
Ihre Meinung zu Kevin Kühnert begründet Rücktritt mit Angriffen und Bedrohungen
Der Rücktritt von Kevin Kühnert vergangenes Jahr kam für viele aus dem Nichts. In einem Interview spricht der frühere SPD-Generalsekretär über die Gründe, die ihn zum Aufhören bewegten.
Verständlich und ein Armutszeugnis für uns alle, da wir als Gesellschaft versagt haben. Denn die "Politik" sind wir alle. Ich bin zwar nicht so leicht einzuschüchtern mit meinen 190 Cm, aber ich verstehe Kevins Entscheidung.Es ist ein Trauerspiel.
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Absolut.
Mit Rechten habe ich immer nonverbal diskutiert, sodass ich im polizeinahen Umfeld genau dies jetzt unterrichten kann. Gegen drei Gegner, alleine in der Bahn, ist selbst für einen Profi schwer. Man kann sich bei den Rechten, nach meiner Erfahrung, meist auf deren Feigheit verlassen. Triff die mal einzeln, machen sie sich in die Hose. Für einen Politiker ist es natürlich eine grausame Erfahrung, wenn sein jammerndes und meckerndes Wahlvolk, wenn es an ihnen wäre Partei zu ergreifen, kneift.
Ich habe fortgeschrittene Judo- und Taekwon-Do-Kenntnisse und weiß, dass der beste Kampf der ist, der nicht stattfindet. Das hat mich aber noch nie davon abgehalten trotzdem meinen Mund zu öffnen, wenn mir ein Unrecht begegnet. Ich weiß auch, dass ich das nicht von anderen erwarten kann und prangere nur an, dass unsere Gesellschaft geworden ist, wie sie nunmal jetzt ist.
Wie Sie hatte ich in jungen Jahren einige Teakwon-Do-Kenntnisse und auch Boxtraining. Das hat mir einige Probleme vom Hals gehalten nur durch die passende Ansage wie beim Training gelernt. Deeskalieren wurde bei uns gelehrt.
Dennoch habe ich damals schon die Bahn am Abend bei meinem dienstlichen Aufenthalt gemieden.
Volle Zustimmung - die Verrohung in unserer Gesellschaft und insbesondere in der politischen Auseinandersetzung ist beschämend, abzulesen u.a. an der inflationären Entwicklung von Ordnungsrufen im Parlament. Begriffe wie Remigration werden von der AfD mittlerweile wie selbstverständlich benutzt, das „freundliche Gesicht des Nationslsozialismus“ gehört nun der AfD Fraktion an, der Ukrainekrieg mit all den Kriegsverbrechen wird relativiert. Es fehlt eine Sensibilität für Gewalt und für einen respektvollen Umgang Miteinander. Es liegt an uns, im Alltag insoweit ein Stoppschild zu setzen. Beschämend, dass im Bus geschwiegen wird, wenn ein Insasse bedroht wird.
Ich finde, wir können bei 'Trauerspiel' nicht einfach stehen bleiben. Ich verstehe die Frustration sehr gut, aber ich glaube, wir überschätzen die Aggression in ihrer Macht, weil sie uns so fremd und abwegig ist.
Ich möchte daran festhalten, dass Rechtschaffenheit - der Respekt vor einem demokratisch vereinbarten Recht - und die unbedingte Verpflichtung zu Toleranz gegenüber Mitmenschen mächtiger sind, als die Befindlichkeiten einiger Verirrter. Es gibt einen unmittelbaren Gewinn aus Empathie und Solidarität, aber man muss ihn wollen und dran glauben.
Habe angefangen, mich lokal parteipolitisch zu engagieren weil es mir wichtig scheint, bei allem Unerträglichem im 'Handlungsmodus' zu sein. Ich möchte nicht im 'Trauerspiel' gefangen sein.