Kevin Kühnert (Archivbild 11. Februar 2025)

Ihre Meinung zu Kevin Kühnert begründet Rücktritt mit Angriffen und Bedrohungen

Der Rücktritt von Kevin Kühnert vergangenes Jahr kam für viele aus dem Nichts. In einem Interview spricht der frühere SPD-Generalsekretär über die Gründe, die ihn zum Aufhören bewegten.

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138 Kommentare

Kommentare

D. Hume

Verständlich und ein Armutszeugnis für uns alle, da wir als Gesellschaft versagt haben. Denn die "Politik" sind wir alle. Ich bin zwar nicht so leicht einzuschüchtern mit meinen 190 Cm, aber ich verstehe Kevins Entscheidung.Es ist ein Trauerspiel.

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AuroRa

Absolut. 

AbendteeFürDschibuti

Mit Rechten habe ich immer nonverbal diskutiert, sodass ich im polizeinahen Umfeld genau dies jetzt unterrichten kann. Gegen drei Gegner, alleine in der Bahn, ist selbst für einen Profi schwer. Man kann sich bei den Rechten, nach meiner Erfahrung, meist auf deren Feigheit verlassen. Triff die mal einzeln, machen sie sich in die Hose. Für einen Politiker ist es natürlich eine grausame Erfahrung, wenn sein jammerndes und meckerndes Wahlvolk, wenn es an ihnen wäre Partei zu ergreifen, kneift.

D. Hume

Ich habe fortgeschrittene Judo- und Taekwon-Do-Kenntnisse und weiß, dass der beste Kampf der ist, der nicht stattfindet. Das hat mich aber noch nie davon abgehalten trotzdem meinen Mund zu öffnen, wenn mir ein Unrecht begegnet. Ich weiß auch, dass ich das nicht von anderen erwarten kann und prangere nur an, dass unsere Gesellschaft geworden ist, wie sie nunmal jetzt ist. 

Leberkas

Wie Sie hatte ich in jungen Jahren einige Teakwon-Do-Kenntnisse und auch Boxtraining. Das hat mir einige Probleme vom Hals gehalten nur durch die passende Ansage wie beim Training gelernt. Deeskalieren wurde bei uns gelehrt. 

Dennoch habe ich damals schon die Bahn am Abend bei meinem dienstlichen Aufenthalt gemieden. 

Adeo60

Volle Zustimmung -  die Verrohung in unserer Gesellschaft und insbesondere in der politischen Auseinandersetzung ist beschämend, abzulesen u.a. an der inflationären Entwicklung von Ordnungsrufen im Parlament. Begriffe wie Remigration werden von der AfD mittlerweile wie selbstverständlich benutzt, das „freundliche Gesicht des Nationslsozialismus“ gehört  nun der AfD Fraktion  an, der Ukrainekrieg mit all den Kriegsverbrechen wird relativiert. Es fehlt eine Sensibilität für Gewalt und für einen respektvollen Umgang Miteinander. Es liegt an uns, im Alltag insoweit ein Stoppschild  zu setzen. Beschämend, dass im Bus geschwiegen wird, wenn ein Insasse bedroht wird.

Humanokrat

Ich finde, wir können bei 'Trauerspiel' nicht einfach stehen bleiben. Ich verstehe die Frustration sehr gut, aber ich glaube, wir überschätzen die Aggression in ihrer Macht, weil sie uns so fremd und abwegig ist. 

Ich möchte daran festhalten, dass Rechtschaffenheit - der Respekt vor einem demokratisch vereinbarten Recht - und die unbedingte Verpflichtung zu Toleranz gegenüber Mitmenschen mächtiger sind, als die Befindlichkeiten einiger Verirrter. Es gibt einen unmittelbaren Gewinn aus Empathie und Solidarität, aber man muss ihn wollen und dran glauben. 

Habe angefangen, mich lokal parteipolitisch zu engagieren weil es mir wichtig scheint, bei allem Unerträglichem im 'Handlungsmodus' zu sein. Ich möchte nicht im 'Trauerspiel' gefangen sein. 

Kaneel

Dass niemand in der Straßenbahn Zivilcourage gezeigt hat, finde ich erschütternd.

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wenigfahrer

Das mag für Sie erschütternd sein, aber nur die wenigsten werden sich 3 solchen Schlägern auf engem Raum entgegen stellen, da hätte ich persönlich mit dem Maß von Herrn Kühnert und meinem Alter auch Angst Luft zu holen, es schreibt sich sehr einfach mit der Zivilcourage.

ich1961

Es war sicher nicht nur ein Fahrgast in der Bahn - und        zusammen Widerstand leisten        wäre der Weg.       

wenigfahrer

Zusammen in einer Bahn voller Frauen und Kinder und Rentner dürfte es etwas schwierig werden, ich verstehe zwar was Sie wollen, aber es kommt darauf an wer alles in der Bahn ist, alles andere sagt sich immer sehr leicht.

rolato

Es wäre nicht der Weg sondern einer von ein paar Möglichkeiten. Wenn der Angreifer eine Waffe hat wird es auch mit mehreren Personen schwierig. Man muss die Situation abschätzen.

Kaneel

Zusammen Widerstand leisten

Danke.

Decathlon

Die schnelle, idealerweise nonverbale Absprache mit den richtigen Kandidaten ist das Problem.

Und da muss alles zusammenkommen: "Schnell" und "richtige Kandidaten"

Wenn das gelingt, ist das eine Option. Hat's letztes Jahr ja sogar erfolgreich im Fall eines Messeramokläufers in einer Regionalbahn gegeben.

Kaneel

Unabhängig davon wie Sie sich verhalten hätten und was Sie meinen was eine Gruppe von Menschen, ich spreche nicht von einer Einzelperson, zu tun in der Lage wäre - ist scheint auch keine Versuche des Absetzens eines Notrufs o.Ä. gegeben zu haben - versuchen Sie bitte nicht meine Erschütterung zu relativieren oder diese mir abzusprechen.

Ich bin mir sicher, wenn Ihre Frau, Ihr Sohn, Ihre Tochter oder einer Ihrer Enkel bedroht, beleidigt oder angegriffen worden wäre und die Bahn wäre vollbesetzt gewesen, hätten Sie sich ein Eingreifen gewünscht. Schließlich kann jeder betroffen sein. Auch nichtprominente Menschen, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

AbseitsDesMainstreams

Es gilt solche Situationen zu vermeiden, weil sie immer häufiger auftreten. Entsprechend meiden meine Kinder den ÖPNV nach 19.00 Uhr. Die älteren Kinder und wir Eltern nutzen fast ausschließlich den Individualverkehr.

Kaneel

Ich nutze den ÖPNV auch abends. Ich fühle mich da sicher. Meine Angst bezieht sich vor allem auf Autofahrer im Straßenverkehr, wenn ich als Rad fahre. 

fathaland slim

Ich fahre kreuz und quer durch Deutschland mit dem ÖPNV. Mir ist bisher nie etwas passiert. Mein Gesicht ist ja nicht als Hassobjekt bekannt.

Eudialyt4

Ich kann das auch nachvollziehen, andererseits würde es eventuell reichen wenn sich die Mitfahrenden in größerer Zahl gegen die Angreifer stellt, nicht körperlich, aber verbal. Da gibt es wohl Studien darüber, dass das hilft

Adeo60

Schlägertruppen und Einzene Gewalttäter bilden sich in einer Gesellschaft, in der Bildung vernachlässigt, sprachliche Verrohung kritiklos hingenommen  und familiäre  Erziehung nicht wahrgenommen wird. Sportvereine waren jahrzehntelang ein Regulativ, um sozialen Zusammenhalt einzustudieren, Leistungsstreben und Persönlichkeit zu entwickeln. Es ist die Summe von Versäumnissen, die Gewalt erst möglich gemacht und unsere tradiertem Werte zurückgebildet haben. 

AbseitsDesMainstreams

Zum ersten Mal muss ich Ihnen voll zustimmen! Tatsächlich vernachlässigen Eltern und vor allem die Gesellschaft ihren Betrag zur Erziehung der Jugend. Vereinsleben, Wettkampf, Bundesjugendspiele, Nachbarschaft etc. sind der Rahmen für eine gesunde Entwicklung von Kindern. Leider  hecheln alle dem Mammon oder dem Ego hinterher.

Nettie

“Das mag für Sie erschütternd sein, aber nur die wenigsten werden sich 3 solchen Schlägern auf engem Raum entgegen stellen,“

Dass niemand in einem vollbesetzten Waggon den Mut aufgebracht hat, 3 Gewalttätern entgegenzutreten oder wenigstens etwas zu tun, um den von ihnen Angegriffenen zu Hilfe zu kommen ist erschütternd.

Und ganz klar ein Zeichen nicht nur für fehlende Zivilcourage, sondern sogar von ihrem genauen Gegenteil: Feigheit.

Tinkotis

Leider hat sich "die Gesellschaft" daran gewöhnt, nicht einzuschreiten.

Vor 15 Jahren bin ich noch dazwischen gegangen, als ich Zeuge einer Auseinandersetzung wurde, vor 10 Jahren wurde ich bedroht, als ich darauf hingewiesen habe, dass Rauchen in der Bahn verboten ist, vor 5 Jahren habe ich einen Pöbler versucht zu ignorieren und wurde fast verprügelt.

Heute sehe ich mich ständig um und verpisse mich lieber, wenn's brenzlig wird.

So...

Kein gutes Zeichen dass selbst Sie sich entziehen, denn wer bleibt so noch übrig... bitte mal überdenken ob mit Nachbarn gem. was geht oder Knopf drücken / Hilfe holen beim verpissen ;)! Verstehe die Ängste nach solchen Erfahrungen... hatte als nicht stille, nicht kleine, wortstarke, emphatische Frau da bisher mehr Glück :)! 

Decathlon

In einer Straßenbahn ist mal eine zierliche kleine Frau bei einer dich anbahnenden Schlägerei dazwischengegangen. Der Pöbler war so überrascht, dass er abgelassen hat und ausgestiegen ist. Klasse!

Danach hat die Gute die Männer um sich herum beschimpft, dass sie Feiglinge seien.

Einen Aspekt habe ich ihr dann doch nicht erwidern wollen: Kein Schläger kann sich damit brüsten, eine zierliche kleine Frau ausgeknockt zu haben. Das Gegenteil ist bei einem (völlig kampfunerfahrenen) Zweimetermann der Fall.

So...

Ach, nur ums ins passende Licht zu rücken: Sage des als Frau die in 20 Jahren Berlin viel erlebt hat! Also nur Mut zu Courage, es geht besser als einem die Angst weismacht...

Kaneel

Ich verurteile Sie überhaupt nicht, wenn Sie solche Erfahrungen gemacht haben und sich selbst schützen wollen. Vermutlich hat der Pöbler trotz Versuchs des Ignorierens gemerkt, dass Sie ihn wahrgenommen haben und darauf reagiert. Solch eine Situation hatte ich auch schon mal. Ich stand als Fußgängerin an der Ampel und der Typ war ein paar Schritte vor mir und drehte sich ständig um. War äußerst unangenehm und leicht bedrohlich, weil er so unberechenbar wirkte.

rolato

Dass niemand in der Straßenbahn Zivilcourage gezeigt hat,...

War das je anders? Ich glaube kaum. Wer stellt sich schon mehreren aggresiv aufgeladenen Typen entgegen, wohl die allerwenigsten. Mindestens sollte man wenn möglich Polizei verständigen. Oder Wenn möglich mit mehreren Personen zusammenarbeiten.

Decathlon

Als ich noch in einer Großstadt gewohnt habe, hatte ich einige Male Gelegenheit, etwas zu versuchen, um zu Hilfe zu kommen. Aber immer nur, wenn ich einen freien Fluchtweg hatte. Mit meinen zwei Metern voll aufgerichtet zielstrebig auf drei Schläger zugehen, die einen armen Kerl malträtiert haben, hat z.B. gereicht, die drei zur Flucht zu bewegen. Das war aber kein Heldenmut: Ich hatte meinen Fluchtweg im Auge und eine Distanz festgelegt, ab der ich umgedreht hätte, hätte mein Schauspiel nichts genutzt...

In der Straßenbahn hätte ich das mangels Fluchtweg niemals durchgezogen. Auf die Schnelle Verbündete zu suchen und schnell ein gemeinsames Vorgehen durch Handzeichen und Blickkontakt zu vereinbaren dürfte nur in den wenigsten Fällen praktikabel sein. 

Höchstwahrscheinlich hätte ich also ebenfalls rein gar nichts unternommen. Man will ja selbst auch noch heil nach Hause kommen.

rolato

Ich halte die psychische Stärke für wichtiger als die physische. Es gibt genug große starke Menschen, aber die wenigsten davon würden einschreiten.

D. Hume

Genauso handelt man eine solche Situation + eine laute "Ansprache". 

Eigensicherung hat Vorrang, aber Sie haben die Szenerie in Relation zu Ihren Möglichkeiten perfekt "bespielt". 

Anna-Elisabeth

"Auf die Schnelle Verbündete zu suchen und schnell ein gemeinsames Vorgehen durch Handzeichen und Blickkontakt zu vereinbaren dürfte nur in den wenigsten Fällen praktikabel sein." 

Richtig, zumal die meisten vermutlich eh auf ihr Smartphone starren und von ihrer Umgebung wenig bis nichts wahrnehmen.

Kaneel

"Mindestens sollte man wenn möglich Polizei verständigen."

Das meine ich auch. Anscheinend gab es das nicht. Wenn dem so war, finde ich das sehr bitter.

"Oder Wenn möglich mit mehreren Personen zusammenarbeiten."

Das wäre wünschenswert. Beim Bahnfahren habe ich gelegentlich den Eindruck es gibt entweder eher eine wahrnehmende, hilfsbereite oder eine gleichgültige, egoistische Dynamik im Abteil. 

"Wer stellt sich ... entgegen?

Es gibt ja auch Gegenbeispiele von Menschen, die eingreifen. Es ist natürlich richtig, dass damit eine Eigengefährdung einhergeht. Das will ich nicht bestreiten. Trotzdem würde sich vermutlich jede/r in so einer Situation Unterstützung wünschen.

rolato

Es gibt ja auch Gegenbeispiele von Menschen, die eingreifen. Es ist natürlich richtig, dass damit eine Eigengefährdung einhergeht. Das will ich nicht bestreiten. Trotzdem würde sich vermutlich jede/r in so einer Situation Unterstützung wünschen.

Manchmal geht es gut, manchmal nicht. In Würzburg konnte ein Migrant einen Angreifer aufhalten, in Aschaffenburg und Mannheim ging es leider schief. Da waren es aber nur Einzeltäter.

Die Gesellschaft fühlt sich auch macht- und hilflos, durch ein gefühltes Unrecht zwischen Opfer und Täter, wo der Täter oft fast ungeschoren davon kommt. Auch Angst, Empathielosigkeit und soziale Kälte tragen dazu bei. 

Die Gewalt ist viel brutaler geworden, man sucht um zu zerstören, ein Faustschlag oder Tritt reicht da nicht, das Opfer muss kaputtgemacht werden, dann ist der Angreifer zufrieden, aber nur solange bis er sein nächstes Opfer bzw. Sündenbock ausmacht.

D. Hume

Fahren Sie mal am nachts am Wochenende in Hamburg S-Bahn. Desöfteren werden aggressiven Störenfrieden dort die Leviten gelesen. Man braucht aber ein Gespür für die Situation und einen Notruf kann heute jeder in sekundenschnelle absetzen.

AbendteeFürDschibuti

Um Zivilcourage zu haben, muss man Mut haben. Auch die Aussicht auf einen gebrochenen Kiefer oder andere Blessuren dürfen nicht abschrecken. Dazu sollte man einigermassen mit solchen Situationen umgehen können. Und ganz wichtig - sie müssen mit äusserster Brutalität (in die Augen stechen, Kehlkopf schlagen etc.) agieren.

rolato

Und ganz wichtig - sie müssen mit äusserster Brutalität (in die Augen stechen, Kehlkopf schlagen etc.) agieren.

Ganz wichtig. Man muss mit äußerster Brutalität rechnen. Wenn man nicht Waffen oder sichere Selbstverteidigung auf höchstem Niveau besitzt, hat man wohl kaum Chancen gegen mehrere. Man weis ja überhaupt nicht was die Angreifer für Waffen haben, Messer, Schlagringe usw.....

w120

Dazu sollte man einigermassen mit solchen Situationen umgehen können

Wer kann das wirklich?

sie müssen mit äusserster Brutalität (in die Augen stechen, Kehlkopf schlagen etc.) agieren.

Das ist leider der Vorteil der brutalen Täter.

Der normale Mensch denkt erst, auch an den anderen und handelt zu spät.

Als erfahrener Kämpfer ist vieles Reflex.

AbseitsDesMainstreams

Vor 20 oder 30 Jahren hätte man sich vielleicht eine Faust eingefangen. Heute ein Messer und da reicht ein Stich an der richtigen Stelle, siehe Polizist Rouven Laur in Mannheim, und man ist exitus. Es sind andere Zeiten geworden und manche habe sich darauf sogar gefreut.

rolato

Vor 20 oder 30 Jahren hätte man sich vielleicht eine Faust eingefangen.

Ein Angreifer gibt sich ja damit nicht zufrieden, er will vernichten. Es gibt genug Beispiele wo man die Opfer am Boden liegend so lange getreten hat bis sie tot oder schwerstverletzt waren

Decathlon

Es ist ein Unterschied, ob man es mit einem echten körperlichen Angriff zu tun hat oder einer Pöbelei. Bei Letzterer hat man eher Optionen einzugreifen als bei Ersterem.

Im Fall von Herrn Kühnert war's ja noch eine Pöbelei. Da hätten couragiert auftretende Helfer wohl ohne körperliche Eskalation was ausrichten können. 

Wahrscheinlich... Aber nicht mit Sichetheit.

rolato

Es ist ein Unterschied, ob man es mit einem echten körperlichen Angriff zu tun hat oder einer Pöbelei. Bei Letzterer hat man eher Optionen einzugreifen als bei Ersterem.

Pöbelei, so kann Gewalt aber anfangen, ein falsches Wort und es geht los. Wer kann das schon abschätzen. Letztendlich muss man Entscheidungen in Sekunden treffen. Der Versuch Pöbler zu beruhigen könnte hilfreich sein.

Questia

Ich habe noch keine Pöbeleien erlebt, die keine körperliche Bedrohung beinhalteten. Deswegen wirken sie ja so einschüchternd.

Leider wird die verbale Gewalt in ihren Auswirkungen zu oft kleingeredet.

Sparer

Zur Veranschaulichung, wie schwierig das ist mit der Zivilcourage, empfehle ich den  Film „Incident…und sie kannten kein Erbarmen“ von 1967, in dem 2 Jugedliche Halbstarke einen ganzen U—Bahn-Waggon terrorisieren.

werner1955

Ich nicht. Denken 

Sie an die massenhaften Angriffe und wie unsere Justiz mit Täter bzw. Opfern umgeht.

Täter haben Rechte

FantasyFactory

Ja. Auch Täter haben die gleichen Rechte wie Sie oder ich. Das ist so in einen Rechtsstaat. 

proehi

Leider kann sich niemand seiner selbst sicher sein, im Bedarfsfall jederzeit selber die Zivilcourage aufzubringen, die wir zu Recht von jedem Mitbürger erwarten. Je mehr Angst um die eigene Unversehrtheit uns befällt, umso weniger können wir stark und schützend Beistand gewähren. Sich mit Mitbürgern kurz zu verständigen und gemeinsam die eigene Angst zu überwinden und gemeinsam Schutz zu gewähren, wird in dem Maße abnehmen, je mehr man damit rechnen muß, dass die Mitbürger eher mit den Aggressoren sympathisieren könnten. In sofern wirkt die Zunahme von Gewalt auch beim „unbeteiligten“ Bürger. Ich kann nachvollziehen, dass die für Zivilcourage notwendige Kraft nicht immer von jedem jederzeit aufgebracht werden kann.

Vielleicht kann ich Kühnert in seiner diffusen Angst etwas verstehen. Ich wünsch ihm, dass er das handhaben kann und irgendwann in die Politik zurückkehrt. Er fehlt. 

Kaneel

Ich habe im öffentlichen Raum schon körperliche Angriffe erfahren, weil ich meine Meinung nicht zurückhalten wollte. 

proehi

Das hat sich bei mir mit meiner Klappe noch niemand getraut und sicherlich hab ich mir auch schon meine Meinungsäußerung verkniffen, weil ich eine Eskalation als nicht zielführend eingeschätzt habe.

Ich denke, dass ist hier nicht das Problem.

Grossinquisitor

O temporara, o mores! 

Unsere gewählten Politiker verdienen Respekt und Wertschätzung, auch wenn man ihre Meinung nicht teilt. Auf jeden Fall aber ein Klima der Gewaltlosigkeit. 

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KowaIski

Unsere gewählten Politiker verdienen Respekt und Wertschätzung, auch wenn man ihre Meinung nicht teilt.

In unserem Bundestag gibt es Abgeordnete, die vor nichts Respekt haben, keine andere Meinung zulassen und alles schlechtreden.

Seebaer1

Ich hoffe, Sie meinen die Politiker aller gewählten Parteien...

DrBeyer

„Ich hoffe, Sie meinen die Politiker aller gewählten Parteien...“

Das hoffe ich nicht, denn das wäre nicht die Wahrheit. 

Die Politiker,  die vor nichts Respekt haben, keine andere Meinung zulassen und alles schlechtreden, befinden sich alle in der AfD-Fraktion, wenn man von einigen CSU-lern absieht, die das aber nur machen, weil sie damit Stimmen von AfD-Wählern einfangen möchten. 

 

Claus

Vor Diletantismus habe ich keinen Respekt. Soll man vor Trump Respekt haben? Viel verlangt.

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AbendteeFürDschibuti

Das sind Zahlen, die meiner Meinung noch höher sind, wären nicht einige Menschen aus der Polizei oder Justiz auf dem rechten Auge blind.

rainer4528

Wer hätte etwas anderes erwartet? Trotzdem sind laut allen Statistiken, Gewaltdelikte gegen AfD Politiker am höchsten. 

ekm64

Statt Verschwörungstheorien besser echte Fakten benutzen. Z.B.:https://www.bundestag.de/webarchiv/presse/hib/2019_09/655992-655992

Zitat daraus: Q2/2019: 372 Angriffe auf Politiker, davon 181 auf AFD-Politiker, CDU 56, SPD 45, Grüne 32, Linke 20.

Oder für 2025 zu Angriffen auf Politiker

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/politiker-bedrohung-102.h…;

Zitat: "Von Beleidigungen seien die Grünen bundesweit am stärksten betroffen, von Körperverletzungen die AfD"

Man kann gerne gegen die AFD argumentieren, wie ich das gerne immer wieder tue. Aber Gewalttaten gegen AFD-Politiker zu ignorieren, ist für das politische Klima äußerst gefährlich. Die Daten weisen eher darauf hin, dass die Gewalttaten mehrheitlich von links kommen. Dies zu ignorieren, wird das Klima sicher weiter belasten. Gewalttaten von links oder rechts sind gleich schlecht und gehören gleich verfolgt.

 

Gassi

Das ist erschreckend, selbst wenn nur ein Teil davon tatsächlich so ist. Ganz klar ist Zivilcourage immer seltener. Aber eben auch nicht verwunderlich angesichts der Gewalt der Täter. Und die kommen leider manchmal mit milden Strafen davon. Das schreckt nicht ab, das hilft auch der Gesellschaft nicht. 

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Schiebaer

Aber eben auch nicht verwunderlich angesichts der Gewalt der Täter. Und die kommen leider manchmal mit milden Strafen davon. Das schreckt nicht ab, das hilft auch der Gesellschaft nicht. 

Wen sie dann noch einen festen Wohnsitz haben,gibt es nur den erhobenen Zeigefinger.Du,du, bitte nicht noch einmal.Und wenn ein Richter harte Urteile ausspricht wie einst hier in HH der Schill,dann wird er von den Medien beschimpft als Richter Gnadenlos.

falsa demonstratio

"Wen sie dann noch einen festen Wohnsitz haben,gibt es nur den erhobenen Zeigefinger.Du,du, bitte nicht noch einmal"

Das ist ein  Märchen, das nicht auszurotten ist.

fathaland slim

Daß Sie eine Lanze für Ronald Schill brechen, der ständig unverhältnismäßige Urteile gegen kleine Drogenuser gefällt hat, die dann von der nächsten Instanz kassiert wurden und dann in Brasilien beim Kokainschnupfen gefilmt wurde, überrascht mich aber jetzt wirklich. 

KowaIski

Das ist erschreckend, selbst wenn nur ein Teil davon tatsächlich so ist.

Warum sollte nur ein Teil davon so sein?

docsnyder

Das ist alles sehr gut nachvollziehbar. Das politische Klima hierzulande ist in einem sehr schlechten Zustand. Die Bereitschaft, Gewalt zur Erreichung von Zielen ist absolut indiskutabel aber leider immer öfter Realität. Ich sehe da die AfD als eine der treibenden Kräfte, diese Partei hat für eine herbe Verrohung im politischen Umgang gesorgt. Gas lässt sich schon daran erkennen, dass diese Partei in einer Disziplin deutlich führend ist: Beim Kassieren von Ordnungsrufen im Bundestag.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ordnungsrufe-afd-100.html

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Koblenz

Die bisherige Politik hat das ermöglicht .

AbendteeFürDschibuti

Unsinn. Da war die AfD ganz vorne dabei.

Koblenz

Seit wann hat die AfD einen Zuspruch ? Meinen seit 2015 , und ihre Abneigung seit wann ?

docsnyder

Das ist – mit Verlaub – Quatsch. Eine wie auch immer geartete Politik hat absolut nichts mit den Umgangsformen zu tun, derer sich die Beteiligten Politiker bedienen. Ich hatte zu einem Artikel verlinkt, dem zu entnehmen war, dass die AfD Spitzenreiter bei den Ordnungsrufen ist. Und das liegt nicht an der bisherigen Politik, sondern an schlechten Manieren. Was eigentlich nicht weiter verwundert, weil die AfD auch mit einer hohen Zahl vorbestrafter Abgeordneter glänzt, von denen man nicht die besten Manieren erwarten würde.

https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2024/04/05/gewalt-als-alter…

Eudialyt4

Das ist Unsinn. Die Entscheidung wie ich mich ausdrücke oder ob ich Gewalt ausübe liegt bei jedem einzelnen. 

Questia

Um so wichtiger der A-Partei die Möglichkeit zu nehmen, die Grenzen mit gewalttätiger Sprache weiterhin zu überschreiten. Die BT-PräsidentInnen haben Möglichkeiten dazu. Es liegt an der demokratischen Mehrheit zu entscheiden, ob sie diesen verbalen Ausfällen weiterhin Möglichkeiten bieten will oder ob sie die Möglichkeit hat, die Grenzen zu verdeutlichen.

docsnyder

Was wundert Sie daran? Wer verbal austeilt und anstachelt, darf sich nicht wundern, wenn es in der folgenden Eskalation handgreiflich wird. Ich heiße das nicht gut, aber es erstaunt mich eben nicht.

Claus

Wer hat den für dieses Klima gesorgt? Und ich sage is Ihnen, es war ausnahmsweise nicht die AFD. Die profitiert nur von den letzten "Regierungsarbeitserfolgen". Wenn zB 84% der Wähler die Ampel ablehnen, sind das nicht nur AFDler.

docsnyder

Und was genau hat die Ablehnung bestimmter politischer Inhalte damit zu tun, dass man zu Gewalt anstachelt? Genau: Nichts. Und darum geht es ja.