
Ihre Meinung zu Kanzleramtschef Frei weist Bas' Renten-Idee zurück
In der Koalition gibt es unterschiedliche Meinungen zur Rente: Kanzleramtschef Frei lehnt Pläne von Arbeitsministerin Bas ab, auch Beamte in die Rentenversicherung einzahlen zu lassen. Die Wirtschaftsweise Schnitzer begrüßt hingegen die Idee.
„Das Grundproblem der Rentenversicherung sei, so Frei, dass nicht mehr wie in den 1960er-Jahren sechs Erwerbstätige für einen Rentner aufkommen, sondern 1,5 Erwerbstätige für einen Rentner.“
Da könnte man auch mal fragen, warum Politik, Gewerkschaften und Wirtschaft nicht dafür gesorgt haben, dass die Gehälter sich entsprechend weiterentwickelt haben? Bei der Produktivität hat das doch geklappt. Warum nicht bei der Bezahlung?
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Was ändert das am Grundproblem der Rentenversicherung? Wenn die Löhne steigen, steigen auch die Renten.
Wenn damals 6 Leute für 1 Rentner gearbeitet haben und heute nur noch 1,5, dann bedeutet das, dass die Gehälter ca 4x höher sein müssten, als sie sind.
Sie sind aber nicht 4x höher. Und wenn sie sie sich so entwickelt hätten, wären auch die Renten entsprechend höher. Ich verstehe deshalb Ihren Gedankengang nicht. Nur wenn Sie das Rentenniveau extrem absenken, geht Ihre Rechnung auf.
Die Gehälter haben sich weiterentwickelt, nennt sich u. a. Inflation. Ich wüsste jetzt aber auch nicht, was 6:1 zu 1,5:1, also die Alterspyramide, mit den Gehältern zu tun hat ...
Nicht weit genug.
Doch, weit genug. Wenn die sich doppelt so weit entwickelt hätten, bräuchten Rentner auch die doppelte Rente. Insofern ist das ein Nullsummenspiel.
Die Altersstruktur (demografische Entwicklung) ist wie sie ist.
Das kommt auch nicht überraschend. (Der Pillenknick fand 1967 statt.)
Die Frage ist: wie gehen wir damit um?
Da wäre es m.E. an der Zeit, sich ehrlich zu machen, die verschiedenen Alternativen auf den Tisch zu legen und Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen, die zur Verbesserung der Situation beitragen.
Ich könnte mir vorstellen:
=> Mehr Kita-Plätze (damit mehr Mütter arbeiten gehen können)
=> Bessere Schulbildung (damit möglichst viele junge Leute Ausbildung / Studium erfolgreich beenden können und einen gutbezahlten Job finden)
=> Lebenslange Weiterbildung und "gesündere" Arbeitsbedingungen (damit ältere Arbeitnehmer länger beschäftigt werden)
=> Zuzug von mehr ausländischen Arbeitskräften (Fachkräftemangel ...)
=> Bessere Bedingungen für Selbständige, Gründer, Start-ups usw. (damit zahlreiche zusätzliche neue und attraktive Arbeitsplätze geschaffen werden)
Ja. Sie haben vollkommen recht.
Noch dazu erwarte ich aber auch technischen Fortschritt, damit so viel Arbeit wie möglich von Robotern uä übernommen werden kann und die Menschen Zeit haben, für die wichtigen Sachen.
Die Leute sind dann aber arbeitslos. Das Ihnen schon klar? Wir leben nicht in der Planwirtschaft, wo einfach umverteilt und querfinanziert wird.
Wenn die Arbeit vernünftig verteilt wird, könnte jeder welche bekommen und weniger Stunden arbeiten.
Dann ist das mglw. ein Problem.
Wo wären wir heute, wenn damals die 6-Tage-Woche mit 12-Stunden-Tagen beibehalten worden wäre, weil man u. a. auf dem Feld weiterhin per Hand bzw. mit dem Ochsen gepflügt hätte, statt auf Traktoren & Co. zu setzen, nur um Arbeit zu erhalten?
Mehr Kinder? Mehr für Familien tun? Auch mal erziehende Eltern unterstützen statt Fremdbetreuung? Gezielt kinderreiche Familien fördern und zum Idealbild "verklären"?
//Mehr Kinder?//
Damit hätten wir für die Verbesserung der Demografie 25 Jahre früher anfangen müssen.
//und Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen, die zur Verbesserung der Situation beitragen.//
da wären weitere Maßnahmen erforderlich, wenn der Grundsatz, eine auskömmliche Rente pro Person zu finanzieren, erreicht werden soll: weitere Finanzierungsquellen für die Bereitstellung von Kapital zwecks Verbrauch im Rentenalter zu finden. Das wird m.E. nicht ganz ohne eine Kürzung des aktuell monatlich verfügbaren Einkommens zu leisten sein.
Das ganze "Produktivitätsgerechne" ist doch nur eine Seifenblase: Früher S/W-Fernseher heute 60''-Plasma-TV. Früher Harz heute Malle. Früher Käfer 34 PS heute TDI mit 150 PS usw.
Was zählt sind die Arbeitskräfte und da hat sich das Verhältnis von 6:1 auf 1,5:1 zwischen Arbeitnehmern zu Rentnern verschlechtert.
Das Thema Demografie hätte man spätestens 1980, also vor 45 Jahren, angehen müssen. Aber da lallte ein Politiker, dass die Renten allezeiten sischer seien.
„Das Thema Demografie hätte man spätestens 1980, also vor 45 Jahren, angehen müssen. Aber da lallte ein Politiker, dass die Renten allezeiten sischer seien.“
Der Politiker hat seine eigene Rente gemeint. Und die war absolut sicher.
Das Grundproblem ist, dass Herr Frei staatliche Altersbezüge kassiert und nichts eingezahlt hat.