Blick in einen leeren Kreißsaal

Ihre Meinung zu Geburtskliniken - Wenn Risikoschwangere im falschen Krankenhaus entbinden

Ein Drittel aller Neugeborenen in Deutschland kommt in einer Klinik der niedrigsten Versorgungsstufe zur Welt. Recherchen zeigen: Einige dieser Level IV-Kliniken nehmen entgegen der Richtlinie Risikoschwangere auf. Das kann für Mutter und Kind gefährlich sein.

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107 Kommentare

Kommentare

political robot

"war nicht bewusst, dass es verschiedene Versorgungsstufen in deutschen Krankenhäusern gibt"

Lebensfremd. Auch ein größerer Laden hat in der Regel mehr Produkte als ein kleiner, eine große Polizeidienststelle hat erfahrenere Polizisten für verschiedene Delikte als eine Zwei-Mann-Wache am Dorf und eine Großstadt hat Bahnanbindung, Gymnasium und Altenheim, während man das in einem brandenburgischen Dorf vergeblich sucht.

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Juwa

Wenn es um das Thema Gesundheitsversorgung geht, dann denkt man häufig, dass man in jeder Einrichtung gut aufgehoben ist, was so nicht stimmt. Blindes Vertrauen kann manchmal zu bösen Überraschungen führen. Aber deswegen gleich Vorwürfe zu machen, ist trotzdem nicht klug, schließlich wollen Eltern ja nur das Beste für ihr Kind. Aufklärung wäre da stattdessen angebracht.

AbseitsDesMainstreams

Regionalität ist auch bei Krankenhäusern wichtig. Vor allem, wenn es um Geburten geht. Wer will seine Kinder in einer anonymen Großstadtklinik zur Welt bringen, wenn er ein Krankenhaus in seiner Heimat hat.

Und ja, Vorsorge kostet. Wichtig ist dann, dass nicht die finanziellen Mittel wie in Deutschland in die Bürokratie mit Qualitätsmanagement, Bürokratie etc. verschwendet werden.

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ich1961

Sie sollten sich die Mühe machen, den Artikel noch zu lessen.

Dann käme vielleicht nicht so ein Unsinn dabei raus.

 

AbseitsDesMainstreams

Respekt, gleich zwei beleidigende Äußerungen in einem Beitrag ohne selber etwas zur Sache beizutragen.

RockNRolla

Ich lese nur eine These. Wie kann daraus zwei Beleidugungen werden? 

ich1961

Sie "schreien" ja förmlich nach mehr!

Wobei ich wieder beim Lesen bin.

 

91541matthias

Das ist kein Unsinn sondern für Bürger von Kleinstädten und ländlichen Gebieten wichtig..nennt sich Heimat

Und die Bürokratie mit Qualitätsmanagement macht uns Pflegekräften das Arbeiten unnötig schwer

Juwa

„Vorsorge kostet.“

Das schlägt sich dann in den Beitragszahlungen zur Krankenversicherung wieder. Die werden so oder so schon immer höher. Wenn dann sowas noch dazu kommt, dann wird es noch teurer.

Wollten wir da nicht dort dafür sorgen, dass die Beitragszahlungen nicht noch weiter steigen? Durch den Abbau der Bürokratie alleine lässt sich sicher nicht das Geld wieder reinbringen, zumal zu Lasten der Qualität darf das ganz sicher nicht gehen.

heribix

Unsre Krankenversicherungen werden nicht teurer wegen einer guten Versorgung sondern weil immer weniger Einzahler immer mehr mitverfolgen müssen, weil die Pharmaindustrie in Deutschland die Kranken abzockt und weil unser Gesundheitssysthem Finanzinvestoren in die Hände gelegt wurde die natürlich soviel Gewinn wie möglich rausziehen wollen. 

Leberkas

Bezüglich der Finanzinvestoren stimme ich Ihnen vollkommen zu. 

Hier im ländlichen Bereich werden sehr viele Krankenhäuser geschlossen oder herabgestuft. Die Landkreise zahlen mittlerweile wesentlich mehr dazu als vor dem Verkauf an Klinikkonzerne von denen sie Entlastung erwartet haben. 

Es fließt viel zu viel Geld in die Taschen der Anleger. 

91541matthias

In unserem Landkreis gibt es keine Klinikkonzerne, dafür wurden die 3 Kliniken unter einem Dach zusammengeschlossen. Allerdings ist die Politik mit dem Betrieb überfordert und versucht, die 2 kleineren Kliniken herabzustufen und hat in der Zentrale einen Bauboom ohnegleichen ausgelöst. 

Juwa

„Wer will seine Kinder in einer anonymen Großstadtklinik zur Welt bringen, wenn er ein Krankenhaus in seiner Heimat hat.“

Ich bin mir sicher, wenn es um das Wohl des Kindes geht (Eltern wollen ja nur das Beste für ihr Kind), dann werden sie sicher die anonyme Großstadtklinik vorziehen obwohl sie deutlich weiter weg ist, da dort die Versorgung einfach deutlich besser ist.

AbseitsDesMainstreams

Ja, bei einer Problemschwangerschaft, wie im Beitrag, stimme ich Ihnen zu. Eine normale Geburt benötigt keine Spezialklinik, da reicht ein Kreiskrankenhaus oder gar eine Hebamme bei der Hausgeburt.

Sie wundern sich, warum wir in Deutschland bei den Kosten ganz oben sind und bei der Lebenserwartung bzw. der ärztlichen Versorgung ganz hinten in Europa? Ja, z. B. aus diesem Maximalversorgungsdenken.

Juwa

„Ja, bei einer Problemschwangerschaft, wie im Beitrag, stimme ich Ihnen zu. Eine normale Geburt benötigt keine Spezialklinik, [...]“

Auch bei einer normalen Geburt kann es unerwartet zu Komplikationen kommen. Spezialkliniken sind in solchen Fällen deutlich besser aufgestellt. Von daher sollte sie immer vorgezogen werden.

draufguckerin

Ob eine Geburt problematisch verlaufen wird, das lässt sich nicht verlässlich vorhersagen.

Eine Hebamme bei Hausgeburt, schön und gut. Aber bedenken Sie, wie viele Frauen und Kinder bis zur Jahrhundertwende während und kurz nach der Geburt verstorben sind. 

Ein Krankenhaus, dass Geburtshilfe anbietet, muss Diensthabende jederzeitrufen oder vorhalten können, sowohl für chirurgische Eingriffe (unstillbare Blutungen, Embolien, Kaiserschnitt,...) als auch zur Versorgung geschädigter Kinder, z.B. bei Sauerstoffmangel.

Jedes Mal, wenn ich Bilder von Paula Becker-Moderdohn sehe, macht mich das sehr traurig. Sie starb 10 Tage nach der Geburt ihrer Tochter.

AbseitsDesMainstreams

Die Künstlerin Paula Becker-Moderdohn verstarb 1907 zehn Tage nach der Geburt ihrer Tochter Mathilde. Da gab es keine pränatale Diagnostik. Insofern zieht der Vergleich ca. 120 Jahre später nur bedingt als Argument, denn es hat sich in der (vorsorgenden) Medizin wirklich viel für Mutter und Kind getan.

ich1961

//Eine normale Geburt benötigt keine Spezialklinik, da reicht ein Kreiskrankenhaus oder gar eine Hebamme bei der Hausgeburt.//

Und das "wissen" Sie woher?

Auch bei einer "normalen" Schwangerschaft kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen.

 

91541matthias

Die Mutter unserer Söhne wollte zweimal eine Hausgeburt..beide gingen gut aus, allerdings kam der jüngere Sohn 10 Minuten, bevor die Hebamme kam, zur Welt. Er ist behindert..

Horizont

Gründe warum die Lebenserwartung in DE unterdurchschnittlich ist:

1. Ungesunde Lebensweise

• In Deutschland sind über 50 % der Erwachsenen übergewichtig, ähnlich wie in den USA.

Vergleich: In Spanien (überdurchschnittliche Lebenserwartung) ist der Anteil deutlich niedriger, auch die Ernährung ist gesünder (z. B. Mittelmeerküche).

2. Soziale Ungleichheit

• Große Unterschiede in der Lebenserwartung je nach Einkommen und Bildung.

Vergleich: In Schweden ist die soziale Absicherung besser – das wirkt sich positiv auf die Gesundheit aller Bevölkerungsschichten aus.

3. Wenig Prävention

• Deutschland setzt stark auf Behandlung, weniger auf Vorsorge.

Vergleich: In Italien sind Vorsorgeuntersuchungen und gesundheitsfördernde Programme weiter verbreitet.

4. Psychische Belastung & Stress

• Viele Menschen leiden unter Stress, Burnout oder Depression.

Vergleich: In Norwegen gibt es mehr präventive Programme zur psychischen Gesundheit und bessere Work-Life-Balance.


 

vaihingerxx

... und was ist mit den Menschen die eine Hebamme bevorzugen und eine Hausgeburt ?

klar kann man sich hier über das Thema erregen

aber in einer Gesellschaft, die sich nicht mal in Corona Zeiten über nen einfachen Mundschutz einigen konnte, das schon als Eingriff in ihre Menschenrechte interpretierte, jede Impfung als widernatürlich abtut,  ist auch das Thema sehr schwierig

political robot

Ob die Klinik nun "anonym" ist oder nicht, völlig egal. Wenn man im Kreißsaal ist, gibt's trotzdem nur ein, zwei Hebammen, die nach einem schauen, und irgendwann ggf. wechselt die Schicht. Dass da mehr Räume nebeneinander sind, ist zweitrangig.

Die Frage ist eher: wie (und wie schnell) komme ich zu der Klinik? Und noch wichtiger: wie kommt meine Familie danach hin? Und wie komme ich wieder heim? Ob die Klinik in der Großstadt steht oder nicht - völlig egal.

AbseitsDesMainstreams

Ich bin ganz bei Ihnen! Auch Parkplätze etc. sind in den Großstadtkliniken rar und teuer.

Aber der Gedanke den ich auch wichtig halte, ist der Lokalpatriotismus! Meine Kinder sollen nicht in irgendeiner Stadt mit Uniklinik zur Welt kommen, sondern auf dem Landstreifen, den wir Heimat nennen.

Das Verwurzelt doch die Menschen mit ihrer Region, wenn sie auch dort geboren werden.

Kaneel

Ist das eine Parodie oder meinen Sie das ernst? Einem Mann, dem aus ideologisch-identitären Gründen wichtiger ist die eigenen Kinder erblicken auf einem bestimmten Stück Land das Licht der Welt, selbst wenn Mutter und Kind dabei unzureichend versorgt werden und zu Schaden kommen, ist vermutlich nicht zu helfen!

Wenn ich kleinere Krankenhäuser, auch kleinere Geburtsstationen in Kleinstädten erhalten möchte, dann, weil diese in bestimmten Fachgebieten einen guten Ruf haben und aufgrund der guten Erreichbarkeit, auch für besuchende Angehörige, die m.E. bei der Gesundung eine nicht unwichtige Rolle spielen.

Juwa

„Die Frage ist eher: wie (und wie schnell) komme ich zu der Klinik? [...]“

Sollte die Frage nicht lauten: Wird mein Kind dort bestmöglich versorgt? Und was passiert bei Notfällen? Ist dann die Klinik darauf vorbereitet? 

Die Fragen sollte man sich als werdende Mutter auch dann stellen, wenn es sich nicht um eine Risikoschwangerschaft handelt, denn wenn es Probleme gibt, dann kann sich das erheblich auf das spätere Leben der Mutter und des Kindes auswirken. Hingegen die Frage nach der Anfahrt ist nach zwei Jahren nach Geburt schon längst wieder vergessen.

91541matthias

Wer wie ich schon mal mit einer Frau mit Wehen 25 km gefahren ist, vergisst sowas nie!

RockNRolla

Regionalität ist bei Wurst und Gemüse wichtig. Bei Krankenhäusern ist die Erstversorgung wichtig, bis man dann ins Spezialkrankenhaus kommt. Das muss nicht jeder haben. Nicht jeder muss alles können. Einleuchtend eigentlich

AbseitsDesMainstreams

Bei einer Darmspiegelung oder einer Zahn-OP ist der Ort der Behandlung eher unwichtig. Bei einer Geburt ist der Geburtsort gaz wesentlich. Dieser prägt häufig für das ganze Leben. Eine Erkenntnis über die heutzutage nicht mehr gesprochen wird, die kluge (Groß-)Elternköpfe aber kennen sollten.

Nettie

"Geht es nach der Richtlinie des höchsten Gremiums der Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, sollen diese Frauen in Krankenhäusern einer höheren Versorgungsstufe entbinden, also beispielsweise in einer Uniklinik mit Kinderintensivstation. Allerdings sind diese Richtlinie wie auch fachliche Leitlinien nur Empfehlungen."

"Empfehlungen". Heißt: Man setzt auf 'Freiwiilligkeit'.

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political robot

Dafür hat man ganz wenig Bürokratie!

ich1961

Für mich nicht immer das Ideale!

draufguckerin

Der unglücklichen und lebensprägenden Geburt von Felix Tannigel liegen meines Erachtens nach mehrere Faktoren zugrunde:

 1. Mangelnde Aufklärung. Noch immer werden speziell bei invasiven Eingriffen kaum über Methoden und Kompetenzen gesprochen. Überspitzt gesagt: Der/die Patientin hat keine Ahnung, wir wissen, was richtig ist und machen das.

 2. Hierarchien im Krankenhaus: Bei mangelnder Besetzung mit kompetentem Personal trauen sich junge, unsichere Ärzte nicht, am Wochenende einen etablierten Arzt um Unterstützung zu bitten, weil sie befürchten, dass das als Inkompetenz ausgelegt wird. 

3. Ideologische Schranken im Kopf: Zu oft schwingen untergründig Vorstellungen darüber mit, was "natürlich" ist. Die "natürliche Geburt" wurde lange und wird immernoch propagiert und ideologisch überhöht. Das Nichteingreifen wollen und können kann dann lebenslänglich  Folgen haben, von denen überwiegend Frauen und ihre Kinder betroffen sind. 

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CommanderData

Frauenrechte, Frauenbedürfnisse, Frauen-Medizin ist in männerdominierten Regierungen "Peanuts". Ein Backstein erzeugt bei Altherren-Parteien mehr Interesse und Aufmerksamkeit als die BEdürfnisse von Frauen: angefangen bei der Anerkennung, dass Frauenkörper anders funktionieren als Männerkörper (Standard-Objekt in Medizin und Forschung) über Gender-Gap bis hin zu frauenfeindlichen Politik-Strukturen, die eine Mitwirkung neben Familie und Beruf unmöglich machen. 

 

R A D I O

Die letzten 5 Bundesminister für Gesundheit waren alle Männer. Davor waren es jahrzehntelang überwiegend Frauen, ungefähr zu 80% bis 90%. Das Sagen der Frauen, die Frauenorientierung, die Frauenbewegung oder der Feminismus ist innenpolitisch zurückgedrängt worden, es wird höchstens viel darüber folgenlos geredet, die Aufmerksamkeit in weniger wichtigere Bereiche gelenkt, z.B. Ratschläge fürs Kochen, Schminken, Partnersuche, Zählen der Zahl von Geschlechtern, Arbeitsmotivation ("geh lieber ganztags arbeiten, dann gibts mehr Geld") usw.

Mal gucken, ob die nächste Bundesregierung hieran was ändert wird. Nötig ist es.

AuroRa

Die "natürliche Geburt" wurde lange und wird immernoch propagiert und ideologisch überhöht.

Deswegen sollte sie auch „vaginale“ Geburt genannt werden. Der „natürliche“ Zustand bei einem Geburtsstillstand wäre im Extremfall, dass Mutter und Kind nicht mehr leben. Genau um das zu vermeiden, gibt es ja die (moderne) Medizin. 

Nettie

„Der „natürliche“ Zustand bei einem Geburtsstillstand wäre im Extremfall, dass Mutter und Kind nicht mehr leben. Genau um das zu vermeiden, gibt es ja die (moderne) Medizin.“

Genau dafür - vermeidbaren Schaden für Leib und Leben abzuwenden - sollte es sie jedenfalls geben. Und nur dafür.

political robot

Wer eine richtig "natürliche" Geburt möchte, geht normalerweise gar nicht in ein Krankenhaus. Alle anderen sind froh, wenn zur Not doch ein Arzt eingreifen und einen Schnitt setzen kann, auch wenn der verständlicherweise auch Nachteile mit sich bringt.

AuroRa

Na das stimmt nicht. Auch in Krankenhäusern wird vor allem vaginal entbunden, zumindest in Deutschland.  Mütter nutzen das KH, um sicher zu sein, FALLS was passieren sollte. Allerdings ist man dann in der „Massenabfertigung“, was bedeutet, dass schnell mal doch eher eingegriffen (Einleitung, Kaiserschnitt) wird, obwohl es medizinisch eventuell nicht notwendig wäre. Denn das lässt sich besser abrechnen und geht schneller. 

Kristallin

Ja da hast Du recht, vaginale Geburt welche nach Auffassung des KHs "zu lange" dauert, obwohl kein Notzustand besteht, endet dann im Kaiserschnitt, viele Kinder bevorzugen die Nacht und den frühen Morgen fürs "rauskommen wollen". 

ich1961

Was "denken" sich die Verantwortlichen bei dem Verhalten Mutter und Kinder in Gefahr zu bringen und damit dem Sinn eines Krankenhauses nicht zu entsprechen?

Wenn das nicht klappt, müssen eben Gesetze her.

Das Gremium scheint ja auch keine Handhabe zu haben.

Es ist einfach nur traurig, wie da mit dem Schicksal von Mutter und Kind umgegangen wird.

 

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political robot

Vermutlich ist man davon ausgegangen, es hinzubekommen.

Gesetze sind übrigens immer unbeliebt, immerhin möchte man ja Bürokratie abbauen. Und genauso wie das Lieferkettengesetz scheint man hier lieber auf Freiwilligkeit zu setzen.

ich1961

Genau, weil es ja soooo gut klappt.

Wenn so viele Kinder (und vermutlich auch Mütter) nicht überleben, dann sollte es verpflichtende Maßnahmen geben.

 

AuroRa

Wenn das nicht klappt, müssen eben Gesetze her.

Ärzte sind sowieso verpflichtet für das Wohl der Patientinnen zu sorgen. Selbst mit neuen Gesetzen wäre die jeweilige Situation immer diskutabel… denn sie benötigt ärztliche Einschätzung. Das ist ein Dilemma 

ich1961

Ja, ich weiß.

Aber es scheint ja mit den "Richtlinien" nicht zu klappen und dann muss es andere Maßnahmen geben.

 

AuroRa

Aber es scheint ja mit den "Richtlinien" nicht zu klappen und dann muss es andere Maßnahmen geben.

Also dass es verboten wird in Kliniken oder Häusern mit niedriger Versorgungsstufe, Menschen mit Risiko aufzunehmen? Stimmt, dass wäre sinnvoll. Dann kann es auch nicht „aus Versehen“ passieren. 

Kritikunerwünscht

Sie wissen doch aber, worum es bei den Krankenhäusern geht: Um Geld. Menschen sind nur dazu da, das Geld zu erwirtschaften.

ich1961

Es reicht ja, wenn bestimmte Menschen das "wissen".

Coachcoach

Borromäus ist ein Katholisches Krankenhaus - traditionell sind diese Frauen- und Kinderfeindlich wie die meisten christlichen Hospitäler. Ich habe es von vielen gehört und bei einigen Niederkünften von befreundeten Paaren konkret erlebt.

Und D ist hintenan, was Geburtshilfe betrifft.

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vaihingerxx

>>traditionell sind diese Frauen- und Kinderfeindlich wie die meisten christlichen Hospitäler. <<

also Christen sind für sie generell menschenverachtend ?

draufguckerin

Ich stimme Ihnen teilweise zu. "Unter Schmerzen sollst Du gebären". Dieser Spruch bewirkte lange eine mangelhafte Unterstützung in der Geburtshilfe und der Gynäkologie allgemein. Meine schlimmen Erfahrungen, vor deren möglichen Folgen meine tatkräftige Mutter mich gerettet hat, diese frauenfeindliche Einstellung ist sicherlich zumindest teilweise dem Frauenbild der christlichen Ideologie  zuzuschreiben.  Ich weiß aber leider zu wenig über Geburtshilfe in anderen Kulturen. Vermutlich ist es dort auch nicht besser, denn Frauen werden ja  fast weltweit und kulturübergreifend missachtet.

Tada

Meine  Güte ! Wenn Ihre "befreundete Paare"  das Krankenhaus so Frauen- und Kinderfreundlich empfanden, warum zum Geier sind sie dorthin zu Entbindung gegangen???

Das Krankenhaus kann man rechtzeitig aussuchen. 

 

Ich selbst erlebe leider, dass manche Leute bei Geburt  vom Krankenhaus esoterischen  Humbug auf Kosten der Krankenkasse erwarten.  Wenn sie das nicht kriegen, dann ist das Krankenhaus "Frauenfeindlich und Kinderfeindlich". 

vaihingerxx

meine Güte !

der/die eine will eben einen Arzt die andere Esoterik

und mit dem Totschlagargument frauenfeindlich löst man schnell das Problem

Leberkas

. Tada meine vollste Zustimmung 

Kaneel

Katholisch versus Städtisch

Ihre Pauschalbehauptung finde ich ziemlich unterirdisch. Hier vor Ort habe ich hinsichtlich der Geburtsabteilungen gegenteilige Erfahrungen gemacht bzw. es wurde mir davon berichtet. In dem städtischen Krankenhaus habe ich von eher schlechter Betreuung durch die Hebamme unter der Geburt gehört, in dem katholischen Krankenhaus von sehr guter. Zum letzteren gehört zudem das christliche Kinderkrankenhaus. Ein Krankenhaus mit intensivmedizinischer Versorgung für Kinder und Jugendliche.

Verschiedene Krankenhäuser in katholischer Trägerschaft hier im Umkreis haben für bestimmte Fachgebiete einen sehr guten Ruf. Das katholische Krankenhaus in Damme ist u.a. spezialisiert auf Endometriosebehandlungen. Ein anderes Krankenhaus in katholischer Trägerschaft hat einen sehr guten Ruf in der Lungenheilkunde, schließt leider, und ob die guten eingespielten Strukturen und die Versorgung nach dem Umzug zum neuen Standort bestehen bleiben, muss man abwarten.

draufguckerin

Als ich mein Kind geboren habe, war mein "Geburtshelfer" ein Dr. Butterwegge, der in der Osnabrücker Frauenklinik und später in Bremen praktiziert hat. Er vertrat die "natürliche" Geburt. Ich selbst hatte eine unvorhergesehene Frühgeburt mit vorzeitigen Blasensprung, was die sofortige Einleitung der Geburt zur Folge haben muss. Ich lag abends/nachts im Krankenhaus, der diensthabende Dr. Butterwegge wollte nicht eingreifen. Meine Mutter hat dann sofort die Benachrichtigung des Chefarztes gefordert, was mir und meinem Kind das Leben gerettet hat: Notoperation/Kaiserschnitt. Mein Kind wurde sofort in die Kinderklinik ( damals gut 6-8 km entfernt) gebracht. Mein Kind musste wegen der OP in den ersten Tagen dort allein und an Geräte angeschlossen im Brutkasten liegen. Seine spätere Vorliebe für blinkende Kontrolleuchten führe ich auf diese frühkindliche Erfahrung zurück.

Letztlich ist alles gut gegangen, habe inzwischen gesunde Enkel.

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draufguckerin

Die Story ging noch weiter. Ein junger Arzt in der Ausbildung machte Ultraschallaufnahmen der Organe und des Kopfes meine Kindes. Er sagte mir, mein Kind sei vermutlich lebenslang schwer behindert, würde nie laufen, alleine essen ... können.  Der alte Chefarzt der Frauenklinik beruhigte mich: Er hätte schon tausende Kinder und mehr " geholt", er sähe es, wie es einem Kind gehe. Später stellte sich heraus, dass der junge Arzt der Kinderklinik vermutlich den Gipsklumpen, mit dem Zugänge ( für Infusionen)  am Kopf des Kindes fixiert wurden, im Ultraschall gesehen und als riesige Blutung interpretiert hatte. 

Ich habe nur für das Überleben meines Kindes gebetet, alles andere war mir egal.

Mein Kind ist regulär zu Schule gegangen, hat studiert und ist heute selbstständiger Unternehmer. 

AuroRa

Das tut mir leid - sowas darf nicht passieren! Zum Glück ist alles gutgegangen.

In welcher SSW waren Sie? 

draufguckerin

Die Schwangerschaftswoche weiß ich nicht mehr.Mein Kind kam 7 Wochen zu früh. Dank des Eingreifens des Chefarztes ist alles gut gegangen. 

AbseitsDesMainstreams

Ist der diensthabende Mediziner dafür verurteilt worden? Wäre der von Ihnen vermutete Super-GAU wirklich eingetreten?

Für mich sehr befremdlich, dass Sie den Namen des Mediziners hier öffentlich verächtlich machen und dass die Moderation hier diese unbewiesenen Anschuldigungen/Herabsetzungen passieren lässt.

draufguckerin

Wie es gewesen wäre, weiß ich nicht. Die Vita des Arztes kann man mit dem Zusatz " Gynäkologe"  oder " Frauenarzt" online finden, es gibt da diverse Zeitungsartikel.  Er wurde 2017 verurteilt, allerdings wegen einer anderen Sache.

draufguckerin

Ich habe das immer in privaten Gesprächen so gesagt, kann es auch anhand meiner Krankenhausrechnungen ( die meine Mutter bezahlt hat) und Arztberichte beweisen. Mit Abrechnung über die gesetzliche KV, in der ich bin, wäre das nicht mehr möglich, denn da bekam man diese Unterlagen ja gar nicht zu sehen.

Ich finde es richtig, dass solche Vorkommnisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Kaneel

Offenbar ist dieser Arzt und Professor in der Zwischenzeit wegen Totschlags an seiner Ehefrau verurteilt worden und ist kurz nach der Haft an Covid verstorben. 

draufguckerin

Kann man alles online nachlesen unter dem Namen und „ Frauenarzt“

Kristallin

Ein Assistenzarzt darf keine Entscheidungen alleine treffen, und seine Irrtümer zu revidieren ist Aufgabe der Ausbilder/Innen welche bei Entscheidungen "drübergucken" müssen! 

Außer es ist ein med Notstand eingetreten. 

Tinkotis

Es ist erst ein paar Tage her, da gab es hier einen Artikel und dazu die Diskussion über ein ähnliches Thema.

Es scheint, dass selbst in einem so hoch entwickelten Land wie Deutschland Kinder kriegen etwas ist, bei dem sich Frauen nicht unbedingt auf die Solidarität der Gemeinschaft verlassen können.

Wir leben halt in einer Männerwelt und das scheint nicht unbedingt die beste aller möglichen zu sein.

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AuroRa

Ja das dachte ich auch. 

Tinkotis

Bei der Gelegenheit: Wenn ich jetzt nicht etwas völlig durcheinander bringe ist es angebracht, alles Gute zu wünschen 🙂

AuroRa

Danke! Noch hab ich etwas Zeit :) 


 

political robot

Das hat nichts mit Männerwelt zu tun. Das ist ein Dorfkrankenhaus, bei einem Herzinfarkt wäre man da - geschlechtsunabhängig - genauso aufgeschmissen.

Tinkotis

Gerade bei Herzinfarkt ist man geschlechtsabhängig aufgeschmissen. Als Mann werden Sie da in jedem Dorfkrankenhaus richtig behandelt. Als Frau möglicherweise wieder nach Hause geschickt, da die Symptome nicht erkannt werden.

Und was den richtigen Umgang mit Schwangerschaften betrifft:  Eine meiner Cousinen hat drei Kinder. Zwei davon wurden als Babys familienintern manchmal Pups und Furz genannt. Wegen der ursprünglichen Diagnose, als sie zum Arzt ging. Leider kein Scherz.

Arthur K.

Das  ist  das  Ergebnis  der  Kommerzialisierung  des  Gesundheitswesens.

vaihingerxx

>>Experte: Künftig keine Geburten ohne Anwesenheit eines Kinderarztes<<

dann wird es schwierig - auch mit der Finanzierung, in unserem Land !

ansonsten, wer will dem Widersprechen, dass es nicht im entlegensten Ort, auf einer Hallig Insel eine optimale Versorgung möglich ist

übrigens, wie passt das mit einer Geburt zu Hause, mit einer Hebamme zusammen, das müsste doch dann komplett verboten werden

viele Aspekte .... auch "zurück zur Natur" für Leute die das so sehen

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political robot

Bei der Geburt zu Hause weiß man aber vorher definitiv, dass kein Arzt eingreifen kann. In einem Krankenhaus geht man nicht davon aus.

Tada

Na ja. Ich habe drei Kinder, das erste war geplanter Kaiserschnitt, bei beiden anderen war das Krankenhaus überlastet und musste Frauen in Wehen wegschicken. 

Man ist sich dessen nicht bewusst, aber bei bestimmten Luftdruck platzen mehr Fruchtblasen, als an anderen Tagen. Und dann wird es voll. (Ich hatte Glück, meine Kinder gehörten zu den ersten an den Tagen).

Das Krankenhauspersonal stand da ganz schön unter Druck.

vaihingerxx

eine Geburt ist ja wohl kein medizinischer Notfall

entsprechend sucht ein halbwegs vernünftiger Mensch sich die Klinik  seiner Vorstellungen aus

die haben, so weit mir bekannt, (vor 22 Jahren) Infoabende, was will die Patientin mehr