Eine autofreie Straße in Paris.

Ihre Meinung zu Pariser stimmen in Bürgerbefragung für 500 Straßen ohne Autos

Mehr Platz für Fußgänger, weniger für Autos - dafür stimmten die Pariserinnen und Pariser am Wochenende. Hunderte Straßen sollen in Fußgängerzonen umgewandelt werden. Die geringe Beteiligung an der Abstimmung lässt Fragen offen.

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243 Kommentare

Kommentare

FakeNews-Checker

Was  nützen  all  die  vielen Fußgängerzonen,  wenn  dann  die  Läden  pleite  gehen,  weil  kein  Auto  und  kein  LKW  mehr  da   hin  kommen  ?

Malefiz

In wie fern die Bürgerbefragung für 500 Straßen ohne Autos sinnvoll ist und diese dann in Füßgängerzonen umgewandelt werden sollen, daß kann ich nicht beurteilen, ich lebe nicht in Paris und kann dort die Verkehrssitutationen nicht beurteilen. und nur 4% Beteiligung von 1,4 abstimmungs berechtigten Pariser Bürger ist auch nicht gerade prickelnd! Ob das was auch für die Umwelt bringt, daß mag ich bezweifeln, denn der Verkehr aus den 500 Straßen wird doch auch nur anderstwo hin verlagert!

Was Paris aber gut gemacht hat ist, daß sie die  bescheidenen E-Trettroller wieder verboten haben, die doch mehr Probleme im öffentlichen Verkehr gebracht haben als zu nutzen.

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DeHahn

Ein meisterlicher Zweifler betreffs Sinn und Umwelteffekt der Pariser Maßnahmen. Dem setze ich entgegen: Es gibt nichts Gutes außer man tut es!

Malefiz

Das hat nix mit Zweifel zu tun! Was passiert mit dem Straßenverkehr und den Fahrzeugen wofür 500 Straßen gesperrt werden würden?, Richtig sie würden anderstwo hinverlagert und fahren dann dort weiter. Und glauben Sie wirklich ernsthaft, daß es dann mit dem CO2 in Paris besser werden würde? Das CO2 verschwindet ja nicht wenn man 500 Straßen sperrt, auch das wird von den verlagerten Fahrzeugen weiterhin ausgestoßen und schadet dem Klima weiterhin!

Mendeleev

"Was Paris aber gut gemacht hat ist, daß sie die  bescheidenen E-Trettroller wieder verboten haben, die doch mehr Probleme im öffentlichen Verkehr gebracht haben als zu nutzen."

 

Nein. Aus Berlin zumindest kann ich nur positive Erfahrungen berichten - obwohl ich persönliche die Teile nie benutzt habe. Ich sehe aber die Vorteile. Ich selbst käme mir auf so einem Ding zu stehen nicht cool vor, sondern albern. Aber für junge Leute mit entsprechendem Outfit passt das, zB Studentinnen die in lässiger Pose dahin-cruisen oder Teenager die darauf zu zweit an der Spree unterwegs sind .. :-) 

Mendeleev

Na - um die geht es doch. Ich glaube nicht dass in Berlin viele Leute einen eigenen E-Roller besitzen (mangels Stellplatz).... 

melancholeriker

So sind die Geschmäcker und Posen. Die einen machen ihrer zwanghaften Individualität Luft durch Akzente sinnfreier Mobilität oder auch um Neid zu erbetteln, andere leben ihr Faible für Albernheit in peinlichen Positionen auf der politischen Fußgängerzone aus. 

Ich bin froh, daß für Paris die Zeichen der Zeit erkannt wurden gegen den krankmachenden, als Freiheit mißverstandenen fossilen Verkehr fossiler Bedürfnisse. 

Claus

Muss ich zugeben (ist zwar schon ein paar Jahre her), die Verkehrssituation in Paris ist beängstigend. Allerdings kann man auch davon ausgehen, daß niemand, der nicht wirklich muß, sich dem aussetzt.

pasmal

500 Straßen ohne Autos? Klar, die Ziele, z.B. zum Büro oder all die anderen notwendigen Anlaufpunkte sind ja für Anwohner, das sind die Leute die da noch leben, wohnen, arbeiten, also Nichttouristen, die soll es da auch noch geben, ihre Punkte in dieser riesigen Stadt, in der doch nicht überall die Metro hinfährt, erreichen? Natürlich, mit dem Fahrrad. Nur was machen dann die Bewohner, deren Gesundheit und Alter es nicht mehr zu lässt, sich einfach so locker aufs Rad zu schwingen? Aber von Paris ist ja der Reiz von einst eh längst tot saniert, da braucht es auch keine Ureinwohner mehr. Die sollen abgewandert werden, damit endlich ihre Behausungen frei und für viel Geld auch noch den Touris angeboten werden können?  Und wird das ganze dann als Vorbild für andere Touri-Großstädte umgesetzt?  Egal, Hauptsache Fahrrad, die Lösung für fast alles.

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Leser_Home

Was bisher scheinbar nirgends in die Bewertung einfloss, wenn man ca. 500 Straßen sperren möchte, wo werden sich dann die Kfz der betroffenen Bürger befinden? Nebenliegende Anwohner werden sich bedanken!

ich1961

Sie haben schon mitbekommen, das alle Wahlberechtigten hätten wählen können?

Und wenn nur wenige das Recht in Anspruch genommen haben, müssen die anderen mit dem Ergebnis leben"!

 

Mass Effect

Wenn das Ergebnis bei dieser sehr geringen Wahlbeteiligung andersherum ausgefallen wäre, hätten sie dann auch so argumentiert?

pasmal

Die gleichen Verhältnismäßigkeiten hätte ich zur Diskussion schon genannt.

pasmal

Sie meinen also gerade andersherum wie hier, da haben auch wenige die gewählt, die  jetzt trotzdem wieder hier alles kaputt regieren werden?

pasmal

Aber will man von Seiten der einzig rechtgläubigen Fahrradseite genau diesen Disput gegen die Autofahrerseite angehen?

pasmal

Vielleicht sucht die ja nur von Rechtgläubigen beseelte besseren Fahrad-Seite genau diese Probleme aus zu tragen

Montag

In Paris kommt man mit der Metro ziemlich schnell von A nach B.

Ansonsten kann man Straßenschilder aufstellen. "Anlieger frei".
Oder Ausnahmegenehmigungen für Handwerker, Rettungskräfte, Lieferanten, Behinderte usw. einräumen.

Malefiz

Also so herzlos wird die Stadt Paris wohl nicht sein und Menschen die aus gesundheitlichen Gründen schlecht zu Fuß sind zu Hause einsperren zu wollen. Ich denke, daß es da auch Möglichkeiten und Sondergenehmigungen für diese Menschen gibt um diese gesperrten Straßen befahren zu können!

Coachcoach

Für Lebensqualität und Zukunftssicherheit ist das sicher gut - es scheint aber an vielen vorbeizugehen. 

Da besteht ein Defizit: Umwandlungen von Quartieren müssen von unten mit  entscheidender Beteiligung der Bewohner innen gestaltet werde: nur die haben alle notwendigen Informationen.

In Barcelona hat das übrigens gut funktioniert.

bolligru

"...alte Leute, Familien. Wenn man denen das Auto wegnimmt, dann nimmt man ihnen das Leben im Viertel weg", erklärt eine der Beteiligten."

Das ist nicht ganz verkehrt.

Radikale Lösungen haben immer Opfer. Wo gehobelt wird....

Interessanterweise nahmen nur vier Prozent der eingetragenen Wählerinnen und Wähler an der Abstimmung teil. Alle, die anderer Meinung waren, werden jetzt mit dem Ergebnis leben müssen und das wird weiteren Frust aufbauen.

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Kristallin

Wer seiner/ihrer "anderen Meinung" trotz Möglichkeit keinen Ausdruck verleiht, muss seinen/ihren Frust sich rein selbst ankreiden. 

FakeNews-Checker

Daß  sich  die  Luftqualität  erst  dann  spürbar  verbessert,  wenn   die  fossilen  und  kostenexplosiblen  Verkehrtmittel  Bahn  und  ÖPNV   aus  dem  vorigen  Jahrhundert  wieder  mal  am  Streiken  sind,  verschweigen  die  Auto-Hater  gern.    An  schadstoffarmen  Autos  liegt  es  jedenfalls  nicht  laut  wissenschaftlichen  Untersuchungen,  daß  in  Umweltzonen  die  Feinstaub-  und  Schadstoffwerte hoch  bleiben.

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Coachcoach

Und wenn Generalstreik ist, steht alles still - und das ist gut so. 

Und Sie glauben wohl den Nicht-Wissenschaftlern, die von der Autoindustrie bezahlt werden. Was für ein Unsinn.

bolligru

Extreme Ausreißer der Feinstaubbelastung sehen wir bekanntlich zu Silvester, bedingt durch die Knallerei (ein Prozent der jährlich insgesamt freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland in einer einzigen Nacht) Auch "nachwachsende Rohstoffe" wie Holzfeuerungen sind nicht unproblematisch.

derkleineBürger

Gerne werfe ich meinen flüsterleisen Lanz Bulldog in ihrem Schlafzimmer an um die dortige Luft von den Ausdünstungen fossiler  und  kostenexplosiblen  Verkehrtmittel wie  Bahn  und  ÖPNV durch schadstoffarme Ausstöße zu ersetzen und somit die Luftqualität bei Ihnen erheblich zu verbessern. Nach 3 Nächten daneben schlafen wird sogar der Lärm von Bahn und ÖPNV sogar wahrnehmbar leiser.

 

GuBano

…insbesondere verschweigen die gerne, daß Verkehrsmittel an sich weder erneuerbar noch fossil sind, denn die funktionieren mit allem, was Energie liefert.

Der Punkt in Paris ist für mich der, der direkten Demokratie.
Inwieweit natürlich ökopopulistische Misinformation da eine Rolle spielte, vermag ich nicht zu sagen.
Aber generell finde ich mehr direkte Demokratie bei der Gestaltung der eigenen Infrastruktur gut- egal wie entschieden wird.

FakeNews-Checker

Und  wie  viele  Auto-Hater  sind   umwelt-  und  klimaschädliche   Kettenraucher  und  halten   damit  die  Feinstaub-  und  Schadstoffwerte  hoch ?   Da  kann  kein  schadstoffarmes  Auto  mithalten.

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harry_up

Du liebe Zeit, wo sind Sie eigentlich wissenschaftlich unterwegs?

Keaggy58

"Und  wie  viele  Auto-Hater  sind   umwelt-  und  klimaschädliche   Kettenraucher  und  halten   damit  die  Feinstaub-  und  Schadstoffwerte  hoch ?   Da  kann  kein  schadstoffarmes  Auto  mithalten." Besonders auch von dem Müll, der öfters geredet wird.

 

Lucinda_in_tenebris

Die Auto-hater rauchen nur so viel, weil sie vom Autoverkehr so gestreßt sind, dass sie zur Fluppe greifen. Die wirklich schlimmen Feinstaubverteiler sind jedoch die Omas, die jeden Samstag ihrer Teppiche ausklopfen. 

GuBano

Man sollte Auto, Rauchen und Klima bitte nicht vermischen. Das ist unfaktisch.
Klimawandel wird durch fossile Energie verursacht. Rauchen und Autofahren haben damit gar nichts zu tun, denn das bedingt keine fossile Energie.
Was in Paris geschehen ist, war mehr direkte Demokratie, damit auch mehr direkte Verantwortung der Bewohner.
Darum geht es, und das war schon mal ein guter Anfang- ganz egal, wie die Entscheidung in Oaris ausgegangen ist.

JM

Mann kanns auch übertreiben.Verbiete ich den Autoverkehr bleiben auch die Besucher weg. Viele Geschäfte werden sterben, verwaiste Innenstädte.Touristen bleiben weg den keiner will sein Auto am Stadtrand abstellen , Parkgebühren zahlen und dann mit Nahverkehrsmitteln noch einmal zahlen. Ist auch eine Frage zeit.  

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Peter P1960

"Viele Geschäfte werden sterben, verwaiste Innenstädte."

Das hat man vor 40 Jahren auch gesagt, als die ersten Fußgängerzonen in deutschen Städten eingerichtet wurden. Das Gegenteil ist passiert. Erst das Internet und die Outlets auf der grünen Wiese machten den Innenstadtgeschäften zu schaffen.

gelassenbleiben

Verbiete ich den Autoverkehr bleiben auch die Besucher weg. Viele Geschäfte werden sterben, verwaiste Innenstädte.

Das erklärt sicherlich nicht die Beliebtheit von Fussgängerzonen. 

Marmarole

In unserer Fußgängerzonr gibt es noch Banken, Sparkassen, Versicherungen, Immobilienhändler, Anlageberater, Zeitarbeitsfirmen und Nail-Studios. Gerade hat der Tschiboladen und das Stadtcafe ducht femachr, Ich war ca. 1 Jahr nicht mehr dort. Was soll ich da auch?

RockNRolla

Ob man nun wegen Stau oder Verbot nicht voran kommt, kann dem interessierten Chauffeur eigentlich egal sein. Ob Park oder Parkplatz vir der Tür ist, macht einen erheblichen Unterschied für die Anwohner.

1:0 für Anwohner.

Und man kann sich von Amazon verabschieden, weil kein Lieferwagen mehr kommt. 

1:1 Anwohner.

O:1 Einzelhandel:Amazon

Ich gehe mal davon aus, daß es in dem Städtchen etwas ähnliches, wie eine Ubahn oder Strassenbahn gibt.

Da braucht man eh kein Auto.

 

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GeMe

In Paris gibt es schon einige autofreie Bereiche. Teils sind es geschlossene, komplett ohne Autoverkehr andere sind offen. Dort dürfen z.B. Lieferanten oder Anwohner zum Be- und Entladen hineinfahren, aber nur mit Schrittgeschwindigkeit.
Für Feuerwehr, Müllabfuhr usw. sind aber auch die geschlossenen Bereiche zugänglich.

FakeNews-Checker

Man  sieht  es  an  Autohater-Städten  wie  Hannover,  daß  die  Verbannung  des  Autoverkehrs  aus  der  Stadt  keinen  Sinn  macht.  Denn  fallen  die  Autos  als  Platzhalter  weg,  wird  der  dadurch  frei  werdende  Raum  umgehend  für    umwelt-  und  klimaschädliche  städtebauliche  Verdichtung  mißbraucht.   Daher  stecken  hinter  solchen  Forderungen  wie  da  in  Paris  ganz  andere  Interessen,  allen  voran  die  der  Immobilienspekulanten  und  -profiteure.

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harry_up

Es wird ja immer diffuser was Sie schreiben.

Glauben Sie, die freiwerdenden Parkplätze in den besagten Wohnstraßen würden dann mit irgendwelchen Gebäuden von Spekulanten zugebaut? 

Vielleicht lesen Sie den Artikel doch noch einmal in Ruhe.

Tinkotis

Ich bin bekennender Auto-Kritiker, aber auf Basis einer so geringen Beteiligung halte ich eine Durchsetzung dieser Pläne nicht für richtig.

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ich1961

Die Chance sich an der Wahl zu beteiligen war für alle Wahlberechtigten gegeben - nur das zählt.

Wenn die nicht dafür gewesen wären, hätten sie ja wählen gehen können!

 

1970JohnDoe

Ich kann nur immer wieder wiederholen, dass ihr Demokratieverständnis mehr als zweifelhaft ist. 

Kristallin

Was ist daran zweifelhaft? 4% Der Pariser Bevölkerung hat nur abgestimmt! 

Wer nicht zur Abstimmung ging, wars egal, auch ok und demokratisch, es darf ja auch eine Abstimmung geschwänzt werden, zeigt nur vielen Pariser/Innen wars nicht wichtig, die nehmen das Ergebnis hin. 

Mass Effect

Solange das Ergebnis in ihrem Sinne ist dann ist es gut. Ihre Argumentation würde im im umgekehrten Fall ganz anders aussehen. Eine Volksentscheid bei uns benötigt auch eine Mindestanzahl an Wählerstimmen.

Kristallin

Tja ist in Frankreich/Paris eben anders, und das sollten die Menschen dort auch wissen! 

fathaland slim

Ihre ideologiegetriebenen Unterstellungen nerven.

Das Ergebnis transportiert ganz genau eine Botschaft:

„Uns egal. Macht was ihr wollt.“

ich1961

Und mit welcher Begründung?

Das ist Demokratie in Reinform!

Jeder hätte gekonnt - und wenn nicht jeder Interesse an der Wahl hatte - PP!

 

Nettie

„Und mit welcher Begründung?“

Weil er es sagt. So wie die Definition von Recht und Demokratie im Allgemeinen und Meinungsfreiheit im Besonderen nach Auffassung dieses Users nur Trump und J. D. Vance zukommt (nach deren Demokratieverständnis jedenfalls).

Mass Effect

4% bestimmen über 96%. Das finden sie nur deshalb gut weil ihnen das Ergebnis zusagt. Für eine Aussagekräftige Wahl setze ich eine Mindestbeteiligung voraus. 

Tinkotis

Auch wenn ich gerade kräftig gegen die Position von ich1961 argumentiere - das Demokratieverständnis der Userin ist mir deutlich lieber als das derjenigen Leute, die hier tagtäglich alles gutheißen, was gewählte Repräsentanten so veranstalten, egal, wie zweifelhaft deren Aktionen teilweise sind.

gelassenbleiben

Ihre Wiederholung trifft nicht, da sie von Ihnen kommt

Tinkotis

Wie schon geschrieben, Sie haben recht, die Menschen hätten sich beteiligen können.

Aber es geht um eine Veränderung bestehender Verhältnisse. So, wie Sie argumentieren, dass man sich ja hätte beteiligen können, wenn man dagegen ist, kann man genauso vorbringen, dass mehr Leute hätten klar machen können, dass sie dafür sind.

Mir gefallen die Pläne, ich wäre aber vermutlich zu faul, mich an einer solchen Abstimmung zu beteiligen. Das ist dann auch das Einzige, was man aus diesem Ergebnis ableiten kann: Das Thema motiviert nur eine Minderheit, sich vom Sofa zu erheben.

Einer Minderheit zu folgen, die sich hörbar meldet... ich hab' da Bauchschmerzen.

ich1961

Wie würden Sie denn bei Bundestagwahlen reagieren, wenn nur 4% Beteiligung wäre?

Wenn sich die Wähler nicht äußern, ist es deren Pech.

Die Demokratie hat alles versucht indem Wahlen angeboten, Wahlunterlagen zur Verfüung gestellt wurden, Wahlhelfer da waren usw. usf. - und wenn die Wähler das nicht nutzen, können Sie niemanden zwingen.

Es gibt nur mal nur das Wahlrecht und eben keine Wahlpflicht.

 

Tinkotis

Siehe meinen Beitrag von 9:54.

Grundsätzlich: Demokratie ist immer ein Kompromiss.

Eine Wahlpflicht halte ich für undemokratisch, genauso aber auch, es zu ignorieren, wenn sich nur eine verschwindende Minderheit beteiligt.

Eine Mindestbeteiligung irgendwo zwischen 25 und 50% wäre eine Möglichkeit.

DrBeyer

Ganz so ist es ja nicht, schließlich wurde diese Frau vorher (mehrmals?) zur Bürgermeisterin gewählt, und da war jedes Mal klar, was sie vor hat. Das heißt, die Pariserinnen und Pariser haben bereits (mehrmals?) für weniger Autos in der Stadt gestimmt, bei vermutlich deutlich höheren Wahlbeteiligungen.

Die Abstimmung jetzt war im Prinzip nur für die Gegner ihrer Politik die Möglichkeit zu zeigen, dass diese Gegner doch deutlich mehr sind, als es bei der Bürgermeisterwahl schien. Aber das scheint definitiv nicht so zu sein, denn ansonsten hatten diese Gegner jetzt schon mehrfach die Chance, sich mit großen Kampagnen (für die sie das Geld mit Sicherheit von diversen Lobbyverbänden oder aus Russland hätten bekommen können) und vielen Stimmen zu melden und ihre Politik zu zerstören. 

Ist aber interessanterweise nicht passiert ...

Lucinda_in_tenebris

Das ist ein Demokratietheoretisches Problem, dass vor so einer Wahl geklärt werden muss, z.B Kopplung an Mindestbeteiligung.  Andererseits müssen sie bedenken, dass Menschen, die eine indifferente Meinung haben, dass Recht haben sich zu enthalten.  Damit wäre aber das nächste Problem gegeben, denn wie unterscheidet man Enthaltung von fehlender Beteiligung?

Tinkotis

Kann man kaum, aber spinnen wir den Gedanken mal weiter...

Vor sehr vielen Jahren gab es bei ARD oder ZDF mal ein Fernsehspiel, in dem es um eine Bundestagswahl ging, bei der die Beteiligung auch nur ein paar Prozent war. Leider habe ich nicht mehr davon in Erinnerung als nur das Thema.

Sollte man vielleicht mal wieder ausgraben.

pasmal

Aber sind solche unklaren Verhältnisse nicht genau das Ding dieser Umweltretter und Fahrradfreaks in den Ländern, Städten, Gemeinden, woraus dann für bestimmtes Klientel die Wut entstehen lässt, die sie dann immer mehr zur Revanche nach rechts floaten lässt?

Tinkotis

Sie sollten mal darüber nachdenken, dass ich als Umweltretter und Fahrradfreak bei dem für mich sehr schönen Ergebnis (es geht gegen Autos) trotzdem Bedenken habe.

harry_up

Sie denken, dass der LKW-Fahrer dann außerhalb die Lieferung z. B. auf's Lastenfahrrad packt und zu den Läden karrt? Oder gar nicht mehr beliefert?

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Mendeleev

Das ist doch heute schon so. In Berlin ist eine ganze Armee von fleissigen miserabel bezahlten "Arbeitsbienen" von Migranten dabei die Bevölkerung mit dem zu beliefern was die hippen urbanen und ökologisch bewegten Städter so alles online geordert haben ... 

RockNRolla

Und ihne diese hippen Urbanen wäre diese komplette Armee fleissiger Unterbezahlter komplett arbeitslos. 

Wäre das besser? 

Mendeleev

Aha. Ohne die Bourgeoisie wäre also das Proletariat am Ende, was ? :-) 

melancholeriker

Es sind ja nicht nur MigrantInnen, die sich auf diese Weise ausbeuten lassen müssen. Aber von Oligarchenfreunden Kapitalismuskritik zu lesen, ist immer wieder auflockernd.

Die von Ihnen so klassifizierte "Arbeitsbienen" wären immerhin froh, wenn sie ihr Leben als VerkehrsteilnehmerInnen besser geschützt sähen innerhalb verkehrsberuhigter Zonen à la Pariiii. Mais Ouiiii... 

fathaland slim

Aber von Oligarchenfreunden Kapitalismuskritik zu lesen, ist immer wieder auflockernd.

Ich bewundere Ihr sonniges Gemüt.

artist22

Hehe, Sie haben mir das Wort Oligarchenfreunde geklaut. Man könnte denken.. Sind wir aber nicht. 

fathaland slim

Nur vier Prozent der Wahlberechtigten haben abgestimmt?

Das Thema scheint die Leute nicht zu interessieren.

Toll, diese direkte Demokratie…

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RockNRolla

Woran machen sie das fest? 96% sind halt mit jedem Ergebniss zufrieden. 

Leser_Home

Das ist ein Rückschluss, den nur Sie ziehen. In der Realität geht dies mehr als vorbei.

ich1961

Und wie können Sie "die Realität" nachweisen?

 

RockNRolla

Quod erat demonstrandum. Wird halt nicht gelingen. Woher kennen Sie die Realität so genau?

96% sind zufrieden klingt halt viel besser, als 96% ist es egal. 

bolligru

Willy Brandt: "Wir wollen mehr Demokratie wagen".

Nach Ihrem Verständnis meinte er offensichtlich nicht Formen direkter Demokratie. Ich frage mich, was denn sonst?

fathaland slim

Willy Brandt war kein Verfechter von Volksabstimmungen. Dazu gab es in seiner Regierungszeit keinerlei Initiativen.

Wie sehr die Menschen an direkter Demokratie interessiert sind, zeigt vorliegendes Beispiel. Es ist eine Botschaft an die gewählten Vertreter etwa folgenden Wortlautes:

„Macht, was ihr wollt. Uns isses egal.“

Schiebaer

Das Thema scheint die Leute nicht zu interessieren.


Das gleiche habe ich auch gedacht.

 

RockNRolla

Dann haben Sie halt beide falsch gedacht. Kann vorkommen.

Was man von solchen Mätzchen halten kann, sah man bei S21.  Trotz breiter Mehrheit dafür, war es den Gegnern erlaubt, massiv dagegen zu demonstrieren und zu stören. Es scheint eben verschiedene Demokratien ider wenigstens Demokratieauffassungen, zu geben.