Benjamin Netanjahu und Ronen Bar im April 2024

Ihre Meinung zu Israels Geheimdienstchef erhebt schwere Vorwürfe gegen Netanjahu

Im Streit um seine auf Eis gelegte Entlassung richtet der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Bar, schwere Vorwürfe gegen Israels Premierminister. Netanjahu soll etwa gefordert haben, Regierungsgegner auszuspionieren.

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90 Kommentare

Kommentare

Tom.Orrow

Netanjahu …“hatte Bar vorgeworfen, bereits vor dem 7. Oktober 2023 von dem bevorstehenden Angriff der Terrormiliz Hamas auf Israel gewusst und es versäumt zu haben, die israelische Regierung zu warnen.“ Bar hatte „kurz nach dem Angriff der Hamas allerdings Fehler bei der Frühwarnung der Bevölkerung eingeräumt.“

Hier ist die Wortwahl der beiden Kontrahenten sehr wichtig. Der Geheimdienstchef räumt ein, die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt zu haben. Kein Wort davon, die israelische Regierung nicht rechtzeitig informiert zu haben, was N. behauptet. Hier wird ein klein wenig die Bettdecke gelüftet und es deutet sich an, dass die Regierung rechtzeitig von dem bestehenden Angriff gewusst haben könnte. Und die Gelegenheit beim Schopf gepackt hat, um endgültig die Eretz Israel-Pläne umzusetzen.

Ergebnis: Ein Kriegsverbrechen der einen Seite wird durch ein noch viel schlimmeres Kriegsverbrechen der anderen Seite getoppt.

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wie-

>> Ergebnis: Ein Kriegsverbrechen der einen Seite wird durch ein noch viel schlimmeres Kriegsverbrechen der anderen Seite getoppt.

Für ihr "noch viel schlimmeres Kriegsverbrechen", welches den Anklage wieder gegen das Opfer dreht, gibt es tatsächlich valide Belege, Nachweise, Fakten? 

Nebenbei: die Hamas ist eine Kriegspartei? Dann messen Sie einer autoritären Terrororganisation ein Mandat, Ehre und Rechtsstatut zu, was dieser Terrororganisation gegen das eigene Volk und die Bevölkerung des Nachbarlands einfach nicht gerecht wird.

wie-

>> es deutet sich an, dass die Regierung rechtzeitig von dem bestehenden Angriff gewusst haben könnte.

Die israelische Regierung und die israelische Militärführung hätten um die Angriffspläne der Hamas wissen können, die Aufgen und Ohren von Geheimdiensten und Militär hatten gut gemeldet, die Vorbereitungen und Manöver der Hamas ereigneten sich in aller Offenheit, über mehr als ein ganzes Jahr hinweg. Alle Details lagen vor Oktober 2023 offen zu tage. Nur eben, dass die rechtsgerichtete Regierungskoalition ihre Aufmerksamkeit im Sommer 2023 weg von Hamas und Gaza-Streifen hin zum Westjordanland gewendet hatte, inklusive abgezogener Militäreinheiten. Insofern war dann der 07.10.2023 ein Versagen von Regierung und Militärführung.

Quelle? Gerne: das Sachbuch "Feuer" von Ron Leshem.

wenigfahrer

Diskussionen über Israel sind immer sehr schwierig, was die Regierung macht und besonders die eine Person müsste eigentlich überall auf mehr Widerstand stoßen, leider wird dann wieder vieles vermischt und man kommt schnell in eine Ecke.

M.Pathie

Der ehem. Geheimdienstchef spricht Klartext - und zeigt damit auch, wie berechtigt der große gesellschaftliche Widerstand gegen Netanyahu ist.

M.Pathie

Netanyahu hat also versucht, den Geheimdienstchef gegen regierungskritische Demonstrierende zu instrumentalisieren und ihn aufgefordert Maßnahmen zu ergreifen, die zu Verzögerungen in einem gegen Netanjahu laufenden Korruptionsprozess geführt hätten.

In jedem funktionierenden demokratischen Land führt so etwas unvermeidlich zu Rücktritt.

Malefiz

Warum hat Israel die ganzen Probleme? Aus meiner Sicht besteht das insgesamt gesehen wenn man die Geschichte betrachtet, nicht erst seit 1948, sondern das geht schon Jahrtausende zurück, daß die ganzen lebenden Völker im heutigen Nahen Osten sich immer wieder mal im Clinch hatten. Deshalb sitzt der gegenseitige Haß immer noch ziemlich tief!

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wie-

>> sondern das geht schon Jahrtausende zurück, daß die ganzen lebenden Völker im heutigen Nahen Osten sich immer wieder mal im Clinch hatten.

Es gibt diese herbeikonstruierte historische Kontinuität einfach nicht. Punkt.

>> Deshalb sitzt der gegenseitige Haß immer noch ziemlich tief!

Warum gab es diesen Hass nicht während der Jahrhunderte der osmanischen Herrschaft - trotz oder wegen jüdischer Kontinuität in der Region? Warum entstand der Hass just zu dem Zeitpunkt, als die vom Antisemitismus geprägten europäischen Kolonialimperien in der Region intervenierten? Merke: die Islamisten haben bei Faschisten und Rechtdogmatiker in Mitteleuropa die Grundlagen von Ideologie und Hass gelernt.

wie-

>> Aus meiner Sicht besteht das insgesamt gesehen wenn man die Geschichte betrachtet

Das spannende an tradiertem Antisemitismus ist, dass gerne so lange, auch und vor allem in der Geschichte, gesucht wird, bis man sich sicher fühlen darf, dass die Juden die Schuldigen an irgendeiner Misere sind.

joyomaran

Netanjahus Leumund ist bereits in Folge von schweren Korruptionsvorwürfen so stark belastet, dass man Ihm nicht mehr trauen kann - für seinen Geheimdienstchef gilt das zunächst nicht! Das dieser nun deutliche Worte findet, ist nachvollziehbar und richtig. Netanjahu ist aus meiner Sicht ein korrupter Politiker und ein (Kriegs-)Verbrecher, der hinter Gitter gehört. Er schädigt mit seinem Verhalten alles was Israel einst stark gemacht hat. Seine Taten fallen zurück auf ein ohnehin gebeuteltes Land und ein Volk, das etwas besseres verdient hat als Ihn. 

Giselbert

"seine auf Eis gelegte Entlassung ... schwere Vorwürfe gegen Israels Premierminister."

"soll etwa gefordert haben", die Betonung liegt auf "soll"

Tja, wie glaubwürdig ist das, wenn jemanden die Entlassung droht. Zwar verständlich, wenn derjenige andere mit Dreck bewirft, aber solche Aussagen eines Einzelnen und ohne weitere handfeste Beweise scheint mir dies nichts wert.

Insgesamt sehe ich Benjamin Netanjahu als das Beste, was Israel je passiert ist. Vor allem jetzt die energische Verteidigung Israels

Tom.Orrow

Nach neuester Information soll die Hamas vorgeschlagen haben, zurückzutreten und die politische Verwaltung des Gaza-Streifens in die Hände der Palästinenser-Leitung im Westjordanland zu übergeben. Wurde von Netanjahu brüsk zurückgewiesen. 

Somit kann man die realen Ziele der rechtsradikalen Minderheitsregierung in Israel noch deutlicher erkennen. Es wird allerhöchste Zeit, dass die UNO diesem verbrecherischen Treiben ein Ende setzt. Aber die US-Vetokarte wird wohl schon gezückt sein.

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Koray

Netanjahu ist ein Verbrecher durch und durch. Die Kriegsverbrechen seitens der IDF hat er ebenso zu verantworten wie die immense Anzahl an zivilen Opfern in Gaza, Westjordanland, Syrien und Libanon. Auch die völkerrechtswidrigen Annexionen in diesen Gebieten. Wer auch immer diese Person verteidigt, macht sich mitschuldig. Und nein, die verurteilungswürdigen Verbrechen von Teilen der Hamas rechtfertigen das nicht.

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