Ein Notarzt-Fahrzeug und ein Rettungswagen stehen an einer Einsatzstelle in einem Wohngebiet.

Ihre Meinung zu Notfallversorgung: Welche Probleme Union und SPD lösen müssen

Uneinheitlich, veraltet, ineffektiv: Seit Jahren kritisieren Experten den Zustand der Notfallversorgung in Deutschland. Die Ampel wollte das Problem angehen, aber zerbrach zuvor. Kommt nun ein neuer Anlauf? Von Birthe Sönnichsen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
109 Kommentare

Kommentare

Arthur K.

In  den  90er  Jahren  wurden  noch  Krankheiten  kurz  und  bündig  wie  kostengünstig  geheilt,  statt  wie  heutzutage  kostenexplosiv    chronifiziert,  verlagert  und  vervielfacht.  Und  warum  dann  nicht wieder zurück in die 90er  Jahre mit deutlich effizienterem Gesundheitssystem ?  Weil die da oben im  Gesundheitswesen und Politik  noch immer glauben,  daß ihre  Wachstumsideologie Fortschritt brächte.  Allenfalls den  "Fortschritt"  von  chronisch überlasteten Arztpraxen,  ihrer Therapiefreiheit beraubter Klinikärzte,  Pflegenotstand, Patientenverfügungen gegen Klinikmaschinenparkeinsätze usw.  .

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Questia

Ich denke, dass auch in den 90er Jahren (des 20. Jhdt.) immer die Menschen geheilt wurden. Das hat sich nicht geändert.

Anna-Elisabeth

"Ich denke, dass auch in den 90er Jahren (des 20. Jhdt.) immer die Menschen geheilt wurden. Das hat sich nicht geändert."

Zumindest hatte man sich wohl immer um Heilung bemüht.  Manchmal wünsche ich mich tatsächlich in die "gute alte Zeit" zurück, aber im medizischen Bereich ganz sicher nicht.

Ich habe noch die Zeit erlebt als es noch kein CT geschweige denn MRT gab. Wir hatten einen jungen Mann (31 Jahre), der mit diffusen Beschwerden und dem Gefühl ständiger Übelkeit aufgenommen wurde. Alles was untersucht werden konnte wurde untersucht und man hat NICHTS pathologisches feststellen können. Der Pat. wurde für "psycho" gehalten. Kurz vor Entlassung wollte der Stationsarzt sicherheitshalber noch eine Rö-Kontrolle des Kopfes. Es stellte sich heraus, dass der Pat. einen sehr schnell wachsenden Hirntumor hatte. Allein der Umstand, dass man ihn nicht ernstgenommen hatte, muss für den Pat. das reinste Martyrium gewesen sein. Heute wäre ihm zumindest DAS erspart geblieben.

Arthur K.

Für  die Wachstumsideologen  steht  doch  alles  zum  besten:  Wachstum  an  Patienten,  Wachstum  an  Praxenüberlastung,  Wachstum  an  Medikamenten,  Wachstum  an  Pflegenotstand,  Wachstum  an  Ärztemangel.  Und  da  darf  dann  auch  das  Wachstum  an   Rettungswagen-Einsätzen  nicht  fehlen  als  teuerste  Klinik-Taxies  der  Welt.  Vermeidbar,  aber  so  will  es  nun  mal  das  Wachstum,  das  wer  auch  immer  für  die  Katz   mit  ebenso  wachstumsfreudigen  Beitragssätzen  bezahlen  soll.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Tremiro

Leider hapert es in Deutschland beim Wachstum an seriösen Forumsbeiträgen.

Arthur K.

Problem  erkannt,  Gefahr  gebannt:  Patienten  sind  daher  gut  beraten,  immer  eine  individuell  bedarfsgerechte  Haus-  und  Notfallapotheke  in  Haus  und  Auto  vorrätig  zu  halten.  Das  erspart  Notarzteinsätze  ein  Leben  lang.  Und  mit  zunehmender  Patienten-Sachkenntnis  auch  lange  Wartezeiten  auf  3  Minuten-Arztgespräche.

M.Pathie

Zitat: "Der Plan war, die Notrufnummer 112 und die Nummer des kassenärztlichen Notdienstes, 116 117, miteinander zu vernetzen. In einer gemeinsamen Leitstelle sollte dann entschieden werden, wie den Anrufern am besten geholfen werden kann. Muss wirklich ein Rettungswagen geschickt werden? Oder ist es eher ein Fall für eine Notfallpraxis?"

Wenn der Plan so gut wie gesetztesfertig ist: In den Koalitionsvertrag übernehmen und umsetzen! Oder spielt die Union nicht mit, weil sie beim Entwurf nicht genug beteiligt war?

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Lucinda_in_tenebris

Immer langsam mit den Pferden. Es ist ja nicht so, als wenn die einzelnen Hilfsorganisationen nicht auch ihr politisches Süppchen kochen würden,. Die Präsidentschaft (Großmeister) des  Malteser Hilfsdienstes z.B. lag bislang immer in der Hand des Hochadels, wenn auch seit 2018 Prinz Albert von Croy nur Vizepräsident ist.  An zentralen Steuerungen sind diese Organisationen nicht unbedingt interessiert und betrachten staatliche Modernisierungen mitunter skeptisch.

Schneeflocke ❄️

...befinde sich die Bundesrepublik bei der Notfallrettung organisatorisch auf dem "Niveau eines Entwicklungslandes"...

 

Dass das nicht ein bisschen sachlicher und ergebnisorientierter geht und oft solche maßlosen Übertreibungen rausgehauen werden, führt doch eher dazu, dass Probleme letztlich als weniger änderbar wahrgenommen werden und die Leute schließlich abstumpfen. 

Arthur K.

Die  häusliche  Pflege  ist  in  Deutschland  bei  all  dem  Kostenstreit   schon  so  katastrohal,   daß    Rettungswagen  sogar   Pflegefälle  ins  Krankenhaus  fahren,  damit  da  mal  nach  Fliegenvermadung  Wundversorgung  und  Verbandswechsel  stattfinden.  Und  weil  die  Pflegefälle  auch  ansonsten  sich  oft  in  einem  desaströsen  Gesundheitszustand  befinden,  werden  dann  daraus  3  Wochen  Klinikaufenthalt.  Gratulation  an  die  GKV,  die  um  jeden  Euro  bei  der  Pflege  knausert,  aber  dann  tausende  Euros  problemlos  an  Kliniken  bezahlt.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
ich1961

Lügen, Lügen, Lügen.

Anna-Elisabeth

//@Arthur K.

Lügen, Lügen, Lügen.//

Nennen wir es lieber maßlose Übertreibung. Tatsache ist, dass Patienten, die aus einem Pflegeheim ins Krankenhaus gebracht werden, oft (keineswegs immer) in einem Zustand sind, der auf mangelnde Pflege zurückzuführen ist. Nicht ganz selten: Einweisungsdiagnose: Akute Verwirrtheit. Diagnose im Krankenhaus: Dehydriert. Mit anderen Worten: zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen (bzw. bekommen). Manchmal wurden auch zu viele Beruhigungsmittel gegeben. Es gibt diese schwarzen Schafe unter den Pflegeheimen. Wie viele es sind, weiß ich nicht.

Marmarole

Sie haben es also mit der Oma als Feindbild. Ich habe schon Generationen von Quacksalbern erlebt, die außer dummen Sprüchen fachlich nicht viel drauf hatten. Sie auch? Keine Satire.

Arthur K.

Welcher  Arzt  in  Deutschland  macht  noch  Hausbesuche  bei  bettlägerigen  Patienten ?  Stattdessen  müssen  es  dann  Notärzte  und  Rettungswagen  ausbaden  zu  erheblich  höheren  Kosten,  wenn zuvor  die  medizinische  Versorgung  von   Pflegefällen  über  Wochen  oder  gar  Monate  auf  Grundeis  gegangen  ist  und  bereits  die  Maden  an  den  dahin  siechenden Pflegefällen  knabbern.  Das  ist  kein  Hitchcook-Thriller,  sondern  Realität  mitten  in  Deutschlands  Pflegenotstand.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Schneeflocke ❄️

Beruhen Ihre Maden-am-Pflegepatienten Beiträge auf realen Fällen oder meinen Sie das eher symbolisch für schlechte Pflegeleistungen?

Arthur K.

Nicht  die  GKV  und  ihr  Bürokratie-  und  Vorschriftenmoloch  erhält  und  macht Menschen  gesund.    Sondern  hinreichend  Eigenkapital  ermöglicht  eigene  medizinische  Weiterbildung  und   Selbstversorgung  mit  geeigneten  Medikamenten.   Somit  sind  auch  da   die  Reichen  im  Vorteil,   obwohl  sie  dafür  nicht  mal  so  viel  Geld  brauchen,   als  wenn  ein  Normalo   Wuchermonatsbeiträge  an  die  GKV  bezahlt.  

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Montag

Es gibt Missstände. (Leider.)

Was ist denn Ihr konkreter Vorschlag zur Verbesserung?

(Vielleicht könnten Sie ja mit Ihrem lokalen Krankenhaus, dem Krankenhausträger oder den Verantwortlichen für Ihre Rettungsleitstelle sprechen. Mit dem Ziel, den Vorschlag in die Praxis umzusetzen. Beispielsweise in Form eines Pilotprojekts.)

ich1961

Der  haltlose "Vorschlag" steht doch da schon!

//Sondern  hinreichend  Eigenkapital  ermöglicht  eigene  medizinische  Weiterbildung  und   Selbstversorgung  mit  geeigneten  Medikamenten. //

 

Montag

Weiterbildung kann durchaus helfen. (Ich nehme z.B. alle paar Jahre an einem Erste-Hilfe-Auffrischungs-Kurs teil. Man weiß ja nie.)

Die Frage ist: Wie zieht man diese Weiterbildungs-Angebote auf, um damit möglichst viele Leute zu erreichen? 

(Also: so viele Leute, dass sich die Effekte dieser Weiterbildungen auch messen lassen, beispielsweise in den Notfallstatistiken und bei den Überlebensraten von Unfallopfern, Schlaganfallpatienten usw.)

ich1961

Die Frage kann ich Ihnen auch nicht beantworten!

Aber manchmal sind es die Kosten, die die Teilnahme verhindern.

 

Arthur K.

In  der  Großstadt  reißt  das   24/7  Martinshorn-Sirenenkonzert  gar  nicht  mehr  ab  und  ein  Rettungswagen  jagd  den  nächsten.  Dazu  fragt  man  sich  nicht  nur:  Wer  soll  das  alles  noch  bezahlen,  sondern  vor  allen:  Was  ist  da  wieder  mal  schief  gelaufen ?  Weniger  bei  den  Notfällen,  als  vielmehr  beim  Gesundheitssystem,  das  mittlerweile  viele  dieser  Notfälle  selbst  verursacht.

Duzfreund

".. Probleme Union und SPD..." Nu ja, die Notfallversorgung... die Personalprobleme (Unterbesetzung), was gibt es denn noch so, z. B. "Viele Patienten hungern in der Klinik" (ob das in Pflegeinrichtungen deutlich anders ist, weiß der Gulp)

Wir haben jede Menge Probleme, die ein "Sondervermögen" nicht zu stillen vermag.  Soziale Probleme sind in aller Regel Posten, die einer dauerhaften Ausstattung bedürfen - aber wie sollten wir die schwarze "Null" wieder bekommen, wenn wir die Verteidigung verdreifachen sollen, unsere Kranken heilen und ernähren müssen, unsere "Arbeitslosen" hätscheln sollen und unsere Wirtschaft pampern müssen? 

Woher sollen all diese Mittel genommen werden, die das Fass, das schier keinen Boden kennt stopfen sollen?

 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
ich1961

//, z. B. "Viele Patienten hungern in der Klinik"//

Wo ist das denn so?

Mein Mann muss leider öfter ins KH und sowas habe ich noch nicht gehört - auch nicht von anderen Patienten.

 

RockNRolla

Das Problem ist recht einfach. Wir haben zu viele Kostgänger und zu wenige Einzahler. Und die, die eigentlich am meisten beitragen könnten, werden mittels Bemessungsgrenze fein geschont.  Kurz, wer nichts hat, oder viel zu viel, trägt nichts oder nicht genug zum System bei. Da muss man gar nicht weiter grübeln, woran es mächtig hakt.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
ich1961

Die Aussagen sind in der Vergangenheit bereits mehrfach widerlegt worden.

Ruhwarden-Mitino.@salusintrantibus

Es liegt an uns, an dem einfachen Volk! Es ist unsere Aufgabe, letztendlich, diese Regierung abzulösen! Seit Wochen diskutieren diese Politiker, ohne einen Ansatz zu finden! Wir müssen an an neuen Konzepten, mit Einschaltung der zuständigen Universitäten, arbeiten, damit hochgradige Akademiker, Spezialisten für Wirtschaft, Technologie, Meteorologie... gemeinsam mit ihren Universitäten, erarbeiten und kontrollieren.

Und jene Wissenschaftler werden zyklisch jede zwei Jahre ausgetauscht. Wir brauchen dann auch keine Wahlen mehr, die Millionen kosten, und unnötig ausgegeben werden! 

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
ich1961

Danke - aber nein Danke.

Das es Berater für die Bundesregierung gibt, ist ok - alles andere sind Hirngespinste, die mit Demokratie nichts zu tun haben!

Aber es könnte ja auch sein, das sie es mit der Demokratie nicht so haben? Und aus diesem Grund solchen Quatsch schreiben?

 

Tremiro

>>Es liegt an uns, an dem einfachen Volk! Es ist unsere Aufgabe, letztendlich, diese Regierung abzulösen!<<

Lesen Sie keine Zeitung? Ist doch erst vor 6 Wochen gemacht worden.  

Schneeflocke ❄️

Offensichtlich haben Sie konkrete Vorstellungen. Die Quintessenz aus Ihrem Beitrag ist bei mir aber nicht richtig rübergekommen.

Es liegt an uns, an dem einfachen Volk!

...und dann:

hochgradige Akademiker, Spezialisten für Wirtschaft, Technologie, Meteorologie...

Was sollen "wir" - "das einfache Volk" denn jetzt genau für Aktivitäten einleiten???

Anna-Elisabeth

"...Patientenverfügungen gegen Klinikmaschinenparkeinsätze..."

So ein Ding habe ich auch. Was spricht aus Ihrer Sicht dagegen? Aus meiner Sicht nur die Befürchtigung, dass man sich nicht um den Willen des Patienten schert.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
ich1961

Sie haben mit den beiden Kommenatren recht!

Aber waren Sie es nicht, die über Transplantationen "geschimpft" hat? 

 

Anna-Elisabeth

"Aber waren Sie es nicht, die über Transplantationen "geschimpft" hat?" 

Ja, bzw. ist mir klar, dass ich diesen Eindruck schon öfters erweckt habe. Tatsächlich halte ich die Organtransplantation als solche nicht für das Problem, sondern das weit weniger bekannte "Drumherum".  Allen voran ist die DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) ein Problem. Diese Ansicht teile ich mit vielen Ärzten an meinem ehemaligen Arbeitsplatz. Genaueres führt hier zu weit vom Thema weg.

rr2015

Schwieriges Thema. Bei uns ist es schwierig für die Rettungssanitäter einen Platz in der Notaufnahme zu bekommen, da die Notaufnahmen in umliegenden Krankenhäusern teilweise geschlossen wurden. Früher 12km bis zur Aufnahme heute 40-50km.  Gleichzeitig gibt es in den Krankenhäusern zuviele leere Betten.

Man hat zu groß gebaut. Kleinere Krankenhäuser schließen bzw werden umgebaut. Die Notaufnahme schließt. Immer mehr alte Leute = Mehrbedarf, besonders Herzsachen.Ansonsten ist Telemedizin ein guter Ansatz. Die Notrufnummer sollte mit kompetenten Personal besetzt sein. Ich habe da schon schlimmes erlebt.

 

JM

Egal wie !

Deutschland ist nicht mehr in der Lage selbst kleine Probleme zu lösen.

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 21:50 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation