensibel halte, wenn ich merke, daß ich bei meinem Gegenüber unwillentlich Grenzen überschreite.

Aber oft schon ist es mir passiert, daß Frauen sich  von mir sexuell belästigt fühlten. Wenn ich dann darauf hinwies, daß ich an Frauen, da stockschwul, sexuell eigentlich gar nicht interessiert bin, dann war das aber auch öfters mal nicht recht.

Wie gesagt, ganz, ganz schwieriges Thema, das viel Fingerspitzengefühl erfordert. 

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vaihingerxx

sie sprechen es an !

zum einen Fingerspitzengefühl, zum anderen ist vielleicht auch bei der einen/anderen der Wunsch Vater des Gedankens, 

wie sagte die Dame bei der Centis Werbung: sie hätte immer nen Regenschirm dabei, wenn einer zudringlich wird, und ein tolles Parfüm wenn keiner zudringlich wird 

asimo

Die im Artikel angegebene Deifinition ist schon arg einseitig bis beliebig.  Aber ich denke, dass auch mit einer strengeren Definition 20% bereits belästigt wurden. Ich erlebte sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und mehrfach in anderen Umfeldern von m/w gleichermaßen. Und das waren eben nicht einfach nur Blicke, sondern Griffe z.B. in den Schritt oder eindeutige „Angebote“ um die ich nicht gebeten habe. Und dabei bin ich gar nicht so ein heißer Feger.

Manchmal ist aber die Grenze zwischen Kompliment und Belästigung auch sehr eng. Mit richtig justierten Antennen merkt man aber meistens was wie gemeint ist.

itssomething

Ich glaube das ist die differenzierteste Ansichtsweise. Ich selbst habe lange in einem Großraumbüro gearbeitet in dem eine Frau und der Rest Männer waren. Es wurden viele derbe Witze gemacht aber es war auch der Humor der Frau also alles in Ordnung. Es war aber auch klar gewesen das es für andere vielleicht zu weit gegangen wäre, wichtig war und ist das man offen sagt wenn etwas zu weit geht und dann muss der/die Gegenüber das respektieren und sich im Zweifelsfall entschuldigen. Dann sollte die Sache sich auch erledigt haben und man muss kein Fass aufmachen. 

Bei Handgreiflichkeiten oder wenn die Leute eben nicht aufhören dann ist es natürlich eine ganz andere Sache und dann muss HR eingeschaltet werden.
 

narr_ativ

Meine Erfahrungen aus meinem schwulen Bekanntenkreis, der nicht klein ist (Theater): manche Schwule hofieren Frauen etwas sehr übermässig, manche sind unbeholfen, andere gar ziemlich aggressiv. Bei Ihnen vermute ich, dass Ihre lockere Art vielleicht manchmal nicht verstanden wird. Das kenne ich von mir, wenn ich Chauvi Sprüche ironisiere. Frauen reagieren ja auch manchmal etwas gar unsouverän, verkrampft. Ich finde solange kein Machtgefälle besteht und keine Übergriffe stattfinden, dürfen Grenzen auch mal touchiert werden. Ich kenne Frauen, die das schätzen und gut parieren können. Das kann dann beiden Seiten Spass machen.

fathaland slim

Ich finde solange kein Machtgefälle besteht und keine Übergriffe stattfinden, dürfen Grenzen auch mal touchiert werden:

Danke. Genau das ist es.

Eudialyt4

Ah, es liegt an den Frauen, unsouverän und verkrampft. Vielleicht liegt es dann auch an der mangelnden Sensibilität der Männer.

fathaland slim

An beidem.

Eudialyt4

Wenn es dem Gegenüber unangenehm ist, dann ist es ihm unangenehm. Ich würde sagen das zählt.

harry_up

Ich finde es immer belustigend, wie erstaunt Frauen sind, denen ich irgendwo die Türe aufhalte.

Mein Standardspruch: "Ich bin hier der Portier!"

Dafür ernte ich stets ein sehr belustigt und freundliches "Daaankeschön!", das mir guttut.

silgrueblerxyz

//aber mich auch für sensibel halte, wenn ich merke, daß ich bei meinem Gegenüber unwillentlich Grenzen überschreite.//

So gute Selbstkontrolle ist eine sehr seltene Begabung

fathaland slim

Ich möchte nicht für mich in Anspruch nehmen, immer erfolgreich damit zu sein.

Nachfragerin

Fragwürdige Datenbasis

"20 Prozent der Beschäftigten haben laut einer Befragung selbst oder in ihrem Arbeitsumfeld sexuelle Belästigung erlebt."

Wenn da wirklich auch Übergriffe hineinzählen, die andere betrafen, dann sind die Zahlen hochgradig unwissenschaftlich. Ein einziger Vorfall mit vielen Zuschauern (z.B. bei einer Firmenfeier) würde beliebig hohe Prozentsätze unter den Befragten generieren, obwohl nur eine Person belästigt wurde.

Für eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Problem braucht es schon verlässliche Daten. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob hier ein systemisches Massenphänomen vorliegt oder sporadische Einzelfälle, von denen jeder Fünfte im Laufe der letzten zwei Jahre etwas mitbekommen hat.

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fathaland slim

Das Erheben verlässlicher Daten hat hier ganz enge Grenzen, da es um subjektive Wahrnehmung geht.

Nachfragerin

Man kann die Handlungen völlig objektiv erfassen und entsprechend einsortieren (z.B. nach verbal oder körperlich trennen) und darauf aufbauend das subjektive Empfinden abfragen (z.B. ob ein Spruch als Kompliment oder als Belästigung empfunden wurde).

Die einzelne Aussage bleibt natürlich subjektiv, aber in der Summe lassen sich damit objektive Ergebnisse ableiten.

Parsec

Besser aber wäre es in der Tat, dass nur Betroffene in eigener Sache zu Wort kommen.

Es verfälscht ja schon das Ergebnis, wenn von 20% gesprochen werden, wovon möglicherweise die Hälfte oder weniger gar nicht selber betroffen sind.

So könnte man ja auch sagen, dass 100% Befragter angaben, sie hätten Bekannte, die geschieden sind oder sogar selbst von eine Scheidung betroffen sind. Wie soll man dann diese Aussage bewerten, vor allem, wenn die Statistik "nur" eine Scheidungsrate von roundabout 50% hergibt?

Dass es das Phänomen der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz tatsächlich gibt, steht ausser Frage.

Lucinda_in_tenebris

Gute Datensätze sind sicherlich eine Voraussetzung für eine vernünftige Diskussion, allerdings sollte diese nicht nur quantitativ-statistisch sein, sondern sollte auch qualitative Faktoren berücksichtigen. Wenn eine Frau z.B. vor versammelter Belegschaft anzügliche Witze über sich ergehen lassen muss, oder auch bierseelige Handgreiflichkeiten, dann würde ich diesen Übergriff schon höher bewerten, als einen zweideutigen Flirt in Richtung Anmache.

 

Nachfragerin

Das ist völlig richtig. Es müssen quantitative und qualitative Kriterien bewertet werden. Dem Artikel zufolge wurde aber lediglich die Existenz über einen Zeitraum von 2 Jahren abgefragt. Damit lässt sich lediglich bestätigen, was man eh schon wusste.

wie-

>> Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob hier ein systemisches Massenphänomen vorliegt oder sporadische Einzelfälle, von denen jeder Fünfte im Laufe der letzten zwei Jahre etwas mitbekommen hat.

Verharmlosen der Problematik? Also mir genügt ein Einzelfall, der im Gedächtnis bleibt, während des Berufslebens völlig, denn ein Fünftel aller Beschäftigten als Betroffene ist durchaus ein Phänomen, was letztendlich Massen, sprich Millionen Menschen, betrifft.

Nachfragerin

"Verharmlosen der Problematik?"
> Nö. 

"Also mir genügt ein Einzelfall [...]"
> Es überrascht mich nicht, dass Ihnen für die Meinungsbildung ein Einzelfall genügt. Ich bin da eher wissenschaftlich veranlagt und möchte mir erst einen realistischen Gesamtüberblick verschaffen, bevor ich mir ein Urteil erlaube.

Und noch etwas Mathematik: Wenn in 13 Prozent der befragten Betriebe mit 50+ Mitarbeitern sexuelle Belästigung vorgekommen ist, dann können auch nur 2,6 Promille der Beschäftigten betroffen sein. Das sind dann deutschlandweit keine Millionen, sondern 120.000 Erwerbstätige.

vaihingerxx

Eine Frage des Ermessens

wo fängt ein Kompliment an wo eine Anmache ?

Feingefühle hat eben nicht jeder gleichermaßen

am besten mann/frau (?) spricht nichts persönliches im Berufsleben, macht keine Bemerkung, redet nur übers Geschäft

Soziale Kontakte sollten verboten werden

wobei ich mich gelegentlich schon frage, wenn es stimmt, dass Ehen/Partnerschaften zu 50 % im Geschäft geschlossen werden, wie die das hinbekamen, die Frage trinken wir nen Kaffee / gehen wir zusammen zur Kantine, ja schon als sexuelle Anmache ausgelegt werden kann, spätestens beim 2ten wiederholen

 

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silgrueblerxyz

//wo fängt ein Kompliment an wo eine Anmache//

ein Kompliment ist schon eine Anmache, nur eben mit subtileren Mitteln.

asimo

Nein. Ein Kompliment kann mit oder ohne weitere (sexuelle) Intentionen sein. Ich gebe gern Komplimente m/w ohne weitere Intentionen, einfach nur um zu erfreuen bzw. auch meine persönliche positive Wahrnehmung mitzuteilen.

silgrueblerxyz

//Ein Kompliment kann mit oder ohne weitere (sexuelle) Intentionen sein.//

Aber man kann nie sicher voraussehen, wie es vom Gegenüber gedeutet wird.