Ein Kassierer scannt in einem Supermarkt an der Kasse die Produkte.

Ihre Meinung zu Handelsverband für Vorschlag zu wöchentlicher Höchstarbeitszeit

In der Regel dürfen Arbeitnehmer aktuell maximal acht Stunden am Tag arbeiten. Das könnte sich mit der neuen Bundesregierung ändern. Sie denkt über eine wöchentliche Höchstarbeitszeit nach. Der Handelsverband spricht von einer "Win-Win-Situation".

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
157 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Der Handelsverband spricht von einer "Win-Win-Situation"“

Die ist bzw. wäre es nur dann, wenn das hier: "Zusammen mit der offenbar geplanten Abschaffung des 8-Stunden-Tags ist das ein Giftcocktail für die Gesundheit und Leistungskraft von Beschäftigten"
sicher ausgeschlossen werden kann. Weil die Mitarbeitenden sich selbst untereinander über ihre Arbeitszeiten abstimmen können, statt die vorgeschrieben zu kriegen. Wo das in Praxis schon ausprobiert wurde hat sich herausgestellt, dass das in der Praxis erstaunlich gut funktioniert. Selbstbestimmung, Vertrauen und Zuverlässigkeit (wobei Letztere sich erfahrungsgemäß gegenseitig bedingen) sind eben immer die Basis für jede Art von Zusammenarbeit, die tatsächlich zu einer echten Win-Win-Situation führt.

6 Antworten einblenden 6 Antworten ausblenden
Bauer Tom

„Weil die Mitarbeitenden sich selbst untereinander über ihre Arbeitszeiten abstimmen können, statt die vorgeschrieben zu kriegen“

dann könnten Sie sich auch gleich selbst untereinander bezahlen?

Nettie

Darauf läuft es in einem richtig aufgestellten bzw. nachhaltig funktionsfähigen Gemeinwesen letztendlich hinaus.

Klaartext

Das ist Utopie um. Ichs zu sagen Quark

De Paelzer

Das ist im Gesundheitswesen, Alltag. 

Der werden die Dienstpläne gemeinsam gemacht bzw abgesprochen. 

Bei Änderungen wie Krankheit, auch nur in Absprache. 

 

De Paelzer

Das hatten die Bauern bei uns auch gerne. 

Dann braucht man den Mindestlohn auch nicht mehr. 

nie wieder spd

Eben. Wer braucht Arbeitgeber? Ist schon ne ältere Idee.

Mendeleev

Ist sich der Verfasser des Artikels wirklich sicher das die gesetzliche tägliche Höchstarbeitszeit 8 Stunden beträgt ?

 

Meines Wissens liegt die tatsächliche gesetzliche Grenze bei 10 Stunden ... 

13 Antworten einblenden 13 Antworten ausblenden
GuBano

Berufsfahrer können maximal bis zu 15 Std. Schicht machen, Fahrzeit ist aber auf 9 Std begrenzt.
Ich vermute, das sich das Ganze in diesem Rahmen bewegt.

D. Hume

Grundsätzlich: Maximal 8 Stunden pro Tag (§ 3 ArbZG).

Ausnahme: Bis zu 10 Stunden pro Tag sind erlaubt, wenn innerhalb von 6 Monaten oder 24 Wochen der Durchschnitt wieder auf 8 Stunden gesenkt wird.

GuBano

Super! So funktioniert gute Regulierung.
Warum ist das so einfach und nicht etwas komplexer? Das kann ja jeder einfach verstehen…

Anbei aber frage ich mich, wie das paßt:
Berufsfahrer mit Fahrtenschreiber können maximal 15 Std am Tag arbeiten, aber nur 9h fahren.
Normal sind aber 11h Nachtruhe, die 2x/Woche auf 11h ausgedehnt werden kann, die aber innerhalb von 14 Tagen kompensiert werden müssen.
Warum aber ist das Ganze das auch so unglaublich einfach geregelt? Das geht doch auch komplexer!
Da müssen wir wohl mal die MdBs anschreiben…

nie wieder spd

Busfahrer bis zu 15 Stunden am Tag? Da wundert man sich, dass die nicht in viel mehr Unfälle verwickelt sind.

De Paelzer

Es kommt auf die Rahmentarifverträge an. 

Die haben nichts mit den normalen Tarifverträgen zu tun.

Vector-cal.45

Das halte ich ebenfalls für ein Gerücht.

Ich selber arbeite sowieso an den meisten Tagen länger, so zwischen 0,5 und 1,5h. Im Außendienst ist ein stets pünktlicher Feierabend grundsätzlich eher utopisch. Manchmal klappt‘s, selten kann ich auch mal früher Schluss machen.

Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht ist es offiziell so, dass Überstunden nicht ohne beiderseitiges Einverständnis (AN und AG) geleistet werden dürfen.

Wen juckt das schon im Alltag? Man kommt häufig nicht um Überstunden herum, die Arbeitsaufträge müssen abgeschlossen werden.

 

D. Hume

"Das halte ich ebenfalls für ein Gerücht."

Ein Blick in die Arbeitsschutzgesetze hilft der Aufklärung von Gerüchten. 

Ich bin überzeugt, Sie kennen Ihre Arbeitnehmerrechte gut.

artist22

Aber was nützen Arbeitnehmerrechte, wenn der tendenzielle Fall der Profitrate durch den tendenziösen Anstieg der Arbeitszeitrate ausgeglichen werden muss ;-) 

silgrueblerxyz

//wenn der tendenzielle Fall der Profitrate durch den tendenziösen Anstieg der Arbeitszeitrate ausgeglichen werden muss//

Wobei ich bezweifele, dass der Fall der Profitrate immer durch den Anstieg  der Arbeitszeitrate ausgeglichen werden kann. 

Sonnenblume

I'm  Außendienst sowieso. Man kann ja nicht Punkt 16 Uhr das Werkzeug fallen lassen und dem verblüffen Kunden erklären, das mach ich morgen fertig. Haben Sie halt heute Abend mal keinen Strom. Doch diese Stunden sollten notiert werden und entweder finanziell oder mit Freizeit vergütet werden. (Ich schiebe momentan 150 Stunden vor mir her, das gibt einen netten Zuschuss für den Sommerurlaub) 

De Paelzer

Da gibt es keine Pauschale Antwort. 

Vollzeitkräfte mussten bei uns so arbeiten wie sie gebraucht wurden. 

Teilzeitkräfte nur bei Zustimmung.

Decathlon

10 Stunden maximal, wenn zeitnah Ausgleich erfolgt, so dass der Durchschnitt 8 Stunden erreicht. Die 10 Stunden nicht regelmäßig, sondern in Ausnahmefällen.

Von daher wäre der Unterschied zwischen wöchentlicher Höchstarbeitszeit im Sinne des Artikels und der heutigen Regelung  nur, dass das "in Ausnahmefällen" zu "regelmäßig" umgewandelt werden soll.

So verstehe ich es jedenfalls.

De Paelzer

Stimmt bis 10 Stunden, es muss aber in einer gewissen Zeit ein Ausgleich geschaffen werden. 

Ich war bei der Kirche, da durften wir 12 Stunden am Tag arbeiten und im Monat bis zum zu, 30 Plusstunden. 

Überstunden hab es nicht. Kein Zuschlag und abfeiern.

Wir hatten immer einen Monatsplan und danach würde gearbeitet. 

Mindestens 2 freie Tage pro Woche, max 10 Tage am Stück.

GuBano

Wenn ich auf selbstständiger Basis meine Arbeit anbiete, kann ich arbeiten, soviel ich will.
Ist der Bedarf groß, arbeite ich viel und ernte, solange es etwas zu ernten gibt.

Warum sollte man sowas nicht auch Angestellten zugestehen, statt sie durch den Nanny State zu reglementieren in ihren Entscheidungen!
An der Freiwilligkeit der Überstunden würde sich dadurch nichts ändern- nur, daß die nicht mehr begrenzt wären.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Mendeleev

Haben Sie schon mal was von Selbstausbeutung gehört ?

GuBano

Soll es geben, aber das entscheide ich doch selbst.
Ich brauche dazu nicht den Staat, der mir sagt, wann ich mich ausbeute und wann nicht.
Wenn es soweit kommt, muß stan sich fragen, für wie mündig man überhaupt als Wähler gehalten wird.

nie wieder spd

Wenn soviel Zeit für das Arbeiten benötigt wird, dass dazu Gesetze geändert werden müssten, könnte der Arbeitgeber auch mal auf die Idee kommen, zusätzliches Personal einzustellen, anstatt das vorhandene auszuquetschen. 
Denn dann ist das keine Ausnahme mehr.

De Paelzer

Es fehlt der Satz, es gibt doch genug Arbeitslose. 

Leider haben die meist nicht den richtigen Beruf. 

 

Duzfreund

"...wöchentlicher Höchstarbeitszeit" Also ich bin für die Wiedereinführung der 60 Std. Woche. Die würde dem "Fachkräftemangel" abhelfen, weil jeder zumindest 2 Jobs a 30 Std. erledigen könnte, das würde Ansprüche an den Wohnungsmarkt reduzieren, weil die Leute Zuhause nurmehr Schlafen wollen und es würde der Fast Food Industrie entgegen kommen, weil die Leute sich vermehrt auf dem Wege ambulant versorgen... m. a. W. alle hätten was davon, selbst die Beziehungsanbahnungsindustrie, weil auch für Beziehungspflege weniger Zeit zu verausgaben ist. 

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
bolligru

Warum auf 60 Stunden begrenzen?

Man könnte auch nur eine tägliche Begrenzung von 24 Stunden einführen. Wenn man den Arbeitnehmer dann noch täglich mit einem kostenlosen Schälchen Reis versorgt, dann sind wir beim indischen Modell und die Globalisierung wäre endlich durchgesetzt. "Gleiche Arbeitsbedingungen für alle- weltweit!" "Es soll gefälligts allen gleich gut bzw. schlecht gehen- weltweit!"

Sonnenblume

Schlafsale in den Firmen. Dann sind wir alle Abrufbereit. Und die Sache mit dem Wohnungsmangel hätte sich auch erledigt. Das einzige Problem das ich sehe ist die Produktion von neuen Sklaven. 

artist22

"Das einzige Problem das ich sehe ist die Produktion von neuen Sklaven. " Kein Problem. Das erledigt dann die selbstbefruchtende, künstliche Intelligenz ;-) 

 

Juwa

DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel: „Da mehr als die Hälfte aller Überstunden nicht vergüten würden, würde Steuerfreiheit die Beschäftigten nichts bringen“

Ich sehe das anders. Dadurch, dass Überstunden steuerfrei gestellt werden, haben Arbeitnehmer viel stärker das Interesse diese Überstunden auch ausgezahlt zu bekommen, denn es lohnt sich deutlich mehr.

7 Antworten einblenden 7 Antworten ausblenden
AbseitsDesMainstreams

44 % machen doch bereits regelmäßig bis zu 5 Überstunden in der Woche. 25 % sogar bis zu 10 Überstunden Mehrarbeit pro Woche. Das zeigt doch, dass die Last heute bereits auf recht wenigen Schultern ruht. Hier werden Menschen regelrecht von der Gesellschaft ausgenutzt, wenn diese Mehrarbeit dann auch noch hoch besteuert wird. Eine Steuerfreiheit von Mehrarbeit ab der jeweiligen tariflichen Vollzeit (35 - 42 Stunden) sorgt dann zumindest auf der wirtschaftlichen Ebene für einen fairen Ausgleich.

Keaggy58

Genau so sieht es aus. Frgen sie mal den Polizeidienst, was da an Mehrarbeit anfällt oder in der Pflege? Klatschen können alle.

De Paelzer

Warum?

Mir waren Mehrarbeitsstunden lieber, da ich von der Freizeit mehr hatte. 

Ist schön öfter mal eine Woche am Stück frei zu haben.

Mendeleev

Nach meinen persönlichen Erfahrungen steht der Wunsch des Auszahlenlassens hinter dem nach Freizeitausgleich ...

 

Einzige Ausnahme: Wochenendeinsätze - weil die die oft sehr gut vergütet werden ..

De Paelzer

Ist wie alles relativ. Bei der Diakonie 25% für Samstag, Sonnn- und Feiertag 35%

Wird man nicht reich von. 

Gerne wird es nicht gemacht, weil man sowieso jedes zweite Wochenende arbeiten muss. Falls man einspringen muss, hat man 3 Wochenende hintereinander. 

Sind alle richtig scharf drauf

Peter P1960

"nicht vergütet" heisst in dem Fall; weder ausbezahlt, noch mit Freizeit ausgeglichen. Da nützt eine Steuerbefreiung recht wenig.

Wanderfalke

"Ich sehe das anders. Dadurch, dass Überstunden steuerfrei gestellt werden, haben Arbeitnehmer viel stärker das Interesse diese Überstunden auch ausgezahlt zu bekommen, denn es lohnt sich deutlich mehr."

Sie müssen mal genau lesen was Frau Piel da gesagt hat. 

Wenn Arbeitgeber Überstunden als solche nicht anerkennen wollen oder sie durch windige Klauseln in Arbeitsverträgen gegenstandslos stellen (siehe auch Kommentar von @gelassenbleiben - 12:31), wird man mit steuerfrei gar nichts reißen.

herrbergsteiger

Relativ schlecht recherchiert würde ich mal sagen. Der Verfasser hätte sich vielleicht nicht nur auf §3 ArbZG konzentrieren, sondern vielleicht auch mal bis §7 ArbZG runterscrollen sollen. Da sind nämlich bereits diverse Ausnahmen zu den täglichen 8 Stunden enthalten. Zudem gelten ja auch noch die jeweiligen Tarifverträge, wenn sie vorhanden sind, und die darin enthalten Regelungen. Der Artikel wirkt so ziemlich plakativ ohne die tatsächlich bereits geltenden Rechtsgrundlagen nur ein wenig mehr als ansatzweise zu betrachten. 

Juwa

Neben der Einführung der Wochenhöchstarbeitszeit und der Steuerbefreiung für Überstunden würde ich mir noch wünschen wenn flexiblere Arbeitszeiten im Homeoffice ermöglicht werden, also dass konkret dort z.B. die Ruhepausenzeiten (von 11 bzw. 9 Stunden) abgeschafft werden.

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
wenigfahrer

Homeoffice im Handel wo es um Leistungen am Kunden geht, klingt irgendwie etwas seltsam.

Juwa

Es geht nur um diejenigen, die auch wirklich im Homeoffice arbeiten. Für alle Anderen spielt das keine Rolle.

Klaartext

Genau. Und Wäschewaschen sollte auch zur Arbeitszeit zählen, man macht die Kleidung ja auch während der Arbeitszeit schmutzig 

silgrueblerxyz

//"Und zwar nicht nur wir Arbeitgeber. Auch unsere Mitarbeiter wünschen sich mehr Flexibilität",//

Das Problem ist: Sind die Wünsche deckungsgleich und wer setzt sich durch, wenn sie nicht deckungsgleich sind.

teachers voice

Den Vorschlag von Wochenarbeitszeiten halte ich für absolut zielführend.  Der Trend in unserem Alltag geht eindeutig in Richtung Flexibilität und und hierfür müssen auch bei der Gestaltung der Arbeitszeit deutlich größere Spielräume geschaffen werden. Das sich dies in einer Woche ausgleichen muss, erscheint mir absolut selbstverständlich.

Völlig unverständlich find ich die „Steuerfreiheit“ für Überstunden. Die geschilderte Flexibilisierung ermöglicht doch gerade eine zur Nachfrage und Bedürfnis passende Arbeitszeit.  
 

Überstunden sind und bleiben Über - Stunden. Dafür braucht es keine Anreize, dagegen braucht es Grenzen!

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
Keaggy58

Wie sieht es denn in den Betrieben aus, wo noch nicht mal dazu kommt seinen Urlaub zu nehmen, weil zu viel zu tun oder einige Krank?

nie wieder spd

„Der Trend in unserem Alltag geht eindeutig in Richtung Flexibilität und und hierfür müssen auch bei der Gestaltung der Arbeitszeit deutlich größere Spielräume geschaffen werden.“

Ach was. Ich hoffe ja, dass der Trend so schnell wie möglich in Richtung weniger Arbeit(szeit) geht.

Aber mal sehen, wie flexibel die Arbeitgeber sind, wenn dann Arbeitnehmer mal sagen: „Nö, diese Woche habe ich gar keine Zeit fürs arbeiten. Und nächste Woche höchstens Vormittags“.

 

Bernd Kevesligeti

Sie halten das für zielführend ? Wie viel Stunden dürfen es denn dann am Tag sein ? 12 Stunden oder noch mehr ?

Flexibilität als Chiffre für persönliche Freiheit ? Fragt sich nur für wen.

Ja, man sollte Ahnung von der realen Arbeitswelt haben. 

gelassenbleiben

in meinem Vertrag steht Überstunden sind mit dem Grundgehalt abgegolten, kann ich mein Grundgehalt demnächst steuerfrei setzen?

3 Antworten einblenden 3 Antworten ausblenden
krautbauer

Yeah, das sollten Sie dann mal durch die Instanzen durchklagen :D

Klaartext

Da gibt es nichts zu klagen. Bei entsprechenden Gehältern ist das völlig normal. Fragen sie mal einen Leitenden Angestellte  nach Überstunden, der lacht sie aus bei jeder Woche mit mindestens 50 Stunden

De Paelzer

War früher bei fast allen Angestellten so. 

Bei Banken sowieso. Deswegen hab es 14 Monatsgehälter, bei den Banken.

Sonnenblume

Interessant. Dabei ist ja schon durch verschiedene Untersuchungen nachgewiesen, dass 4 Stundenkrafte im Vergleich mehr Arbeiten erledigen als Vollzeitkrafte, ganz einfach weil Konzentration und Elan verloren gehen. Und nun noch länger? Was soll das bringen? Ausnahmsweise, wenn es wirklich brennt, wird sich da wohl kaum einer verweigern. Aber als Regel? 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
nie wieder spd

„Und nun noch länger?“

Das ist das biblische Mantra „Im Schweiße deines Angesichts“. Für weniger kommt man und Frau in die Hölle. 
Und es wurde sogar möglich, dass ganze Berufsgruppen einen unchristlichen Arbeisethos daraus abgeleitet haben. 
Nur so kann man das Klima und die Welt zugrunde richten.

nie wieder spd

Wenn die Arbeitgeber diese Vorzüge der Teilzeitarbeit tatsächlich nutzen wollten, gäbe es nichts anderes. Aber Teilzeitarbeit ergibt heute noch nur einen Teilzeitlohn. 
Und dann müßten die Gehälter verdoppelt werden. 
Welcher Arbeitgeber würde das wollen?

Bernd Kevesligeti

Flexibilisierung der Arbeitszeit: Es soll keine tägliche Höchstarbeistzeit mehr geben. Alexander von Preen vom HDE begrüßt einen Vorschlag aus dem Sondierungspapier. Die SPD, so kann man vermuten, ist also dabei. Von Preen sagt, die Mitarbeiter würden sich mehr Flexibilität wünschen. Das stellt eher eine Vereinnahmung der Beschäftigten dar. Die gemeinte Flexibilisierung wünschen sich die Unternehmen. Ferner hält von Preen Öffnungszeiten bis 24 Uhr für flexibel. Wann kommen Beschäftigte dann nach Feierabend nach Hause ? Man kann ja gut und gerne bei vielen eine Fahrzeit von 1 Stunde rechnen.

Und wenn das durchkommt (durch die neue Koalition), sollten die Gewerkschaften ihr Verhältnis zur SPD überdenken.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Mendeleev

Die SPD ist ja auch - wie es Hubertus Heil einmal ausdrückte - die "Partei der Arbeit". 

Früher kannte ich die SPD noch als "Partei der Arbeitnehmer" ... :-)

 

 

Bernd Kevesligeti

Die "Partei der Arbeit", im Interesse der Chefs

wenigfahrer

Kommt darauf an welcher Handel gemeint ist, Supermarkt oder Discounter beschäftigen meist 6 Stunden Frauen, Männer die dort arbeiten hab ich in der Familie nicht, bei Ausfällen darf aber gerne mehr gearbeitet werden. Grenzen gibt da nicht immer, kommt darauf an wie man die Stunden schreibt, da lässt sich einiges machen, Überstunden werden nicht besonders gerne bezahlt, abfeiern ist eher die Regel. Wie es in anderen Geschäften gehandhabt wird weiß ich natürlich nicht, wenn 40 Stunden das Modell sein soll, dann wird an der jetzigen Praxis nur in Notfällen etwas ändern. Das es der große Wurf sein soll kann ich nicht so richtig nachvollziehen.

silgrueblerxyz

//Ebenfalls Teil des Sondierungspapiers ist ein Vorschlag zur steuerlichen Vergünstigung von Überstunden.//

Eine gute Idee für mehr Wirtschaftswachstum bei Personalknappheit, wenn nicht die Neigung zu mehr Freizeit gegen Geldverzicht als bestimmende Meinung der Work life Balance den geplanten Effekt verhindert.

Wanderfalke

"Und zwar nicht nur wir Arbeitgeber. Auch unsere Mitarbeiter wünschen sich mehr Flexibilität", sagte Preen. Die tägliche Begrenzung der Arbeitszeit auf eine wöchentliche zu ändern, wäre aus Sicht Preens auch ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "

Wenn Arbeitgeber mit angeblichen Sichtweisen von Arbeitnehmern argumentieren, sollte Skepsis und Vorsicht geboten sein. Über das Thema "Familie und Beruf" laufen da ganz andere Bolzen in unserem vermeintlichen Arbeitnehmer-Paradies. Gerade Alleinerziehende erleben da Bedingungen, die wegen dem dogmatischen Verhalten von Arbeitgebern häufig mit Kündigung und Arbeitslosigkeit "belohnt" werden.

Auch sollte beachtet werden, welcher Verband da gerade spricht. In Schichtbetrieben findet man andere Bedingungen als sie im Handel üblich sind. Gesetzliche Arbeitszeitbestimmungen müssen eben für alle Branchen ein plausibles Regelwerk darstellen.

Und mitten drin die SPD - sogar bereit, ihre sozialdemokratischen Restfähigkeiten aufzugeben.

gast

Die ganze Diskussion ist so rückständig. Wir haben momentan künstliche Intelligenz, humanoide Roboter, selbstfahrende Autos. Aber auch klassische Fabriken, die autonom arbeiten können. Sie machen Arbeit von vielen Menschen und es wird immer besser. Wir sollten diskutieren, wie wir die Technik geschickt einsetzen und Arbeitszeit reduzieren. Samt Beseitigung von Nutzlosbeschäftigungen und geplanter Obsoleszenz.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
artist22

Wo leben Sie? Wer plant denn die Obsoleszenz. Sicher nicht der Arbeitnehmer. Diese neoliberale Technikvergötterung ist ein Teil des Problems. Und das sagt ein Technikfreak.

Zur Zeit werden sämtliche TeslaTrucks zurückgeholt. Soviel zum Thema künstliche Intelligenz und Roboterproduktion.

Die Zeche zahlt die Allgemeinheit

silgrueblerxyz

//Wenn Arbeitgeber eine Prämie zur Ausweitung der Arbeitszeit zahlen, werden wir diese Prämie steuerlich begünstigen."//

Das wird in vielen Fällen nicht zum Zuge kommen. Man weiß ja, dass die Beschäftigung reduziert wird, weil die Möglichkeiten z.B. an Kinderbetreuung und Pflegeunterstützung fehlen. 

silgrueblerxyz

//Da mehr als die Hälfte aller Überstunden nicht vergüten würden, würde Steuerfreiheit die Beschäftigten nichts bringen,//

Das stimmt, Steuerfreiheit von nicht bezahlten Überstunden bringt nichts ein.

JM

Musste ich in meinem Arbeitsleben Betriebsbedingte Überstunden machen machte ich die gerne. Überstunden lies ich mir aber nie Auszahlen sondern als Urlaub gutschreiben, plus die Zulagen. So kam ich locker auf 80 - 90 "Urlaubstage" die ich nach den "Stoßzeiten" abfeierte. Bis zu 3 Längere Urlaube im Jahr. Alles eine Absprache mit dem Chef. Da brauchte ich keine GESETZE. 

Parsec

Das war sofort auch mein Gedanke: hohe Flexibilität auf der einen Seite, hohe Gesundheitsbelastung auf der anderen.

Eine Abkehr von der Tageshöchstarbeitszeit belastet den Arbeitnehmer meiner Meinung nach zu stark: 10 oder gar 12 Stunden am Tag, dafür aber einen Wochenarbeitstag frei. So in etwa müsste ja ein Arbeitsmodell mit eine Wochenhöchstarbeitszeit aussehen.

Die gesundheitl. Belastung an den Arbeitstagen mit 10 oder mehr Stunden dürfte schwerer wiegen, als die zusätzliche Erholungsphase durch den einen zusätzlich freien Tag. Zumal an dem zusätzl. freien Tag dann zu Hause Erledigungen erfolgen, die sonst an den "normalen" Arbeitstagen mit max. 8h gemacht würden.

Hier ist der Arbeitsmarkt gefragt: ggf. gibt es genügend Halbtagskräfte, die kombiniert mit Ganztageskräfte eingesetzt werden könnten.

heribix

Ist schon erstaunlich das manche ernsthaft daran glauben das vom Handlsverband, einer Lobbyorganisation der Arbeitgeber, etwas kommt das am Ende für den Arbeitnehmer Vorteile bringt.   

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
GuBano

 Warum immer so parteiisch denken? 
Viele, die heute Arbeitgeber sind, waren irgendwann auch mal Arbeitnehmer und umgekehrt geht es auch.
Und manche Arbeitnehmer, sind zugleich auch Arbeitgeber, wenn sie nebenbei ein leines Geschäft haben.
Wenn meine Arbeitnehmer glücklich sind, hat das doch auch Vorteile für mich, wenn ich Arbeitgeber bin- man arbeitet zusammen!

Ich finde es nicht produktiv, wenn man in sich entgegenstehenden Kategorien denkt, da die Übergänge oft flüssig sind.
Sichuan den jeweils anderen hineinversetzen finde ich oft wirklich hilfreich.Vielleixht ist das gerade der Hintergrund.

 

Und als Selbstständiger kann ischium Übrigen so lange arbeiten, wie ich will. Meist ist das unbezahlt…

Wolfes74

Da man nach 8 Stunden eh nicht mehr effektiv arbeiten kann, ist diese Diskussion eigtl. überflüßig. Und wenn ich von effektiv rede, sind eigtl. schon 8 Stunden zu lang, da der Körper bzw. Geist schon früher abschaltet bzw. träger wird.

Ich rede hier vom effektiven Arbeiten, also konzentriertes und frei von Ablenkung abarbeiten der Aufgaben. Einige Berufe sind davon ausgenommen, da sie grundsätzlich viel unnütz/unproduktiv vergeudete Zeit beanspruchen - z.B. der Beruf des Politikers. 

Santin

 Da leider auch hier im Artikel nur steht "mehr als die Hälfte unbezahlt“, oder wo anders nur Prozentwerte angegeben werden:

"(…) IAB, dass 53,6 Prozent aller Überstunden im Jahr 2024 unbezahlt geleistet worden seien." (Zeit online heute)

hier absolute Zahlen von 2023:

(…) Die Beschäftigten in Deutschland haben im vergangenen Jahr (2023) einem Medienbericht zufolge 1,3 Milliarden Überstunden geleistet.

Davon waren mit 775 Millionen Stunden mehr als die Hälfte unbezahlt, wie die Rheinische Post unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums (…) 
Das Ministerium beruft sich laut Bericht auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit vom Februar 2024. (…)"

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeit-deutschland-ue…

775 Millionen unbezahlte Überstunden, die zwar versteuert werden müssen, aber in den Sozialkassen KV, PV, RV, fehlen, und zusätzlich auf dem persönlichen Rentenkonto.

werner1955

Höchstarbeitszeit?

Jeder sollte das in  Eigenverantwortung selber festlegen

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
schabernack

➢   Höchstarbeitszeit?
Jeder sollte das in  Eigenverantwortung selber festlegen.

Selbständige tun das sowieso, und Angestellte legen das selbstverständlich nicht selbst fest.
 

Keaggy58

"Handelsverband für Vorschlag zu wöchentlicher Höchstarbeitszeit"

Komisch, in den meisten Arbeitsverträge steht doch schon drin, das man für Mehrarbeit bereit sein muß. Was soll das? Wenn ich an Menschen denke, welche jeden Tag schon Überstunden leisten müßen (z.B. Pflege) , dann kann man nur mit den Kopf schütteln.