Das Lagertor der Gedenkstätte Buchenwald

Ihre Meinung zu Wie Gedenken an die NS-Zeit in Zukunft funktionieren kann

Mit einem Festakt ist an den Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald 1945 erinnert worden. Das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus steht vor einem Wandel. Wie kann es weitergehen? Von Dagmar Weitbrecht.

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149 Kommentare

Kommentare

GuBano

Wichtig wäre, daß Gedenken nicht etwas zum anschauen und betrachten ist, wie Ausstellungsstücke im Museum- aus einer Vergangenheit, die einen gar nicht direkt betrifft.

Reden wir aber über Werte (Schuld und Vergebung z.B.), woher die kommen, die Entstehung der UN, die Differenz zw. Demokratie und Sozialismus um Nachkriegsdeutschland usw. dann können Viele einen Bezug herstellen.

Museen sind für Jüngere oft auch nur langweilig, weil man da nur betrachten kann, aber nicht nutzen, machen, entwerfen, vorantreiben, entwickeln usw.
Da kann man ansetzen.

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De Paelzer

Eine KZ Gedenkstätte ist kein Museum und sie zu nutzen geht gar nicht. Wer da einmal drin war. kann es nicht mehr vergessen, hoffe ich.

GuBano

Das habe ich doch so gar nicht suggeriert? Warum mir Worte in den Mund legen?

Aus Gedenken aber sollte Aktion/Netzen entspringen, nicht bloßes Betrachten, wie im Museum!

Mauersegler

"Museen sind für Jüngere oft auch nur langweilig, weil man da nur betrachten kann, aber nicht nutzen, machen, entwerfen, vorantreiben, entwickeln usw."

Sie waren anscheinend schon lange in keinem Museum mehr.

GuBano

Oh doch!

Aber viele Museen zeigen in der Zeit „Eingefrorenes“, immer noch.
Dabei sollte das anregen zu Altion/Nutzen/Initiative. 
Ist immer noch eher selten der Fall, gerade auch in Deutschland 

saschamaus75

>> Museen sind für Jüngere oft auch nur langweilig, weil man da nur betrachten kann, aber nicht

>> nutzen, machen, entwerfen, vorantreiben, entwickeln usw.

 

Ähh sorry, aber wie meinen Sie DAS jetzt genau? oO

Also ich empfinde ein Konzentrationslager zum "nutzen, machen, entwerfen, vorantreiben, entwickeln usw." von der Grundvorstellung her gerade etwas widerwärtig. ;(

 

Mendeleev

Ich verstehe diese Befindlichkeiten nicht.

 

Natürlich muss und soll man ERINNERN an die vielen unschuldigen Opfer! 

Das muss man ja nun wirklich nicht als Reflexivverb ("sich erinnern") verstehen ...:-)

Zur Erinnerungskultur tragen allein die 5.000 Stolpersteine in Berlin auch bei, oft werden dort Blumen abgelegt ... 

Ich finde es auch sehr schön wie an der Schule die mein Sohn besucht, wert auf Erinnerung an die Shoa und überhaupt auf Kenntnisse jüdischer Kultur gelegt wird. Dazu gehören auch gemeinsame Verlegung von Stolpersteinen, der Besuch von Gedenkstätten und Dokumentationszentren ... 

 

Aber Berlin ist (in diesem Fall: leider!) nicht Deutschland ... 

 

Der "Tag der Befreiung vom Faschismus" ist deshalb leider auch nur in Berlin nächsten Monat gesetzlicher Feiertag  ... 

 

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gelassenbleiben

Zur Erinnerungskultur tragen allein die 5.000 Stolpersteine in Berlin auch bei, oft werden dort Blumen abgelegt ... 


Oft genug werden die Gedenksteine geschändet, in Berlin und anderswo in Deutschland

Mendeleev

Ich habe gehört davon. 

Es wäre gut, solche Taten nicht nur als "Sachbeschädigung" zu verfolgen, sondern als Angriff auf die Verfassung .. 

Vaddern

Alles, was Sie anführen, ist reine Symbolpolitik, in keinster Weise dazu geeignet, mündige Menschen heranzuziehen. Menschen, die sich damit auseinandersetzen, wieso es dazu kam, dass wir am Ende Stolpersteine setzten. 

Mendeleev

Ja... Sie haben da einen Punkt. 

Blosse Gedenkrituale braucht niemand. Deshalb bin ich auch dagegen Schulklassen durch KZ Gedenkstätten zu schleusen. 

 

Besser wäre es, zuerst die Schüler zB durch Vorführung der Serie "Holocaust - die Geschichte der Familie Weiss" zu sensibilisieren ... 

Olivia59

"Der "Tag der Befreiung vom Faschismus" ist deshalb leider auch nur in Berlin nächsten Monat gesetzlicher Feiertag."

Wenn die Akademiker schon gerade dabei sind Wert auf die richtige Wortwahl zu legen... Den Begriff "Befreiung" halte ich auch für irreführend und nicht förderlich. Es ist wichtig zu verstehen, das die Bevölkerung damals sich zu diesem Zeitpunkt nicht als befreit ansah, von einem diktatorischen Regime. Gegen diesen falschen Opfermythos der kleinen Befehlsempfänger, die angeblich immer auch Angst um das eigene Leben hatten, gegen den arbeitete man lange an.

Mauersegler

Sie wollen also weiterhin an der Haltung der damaligen Bevölkerung festhalten?

Weil damals eine ganze Menge den Tag nicht als einen der Befreiung begriffen hat, möchten Sie das heute auch nicht so sehen? 

Mauersegler

"Natürlich muss und soll man ERINNERN an die vielen unschuldigen Opfer!"

Man muss auch an die Täter erinnern. 

Und was man noch tun muss: Die Heuchler mit faschistischer Gesinnung entlarven, die sich mit dem dünnen Mäntelchen eines angeblichen Philosemitismus zu verkleiden versuchen, aber in Wirklichkeit ähnliche Verhältnisse wie damals anstreben. 

Questia

@segler 18:59

| "Man muss auch an die Täter erinnern. " |

Und es muss auch an die vielen Mitläufer und Mitläuferinnen erinnert werden, ohne die das grausame Wirken der Täter nicht möglich gewesen wäre.

Und es ist aktuell auch das, was mich so beunruhigt: Dass die nächste Generation von Mitläufern und Mitläuferinnen gerade wieder in die Falle gelockt wird.

Es sind die Menschen, die dafür verantwortlich sind, dass "nie wieder" gilt - immer.

 

rolato

Erinnerung und Gedenken sind nicht zukunftsweisend, das haben Frau Stefanie Middendorf und Herr Jens-Christian Wagner gut erkannt.

Vermittlung von Geschichte und Entstehungen bzw. Ansätze von Diktaturen sind entscheidend, nicht Erinnerungen und Gedenken. Zukünftige Generationen werden sowieso sich die Frage stellen, was haben wir damit noch zu tun?

Andere Staaten die Kolonien hatten, Genozide und Angriffskriege führten, scheren sich auch nicht mehr um Erinnerungs- und Gedenkkultur.

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gelassenbleiben

Zukünftige Generationen werden sowieso sich die Frage stellen, was haben wir damit noch zu tun?

Es geht darum uns und zukünftige Generationen davon abzuhalten, ähnliches Unrecht zu begehen

Andere Staaten die Kolonien hatten, Genozide und Angriffskriege führten, scheren sich auch nicht mehr um Erinnerungs- und Gedenkkultur.

Ebenso ein Problem, schauen Sie jetzt in die USA, die haben ihre Verstrickung in Rassismus jnd Kolonialismus auch nicht aufgearbeitet.

rolato

Es geht darum uns und zukünftige Generationen davon abzuhalten, ähnliches Unrecht zu begehen

Aber nicht mit Erinnerungs- und Gedenkkultur und Veranstaltungen. Schließlich haben sich zahlreiche Staaten in einer Fülle von Kriegen und Genoziden sich nicht nach dem 2. Weltkrieg davon abhalten lassen.

AuroRa

schauen Sie jetzt in die USA, die haben ihre Verstrickung in Rassismus jnd Kolonialismus auch nicht aufgearbeitet.

 

Auch Deutschland hat die Verstrickung im Kolonialismus nicht aufgearbeitet.Meine Güte, wir haben ja noch nicht mal die Nazizeit ordentlich aufgearbeitet: Zu viele Nazis und deren Firmen sind ungeschoren davon gekommen. Sonst wäre Klaus Kühne heute nicht der reichste Deutsche. 

De Paelzer

Das waren die Europäer in gemeinsamer Aktion.

 

Questia

@rolato 18:12

| "1) Vermittlung von Geschichte und Entstehungen bzw. Ansätze von Diktaturen sind entscheidend, nicht Erinnerungen und Gedenken. 2) Zukünftige Generationen werden sowieso sich die Frage stellen, was haben wir damit noch zu tun?" |

1) Erinnerung sehe ich als Basis für die Erkenntnis und die Vermittlung der Folgen der Geschichte. Sie sind notwendig, um die Parallelen zu heute aufzuzeigen, die Gefahr zu verdeutlichen.

2) Es ist das Ziel mit 1) den aktuell jungen und zukünftigen Generationen die Verantwortung dafür zu übermitteln, dass das, was die Älteren noch erinnern, nicht wieder geschehen kann. 

Und dafür braucht es die Erinnerung der Älteren und das Wissen derjenigen, die Zusammenhänge verdeutlichen. Es kommt darauf an, was mit und aus der Erinnerung gemacht wird.

 

rolato

Wie weit möchten Sie dann zurückgehehen mit Erinnerungen und Gedenken? Römisches Reich, Wikinger, Kolonialzeit? Welche Staaten fordern von der BRD Erinnerungen und Gedenken? Erinnerungen und Gedenken fände nie ein Ende, an Fülle mangelt es nicht. Dazu gibt es Geschichte und aus dieser kann man lernen. Von Zwang zur Erinnerung kann ich nur abraten.

Vaddern

Ich stimme zu, es geht nicht um Erinnerungskultur, es geht darum, die eigene Geschichte als Stück der eigene Identität der eigenen Nation zu begreifen. Ich sehe es längst als Privileg, dass wir durch unsere fatalen Fehlgriffe in der Geschichte anderen Nationen helfen können, nicht die gleichen Fehler zu begehen. Das ist unsere Verantwortung, die sich aus unserer Geschichte ergibt und dieser Verantwortung gerecht zu werden, kann eine Nation auch stolz machen. Denn dann haben wir aus unserer Geschichte wirklich etwas gelernt.

Abe

Hmmm…. da ich 1933-45 nicht gelebt habe kann ich anderen Menschen genauso viel oder wenig helfen aus den schrecklichen Geschehnissen zu lernen wie jeder Franzose, Amerikaner oder Huthi. Warum muss das ausschließlich die Aufgabe der Deutschen sein? Jeder Mensch auf diesem Planeten sollte wachsam sein wenn Menschen unterdrückt werden, getötet, gefoltert. Aus der Geschichte kann jeder lernen wenn er sich damit beschäftigt, unabhängig von der Herkunft.

Tremiro

Es nervt wenn man ständig lesen muss: aber die Anderen doch auch. Ob Aufarbeitung der NS-Diktatur oder menschengemachter Klimawandel. Immer kommt aus Ihrer politischen Richtung reflexartig die Relativierung.   

rolato

Immer kommt aus Ihrer politischen Richtung reflexartig die Relativierung.   

Immer? Ich glaube Sie neigen zu Übertreibung. Welche Richtung verorten Sie mich bitte? Warum relativieren Sie meinen Kommentar mit Klimawandel?

Kommentieren Sie doch statt aus dem Kontext zu zehren.

De Paelzer

Andere Staaten die Kolonien hatten, Genozide und Angriffskriege führten, scheren sich auch nicht mehr um Erinnerungs- und Gedenkkultur.

Da gehörten wir auch noch dazu. Wir waren überall dabei, bis zum Völkermord.

Questia

Kipppunkte - 

""Sie hält es aber außerdem für notwendig, mit dem Wissen zur NS-Geschichte in die  Gegenwart zu schauen. Das passiert ja in den 30er-Jahren nicht nur in Deutschland, sondern es passiert in vielen europäischen Gesellschaften. Die geraten in diesen Sog, wie wir ihn gegenwärtig vielleicht auch beobachten können. Grenzen des Sagbaren werden verschoben, autoritäre Figuren tauchen auf, ein charismatischer Führer"

Das ist für mich das dickste Brett, das es zu bohren gilt.

Denn Hitler und seine Gefolgsleute sind nicht wie Kai aus der Kiste gesprungen und haben die Macht gegen Widerstände an sich gerissen, wie bei einem Putsch.

Es war ein schleichender Prozess. Und dieses Wissen muss einher gehen mit der ständigen Aufmerksamkeit und dem Öffentlichmachen dieser Vorgänge.

Ich hoffe, dass insbes. im 21. BT die A-Partei mehr diszipliniert wird, als es bisher erfolgte. Es sollte dort eine angepasste Ordnung eingeführt werden.

 

Demokrat@1962

Ab der 7. Klasse jährliche eine Exkursion in die ehem. KZ's verpflichtend vorgeben. Entsprechenden Unterricht und Besuche in jüdische Einrichtungen sowie Gespräche über Rassismus, Nationalismus und Nationalsozialismus mit pädagogischen Fachpersonal verpflichtend vorgeben. Besuch des Museums im Dokumentationszentrum des ehem. Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg. Möglichkeiten gibt es da viele. Und nein, es geht hier nicht um Schuld und Sühne, es geht darum, dass so etwas nicht mehr passieren darf! Shalom

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rolato

Sie wollen also Selbstkasteiung und moralischen Zeigefinger quasi verordnen? Sie sollten Entscheidungen den zukünftigen Generationen selbst überlassen.

Demokrat@1962

Also Sie votieren für ein weiteres Mal Nationalsozialmus mit Antisemitismus? Wenn ja, bin ich sprachlos!

rolato

Also Sie votieren für ein weiteres Mal Nationalsozialmus mit Antisemitismus? Wenn ja, bin ich sprachlos!

Lassen Sie doch die albernen rhetorischen Fragen, natürlich nicht. 

Kaneel

Sie empfinden Angebote für junge Menschen zur Reflexion über die Zeit des Nationalsozialismus offensichtlich als übergriffig. Ich kann nicht nachvollziehen warum, da ich in dieser Beziehung völlig anders ticke als Sie und mir immer wichtig war, dass diese Zeit, zumindest in Ansätzen zuhause und etwas stärker in der Schule (in Deutsch und Politik, in Geschichte sind wir nur bis zur Weimarer Republik gekommen, 10te Klasse) Teil meiner Sozialisation war. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass Sie auch anderen den Zugang zu diesem Teil der deutschen Geschichte verwehren wollen. M.E. haben Menschen unterschiedliche Zugänge zur Auseinandersetzung damit und zum Erinnern. Mir ist nicht klar welchen Zugang Sie selbst zu dieser Zeit haben oder ob Sie die Auseinandersetzung damit abwehren?

Mendeleev

Ich halte diese KZ Besuche nicht für wirklich zielführend. 

 

Der Vorfall in der KZ Gedenkstätte Bergen-Belsen (die ich gut kenne) mit Bielefelder Gymnasiasten zeigt das sehr deutlich. 

 

ICH weiss was dort passiert ist ... ich habe die Beklemmung dort gespürt... hatte den Eindruck dass an diesem Ort des Todes in der Heide kein Vogel singt .. nur Totenstille vorherrscht ...

 

Aber wenn man es nicht FÜHLT ... was soll so ein Besuch denn bringen? 

 

Gegenvorschlag: schickt die Schulklassen nach Berlin zum Denkmal für die Ermordeten Juden Europas. Im Dokumentationszentrum gibt es im Boden eingelassene Vitrinen mit Hinterlassenschaften der Opfer aus den KZ's. Darunter der erschütternde Brief eines kleinen Jungen, der darin fragt was er getan hätte, dass er nun sterben solle .... 

 

Wer das gelesen hat, der/die versteht wenn man nicht total verroht und gefühllos ist ... 

Glasbürger

Wenn das Ganze wieder einen guten Sinn bekommen soll, dann muß die Instrumentalisierung der NS Zeit enden. Und hier ist sowohl "Rechts", doch nicht minder "Links" gefordert. Damit wieder ins Bewusstsein kommt, was Faschismus bedeutet und bewirkt. 

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fathaland slim

Was meinen Sie mit Instrumentalisierung der NS-Zeit?

Mauersegler

Was verstehen Sie unter "Instrumentalisierung der NS Zeit"?

Glasbürger

Die Nutzung der Erinnerung und der Geschichte daran, um eigene Ziele durchzusetzen. Egal aus welcher Richtung.

Kaneel

Vor dem Hintergrund Ihrer Kommentare würde mich interessieren, wie Sie Faschismus definieren?

Lucinda_in_tenebris

Was meinen sie mit der Instrumentalisierung der NS-Zeit? Darf ich sie an Gaulands  geschmacklosen Vergleich des Holocaust mit einem Fliegensch... erinnern? Der Mann sitzt schon wieder im Bundestag und hat immer noch nicht begriffen, was er da von sich gab. Weil er sich offenbar nicht mit der Geschichte auskennt, denn es geht in der Geschichte nicht um Heoisierung oder Beschimpfung, sondern darum zu begreifen, was statt gefunden hat.  

Darf ich sie auch an MdB Krah erinnern, der in kindischer Art und Weise versucht die Verbrechen der SS zu relativieren, in der er irgendwelche Konsttruktionen herstellt, in denen einzelne vielleicht unschuldig wären. Hat der Mann überhaupt nicht begriffen, worum es hier geht? Die SS war eindeutig eine verbrecherische Organisation.

Also Bitte hier instrumentalisiert überhaupt niemand etwas. Es sind Mitglieder der Afd die sogar im Bundestag sitzen dürfen, die sich selbst mit ihren Aussagen ins Abseits stellen und zurecht dafür kritisiert werden.

Louis2013

"In vielen Familien sind der Nationalsozialismus und die Rolle der Oma oder des Opas Tabuthemen", heißt es im Artikel. Aber die Rolle von „Oma“ und „Opa“ haut zeitlich nicht mehr hin. Es sei denn, es gibt sie noch – die hundertjährigen Täter.  

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Aber die Rolle von „Oma“ und „Opa“ haut zeitlich nicht mehr hin.

Interessant, Ihre Art der Zeitrechnung. Meine ELTERN waren aktive Nazis und haben die NS-Zeit und ihre eigenen Rollen ein Leben lang verharmlost. Da muss ich gar nicht erst bis zu Oma und Opa zurückgehen.

docsnyder

Wie kommen Sie darauf? Ein Großonkel von mir war SS.Wärter im Gestapo-Lager »Goldene Bremm« in Saarbrücken. Er wurde im Rahmen der Rastatter Prozesse zum Tode verurteilt und exekutiert. Das war allerdings in meiner Fanilie nie ein Tabu-Thema.

sportlexikon

Wenn es "Oma" und "Opa" aus Altersgründen nicht mehr, dann ist es umso wichtiger, auf deren Gräbern zu Allerheiligen kein Lichtlein mehr aufzustellen und die weitere Grabpflege auf ein Minimum zu reduzieren. 

rolato

Was konnten manche dafür das sie in dieser Zeit geboren wurden? Mein Vater war 1933 13 Jahre. Wollen Sie oder andere die lieb gewonnenen Menschen wie Vater, Mutter, Oma, Opa, Onkel, Tante oder Nachbarn im Nachhinein verdammen, aus dem Familienalbum reißen oder das vorhandene Grab ächten?

Kaneel

Naja, meine Großeltern haben diese Zeit miterlebt. Das wird wohl anderen hier ähnlich gehen. Da ich vermutlich eine der jüngeren bin, gibt es wahrscheinlich auch User, deren Eltern, die Zeit des Nationalsozialismus miterlebt haben. Manche vielleicht sogar selbst. Was ich nicht nachvollziehen kann - trotzdem wählen davon einige die AfD. 

M.Pathie

Meine Eltern haben als junge Erwachsene das Grauen der Nazis erlebt. Was für eine merkwürdige Zeit- und Generationenrexhnubg Sie haben ...

dap

Auch wenn ich schon seit meiner Jugend der Meinung bin, dass die systematische Ermordung von mehreren Millionen Deutscher, Polen, Russen, Letten, Litauern, Franzosen, Italienern, Rumaenen, Ungarn, Ukrainern, Griechen, Serben und vielen anderen Staatsbuergern juedischer Religionszugehoerigkeit (oder mit Vorfahren juedischer Religionszugehoerigkeit) ziemlich Einzigartig in der juengsten Geschichte Europas dasteht, wegen des Ausmasses und der Kuerze der Zeit in der das Verbrechen durchgefuehrt wurde. Ich bin dennoch auch der Meinung, dass der Antrieb zu solchen Taten sich aus sehr vielen Quellen speist und Aehnliches (wenn auch in kleinerem Massstab) parallel dazu oder auch ganz woanders auf der Welt, in anderer Ausformung stattgefunden hat. Es ist wichtig aufzuzeigen, wie schlimm das Leiden der Opfer war und wie komplex die Lebenswirklichkeit der Taeter war. Meiner Meinung nach, ist es jederzeit wieder moeglich, dass autoritaere "Fuehrer" ihre Gefolgschaft zum Massenmord verleiten.

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watchcat

Gelegentlich auch in sehr vergleichbarem Ausmaß, wie etwa im Kommunismus unter Stalin und Mao. Und genau wie die Nazis dachten auch die, dass sie die Guten sind und die Welt retten.

M.Pathie

Die Nazis wussten ziemlich genau, dass sie nicht "die Guten" waren und haben das hinter einer rassistischen Ideologe zu verstecken versucht.

Glasbürger

Genau das geschieht gerade wieder. Und damals wie heute lassen sich die Leute in die jeweilige Richtung treiben. Bis irgendwann wieder einer fragt ob wir den totalen Krieg wollen. Die Gefahr ist größer denn je.

watchcat

Ich sehe das Hauptproblem in der Wahrnehmung, dass man ja nur immer totalitärer wird, weil die ANDEREN so totalitär sind. Das ist aber keine Lösung. Tyrannen kann man nicht mit Tyrannei besiegen, nur mit Freiheit und dem Schutz individueller Rechte.

falsa demonstratio

"Andere Staaten die Kolonien hatten, Genozide und Angriffskriege führten, scheren sich auch nicht mehr um Erinnerungs- und Gedenkkultur."

Ist Ihnen nicht bewusst, dass die Shoa einzigartig ist.

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mispel

Ist Ihnen nicht bewusst, dass die Shoa einzigartig ist.

Ja und? Sind nicht einzigartige Menschheitsverbrechen weniger schlimm?

falsa demonstratio

"Ja und? Sind nicht einzigartige Menschheitsverbrechen weniger schlimm?"

Der Holocaust darf, zumindest aus deutscher (und jüdischer ) Sicht nicht relativiert werden.

Arthur K.

In  Ihrem  Kommentar  widerlegen  Sie  genau  das.

watchcat

Gedenken an die Zeit des National Sozialismus ist so wichtig, weil immer die Gefahr besteht, dass die, die sich als die Guten und Gerechten selbst-identifizieren Andersdenkende zensieren, ausgrenzen und verläumden, um ihre menschenverachtende Agenda durchzudrücken. Sie sind ja fest überzeugt, dass sie die Welt retten, oder das Volk, die Rasse, die Republik, die Demokratie oder das Reich. Und dann ist schließlich jedes Mittel Recht, und alle die das kritisieren sind schließlich die Bösen.

Vorsicht überall, wo Rechte zu Gunsten eines vermeintlichen Gemeinwohls eingeschränkt werden.

Nettie

„Middendorf verweist darauf, dass es Gesellschaften geschafft haben, sich diesem Sog zu widersetzen und Demokratien erhalten haben.“

Im Artikel steht leider nicht, welche das sind und vor allem, wie sie das geschafft haben. Wäre aber wichtig.

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krautbauer

Gemini nennt als Beispiele u.a. GB, F, CHE, CZ, N, S und benennt Faktoren wie starke demokratische Traditionen, eine vielfältige politische Landschaft, der Widerstand von Arbeiterbewegungen und anderen antifaschistischen Kräften sowie die spezifische historische und soziale Entwicklung der jeweiligen Länder die dabei eine entscheidende Rolle spielten.

Pride

Der Vergleich des Weges zur Machtergreifung Hitlers ist jetzt absolut gekommen. Dieser Weg zum Faschismus fand damals statt wie er auch aktuell in Ländern schon fortgeschritten ist. Aus Geschichte lernen heißt, konsequent Demokratie zu schützen.

Ruhwarden-Mitino.@salusintrantibus

Vergangenheit gilt es zu pflegen, so schwer und herzzerreißend es auch sein mag! Dem Menschen fällt es schwer, die Vergangenheit zu bewerten, wenn dieser nicht beteiligt war! Wir, die heute Lebenden, wir müssen aus der Vergangenheit Lehren ziehen, ob zu Recht oder Unrecht!  Die Frage ist nur, ob Fehler aus der Vergangenheit tatsächlich in der Gegenwart  realistisch bewertet werden können!  Besonders aber sind politische Fehler und oder sogar Verbrechen aus der Vergangenheit "wach" zu halten, und wir müssen daraus die Lehren ziehen, besonders was unsere persönliche Freiheit und Demokratie angeht!

Anderes1961

"Beide Wissenschaftler sind sich einig, dass es neue Konzepte für die Auseinandersetzung mit dem Thema braucht. Wagner wünscht sich "eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, mit dem Lernen, wenn nicht aus, aber dann zumindest an der Geschichte". Middendorf stellt die Frage, welches Wissen es über die Vergangenheit brauche, um mit gegenwärtigen Problemen oder Erfahrungen umzugehen."

Genauso ist es. Und Nein, es geht nicht um "Schuld." Es geht um Verantwortung. Die Verantwortung dafür, daß die Geschichte nicht vergessen wird. Der Holocaust-Überlebende Ivar Butterfass-Frankenthal sagte einmal: "Vergeben haben wir längst. Vergessen werden wir nie."

Und wenn wir die Kurve zu heute nicht kriegen, werden wir eines Tages gefragt werden: Warum wird Deutschland von Faschisten regiert?

Dann sagen wir einfach, wir hatten keine Zeit, die Demokratie zu schützen. Wir mußten gegen Grüne, Klimakleber, Bürgergeldempfänger und Migranten hetzen. 

mispel

Wir müssen am Geschichtsbewusstsein arbeiten

Aber wer ist dieses "wir"? Ich persönlich muss gar nichts und ich will auch nicht, dass man anderen vorschreibt, was sie zu sollen haben. Ich finde es immer gruselig, wenn Leute die Sachebene verlassen und die NS-Diktatur instrumentalisieren, um ihre eigenen autoritären Ansichten durchzudrücken.

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Mauersegler

"Ich finde es immer gruselig, wenn Leute die Sachebene verlassen und die NS-Diktatur instrumentalisieren, um ihre eigenen autoritären Ansichten durchzudrücken."

Wer tut das denn Ihrer Meinung nach und wie?

Pride

Es wird da gar nicht im negativen Sinn instrumentalisiert, sondern es ist unser aller Pflicht, aus der Vergangenheit zu lernen und den aufkommenden Faschismus noch rechtzeitig zu bekämpfen.

Humanokrat

Das 'Wir' ist die kollektive Gemeinschaft, nicht jeder einzelne. Es geht darum, sich auf gemeinsame wichtige Ziele zu einigen. 

Wenn Sie bereits darin eine persönliche autoritäre Bevormundung sehen, dan gehen Sie den Angst bereitenden Narrativen jener auf den Leim, die genau diese Ziele eines Geschichtsbewusstsein bekämpfen. Man denke an die Sprüche von AFD Protagonisten von 'Schuldkultur' und im Kontext solcher Relativierungen als 'Vogelschiss'. 

Es fängt bereits wieder an und es geht darum, genau das aufzuzeigen. Dazu braucht es Geschichtsbewusstsein als Ziel unserer Gesellschaft, ganz besonders unserer! 

Schiebaer

Ich habe mit meinen Kindern das KZ Bergen Belsen hier nicht weit von HH entfernt besucht und viele Fragen wie zB : Und haben Oma und Opa das gewußt,die haben doch Hitler sicherlich gewählt,wenn das so ein Verbrecher war . da viel mir auch nicht die richtigen Antworten ein, Und das ist nun schon wieder gut 50 Jahre her ,das wir das KZ besucht haben. Wie das Thema jetzt richtig den jungen Menschen erklärt wird,ich habe darauf keine Antwort.

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Lucinda_in_tenebris

Ich habe mich oft und intensiv mit der NS Zeit auseinandergesetzt.  Meine Erkenntnis ist, dass es unglaublich wichtig ist, dass die Opfer und ihre Schicksale nicht vergessen werden.  Wer sich einmal durch dieses Jammertal der Geschichte hindurch gewagt hat, wird vielleicht bemerken, dass damit auch ein tiefes Verständnis verbunden ist, was und wie der Mensch ist und wie schlimm es ist, wenn Menschen jede Würde versagt wird.  Die Deutschen sollten dies ales wichtigen Teil ihrer Geschichte begreifen und nicht Angst vor der historischen Verantwortung haben. 

 

Malefiz

Was nützt es wenn man ständig an die Greueltaten des Nationalsozialismus erinnert werden soll, wenn die Menschen sich mit dem Nationalsozialismus einfach nicht mehr beschäftigen  und erinnert werden wollen. Und die vielen die damals gelebt haben und bis in die heutige Zeit als Zeitzeugen davon erzählen könnten wollen zum großen Teil aus verständlichen Gründen nicht mehr daran erinnert werden. Zumal gibt es kaum noch welche von der damaligen Zeit die den Holocaust überlebt haben weil sie im hohem Alter eines natürlichen Todes verstorben sind!

vaihingerxx

Gute Frage

was soll man antworten ohne als "Leugner" zu zählen

zumindest eines sollte akzeptiert werden

was für uns eine einschneidende Sache ist, mag im Kongo oder  Amazonas etwas anders gesehen werden

auch der 30 jährige Krieg mit seinen 25 % Opfern verblasst in der Erinnerung der Menschen

interessant wäre wie andere Kulturen dramatische Ereignisse im Nachhinein sehen Killing field/ Rote Khmer

 

Malefiz

Wir dürfen unsere Geschichte als Deutsche nicht verleugnen und vergessen, aber daß man das immer und immer wieder in allen Medien aufkochen muß? Und es muß auch mal aufhören den heutig lebenden Deutschen immer mit dem Nationalsozialismus und Holocaust vor den Kopf stoßen muß die damit nie was zu hatten. Idioten die das damalige Naziregime und den Holocaust heute noch verherrlichen wird es trotz Erinnerung an die Schlimme Zeit wohl immer geben!

vaihingerxx

>>"Im Nationalsozialismus ist nicht alles schlecht gewesen" oder "Mein Opa hat niemanden erschossen".<<

 

es scheint für viele Wichtig zu sein einen Schuldigen zu haben, Relativierung unterstellen zu können, es ist nicht gut sich rechtfertigen zu müssen ohnehin für Dinge auf die man definitiv keinen Einfluß hat

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