Mark Carney tanzt mit Unterstützern im Wahlkampfzentrum in Ottawa.

Ihre Meinung zu Wahl in Kanada: Trumps Drohungen bringen Liberalen den Sieg

Das Rennen bei der Parlamentswahl in Kanada schien für die Liberalen um den neuen Premier Carney lange aussichtslos. Am Ende sorgten die US-Drohungen doch für eine Mehrheit im künftigen Parlament. Von G. Ucar und M. Ganslmeier.

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117 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Trumps Drohungen bringen Liberalen den Sieg“

In funktionierenden Demokratien können natürliche ‚Wechselwirkungen‘ immer noch Wirkung entfalten.

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Olivia59

Jedenfalls scheint alles seine Zeit zu haben. Zu Zeiten von Occupy Wall Street war es undenkbar, das Linke einen Goldman Sachs Investmentbanker aufstellen um vom unbeliebten Trudeau wegzukommen.

saschamaus75

>> das Linke einen Goldman Sachs Investmentbanker aufstellen

 

Verwechseln Sie gerade "Linke" und 'Liberale'? -.-

 

Olivia59

"Verwechseln Sie gerade "Linke" und 'Liberale'? -.-"

Sie wollen doch nicht sagen das die Partei von Trudeau nicht links sondern eher FDP mässig wirtschaftsliberal sei?
Zugegeben sind es schwammige Begriffe, wie eben auch dieser Personalwechsel zeigt, welchen Spielraum liberal und links zulässt.

Mendeleev

Was in USA als "liberal" bezeichnet wird, ist in Deutschland "links" - was in Deutschland "liberal" ist, ist in den USA bei den Konservativen verortet. 

"Leftist" in USA ist eher ein abfälliges Schimpfwort denn eine Bezeichnung für eine politische Strömung. Das ist schon eher Richtung "KPdUSA" 

Mauersegler

Wir unterhalten uns hier über Kanada, nicht die USA.

saschamaus75

>> Sie wollen doch nicht sagen das die Partei von Trudeau nicht links sondern eher FDP mässig

>> wirtschaftsliberal sei?

 

Es geht nicht um Trudeau, sondern um Carney. -.-

 

Mauersegler

Die Liberale Partei Kanadas "verbindet progressive Gesellschaftspolitik mit ordoliberaler Wirtschaftspolitik" (Wikipedia). Links ist sie nur für Menschen, die sehr weit rechts stehen.

Tremiro

Vom rechten Rand aus gesehen ist Alles links.

ich1961

Sie waren schneller. Das wollte ich auch gerade schreiben.

Olivia59

"Sie waren schneller. Das wollte ich auch gerade schreiben."

Ich halte einen ehemaligen Investmentbanker jedenfalls nicht für links. Wenn Sie das hinbekommen stehen sie vielleicht am rechten Rand?

ich1961

Was sollte denn ein "nicht linker" in einer - Ihrer Ansicht nach - linken Partei?

Olivia59

"Was sollte denn ein "nicht linker" in einer - Ihrer Ansicht nach - linken Partei?"

Man verliert sich leider imme rin dieser links/rechts Diskussion. Wie in fast allen Ländern definiert sich links über rechts und anders herum. So gesehen gehört die Partei und der Kandidat zum linken Lager.
Dann gibt es aber noch die Wertedimension - bei der ich nicht verstehen kann wie ein Investmentbanker es zu Leader des linken Lagers schafft.

Mauersegler

"Ich halte einen ehemaligen Investmentbanker jedenfalls nicht für links."

Wodurch Sie Ihre Behauptung, die Liberale Partei sei links, selbst widerlegen.

Es gibt übrigens auf der Erde eine ganze Menge Parteien, die sich nicht in das deutsche System einpressen lassen. 

Olivia59

"Wodurch Sie Ihre Behauptung, die Liberale Partei sei links, selbst widerlegen."

Nein - sondern ich weise genau auf diesen für mich irritierenden Widerspruch hin. Das ein Investmentbanker vom politisch linken Bündnis gegen das politisch rechte Bündnis in Stellung gebracht wird.
Der Unterschied zwischen Trudeau und Carney ist doch nicht von der Hand zu weisen..

Wolf1905

„… und vom linken Rand aus gesehen ist alles rechts …“ Ich weiß nicht, ob man so argumentieren sollte, so eindimensional.

Mendeleev

Genauso wie umgekehrt .. 

rainer4528

Vom linken Rand aus gesehen ist Alles rechts.

R A D I O

Die Gesellschaften des Westens haben sich in den letzten Jahrzehnten nach rechts bewegt. Linke müssen sich heute aus diesem Grund manchmal hinter Investmentbanker stellen, nicht weil sie mögen, mit ihnen viel teilen, sondern aus purer Sorge, wo die Gesellschaften sich noch hinziehen lassen.

R A D I O

Die Zeit wird nicht grundlos verteilt. Ansonsten haben Sie schon recht mit Ihrer Beschreibung, eine Analyse stellen Sie ja noch nicht an.

werner1955

Gut das in kanada alle Abgeordneten per Direktwahl bestimmt werden. Da wird der Bürge rund Mehrheitswille korreckt und Bürgerfreundlich auch umgesetzt. Sollten wir uns das auch mals als Vorbild nehemen? 
 

Gerhard Lenz

Make Canada great again! Vor nicht allzu langer Zeit lagen die Liberalen wegen eines zunehmend unbeliebten Regierungschefs namens Trudeau in den Umfragen noch 20 Prozentpunkte hinter Konservativen. 

Die werden angeführt von einer kanadischen Light-Version des Donald Trump. Kaum war Trump jedoch in den USA an der Regierung, änderten sich die Beliebtheitswerte der kanadischen Politiker. Trumps Annexionsspinnereien, seine von Ideologie geprägte Zollpolitik und seine als Deals getarnten Erpressungen entfalteten auch in Kanada ihre abschreckende Wirkung. Die Liberalen tauschten den Spitzenmann aus und gingen auf klare Opposition zu Trump, anders als der konservative Spitzenmann, der sich plötzlich als Trump-Vasall in einer höchst undankbaren Position befand.

Das Ergebnis ist vor allen Dingen eins: Eine Abfuhr an Donald Trump.

Für uns sollte sie Warnung und Vorbild sein: Die AfD feiert Trump, Weidel hält Vance für einen weisen Mann und lobt Musk. Daran sollte man denken.

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Olivia59

"Für uns sollte sie Warnung und Vorbild sein: Die AfD feiert Trump, Weidel hält Vance für einen weisen Mann und lobt Musk. Daran sollte man denken."

Die Frage dabei ist doch ob solche trumpähnlichen Politiker sich genauso verhalten wie Trump und rigoros die eigenen Interessen durchsetzen, bei Bedarf eben auch genau gegen Trump – damit am Ende vielleicht effektiver wären. Die Kanadier haben es jedenfalls nicht so gesehen.

AuroRa

Faschos durch Faschismus bekämpfen endet nur im Krieg - das möchte niemand (außer Faschos) 

Olivia59

"Faschos durch Faschismus bekämpfen endet nur im Krieg - das möchte niemand (außer Faschos) "

Ich sehe nicht das Leute wie Pierre Poilievre die Kriegsgefahr erhöhen. Selbst Trump hat diesbzgl. eine moderate Bilanz, während die alten Neocons von den Demokraten umarmt wurden.

Tremiro

Die AfD hat genügend bewiesen dass sie eine Alternative gegen Deutschland ist. Siehe Unterstützung für Putin oder Trump. Aber wir kommen vom Thema ab. 

Mauersegler

Alle friedliebenden Wähler:innen kennen die Antwort auf diese Frage, weshalb sie erst gar keinen Sinn darin sehen, sie zu stellen.

werner1955

Für uns sollte sie Warnung und Vorbild sein:

Sehe ich auch so. 
Besonders dei demokrtische gute Direktwahl aller Abgeordneten ist das Entscheiden Prinzip. Alle guten Demokrtien sollten so wählen. 

MRomTRom

 

++ Trump will Deutschland schaden. Sei hießigen Fans auch. ++

 

'Das Ergebnis ist vor allen Dingen eins: Eine Abfuhr an Donald Trump.'

Die fiel deutlich aus. Die Kanadier sind sympahtische und friedliebende Zeitgenossen. Aber Trumps feindselige Rhetorik war zuviel für sie.

++

'Für uns sollte sie Warnung und Vorbild sein: Die AfD feiert Trump, Weidel hält Vance für einen weisen Mann und lobt Musk. Daran sollte man denken.'

++

Daran sollte nicht 'man' nur denken, sondern das wird aktiv kommuniziert werden. 

Wer Trump und seine Politik unterstützt, der schadet der deutschen Wirtschaft und ihren Unternehmen und Arbeitnehmern.

++

Trumps Politik hat das Potenzial uns dreistellige Milliardenbeträge an Verlust zu bringen und Arbeitslosigkeit zu verursachen.

++ 

 

Tino Winkler

Was wissen wir demokratisch gesinnte Menschen, was afd Wähler denken?

De Paelzer

Sie sagen es uns zu oft was sie denken und wollen.

narr_ativ

AfD Wähler und denken? Nicht viel eher motzen und quengeln?

De Paelzer

So kann man es auch sagen. 

Ich bin halt ein höflicher Mensch.

Tino Winkler

Ja, es ist immer meine Meinung zu unterschiedlichen Themen.

ich1961

Ich kann Ihren Worten nur zustimmen.

Mir bleibt nur kopfschütteln und aufpassen, das ich keine Schütteltrauma bekomme.

Ich habe gerade gelesen:

**"Beim zweiten Mal regiere ich das Land und die Welt." ** 

(https://web.de/magazine/politik/us-politik/trump-regiere-land-welt-4092…)

Das nennt man in Bayern glaube ich großkopfert!

Und das hier auch:

**Für den Historiker Manfred Berg ist Trumps zweite Amtszeit einmalig - in mehrfacher Hinsicht. Er sagt: "Trump ist der einzige US-Präsident, der einen Putschversuch unternommen hat. Er gehört ins Gefängnis – nicht ins Weiße Haus."**

https://web.de/magazine/politik/donald-trump/historiker-trump-gehoert-g…

 

Mendeleev

Heute gehört ihm halt die USA und morgen die ganze Welt !

Ich fände das ok, solange Russland und China unabhängig bleiben. :-) 

Tino Winkler

Weder China noch Russland sind unabhängig, bei China sind alle Menschen der „kommunistischen“ Partei untergeordnet und hörig, in Russland ist es Putin und seine Vasallen.

Wer dort unabhängig ist, setzt sein Leben aufs Spiel!

melancholeriker

Die Verzweiflung, auf einen Kriegsverbrecher als Hoffnungsträger für  eine Teilhabe an einer wie auch immer gearteten Beute angewiesen zu sein, treibt immer kuriosere Blüten aus. 

Trump ist erwiesenermaßen Mann Putins. Er weiß es bloß nicht. 

Mendeleev

Klar weiss er das ... die beiden sind Freunde im Geiste .. 

fa66

»Weidel hält Vance für einen weisen Mann«

Nunja, relativ zu einer Beatrix von Storch ist er das auch. Es kommt immer auf die Vergleichshöhe an, die man ansetzt. Und nach ganz niedrig kommt einem eben niedrig hoch vor.

Tinkotis

So sehr ich mich in einem Rennen zwischen Liberalen und Konservativen auch über einen Sieg der Liberalen freue - besser wäre es, die Wählenden hätten vor allem für etwas gestimmt und nicht in erster Linie gegen etwas. Oder vielmehr jemanden.

Aber Trump selbst ist ja der beste Beweis: Gib' den Leuten einen Feind und sie folgen dir.

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De Paelzer

Iste esnicht so, dass man wenn man für etwas stimmt, man auch gleichzeitig gegen etwas stimmt?

Sonst gäbe es wohl keine sogenannten Protestwähler.

Tinkotis

Wenn es um Inhalte geht, ist das für/gegen-Konzept sicherlich zutreffend. Wenn ich mich für den Kinobesuch entscheide, entscheide ich mich gegen das Theater.

Was aber leider heute - wie jetzt in Canada - sehr häufig passiert, und da stimmt auch Ihr Hinweis auf Protestwähler, ist dass es fast nur um das "Gegen". Man geht ins billige, dumpfe Kino, um dem intellektuellen, bourgeoisen Theater eins auszuwischen. Und jetzt bitte nicht die Vergleiche überinterpretieren.

 

harry_up

"Und jetzt bitte nicht die Vergleiche überinterpretieren."

Das haben Sie ja gerade erledigt.

wie-

>> besser wäre es, die Wählenden hätten vor allem für etwas gestimmt und nicht in erster Linie gegen etwas.

Geschah doch: abgestimmt wurde für Freiheit und Unabhängigkeit, für Wirtschaftspolitik unter neuen Vorzeichen.

Mendeleev

Trump ist die Nemesis der sog. "Liberalen Demokraten" .. 

Tino Winkler

Nemesis war eine Göttin, Trump ist Zerstörer der Demokratie.

TeddyWestside

Ich denke, er meint Nemesis im Sinne von Erzfeind. 

 

Mendeleev

eher im Sinne von Rächer .. 

harry_up

Dann tät ich das auch gleich so schreiben, auch wenn's nicht so klug klingt.

Tremiro

Der zweite Halbsatz wird bestimmte Foristen nicht stören.

Mendeleev

und woran liegt das ?

Das was als "Demokratie" bezeichnet wird, ist ein reichlich korruptes Gebilde wenn man hinter die Fassade schaut ... 

Tinkotis

Dass der Vergleich nicht passt ergibt sich schon dadurch, dass Putin so was von nicht Aidos ist sondern wirklich das absolute Gegenteil...

Mauersegler

Eben. Deshalb ist es ja auch in diesem Fall in Wirklichkeit genau umgekehrt wie in M.s Fantasien.

Mauersegler

In Wirklichkeit verhält sich die Sache natürlich umgekehrt, wie Sie schon ein Blick in Wikipedia hätte lehren können: "Nemesis bestraft vor allem die menschliche Selbstüberschätzung (Hybris) und die Missachtung der Themis, (der Göttin) des göttlichen Rechts und der Sittlichkeit."

 

M.Pathie

Die KanadierInnen haben für die Liberalen gestimmt. Aus vielen guten Gründen; der Widerstand gegen den Vancetrumpismus ist nur einer davon.

Tinkotis

Ich würde es gerne so sehen, aber der enorme Umschwung innerhalb kurzer Zeit spricht meiner Meinung nach nicht für eine grundlegende "ideologische" Veränderung sondern mehr für Trotz.

Vielleicht sehe ich mir einfach zuviel Politiker an, die ja fast immer vor allem auf "die anderen" schimpfen, aber selbst keine besseren Ideen präsentieren.

Hanne57

Offenbar ist die oft überzogene Rhetorik Trumps abschreckend für viele Wähler außerhalb der USA und somit nicht hilfreich für konservative Mehrheiten. 
Ein gemäßigteres, weniger großspurige Auftreten wäre manchmal besser.

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wie-

>> Offenbar ist die oft überzogene Rhetorik Trumps abschreckend für viele Wähler außerhalb der USA

Mittlerweile tatsächlich auch innerhalb der USA, sollten Sie die Parallelreprotage noch lesen.

>> Ein gemäßigteres, weniger großspurige Auftreten wäre manchmal besser.

Dann hätte Frau Harris die Wahl im November gewinnen müssen. Denn die hatte neben Mäßigung im Auftritt tatsächlich noch ein sachlich fundiertes Programm im Angebot.

Tinkotis

Manchmal muss man wohl etwas verlieren, um zu erkennen, wie wertvoll es ist, denn wie Sie ganz richtig schreiben, gehen doch inzwischen einigen Leuten die Augen auf. Und Trump's Umfragewerte auf Tauchstation.

De Paelzer

Sie sind also für Unehrlichkeit in der Politik?

Den Leuten etawas vormachen um an die Macht zu kommen? Das funktioniert nur einmal.

TeddyWestside

Also wenn Trump eine Sache bewiesen hat, dann dass es eben nicht nur einmal funktioniert. 

De Paelzer

Ich glaube, seine erste Amtszeit kann man nicht mit der zweiten vergleichen. Da ist ein sehr großer Unterschied.

Tinkotis

Das ist zwar auch richtig, aber der Unterschied liegt nicht darin, dass sich an Trump's "Konzept" etwas geändert hätte. Nur am Ausmaß seines Wahnsinns.

Tinkotis

Oh ja. Leider wahr.

Tino Winkler

Bei der afd permanent.

M.Pathie

Nicht sein Auftreten, sondern seine Politik ist das Problem. Das erkennen auch mehr und mehr US-BürgerInnen.

TeddyWestside

Sein Auftreten aber schon auch. 

Warum zwischen Pest und Cholera wählen, wenn man beides haben kann :-(

 

Kristallin

Genau am Aufreten wird sich entweder nicht weiter gestört und natürlich finden die Anhänger und Anhängerinnen das beides gut. 

TeddyWestside

Make America nasty again

Tinkotis

Wenn das Politik ist ist eine Wand und kein Dach ein Haus.

Calidris

Es ist doch nicht die Art und das Auftreten Trumps, sondern die Inhalte, die er und seine Gefolgsleute durchdrücken,  sind das Problem. Er verfolgt mit dem Project 2025 ganz klar das Ziel, die USA in einen illiberalen Staat umzuformen. Und diese Agenda hat mit "konservativ" gar nix zu tun (das wäre eine Verunglimpfung dieses Begriffes), sondern ist vielmehr demokratiezerstörend. Hoffentlich fällt das genügend echten Konservativen noch rechtzeitig auf. Im Moment sieht es in den USA nicht danach aus. Mögen wir in Deutschland daraus lernen.

Calidris

Umso wichtiger, dass die anderen Wähler - wir sind noch die Mehrheit in Deutschland - sich nicht immer weiter nach rechts neigen, niemals die demokratiefeindlichen Narrative übernehmen und sich nicht von vermeintlicher Harmlosigkeit oder Normalität einlullen lassen. Und das gilt natürlich auch besonders für konservative Politiker, gell Herr Spahn und Herr Merz!?!!!

ich1961

Ja, das ist eindeutig richtig.