Das französische Atom-U-Boot "Le Triomphant" (Archivbild vom 15.02.2009)

Ihre Meinung zu Französischer Atomschirm: Nukleare Abschreckung für ganz Europa?

Im der Hafenstadt Cherbourg baut Frankreich seine Atom-U-Boote. Sie dienen zur nuklearen Abschreckung des Landes. Präsident Macron will den Schutz auf ganz Europa ausdehnen. Das gefällt vielen hier nicht. Von Michael Strempel.

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232 Kommentare

Kommentare

narr_ativ

Einerseits ist so ein Schutz schon eine gute Sache, anderseits, wenn in Fr. eine rechtsradikale Regierung an die Macht kommt. Was dann? Dann hat uns Putin wahrlich umzingelt. Gut wäre wenn eine europäische Armee mit GB die Befehlsgewalt hätte. 

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Lucinda_in_tenebris

Nicht nur in Frankreich könnten die westlichen Demokratien ungewollt Radikalen Kräften Waffen in die Hand geben.  So oder so ist es der sich immer stärker verbreitende Nationalismus, der überhaupt die Bewaffnung wieder als notwendig erscheinen lässt.

Es bleibt zu hoffen, dass die Menschheit bald entdeckt, dass es andere globale Herausforderungen gibt, die unsere kollektiven Anstrengungen erfordern und die gegenseitige Bedrohung vermutlich eine Art Verdrängung der eigentlichen Problemursachen darstellt.

 Bis dahin können wir wohl nur hoffen und meinetwegen beten. 

CommanderData

Das Prinzip der Wellenbewegung: im Moment schlägt das Pendel nach rechts aus. Nach Erreichen des Maximal-Ausschlags (wo und wann das auch immer sein mag) geht es wieder zurück. 

Hoffen wir mal, dass wir den Maximal-Ausschlag bereits hinter uns haben. 

Giselbert

"in Zukunft auch ... Deutschland zu schützen. "

Alles hat seinen Preis. Ich vermute, dass Deutschland dafür ordentlich zur Kasse gebeten wird und/oder Deutschland erpressbar wird, auf die Art: wenn ihr nicht ... beschützen wir euch nicht mehr.

Deutschland sollte eine von anderen unabhängige, selbstständige Atommacht werden, dies wäre die beste Lösung.

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wie-

>> Deutschland sollte eine von anderen unabhängige, selbstständige Atommacht werden, dies wäre die beste Lösung.

Na klar doch. Und Polen, die Tschechei, Estland, Finnland am besten auch. "Giselbert", die Dinger kosten nur unnötig viel Geld, bringen viele Risiken mit sich, und wirken nur politisch, keinesfalls militärisch. Und die Dinger gibt's nur in Kombination mit Atomkraftwerken, und die will und braucht auch keiner mehr in Deutschland.

Oberlehrer

Die rechtliche Lage ist eine andere:

https://tinyurl.com/2s4ycj2s

Deutschland hält sich an Verträge, zumindest solange die AgD nichts zu sagen hat.

M.Pathie

... und man stelle sich mal vor: LePen (or whoever...) vom frankreichzerstörenden RN und Weidel von den alternativgegendeutschland aufgestellten Braunblauen hätten Entscheidungsgewalt ... grausam.

vaihingerxx

Scherzlein ?

gegen den Netanjahu besteht ein Haftbefehl, wie äußerte sich unser Fast Kanzler wenn der zu Besuch käme

M.Pathie

Die Entfesselung nationaler Atommachtgelüste ist brandgefährlich und muss trotz aller neonationalistischer Trommelwirbel unbedingt verhindert werden. Da gibt es gottseidank eine sehr breite Übereinstimmung bei den demokratisch orientierten Parteien.

vaihingerxx

eine breite Übereinstimmung

 

wie waren die GRÜNEN früher aufgestellt ?

wie argumentieren die heute

nichts ist beständiger als der Wandel

M.Pathie

Die Grünen sind nach wie vor eine Friedenspartei; aber sie akzeptieren nicht, bei völkerrechtswidrigen Angriffskriegen das überfallene Land und seine Menschen einfach dem Aggressor zu überlassen.

Das verstehen manche nicht. Und manche wollen es nicht verstehen und unterstellen den Grünen, Kriegstreiber zu sein - und wollen damit eigentlich etwas anderes: eine Partei verächtlich machen, die sich für Klimaschutz und humane Migrationspolitik und eine offene solidarische Gesellschaft einsetzt. 

ich1961

"Die Grünen" sind 2022 mindestens so hart wie ich in der Relaität gelandet!

MehrheitsBürger

"Alles hat seinen Preis."

Nichts von Wert gibt es umsonst und das erwartet auch niemand.

 

"Deutschland sollte eine von anderen unabhängige, selbstständige Atommacht werden, dies wäre die beste Lösung."

Deutschland sollte seine eigene atomare Abwehr aufbauen, die im Verbund mit den Alliierten in Europa und der NATO organisiert wird.

 

Mauersegler

Ja klar. Diese "Lösung" gäbe es ja auch kostenlos.

Alter Brummbär

Das wäre gar keine Lösung.

Mendeleev

Ganz sicher nicht. Erstens ist das Thema in Frankreich hochumstritten. 

Es gibt auch zwei praktische Hindernisse: erstens ist das französische Frühwarnsystem von den USA abhängig. 

Zweitens haben die Franzosen seit dem Abschaffen ihrer "Pluton" Raketen keine Kurz- oder Mittelstreckenwaffen mehr. Im Kalten Krieg gab es in Deutschland viel antifranzösische Äusserungen, weil im Ernstfall die Ostblock-Streitkräfte gestoppt würden, indem auf das benachbarte Deutschland ein Atomschlag ausgeführt würde

Aus diesem Grund sind die Franzosen auch nie auf die Idee gekommen, die Deutschen an der "Force de Frappe" zu beteiligen. :-)

 

Russland hat vor allem bei Kurz- und Mittelstreckenwaffen ein enormes Übergewicht gegenüber den USA (etwa 10:1 insgesamt, in Europa noch mehr). Zwar wollten die USA unter Biden noch die "Tomahawks" quasi als "Pershing" Nachfolger in Europa stationieren, aber ob das noch dazu kommt unter Trump halte ich für SEHR unwahrscheinlich. 

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ich1961

Das die russische Seite alles tun wird, um das zu verhindern - geschenkt.

Wenn es aber dazu kommt (oder zu einer europäischen Alternative) dann kann Russland nichts dagegen tun!

 

wie-

Also dann, auf ein Neues gegen die Kreml-Desinformation:

>> erstens ist das französische Frühwarnsystem von den USA abhängig. 

Und das braucht's wofür? Wem hilft das bei U-Boot-gestützten Nuklearraketen?

>> Zweitens haben die Franzosen seit dem Abschaffen ihrer "Pluton" Raketen keine Kurz- oder Mittelstreckenwaffen mehr.

Wofür sollen die je gut gewesen sein? Ergo: Ablenken vom Thema?

>> Russland hat vor allem bei Kurz- und Mittelstreckenwaffen ein enormes Übergewicht gegenüber den USA

Ach Gottchen. Also Russland sieht sich als Gegner der westlichen Demokratien? War zu erwarten. Nur: auch Russland kosten die Dinger nur Geld, einen Gewinn im Kriegsfall sind die auch nicht.

Der Rest des Beitrags: geschenktes Geschwurbel der Ablenkung und Debattenkaperung wegen.

narr_ativ

Ich sag ja ignorieren, das Geschwurbel ist überflüssig. 

Koblenz

Ich liebe die Dialoge der beiden denn mein Feindbild taucht hier nicht auf .

melancholeriker

 

"Im Kalten Krieg gab es in Deutschland viel antifranzösische Äusserungen, weil im Ernstfall die Ostblock-Streitkräfte gestoppt würden, indem auf das benachbarte Deutschland ein Atomschlag ausgeführt würde. 

Aus diesem Grund sind die Franzosen auch nie auf die Idee gekommen, die Deutschen an der "Force de Frappe" zu beteiligen. :-)"

Der kalte Krieg ist kalter Kaffee. Wo vermuten Sie denn" viel antifranzösische Äußerungen" durch die "Boches"? 

Hallo, wir haben 2025 und ein eiskalter Killer mit umfassender Agentenausbildung wartet auf die Gelegenheit, als posender Rächer der eher desinteressierten russischen Volksseele in die Geschichte einzugehen. 

In der Ukraine herrscht heißer Krieg und jeden Tag läßt der Kriegsverbrecher Putin Menschen, materielle Substanz und die Hoffnungen auf ein Leben ohne Angst und Terror verbrennen. 

Das löscht man nicht mit kaltem Kaffee, von zynischen, leider nicht mal stillen Teilhabern wiederaufbereitet. 

 

Adeo60

Times are changing. Russland ist zu einer massiven Bedrohung der europäischen Friedensordnung  Europas geworden. Ein Wettrüsten wird Putin wirtschaftlich nicht durchhalten können, soziale Konflikte dürften vorprogrammiert sein. 
Niemand in der NATO möchte eine Eskalation. Die Sehnsucht  nach einem friedlichen Miteinander bestimmt das politische Handeln. Aber was tun, wenn Russlsnd seinen barbarischen Krieg gegen die UKR fortsetzt, immer wieder mit einem Atomwaffeneinsatz und der Bombarduerung von London, Paris und Berlin droht…? Cyberkriege und Sabitageakte gehören längst zum Alltag dieses Regimes. Wann kann man endlich wieder nach Russland reisen und die Kulturgpter des Landes besuchen? Wann kehrt endlich  Vernunft in den Kreml ein…?

Schiebaer

 

Wann kann man endlich wieder nach Russland reisen und die Kulturgüter des Landes besuchen? Wann kehrt endlich  Vernunft in den Kreml ein…?

Vermutlich wenn Putin Geschichte ist.Auch er hat nicht das ewiege Leben.

Lucinda_in_tenebris

Sie irren mal wieder. Frankreich setzt auf U-Boot Attacken, die im Grunde von Frühwarnsystem unabhängig sind, da sie ein Teil einer reinen Zweitschlags-Doktrin sind.  Wenn man, wie sie, Unterstützer einer aggresiven russischen Bedrohungspolitik ist, kann man so etwas vermutlich nicht richtig einordnen.

TeddyWestside

Mehrmals sagten Sie vergangene einen Abschluss eines sog. Peace-Deals in welcher Form auch immer voraus und suggerierten dabei Insiderwissen. Wenn ich mich recht erinnere, schrieben Sie mehrmals Dinge wie "morgen scheint mir ein guter Tag dafür" oder "heute wird es soweit sein". 

Insofern: Ihre Prognosen "halte ich für SEHR unwahrscheinlich. "

 

MehrheitsBürger

 

"Russland hat vor allem bei Kurz- und Mittelstreckenwaffen ein enormes Übergewicht gegenüber den USA (etwa 10:1 insgesamt, in Europa noch mehr). "

Was die These von der Notwendigkeit der europäischen Nachrüstung bestätigt.

 

"Zwar wollten die USA unter Biden noch die "Tomahawks" quasi als "Pershing" Nachfolger in Europa stationieren, aber ob das noch dazu kommt unter Trump halte ich für SEHR unwahrscheinlich. 

 

Das ist militärtechnischer Unfug. Die fraglichen Mittelstreckenraketen taugen nicht als atomare Schutzmacht und würden als solche auch nicht stationiert.

"aber ob das noch dazu kommt unter Trump halte ich für SEHR unwahrscheinlich." 

Trump ist unberechenbar, aber vor allem ist seine Amtszeit begrenzt. Das begrenzt die Veto-Möglichkeit des von Ihnen kürzlich schon zum "Genossen" ausgerufenen Trump.

Alter Brummbär

Warum sollte die Bevölkerung was dagegen haben, die lieben auch ihre AKW.

Wurde das Frühwarnsystem von Russland ausgetestet, oder haben die keine Ahnung, was es leistet?

Übrigens kann die Überlegenheit 100:1 sein, eine Rakete reicht.

Mauersegler

"Ganz sicher nicht."

Gut zu lesen, da wir wissen, dass von all Ihren Behauptungen, "Erwartungen" und "Prognosen" stets das Gegenteil wahr ist.

Grossinquisitor

Zur Osterzeit möchte ich mal einen verwegenen Gedanken wagen:

Welche Folgen hätte es, wenn Deutschland bewusst auf einen nuklearen Schutzschirm verzichten würde? Vielleicht spielt das gar nicht so eine große Rolle. An der konventionellen Abschreckungfähigkeit im Rahmen eines Bündnisses führt meiner Meinung nach aber kein Weg vorbei. 

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ich1961

Warun sollte D. auf einen nuklearen Schutzschirm verzichten?

Grossinquisitor

Weil ich mir nur schwer ein Szenario vorstellen kann, bei dem Nuklearwaffen zum Einsatz kämen. Selbst wenn Russland Deutschland unmittelbar konventionell angreifen würde, würde doch keine atomare Antwort erfolgen. Daran glauben wir doch selber nicht. Und selbst wenn Frankreich auf Russland sein Atomarsenal abfeuern würde, was wären die Folge? 

vaihingerxx

von welchem Arsenal sprechen sie

Frankreich hat auch Atomgranaten mit einer Reichweite von 30 km

wo die wohl einschlagen

ich1961

Es geht doch wohl eher un Abschreckung!

Lucinda_in_tenebris

Ich weiß zwar nicht, was ihr Gedankengang mit Ostern zu tun hat, aber ihre Überlegungen sind abwegig. Mittlerweile hält die nukleare Bedrohung Putin und Co nicht von konventionellen Kriegen ab. Die Zweitschlag-Doktrin macht sogar ein Krieg gegen westliche Nuklearmächte denkbar. Auch die russische Doktrin wird erst bei elementarer Bedrohung Nuklearwaffen einsetzen, missbraucht sie aber, wie im Ukrainefall, um den Westen massiv einzuschüchtern.

Die Russen fürchten aber jetzt schon die westliche Aufklärungs- und Flugabwehrfähigkeiten. Putins albernes Getue um seine mittlerweile schon abgefangene Kinschal-Rakete spricht Bände, ebenso seine dämliche Herausforderung er könne ja seine neusten Raketengeneration gegen die beste Flugabwehr antreten lassen (So einen Testflug hätte er sicherlich gerne). 

Nuklearwaffen werden zunehmend durch ander Technologien wie Hackerangriff, Satteliteneinsatz, etc obsolet.

Das sind die neuen Trümpfe und weniger konventionelle Armeen.

TeddyWestside

Für den Fall, dass mein Link zu dem Gespräch über SDI (star wars) nicht veröffentlicht wird: 1996 wurde das Programm öffentlich breit besprochen im Rahmen des Clinton Wahlkampfes. Wenn Sie nach "edward teller sdi hoover institution" googeln, finden Sie ein sehr interessantes Gespräch mit dem ehemaligen Redenschreiber Reagans als Moderator.

 

Adeo60

Atomare Abschreckung und konventionelle Sicherheit müssen Hand in Hand  gehen. Leider hat Putin jegliches Vertrauen in ein friedliches Miteinander zerstört und sich zur Persona non grata gemacht. 

narr_ativ

Und wie wärs mit "Angriff ist die beste Verteidigung"?  Gezielte Schläge gegen RUS: Rüstung, Technologie, Verantwortliche, Putin und Co. Das müsste doch viel effektiver sein und schont die Bevölkerung bestmöglichst. Die Ukraine macht das doch schon ganz gut.

Alter Brummbär

Ja und 3. Weltkrieg, danach gibt es keine Welt mehr.

Adeo60

Genau das macht den Unterschied . Die UKR greift nicht gezielt zivile Einrichtungen in Russland an, sondern Militärstützpunkte und Waffenarsenale. Es besteht kein Zweifel, das die Ukraine auch  Taurus Lieferungen entsprechend einsetzen würde. 

Adeo60

Angriffskriege lehne ich strikt ab. Das VölkerR muss die Grundlage für jedes militärische Handeln sein. Deutschland muss mehr in seine Verteidigungsfähigkeit investieren und dazu gehört leider auch ein atomarer Schutzschirm. Der Terrorstaat  Russland lässt uns keine andere Wahl.

Lucinda_in_tenebris

Der franzözische Vorschlag ist sehr ehrenhaft und ist für eine Übergangszeit vermutlich alternativlos. Aber auch die innere französische Debatte übersieht die zweifelhafte Zukunft der Nuklearbewaffnung

Nukleare Waffen beruhen auf eine fast schon hundert Jahre alte Technik. Die Zukunft muss eine Militärtechnik sein, die diese Waffen abfangen kann und ihr massiv etwas entgegensetzen kann. Z.B. könnte eine ausgereifte Flugabwehr russische Nuklearangriffe nutzlos machen und eine neue  AI-Drohnengeneration eine entsprechend abschreckende Kontraraktion darstellen.

Das damals abgebrochene SDI Programm der Amerikaner wies bereits in diese Richtung.

 

H. Hummel

Letztendlich wird Frankreich keine andere Wahl haben, wollen sie nicht Russland zu ihren direkten Nachbarn machen. An diesem Ansatz zur Europäischen Abschreckung/Verteidigung sollte sich das übrige Europa anschließen. Russland wird weiter expansiv handeln, provozieren und weiter Stück für Stück annektieren … hat ja keine Folgen.

Auf die im Schlingerkurs befindliche USA ist kein Verlass mehr. Warten ist keine Option mehr .. leider.

 

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vaihingerxx

genau genommen wäre doch auf nichts wirklich verlaß

StepHerm

Wenn es so kommen sollte, könnte sich Deutschland an der Flotte finanziell beteiligen (win-win für Frankreich und Deutschland), die bestellten F-35 brauchen wir nicht mehr und kaufen bei den Franzosen die entsprechenden Kampfjets und werden so ein Stück unabhängiger von den USA.

 

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wie-

>> und kaufen bei den Franzosen die entsprechenden Kampfjets

Welches Modell mit den gleichen Fähigkeiten sollte das sein?

vaihingerxx

das fragte man damals bei der Option zu Boing mit Airbus auch

was die USA hinbekommen, sollte Europa doch auch hinbekommen

 

asimo

Die Rafale ist ein super Flugzeug. In Kombination mit dem Typhon als Luftüberlegenheitsjäger um so mehr. 

TeddyWestside

Ja. Und die Saab sind es auch. 

 

M.Pathie

Was es bedeuten würde, französische Atomwaffen für den Schutz Europas zu verwenden, hat im Februar 2020 - noch vor putins Krieg gegen die Ukraine - der CDU-Außenpolitiker Kiesewetter so formuliert: "Für eine eigenständige europäische nukleare Sicherheitsstrategie wäre eine massive Aufrüstung nötig“.  Damals zeigte auch Agnieszka Brugger von den Grünen mit ihrer Warnung deutlichen Realitätssinn: "Es ist nicht nur eine sicherheitspolitisch irrsinnige Forderung, dass die EU nun Atommacht werden soll. Es ist auch ziemlich naiv zu glauben, dass Frankreich seine Waffen unter ein europäisches Kommando stellen würde." (https://www.rnd.de/politik/cdu-politiker-warnen-vor-deutsch-franzosisch…)

Und nun zwingen Putin und Trump zu erneuten Überlegungen zur strategischen Rolle französischer Atomwaffen - während Hunger, Krankheit und das Zurückfahren von Bildungsinvestitionen die Welt um Jahrzehnte zurückwerfen.

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ich1961

Sie haben die Klimakrise bzw. deren Aufweichung vergessen!

Aber ich wäre für eine europäische Lösung - sonst wäre D. wieder abhängig von der Gunst der Franzosen,

 

M.Pathie

Nein. Ich habe die Klimakatastrophe nicht vergessen...  Ich habe sie in dieser Aufzählung nicht erwähnt; das stimmt. Danke für Ihre aufmerksame Ergänzung! 

Sparer

Trump zwingt hier zu gar nichts. Dass die USA uns bisher unter ihren „Schutzschirm“ hat kriechen lassen, ohne dass wir im Gegenzug wenigstens das zugesagte 2%-Ziel erfüllt haben, war reine Gefälligkeit, und wir hätten darauf vorbereitet sein müssen, dass die Geduld der USA irgendwann aufgebraucht sein würde.

M.Pathie

Verbindliche Verträge sind in der Tat unter Trump zu reiner Gefälligkeit degeneriert. Und manche übernehmen diese Denke.

TeddyWestside

Nochmal: Deutschland hat das 2% Ziel innerhalb der vorgegebenen 10 Jahre erreicht!

Ansonsten stimme ich Ihnen zu. Wir müssen mehr machen.

 

melancholeriker

 

Wenn man damit durch ist wie traurig diese Erkenntnisse sind, besteht wenigstens weiter eine Hoffnung, zusammen mit den nüchtern urteilenden, nicht nationalistisch egoistisch agierenden europäischen Partnern zugunsten der an das bissige, wundbrandige Sowjetreich angrenzenden Länder eine gemeinsame und gesellschaftsübergreifend solidaritätsstiftende Sprache und Handlungsfähigkeit zu finden, die dem Ernst der Lage  gerecht wird. 

Das muß Putin nicht gleich beeindrucken, aber rechnen tut er nicht damit, nachdem es schon so gut läuft mit der Propaganda, die mit zum Erstarken der rechtsnationalen Parteien führt. 

M.Pathie

Danke für Ihre besonnenen Worte. 

sportlexikon

Ja, leider wird die Welt und auch Deutschland um Jahrzehnte zurückgeworfen, wenn wir einen weiteren Weltkrieg verhindern wollen. Ober ohne atomare Abschreckung ist die Gefahr groß, dass Putin einseitig Nuklearwaffen einsetzt. Dann würden wir nicht um Jahrzehnte, sondern um Jahrmillionen zurückgeworfen werden. Das ist der kleine, aber feine Unterschied.

Und ganz ehrlich. Ich hätte kein Problem damit, in die Goldenen 50er zurückgeworfen zu werden.

M.Pathie

Ich habe mich hier und heute nicht gegen atomare Abschreckung ausgesprochen, aber deutlich gemacht, wie hoch der Preis dafür ist, und dass wir zwischen Verteidigungsfähigkeit und Aufrüstung unterscheiden müssen, weil nicht allein ein mehr sondern auch ein anders aufgestellt die Verteidigungspolitik steuern muss.

Adeo60

Mit Blick auf die zunehmende Bedrohung durch Putin braucht Deutschland (leider) das Instrument der atomaren Abschreckung, welches bisher durch den Schutzschirm der USA bereitgestellt wurde. Die wenigsten hätten sich vorstellen können, dass Putin den Krieg nach Europa tragen, tägliche Kriegsverbrechen begehen, Cyberkriege und Sabotageakte initiieren würde. Die Hand für ein friedliches Miteinander muss ausgestreckt bleiben, aber de facto ist Russland zu einem Terrorstaat mutiert - seine Wirtschaft ist zur Kriegswirtschaft umfunktioniert worden, die Zahl der Arbeitskräfte rückläufig, der Rubel im Tiefflug, die Inflation steigend, Putin ein gesuchter Kriegsverbrecher, international weitgehend geächtet. 
Quo vadis, Russland…?

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sportlexikon

Sehr guter Beitrag! Leider müssen wir darauf reagieren und auf Kriegsprophylaxewirtschaft umstellen mit allen negativen Konsequenzen

Lucinda_in_tenebris

Quo vadis Russland...?

In den kollektiven Gulag, zu dem uns Putin nur zu gerne mitnehmen möchte.

Putin ist ein wirtschaftspolitischer Versager. Jahrzehnte lang hat ihm die EU die Hand ausgestreckt, insbesondere Deutschland immer wieder Unterstützung und Hilfe angeboten, um die rückständige Wirtschaft und die marode Industrie zu modernisieren. Putin hat es aber stets vorgezogen den beleidigten Großmachtszaren zu spielen, der durch die großtuerischen Blattgoldtüren des Kreml schreitet.  Auf den veralterten Analogbilschirmen auf seinem Schreibtisch kann er quasi zu schauen, wie sich China entwickelt, die die genannte Unterstützung angenommen hatten.

Putins Krieg in der Ukraine soll im Wesentlichen die eigene Bevölkerung vom wirtschaftlichen Desaster ablenken, in das Putin sie gesteuert hat.  

ich1961

Eins geht für mich garnicht: Deutschland als Atommacht!

Es sollte aber eine europäische Gemeinschaftsaktion sein, damit nicht - wie aktuell die Ukraine - durch "den Beschützer" dann doch noch von Hilfe abgeschnitten werden kann.

Dankbar für das Angebot bin ich dennoch, denn das bestätigt die Freundschaft zwischen D. und F..

 

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tias

Mal wieder alles für andere auch DE Steuergeld ?Wenn die EU zerfällt hocken wir wieder so da ? Nur mal so ewiger Freund USA .Selber oder gar net!!!!

melancholeriker

Warum sollte die EU zerfallen. Wahrscheinlich meinen Sie einen Zerfall der Art, wie sie einer AfD oder dem RN in Frankreich vorschwebt. 

Und dann? Kennen Sie etwa eine ultrarechte Regierung, die nicht die Bevölkerung in Krieg und Not gestürzt hätte? Ich nicht. 

Mussolini, Franco, Stalin, Putin und Netanjahu um nur ein paar Prominente zu nennen. 

Hitler soll ja Linker gewesen sein. 

vaihingerxx

Freundschaft zwischen D. und F..<<

es gibt keine Freundschaft zwischen Nationen

bestenfalls gemeinsame Interessen

ich1961

Das ist Ihre Einschätzung - ich habe da eine andere und Sie hoffentlicch nichts dagegen!

Mendeleev

Dieses "Angebot" hat der mässig beliebte Macron mit dem Hintergedanken rausgehauen, die Amis zu ärgern, und nicht den Deutschen einen Gefallen zu tun. 

 

Seit Gründung der NATO haben die Franzosen zum Bündnis eine "on-off Beziehung". 

ich1961

Hätten Sie sicher gerne - Pustekuchen!

Alter Brummbär

Lassen sie mich raten, wessen Meinung sie vertreten.............................................

Sparer

Da die Ukraine nicht in der NATO ist, waren due USA auch nicht ihr „Beschützer“. Insofern war die (den amerikanischen Steuerzahler viele Milliarden kostende) Unterstützung der USA für die Ukraine niemals selbstverständlich. 

proehi

Vom Regen in die Traufe, wir erleben gerade, Freunde kommen und gehen. 

Das bedeutet, wenn wir uns überhaupt einem Atomschirm anvertrauen wollen, kann die Entscheidung darüber ausschließlich in einem Bündnis liegen, wo man keinesfalls der Willkür eines einzelnen Freundes ausgeliefert ist. Das gibt es derzeit nicht und ist bestenfalls in einem europäischen Nachfolgebündnis der NATO realisierbar, also sehr weit weg.

Zudem sollte man sich über die Funktionsweise eines Nuklearschirms im Klaren sein. Tatsächlich ist das nämlich gar kein Schutzschirm. Nuklearwaffen dienen ausschließlich der Abschreckung, sollten sie tatsächlich zum Einsatz kommen, brauchen wir nicht mal mehr einpacken. Wenn auch immer mal gerne was anderes erzählt wird, gilt das auch für taktische Nuklearwaffen, denn ist da „Packl erst einmal aufgerissen“, gibt es kein Halten mehr.

Ich bin der Überzeugung, wir müssen ohne Atomwaffen auskommen.

Kaneel

"Ich bin der Überzeugung, wir müssen ohne Atomwaffen auskommen."

Würden Sie das tatsächlich genauso aus der Perspektive Russlands und Chinas schreiben? Daran habe ich anhand Ihrer bisherigen Kommentare meine Zweifel. Weshalb ich eine Unausgewogenheit in Ihren Posts beim Thema "wer darf aufrüsten und sich verteidigen" feststelle.

Schiebaer

So wie im Deutsch Französischen Airbus Program sollten wir auch militärisch weiter zusammen rücken und da wäre das U Boot mit Atom Raketen ein hilfreiches Abschreckung Programm gegenüber Russland das unter Putin leider mit dem Überfall auf die Ukraine  UNBERECHENBAR geworden ist.

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FWJA

Wieviel Raketen könnte auf einer U-Boot stationiert werden? 12?, 24? Gegen tausende russische? Das ist wirklich eine „Abschreckung“. 
Atomwaffen brauchen ein Träger, welche kann die feindliche Luftabwehr umgehen. Hat die Eiropa so was? 
 

Keaggy58

Und wenn GB eine rechtsradikale Regierung bekommt?

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Alter Brummbär

Rechtsradikal und Kremlnah.

Nettie

Zu Ihrer Antwort „Und wenn GB eine rechtsradikale Regierung bekommt?“ auf den letzten Satz in @narr_ativs Beitrag  „Gut wäre wenn eine europäische Armee mit GB die Befehlsgewalt hätte“:

Ich glaube, @narr_ativ meinte mit „mit GB“ nur, dass GB dabei sein sollte, nicht deren Führung bzw. dass GB da allein die Befehlsgewalt haben sollte..