
Ihre Meinung zu Steuerzahlerbund fordert kürzeres Übergangsgeld für Ex-Minister
Der Steuerzahlerbund will die maximale Bezugszeit von Übergangsgeld für ausgeschiedene Bundesminister von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzen. Es dürfe keine "Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler" geben.
»Der Steuerzahlerbund will die maximale Bezugszeit von Übergangsgeld für ausgeschiedene Bundesminister von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzen. … keine "Dauerversorgung …«
Nein, das sehe ich anders. Eine Änderung möge eher dahin gehen, dass die Ex-Minister:innen für die Zeit und während der Übergangsgeldversorgung keine kommerziellen anderen Entgelte annehmen dürfen sollen. Der Übergang kann dann gerne die zwei Jahre umfassen.
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Sehe ich anders. Ist gut, dass die Ex-Minister sich sofort um Arbeit und Einkommen bemühen. Wenn sie nicht in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, keine Arbeit finden (was ich irgendwie auffällig fände), haben wir in Deutschland ja noch das Bürgergeld. Da ich damit noch keine Erfahrung sammeln konnte, mich nicht so gut auskenne, habe ich jetzt hier reingeschaut (Bedürftigkeitsprüfung usw., Seite der Bundesagentur für Arbeit):
"Bürgergeld bekommen nur hilfebedürftige Personen. Daher müssen Sie grundsätzlich zuerst Ihre eigenen Mittel einsetzen, bevor Sie finanzielle Hilfe erhalten. Wenn Sie Einkommen haben oder über verwertbares Vermögen verfügen, müssen Sie damit erst einmal Ihren Lebensunterhalt sichern, wenn Freibeträge überschritten werden."
Sehe ich ein, ist bisschen hart für einen Ex-Minister, geht ja nicht, dass man die so behandelt, aber 240.000 Euro in 2 Jahren und nichts tun, das ist fast ungerecht. Bin für 9 Monatszahlungen zu 5.500 Euro, danach zur Agentur.
»Ist gut, dass die Ex-Minister sich sofort um Arbeit und Einkommen bemühen.«
Ja. Und die Wirtschaft schöpft dann gnadenlos deren noch frisches Insiderwissen für ihre Zwecke – und das nicht immer im Interesse des Souveräns – aus.
Daher: Übergangsgeld plus kommerzielles Beschäftigungsverbot für die Zeit.
Wer als Ex-Minister bei hart und fair bei Maybritt Lanzensmiosga rumhängt, solle das kostenfrei tun oder seine:ihre Honorare karitativ abgeben müssen.
"Und die Wirtschaft schöpft dann gnadenlos deren noch frisches Insiderwissen für ihre Zwecke"
Und was genau sollte "die Wirtschaft" davon abhalten, wenn z.B ein Dobrindt 2 Jahre lang für nichts 10k überwiesen kriegt?
Ist doch gut, wenn alle möglichen Menschen mit passenden Qualifikationen der Wirtschaft und ihren Mitarbeitern gute Dienste leisten können. Seit wann sehen Sie einen Interessengegensatz zwischen freier Wirtschaft und dem Souverän? Sie argumentieren doch sonst andersrum, möchten den Unternehmen möglichst wenig Zwänge, Regulationen und Bürokratie aufhalsen.
Finde ich auch.
Im übrigen ist das Argument "die müssen gut bezahlt werden, damit sie nicht korrupt werden", was ich auch seit Jahrzehnten höre, völlig abwegig. Dafür hätte ich gern mal Beweise, dafür dass jemand weniger Geld will, weil er viel davon hat. Das widerspricht so ziemlich allem, was ich über Menschen weiß.
"Dafür hätte ich gern mal Beweise, dafür dass jemand weniger Geld will, weil er viel davon hat."
Verstehe ich nicht. Es geht darum, dass jemand, der schlecht bezahlt wird, besonders anfällig für Angebote ist, von denen er sich den Ausgleich für diese gefühlte Ungerechtigkeit verspricht.
Viele Abgeordnete sind Freiberufler, die nach dem Mandat wieder in ihr Metier einsteigen können. Außerdem sollte von den Diäten eine gewisse Summe Rücklage für die Zeit nach dem Mandat zurücklegbar sein.
Wir abhängig Beschäftigten müssen doch auch aufs Geld achten und Rücklagen schaffen, sofern dies möglich ist.
Und ich sehe es nochmals anders. Haben die Exminister nach dem Ausscheiden schon kommerzielle andere Entgelte die sie als Einkünfte haben, dann sollten Sie gar kein Übergangsgeld mehr bekommen. Jedem Bürgergeldempfänger werden auch gewisse Einkünfte am Bürgergeld angerechnet und abgezogen die sie während dem Bürgergeld dazu verdienen können! Bei den Bezügen und Zuwendungen die Bundesminsiter hatten und nach dem Ausscheiden als Pension bekommen, für was brauchen die dann noch Übergangsgeld!
»dann sollten Sie gar kein Übergangsgeld mehr bekommen.«
Ich befürchte, dass das Humanpotenzial an kompetenten (Bundes-)Ministern so nicht sonderlich steigen würde, bei solchen Aussichten danach (und wo die Kandidaten sich jetzt schon alle hinterm Bürotopfgroßgewächs ducken, wenn’s um das Wirtschaftministerium geht).
Wer will die Schleudersitze denn dann noch annehmen?
Ich halte von der Prämisse ehrlich gesagt überhaupt nichts.
Mit Managergehältern lockt man Managertypen an, über Kompetenz sagt das überhaupt nichts aus. Mir wäre es lieber, die Politiker machen ihren Job aus Idealismus, dann können sie sich auch ein paar Spleens erlauben. Denken Sie, jemand der das wegen des Geldes macht, lässt sich mit Geld davon abhalten mehr Geld zu machen? Absurd.
Vielleicht sollte es diesen Menschen auch darum gehen politisch etwas verändern wollen und dafür einen stärkeren Rückhalt und Vertrauen aus der Bevölkerung zu erhalten. Transparenz und Lobbyregister wäre auf jeden Fall ein wichtiger Baustein. Aber m.E. auch ein bescheidenerer Umgang mit der Auszahlung von Übergangsgeld und dem Erwerb von Rentenansprüchen.
Ein Ungerechtigkeitsempfinden teile ich. P.S. Mein Post kürzlich war korrekt adressiert.
Mein Eindruck ist, dass Ex-Politiker immer weich landen. Mal als Lobbyist oder mal als Vorstand einer öffentlichen Gesellschaft.
Das Wettbewerbsverbot wird bei der Lobbyarbeit ohnehin ignoriert und alte Kontakte aus der Ministerzeit voll genutzt. Genau das macht Ex-Politiker für NGOs & Co. so interessant.
»Das Wettbewerbsverbot wird bei der Lobbyarbeit ohnehin ignoriert und alte Kontakte aus der Ministerzeit voll genutzt.«
Da sollte eine saftige Strafbewehrung gegen helfen. Wäre eine Gesetzesinitiative für das Parlament alias ›die Legislative‹ wert.
Genau da liegt unser Problem: Während der kleine Bürger stets blechen darf oder für Kleinigkeiten abgestraft wird, sieht man bei der Politikerkaste großzügig über alles hinweg. Die von Ihnen vorgeschlagene Strafbewehrung wäre ein Anfang bei Verstoß gegen das Wettbewerbsverbot als Politiker. Allerdings gerne erweitert um Regressansprüche gegen grob fahrlässige oder vorsätzliche verursachte Schäden von (Ex-)Politikern.