Eine Luftaufnahme des Dorfes Insul zeigt das Ausmaß der Flutzerstörungen vom 14. und 15. Juli 2021 an der Ahr.

Ihre Meinung zu DWD-Portal soll besser vor Naturkatastrophen warnen

Als Konsequenz aus der Ahrtal-Flut hat der Deutsche Wetterdienst ein neues Internetportal entwickelt. Es soll die Bevölkerung besser über Naturgefahren informieren - und davor warnen. Ahrtal-Bewohner äußern Kritik. Von Joscha Bartlitz.

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93 Kommentare

Kommentare

political robot

"Bisher war es so, dass die Informationen zu verschiedenen Naturgefahren relativ weit verstreut lagen"

Genau, und ein zusätzliches Portal macht es besser?

Die Info muss rechtzeitig in Nina, Catwarn und Radio/TV auftauchen! Und ansonsten interessieren die vorbeugenden Daten eh niemanden. Wenn ich neben einem Fluss baue, weiß ich, dass ich gefährdet bin.

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saschamaus75

>> Genau, und ein zusätzliches Portal macht es besser?

 

Besonders bei Verwendung einer Internetadresse (www.naturgefahrenportal.de), die sich eh keiner merken kann? oO

 

Kaneel

Und wenn Sie neben einem Bächlein wohnen, rechnen Sie auch mit einer Flutkatastrophe solchen Ausmaßes?

nie wieder spd

Heutzutage muss man damit rechnen. Jeder wird das wissen.

Kaneel

Nachdem über solche Ereignisse berichtet wurden oder man solche Erfahrungen selbst gemacht hat, ja. Vorher war nicht alles für alle vorstellbar. Sie sind natürlich die rühmliche Ausnahme.

fa66

»[Bächlein] Vorher war nicht alles für alle vorstellbar.«

»Nicht vorstellbar« ≠ »sich nicht vorstellen wollen«

Hmm? Was könnte mit dem Bächlein geschehen, wenn viel Wasser etwa durch einen Sturzregen in kurzer Zeit vom Bächlein talwärts befördert werden muss. Wieviel m³ schafft die Bettung wohl so pro Sekunde. Könnte ich berechnen, wenn ich doch besser in Infinitesimalrechnung aufgepasst hätte.

werner1955

rechtzeitig? 
Tagelang hat der DVD und alle Wetterdienst vro den schlimsten Regenflut seit jahrzenten gewarnt. Und ein Politiker war dann das Baueropfer für das totale Versagen der Landesregierung. 

Alter Brummbär

Viele hätten sich auch ohne Landesregierung in Sicherheit bringen können, oder sagt die Landesregierung die möglichen Pegelstände an?

werner1955

Nein-

Aber Sie hätte Retunngskräfte in Alramzustand versetzten müssen. 

Glasbürger

Wenn Warnungen künftig via Katwarn & Co. oder SMS etc. kämen, dann wäre das eine wirklich gute Sache! Das der DWD das drauf hat, beweist er ja schon mit seiner wirklich guten Wetter App. Was natürlich nicht ginge, wäre ein Rausreden im Katastrophenfall darauf, daß die Bevölkerung ja rechtzeitig in das Portal sehen hätte können.

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De Paelzer

Wenn ich es richtig verstehe, soll es ja in dei bestehende Warnapp integriert werden und die funktioniert.

Glasbürger

Dann stellt sich nur noch die Frage, wann. Wenn es so lange dauert, wie die unbürokratische Schadensregulierung im Ahrtal, dann gute Nacht!

De Paelzer

Gestern ging nicht. Es braucht alles seine Zeit. Hexen kann nicht jeder. 

Außerdem soll es ja auch funktionieren.

hans-rai

Hat sich dieses Portal wirklich schon mal jemand angeschaut? Dort wird z.B. vor "Regen" und Windstärken ab "1" gewarnt. Den Hinweis bekommt man bei jeder Wetter-App. Dieses Portal sollte doch vor echten Gefahren warnen. Aber letztlich kann das mit detaillierter regionaler Ausprägung bis heute niemand. Und dann kommt der Faktor "verantwortlicher" Mensch hinzu. Die Versäumnisse im Ahrtal waren meiner Erinnerung nach doch durch die fehlende Weitergabe von Warnhinweisen durch eine Behörde verursacht. 

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werner1955

Und dann kommt der Faktor "verantwortlicher" Mensch.

danke sehe ich genau so. Eigenverantwortung ist zum "unwort" gemacht worden. Sieht man daran das genau dort im Ahrtahl viele Häuser dei zerstört wurden an gleicher Stelle aufgebaut wurden oder werden. 

hans-rai

Ja, nach dem Motto: kommt ja nur alle 100 Jahre vor. Wird schon nicht schiefgehen. So ist der Mensch halt nun mal.

werner1955

der Mensch halt?

Nich alle, ich bin nicht so.

melancholeriker

 

"danke sehe ich genau so. Eigenverantwortung ist zum "unwort" gemacht worden. Sieht man daran das genau dort im Ahrtahl viele Häuser dei zerstört wurden an gleicher Stelle aufgebaut wurden oder werden. "

Komisch. Weiter oben machen Sie für alles die Landesregierung verantwortlich. Es gab auch viel Unvernunft eigenverantwortlicher Leute, die Wetterberichte und Unwettervorhersagen ganz gut lesen konnten und trotzdem ohne Bedenken ins Bett gingen. 

Ist halt sehr bequem, überall die Ampel oder beteiligte Parteien aufzuhängen. 

saschamaus75

>> Die Versäumnisse im Ahrtal waren meiner Erinnerung nach doch durch die fehlende Weitergabe

>> von Warnhinweisen durch eine Behörde verursacht. 

 

Waren zu diesem Zeitpunkt nicht irgendwie schon längst alle Mobilfunkmasten (und damit das komplette Mobilfunknetz) außer Betrieb, weil deren Stromversorgung ausgefallen (überschwemmt) war? Irgendwie war da doch was, oder? -.-

 

Bauhinia

Wann war denn "zu diesem Zeitpunkt"? Man könnte meinen Warnung machen am ehesten Sinn bevor erhebliche Schäden eintreten. 

Anna-Elisabeth

"Man könnte meinen Warnung machen am ehesten Sinn bevor erhebliche Schäden eintreten." 

Entsprechende Warnungen gab es ja, nur leider nicht im ÖRR und genau von da hätten sie kommen müssen.
 

Bauhinia

Ja klar. Hat jetzt aber wenig mit den vorhergehenden Worten zu tun. 

saschamaus75

>> Man könnte meinen Warnung machen am ehesten Sinn bevor erhebliche Schäden eintreten. 

 

Ähh, genau DIESE Warnungen gab es doch aber zur Genüge. -.-

Einzig&Allein die 'Leute, jetzt geht es los'-Warnung fehlte im Ahrtal irgendwie halt. oO

 

Bauhinia

ah ja. und wann war nun „zu diesem Zeitpunkt“ und welchen Sinn soll Ihr voriger Kommentar ergeben?

saschamaus75

>> ah ja. und wann war nun „zu diesem Zeitpunkt“

 

In der Viertelstunde(!) zwischen tagelanger 'allgemeinen Warnung' und den wenigen Minuten/Sekunden des 'Erkennens eines lokalen HotSpots'. -.-

 

Bauhinia

Was soll das "Erkennen eines lokalen HotSpots" sein? 

Oben schrieben Sie: 

"Waren zu diesem Zeitpunkt nicht irgendwie schon längst alle Mobilfunkmasten (und damit das komplette Mobilfunknetz) außer Betrieb, weil deren Stromversorgung ausgefallen (überschwemmt) war? Irgendwie war da doch was, oder? -.-"

zu dem Satz im Eingangskommentar von hans-rai

"Die Versäumnisse im Ahrtal waren meiner Erinnerung nach doch durch die fehlende Weitergabe von Warnhinweisen durch eine Behörde verursacht."

Das bedeutet jetzt immer noch was genau?

saschamaus75

>> Was soll das "Erkennen eines lokalen HotSpots" sein? 

 

OMG!!!

Es gab eine Großwetterwarnung für diese Region schon Tage vorher für die ganze Region. ABER wo es jetzt gaaaaaaaaanz genau knallt, DAS ist eine Frage von wenigen Minuten! -.-

Haben Sie noch nie ein Unwetter aufziehen gesehen, wie schnell das gehen kann? oO

Und in dieser kurzen Zeit fällt DANN auch noch (Murphy's Gesetz) die Technik aus. -.-

 

Was verstehen Sie daran nicht? oO

 

Bauhinia

Da gibt meiner Ansicht nach nichts zu verstehen. Sie schreiben immer wieder irgendwas an Ihrer ersten Antwort vorbei, die einfach nicht sinnvoll ist. Natürlich gab es Versäumnisse bei der genauen Warnung, das hat nichts damit zu tun, dass man nicht 12 Stunden im Voraus exakt vorhersagen kann auf welchen Quadratmeter wieviel Liter Regen fallen. Es war ziemlich klar, in welcher Region sehr viel Regen fallen wird. 

hans-rai

Soweit ich in Erinnerung habe, gab es frühe Warnungen, die nicht weiter gegeben wurden, unklare Zuständigkeiten usw, wurden publiziert. Da müssten die Masten noch gestanden haben.

Alter Brummbär

Dort wird genauso vor Naturkatastrophen gewarnt, schaut nur keiner hin.

Kaneel

"Keiner" ist sehr pauschal und wird der Pluralität von Menschen nicht gerecht. Mir scheinen einige bei diesem Thema sehr fatalistisch unterwegs zu sein, während diese bei anderen Themen sehr für Handeln und Differenziertheit werben. 

Mauersegler

Bei einem ersten Blick finde ich das Portal großartig. Das Gemecker kann ich nicht nachvollziehen. 

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De Paelzer

Ich schon, weil gemeckert muss immer werden. Außerdem ist sie ja noch nicht fertig. 

fa66

»Das Gemecker kann ich nicht nachvollziehen. «

Das Gemecker bezieht sich wohl eher darauf, dass es sich gewissermaßen um ein weiteres Warn-Konkurrenzprodukt handelt, als um eine konzertierte Aktion, bei der alle Warnangebote in ein einheitliches zentrales Warnsystem eingebunden würde – aus dem dann wiederum Warnungen in die verschiedenen Medien (Web, analog- und digital-Radio, Fernsehen, Nina,…) ausgespielt werden könnten.

Alter Brummbär

Außer DWD sind alles andere unnütze Konkurrenzprodukte, denn woher beziehen sie ihre Daten, vom DWD?

Mauersegler

Es ist ein zentrales Portal: "Die erste Ausbaustufe umfasst Wettergefahren des DWD, Hochwasserwarnungen der Bundesländer, Sturmflutwarnungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie Bevölkerungsschutzwarnungen der verschiedenen Katastrophenschutzbehörden." Dazu kommen Hinweise zur Vorsorge.

Einen Kanal zu den analogen Medien hat der DWD mit Sicherheit, er liefert ja auch die Wetterberichte. Die vorhandenen Warn-Apps sollen auf das Portal hinweisen. Mir hilft es mit Sicherheit mehr als irgendeine App.

fa66

»Es ist ein zentrales Portal«

Gerne. Aber offenbar eines, das in Konkurrenz zu anderen wie Nina steht.

Es müsste doch so laufen: Der Bund beauftragt ein Konsortium aus DWD, Geo-Instituten,  THW, Feuerwehr- und Zivilschutzexperten und ggf. weiteren,  gemeinsam ein einheitliches Portal zu bilden, in das gemeinsam und auf Basis gleichartiger, festgelegter Protokolle Warninformationen eingestellt – und ebenso auf Basis gleichartiger Protokolle diese Warmeldungen an die jeweiligen Medien ausgespielt werden. (Wie die Protokolle, die den Betrieb des Internets und seiner Dienste einheitlich festlegen.)
Also unter Vermeidung eines ineffizienten Nebenhers von unterschiedlich beschickten Medien.

jaja...

"Was nützt mir das als Anwohner, wenn ich Tipps bekommen, ich soll Sandsäcke vor die Tür legen - das hilft nicht bei Extremereignissen wie dem Hochwasser 2016 und der Flutkatstrophe 2021.“

>>Hätte geholfen, vorher zu überlegen, was man seiner Umwelt zumutet und wo man sich niederlässt<<
(Capt. Obvious)

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De Paelzer

Wenn man im trockenen wohnt lässt sich das leicht sagen. Ich kann das auch niht verstehen. Ich wohne auf der höchsten Erhebung in der Umgebung.

Nur hier können nicht alle wohnen.

Die Menshen haben schon immer ihre Siedlungen an Flüssen gebaut. An der Mosel leben sie auch schon generationen damit. Das Bauen muss dementsprechend angepasst werden. 

M.Pathie

Zitat: ">>Hätte geholfen, vorher zu überlegen, was man seiner Umwelt zumutet und wo man sich niederlässt<<
(Capt. Obvious)"

Sie wollen allen Ernstes des Menschen, die Opfer der verheerenden Ahrtal-Flut geworden sind, sagen: "vorher überlegen... selber schuld!"?

Brutal. Zynisch. Zum fremdschämen.

falsa demonstratio

"Brutal. Zynisch. Zum fremdschämen."

Das finde ich nicht.

Bei uns im Nachbarort wird ein Baugebiet im Retentionsgebiet, indem es sogar schon gemäßigtes Hochwasser gab, erschlossen. Da kann ich nur den Kopf schütteln.

Kaneel

Ich würde Sie jetzt nicht so harsch angehen wie User M.Pathie, da ich Sie in Ihren Beiträge sonst anders erlebe. Hier aber schließe ich mich User/in De Paelzer an.

M.Pathie

Ich bleibe bei meiner Kritik: Wer Menschen kennt, die Betroffene oder Helfer im Ahrtal waren/sind, weiß, wie Sätze dort ankommen, vor allem, wenn man seit Generationen dort lebt. "Überlegen, wo man sich niederlässt" ist für viele ein Schlag ins Gesicht.

fa66

»vor allem, wenn man seit Generationen dort lebt. "Überlegen, wo man sich niederlässt" ist für viele ein Schlag ins Gesicht.«

Allerdings. Schließlich stellt sich die Frage, wo man denn beim Nicht-Besiedeln aufhören soll? Dann könnte man den ganzen Bereich des Eifel-Plumes entsiedeln, bevor der möglicherweise wieder hochgeht.

Allerdings: Nach der Ahrtalkatastrophe sieht man deutlich, wo man besser keine Wiederbesiedlung zulässt – oder wenn doch, nur auf eigenes Risiko. Die betreffenden Schneisen in den Flusskurven hat das Wasser ja deutlich vorgezeichnet.

Kaneel

Ich habe Ihnen doch auch prinzipiell zugestimmt. Mir erscheinen bestimmte Haltungen auch als zynisch. Darüberhinaus würde ich meine Emotion/Gedankenwelt eher als stark irritiert und ungläubig bezeichnen. Wenn Sie meine Posts in diesem Thread lesen, merken Sie das doch auch.

M.Pathie

Ja, meine Kritik galt nicht Ihren Äußerungen. Sie fiel in diesem Falle bei mir so harsch aus, weil ich Betroffene kenne, denen man genau das schon gesagt hat: "Man sollte überlegen, wo man wohnt, und nicht nachher lamentieren."

Coachcoach

Ich Habe an den südlichen Flüssen schon immer über die Naivität gestaunt: Einfach so am Fluß gebaut - ohne Schotten oder Spundwände...ich hab mich immer gefragt: Wie blöd sind die denn?

Und das galt auch für das nicht organisierte Warnsystem und die Krisenhilfe.

Jetzt hoffe ich, dass das Programm Notwendigkeiten deutlich macht und alle darauf achten.

land_der_lemminge

Die Leisungen, die der DWD erbringt, sind schon ganz OK.

ZB Klimadaten ueber lange Zeitraeume, die ich fuer eigene Wetteranalysen verwendet habe.

Sofern man Fragen zu den Daten hat antworten die Leute schnell.

Ich habe den Eindruck, sie sind recht kompetent.

Die Webseite erinnert mich an die Wetterapp des DWD... die ich oft nutze.

Eine Zuverlaessige Vorhersage fuer Extremwetter ist (noch) schwierig.

Da Extremwetterereignisse meist Lokal sind.

Geflutete Keller an einer Stelle.

5km weiter sitzen Leute in der prallen Sonne bei einem Bier. 

Was das Ahrtal angeht....

Regionen wie diese (huegelig mit Fluessen die schnell ueber die Ufer gehen) werden immer anfaellig sein als andere.

 

 

silgrueblerxyz

//DWD-Portal soll besser vor Naturkatastrophen warnen//

Das schützt zunächst mal die Leben und Unversehrtheit der Gesundheit der Bürger. Wenn die Warnung so rechtzeitig erfolgt, dass Zeit genug verbleibt, sich un Sicherheit zu brongen, ist das eine gute Sache.

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Kaneel

Das sehe ich auch so.

Peter P1960

Wenn die Evakuierung aller gefährdeten Orte entlang der Ahr einen halben Tag vor der Katasrophe empfolen worden wäre, wie viele hätten wohl ihr Hab und Gut zurückgelassen? Und wer hätte den Mut gehabt, die Evakuierung polizeilich durchzusetzen?

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Kaneel

Aus welchem Grund hätte man Menschen die Option nach entsprechenden Warnungen ihr Leben zu retten, nicht geben sollen? Ihre Argumentation würde jegliche Warnung obsolet machen. 

Mauersegler

"Aus welchem Grund hätte man Menschen die Option nach entsprechenden Warnungen ihr Leben zu retten, nicht geben sollen?"

Wieso unterstellen Sie dem Foristen das? Sein Hinweis, dass solche Warnungen häufig auch ignoriert werden, ist ja nicht aus der Luft gegriffen. Er sagt aber keineswegs, dass die Warnungen deshalb unterbleiben sollten.

Kaneel

Der User hätte dann aber differenzierter formulieren können. Er stellt die Frage nach der Anzahl der Menschen, die Warnungen überhaupt ernst nehmen. Ich lese nichts davon, dass er davon ausgeht, dass auch Menschen die Warnungen ernst genommen hätten und die sich hätten in Sicherheit bringen können. Für mich klingt das so als wolle man begangene Fehler rechtertigen.  

Kaneel

Helmut Schmidt hatte einmal den Mut und wurde dafür gefeiert.

Peter P1960

Ich stellte nur die Frage, wer die freiwillige Evakuierungsempfehlung ernst genommen hätte. Dass eine Empfehlung hätte erfolgen müssen, stelle ich nicht in Frage.

Helmut Schmidt wurde für sein konsequentes Handeln nach der Flutkatastrophe gefeiert, er hat auch keine Evakuierung vor dem Bruch der Dämme angeordnet.

Kaneel

Demnach müsste auch nicht vor dem Klimawandel gewarnt werden, weil ein Teil der Menschen davon nicht überzeugt ist. Überlegen Sie, ob Sie wirklich pauschalisieren wollen, wenn Sie meinen, dass es immer Menschen gibt, die Maßnahmen für übertrieben halten. Denken Sie an die anderen, die bereit sind Warnungen (sehr) ernst zu nehmen.

Peter P1960

Ich bin nicht gegen Warnungen, möchte aber nur darauf hinweisen, dass diese sehr oft nicht ernst genommen werden, weil es die Vorstellungskraft übersteigt. Der von Ihnen angeführte Klimawandel ist dazu ein gutes Beispiel.

Kaneel

Sie argumentieren aber so, als könne man sich Warnungen sparen, weil sowieso ein Teil der Menschen diese ignoriert. Eine solche Haltung finde ich fatal. M.E. hätten nicht so viele Menschen sterben müssen. Und die Verantwortlichen müssten sich zumindest nichts vorwerfen lassen, wenn diese Maßnahemen ergriffen bzw. Anordnungen für das Aufsuchen sichererer Bereiche ausgesprochen hätten. 

Mauersegler

"Sie argumentieren aber so, als könne man sich Warnungen sparen, weil sowieso ein Teil der Menschen diese ignoriert."

Sie bestehen auf dem, was Sie hineinlesen. Das ist Ihre Interpretation, die ich aber nicht teile und die auch nicht der Intention des Foristen entspricht,  wie er inzwischen erklärt hat. 

Kaneel

Das tun Sie prinzipiell auch, Mauersegler. Fassen Sie sich da bitte an die eigene Nase und gehen Sie nicht davon aus, dass jeder Mensch die gleiche Perspektive hat und dieselben Zeilen gleich interpretiert.

Wenn ich beschreibe wie etwas bei mir ankommt, dann kommt das genauso bei mir an. Dann kann jemand versuchen die eigene Position weiter zu verdeutlichen in dem er seine Argumentation differenzierter erläutert, evtl. weitere Infos hinzufügt, sowie Peter das z.B. um 13:04 Uhr tut. Vorher hat er uns die Info, dass er von persönlichen Erfahrungen spricht, gar nicht gegeben. Ich finde das aber ein äußerst wichtiges Detail. Eigentlich habe ich das Gefühl, dass Peter P1960 und ich uns auf einer Ebene hart in der Sache, aber respektvoll im Ton, auseinandersetzen können, ohne dass der User Ihrer Unterstützung mir gegenüber bedarf. Zudem lasse ich mich am ehesten von anderen Sichtweisen überzeugen, wenn diese mir nicht meine persönliche Wahrnehmung absprechen.

Peter P1960

Nein, so argumentire ich nicht, ich befürworte durchaus Warnungen, zumal sie in diesem Fall mehr als berechtigt gewesen wären. Da ich selbst bei einer Kommune im Kriesenstab war, weis ich aber, was ein Fehlalarm für künftige Warnungen bedeutet und wie hoch die Hemmschwelle mancher politischer Entscheider ist, nicht vorstellbare Szenarien ernst zu nehmen.

Kaneel

Wenn Sie (und andere) schrieben, einen Teil der Menschen hätte man mit Warnungen zwar nicht erreichen können bzw. diese hätten sich vermutlich einer Evakuierungsmaßnahme widersetzt, ABER ein Teil der Menschen hätte sehr wahrscheinlich durch Warnungen und Evakuierungsaufforderungen gerettet werden können, dann würde ich Ihnen zustimmen.

Peter P1960

Dann sind wir uns ja einig :-)

Kaneel

Das freut mich. :-)

political robot

Seit Corona und der Verquerdenker wird staatlichen Warnungen sowieso kaum noch Vertrauen entgegengebracht.

Carlos12

Genauer gesagt ein Teil der Bevölkerung bringt staatlichen Warnungen kaum noch Vertrauen entgegen. Und ich würde schätzen, dass es eine Minderheit ist.

Carlos12

Und es hängt damit zusammen, ob die Warnung mit dem eigenen Weltbild zusammenpasst. Weil Niemand die Existenz von Starkregenereignissen anzweifelt, würden solche Warnungen von den Allermeisten geglaubt, bis auf eine Handvoll, die alles für Verschwörung hält.

Kaneel

Danke. 

werner1955

besser über Naturgefahren informieren?

Ok. Beim Ahrtal wurde tagelang vorher massiv vorm DWD vor den schlimmsten Regenfällen seit 100 Jahren gewart, und alle besonders auch die Landesregierung habe sich ins Bett gelegt. 

Folgen der nicht beachtung oder Missachtung mehr als 130 tote. 

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Peter P1960

Warum haben die eigenverantwortlichen, selbstbestimmten Bürger nicht auf die Warnungen reagiert?

Tremiro

Ergänzung: eigenverantwortlichen, selbstbetimmten, anständigen Bürger

werner1955

Weil es davon wohl viel z wenige gibt., Fordern von andern, Klben und Work-Life sind angesagt. 

Kaneel

Das werfe ich den Verantwortlichen auch vor. Ich finde, wenn sich abzeichnet, oder selbst wenn es ungewiss ist, aber sein könnte, sollte eine oder mehrere verantwortliche Personen 24 h zumindest abwechselnd präsent sein und die Lage im Blick behalten, sich informieren lassen. Ich habe mir das Video des Überflugs angeschaut, Menschen die auf den Dächern standen, Häuser, die überspült waren, und fand es schwierig, dass selbst danach nicht der Katastrophenfall ausgelöst und alles hochgefahren wurde, soweit ich das richtig erinnere.

Nettie

"DWD-Portal soll besser vor Naturkatastrophen warnen"

Wäre gut für alle, wenn es von seinen politischen (und damit zwangsläufig auch finanziellen) Voraussetzungen (Bedingungen) her so ausgestattet (bzw.  -'rüstet') ist (bzw. wäre), dass es (bzw. die dort Verantwortlichen) das auch uneingeschränkt vollumfänglich kann (können).