
Ihre Meinung zu Deutlich mehr Fehltage wegen Depressionen
Depressionen sorgen in Deutschland für immer mehr Krankschreibungen. Ein Krankenkassen-Report ergab: 2024 gab es deshalb 50 Prozent mehr Fehltage. Besonders betroffen sind Pflegekräfte, Erzieher - und zunehmend auch Ältere.
Nichts ist wie es scheint, Verständnis für andere Sichtweisen fehlt oft, gepflegte Streitgespräche finden kaum noch statt, weil zu oft „persönliche Beleidigung“ angenommen wird.
Ich kenne das Gefühl der Depression nicht, eventuell ist es auch kein Gefühl sondern steckt tatsächlich tief, wo auch immer, drin.
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Depression ist eine ernstzunehmende, psychische Erkrankung, die einem nicht nur ein, sondern viele üble Gefühle und Gedanken beschert. Allerdings muß man heute auch achtgeben, nicht jedes mentale Unwohlsein sofort mit einer Depression zu begründen. Hypochondrie ist nämlich ebenso auf dem Vormarsch, wie die eigentlichen Erkrankungen.
Ja, das ist richtig. Und es ist natürlich normal, z.B zu trauern wenn jemand nahes stirbt, sich schlecht zu fühlen, wenn man einen blöden Fehler gemacht hat usw.
Aber das sind zeitlich begrenzte emotionale Zustände oder Abweichungen. Klinische Depressionen haben ähnliche Symptome (manchmal), aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es nicht das gleiche ist.
"Hypochondrie ist nämlich ebenso auf dem Vormarsch, wie die eigentlichen Erkrankungen.“
1. Bitte eine Quellenangabe.
2. Hypochondrie zählt zu den Angsterkrankungen (Krankheitsangststörung).
"Im Alltagssprachgebrauch wird der Begriff Hypochondrie unklar definiert gebraucht und ist negativ besetzt. Hypochonder wird auch als abfällige Bezeichnung eines wehleidigen oder um seine Gesundheit besorgten Menschen bezeichnet, der vermehrt auf Veränderungen von Körperfunktionen achtet und auch geringfügige Körpersignale als möglichen Ausdruck schwerer Erkrankungen interpretiert.
Man spricht laienhaft auch von einer eingebildeten Krankheit (siehe Molière, Der eingebildete Kranke).
Dies ist vor allem in Hinblick auf von echter, klinischer Hypochondrie Betroffene problematisch, da diese Menschen nicht wehleidig, sondern schwer psychisch erkrankt sind und mitunter auch erheblich belastende Symptome verspüren können"
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hypochondrie
Ich rede nicht von "eingebildeten Kranken", sondern berufe mich auf das, was mir u.a. das Personal des "Helios Park Klinikums" in Leipzig, einer Fachklinik, dazu sagte. Und dort weiß man es wohl aus erster Hand, ob Fallzahlen steigen, stagnieren oder fallen. Und es geht auch nicht darum, psychische Erkrankungen ins Lächerliche o.ä. zu ziehen, wie Sie anscheinend den Verdacht haben.
Deswegen sollte vermieden werden, Depressionen als Charakterschwäche auszulegen, wie es heutzutage immer noch zu hören ist.
Hypochondrie ist genauso quälend wie Depression.
Das es immer mehr Depressionsdiagnosen gibt ist einerseits ein Ausdruck dessen, dass man das endlich ernst nimmt, andererseits eine Auswirkung der immer grösser werdenden Kälte in der Gesellschaft und immer mehr Anforderungen in Arbeit und Privatleben.
So richtig das auch ist, muß man doch sehr darauf achten, hier auch die richtigen Diagnosen zu stellen, sich dafür ZEIT zu nehmen, was in unserem Gesundheitswesen eines der Hauptprobleme ist. Eine drohende Depression ist sicher anderes, womöglich leichter zu behandeln, als eine voll ausgebrochene. Doch das muß eben sorgsam diagnostiziert werden, was in einem vorgegebenen Zeitfenster von z.B. 15 min in der Pflege sicher kaum machbar ist. Die Gesellschaft trägt natürlich auch ihren Teil dazu bei.
Sie können mir glauben (müssen Sie natürlich nicht), es gibt kein "Gefühl der Depression". Depressionen sind auch keine "imaginären Freunde" o.ä. Ich weiß, dass das für viele Leute nicht verständlich ist. Manch einer denkt "ist man dann den ganzen Tag traurig" o.ä. Meistens kriegt man zu hören "du kriegst einfach den Arsch nicht hoch" oder so.
Ich kann verstehen, wenn das nach außen so wirkt, kann Ihnen aber auch leider nicht besser verständlich machen, wie es ist. Schauen Sie sich 2 Stunden ein kubistisches Gemälde an, trinken dabei 2 Flaschen Rotwein und klopfen sich selbst dabei mit der Hand auf den Kopf. Das kommt der Sache vielleicht am nächsten. Und dann rufen Sie Freunde an und erzählen denen wie es Ihnen geht....
Man kann sich psychisch auch sehr viel einreden (lassen). Und irgendwann entwickelt man dann tatsächlich die entsprechenden Sysmptome. Psychosomatik sollte man nicht unterschätzen! Wenn ich mir nur lange genug sage, unter Depressionen zu leiden, dann habe ich auch irgendwann genau diese Krankheitszeichen. Man kann das allerdings auch andersrum anfangen und versuchen, sich die großgeredeten Probleme wieder aufs normale, reale Maß zu "reden". Allerdings nur, wenn es wirklich keinen echten Krankheitshintergrund gibt. Reale Fakten kann man natürlich nicht "wegreden".
Ja, so mancher redet sich was ein, was bei vernünftiger Betrachtung hanebüchen ist.
Viele Beiträge hier z.B.
"Man kann sich psychisch auch sehr viel einreden (lassen). Und irgendwann entwickelt man dann tatsächlich die entsprechenden Sysmptome.“
Manche Menschen mit Depressionen haben sich die eingeredet? Ich schrieb schon: Mehr Aufklärung ist nötig.
"Man kann das allerdings auch andersrum anfangen und versuchen, sich die großgeredeten Probleme wieder aufs normale, reale Maß zu "reden".“
Depressionen können durch äußere Umstände entstehen z. B. Erschöpfungs-Depressionen, manche haben die Ursache, dass Neurotransmitter nicht funktionieren oder ein Mangel da ist, wie z. B. Serotonin, Dopamin etc..
Man kann sich natürlich keine Depression "einreden", wohl aber die Symptome! So schrieb ich das doch auch. Es ist ein weiteres Problem heutzutage, daß man (bewusst?) mißverstanden wird oder werden will, warum eigentlich?
Zudem gerade die Psychologie kein homogenes Feld, z.B. die Chirurgie (Entschuldigung liebe Chirurgen! Nicht böse oder abwertend gemeint!) ist. Ein gebrochener Fuß ist ein gebrochener Fuß und kein gebrochener Arm. In der Psychologie greift alles vielmehr, oft untrennbar ineinander. Deswegen sind Diagnosen hier ja auch so schwierig.
Ich glaube nicht, dass die Psychologie das zuständige Fach ist. Wie will sie denn die Ursachen von Depressionen erkennen, über welche geeigneten Instrumente und Methoden verfügt sie dafür?
Die Ursachen einer Depression sind zumeist eben psychischer Natur und wirken lange, bevor sich das dann auf die Verschiebung des Flusses der Botenstoffe etc. auswirkt. Wenn man hier rechtzeitig ansetzen kann, kann man das Schlimmste oft verhindern, bzw. mildern. Später wird es dann schwerer und man muß u.U. versuchen, alles medikamentös wieder ins Lot zu bringen. Doch ohne die Bekämpfung der Ursachen ist ein Rückfall vorprogrammiert. Psychologen und Psychiater arbeiten dann hier zusammen.
Die Frage ist auch, sind Depressionen die Krankheit oder die Symptome. Dies weiß die Wissenschaft noch nicht genau. Und das bedeutet, Diagnosen sind in ihrer Aussage sehr begrenzt oder gar falsch.
Ja, das bestreite ich nicht. Sie können sogar gleichzeitig Hypochonder und depressiv sein.
Das ändert nichts daran, dass klinische Depression existiert. Ich kann genauso wenig auf ein "normales Maß" reden wie Leberkarzinom.
So meinte ich das auch nicht. Wie gesagt, die Realität kann man nicht "wegreden". Doch kann ich vielleicht jemandem die Überzeugung ausreden, unter einer Depression zu leiden, wenn da (noch) keine ist, bevor er womöglich irgendwann Symptome oder gar wirklich eine entwickelt.
"Manch einer denkt "ist man dann den ganzen Tag traurig" o.ä. Meistens kriegt man zu hören "du kriegst einfach den Arsch nicht hoch" oder so.“
Es muss mehr Aufklärung geben, denn nicht jede/r Depresive hat die gleichen Symptome.
Es gibt z. B. auch Smiling- oder stille Depressionen, wo Betroffene nicht die im Volksglauben "typischen“ Symptome haben.
"Smiling Depression nennt sich diese psychische Erkrankung. Menschen mit dieser atypischen Depression unterdrücken und verbergen ihre wahren Gefühle und inneren Konflikte vor den Mitmenschen. Oftmals sind sie sich ihrer Probleme nicht bewusst oder befürchten negativ bewertet zu werden – was Diagnose und Hilfe erschwert.“
"Es muss mehr Aufklärung geben, denn nicht jede/r Depresive hat die gleichen Symptome."
Genau. Für Außenstehende ist das oft "der heult nur rum" oder so. Ich merk auch selbst oft, dass ich völlig anders wahrgenommen werde, als ich mich selbst fühle z.B.
Manche Dinge verstehe ich, manche sind unerklärlich. Ich bin jedenfalls immer dankbar für Verständnis/Empathie :-)
Vielen Dank für Ihre Beiträge. 🌷