Frank-Walter Steinmeier spricht im Bundestag.

Ihre Meinung zu Bundestag erinnert an Opfer des Nationalsozialismus

Der Bundestag hat der NS-Opfer gedacht. "Wir wissen es besser. Machen wir es besser", sagte Bundespräsident Steinmeier. Er warnte vor Rückschritten der Demokratie. Auch der Holocaust-Überlebende Schwarzman sprach.

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163 Kommentare

Kommentare

Anderes1961

"Die Shoah ist ein Teil deutscher Geschichte. Sie ist, ob wir wollen oder nicht, Teil unserer Identität", sagte er im Bundestag. Es gebe "kein Ende der Erinnerung und deshalb auch keinen Schlussstrich unter unsere Verantwortung". Man dürfe nicht zurück in die "dunkle Zeit".

 

Das ist es genau, worum es bei den Gedenken geht. Dieses Gedenken darf sich aber nicht nur auf einen Tag im Jahr begrenzen. Wir müssen jeden Tag dieser grausamen Taten gedenken. Und ganz aktuell müssen wir auch dessen gedenken, wie diese Verbrecher überhaupt an die Macht gekommen sind. Denn was aktuell geschieht, hat leider Gottes verdammt viele Parallelen zu den 20ern des vorigen Jahrhunderts. Rassismus, Faschismus und Rechtsextremismus haben wieder Hochkonjunktur. Nicht als Randerscheinung, sondern aus der Mitte unserer Gesellschaft.

Fürchterlich. 

Zum Schluß ein Wort des Holocaustüberlebenden Ivar Buterfas-Frankenthal: "Vergeben haben wir längst. Vergessen werden wir nie."

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Daniel Schweizer

Man sollte ein bisschen zurückhaltender sein, Gedenkanlässe tagesaktuell zu politisieren. Ausserhalb von Deutschland kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, dass Verantwortung und Verpflichtung allmählich von anderen Themen unterlaufen werden. Der Zweck heiligt nicht alle Mittel.

Anderes1961

Sie verstehen nicht ein Wort, von dem, was ich geschrieben habe. Und Sie verstehen tatsächlich auch nicht ein Wort von dem, worum es bei dem Gedenken geht. Traurig.

Aber von Relativierern erwarte ich auch nichts anderes. 

wie-

>> Man sollte ein bisschen zurückhaltender sein, Gedenkanlässe tagesaktuell zu politisieren. 

Hier geht es nicht um das Gedenken an irgendetwas oder Üben von Traditionen, sondern um permanentes Lernen um Verantwortung für ein besseres, würdigeres Miteinander in der Zukunft.

>> Der Zweck heiligt nicht alle Mittel.

Bitte beachten Sie: Die Verantwortung für Völkermord, Vertreibung, Weltkrieg und barbarischen Totalitarismus ist DNA der Bundesrepublik Deutschlands und damit des Grundgesetzes, sprich der Basis von Gesellschaft, Staat und Politik.

Kritikunerwünscht

starker Tobak. DNA der Bundesrepublik? Dann schauen Sie sich mal die Anfangsjahre der Bundesrepublik an bis in die 60er oder 70er, die Regierungsmitglieder, hohen Beamten, Richter. Da hat man sauber ausgeblendet, was vorher war. Im Kampf gegen den Kommunismus nahm man gern die Hilfe der alten Verbrecher an.  Es ist natürlich richtig - eine Zeit wie von 33 - 45 darf sich nicht wiederholen, auch nicht die Jahre davor mit dem Erstarken des Faschismus.

fathaland slim

Ausserhalb von Deutschland kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, dass Verantwortung und Verpflichtung allmählich von anderen Themen unterlaufen werden.

Was genau möchten Sie mit diesen Worten zum Ausdruck bringen? 

Nettie

„Was genau möchten Sie mit diesen Worten zum Ausdruck bringen?“

Die Intention von ‚Relativierern‘ ist im Allgemeinen, Verwirrung zu stiften.

M.Pathie

Vielleicht meint der forist, dass es im Kreml nicht gut ankam, dass ein Überlebender der Shoah mit eindrucksvollen Worten den Russischen Krieg gegen die Ukraine und den verantwortlichen Putin beim Namen nannte.

D. Hume

Ich vermute, er bezieht sich auf Musk:

https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/parteien/musk-afd-wahlk…

Der Unternehmer beklagte zudem, es gebe "zu viel Fokus auf vergangener Schuld", man müsse das hinter sich lassen. Kinder sollten nicht schuldig für die Sünden ihrer Urgroßeltern sein, sagte er und rief zu Optimismus auf. "Es ist sehr wichtig, dass die Menschen in Deutschland stolz darauf sind, Deutsche zu sein", so Musk.

Der wäre ausserhalb von Deutschland und stößt in das gleiche Horn.

ich1961

Sie hätten es lieber ganz auf die Shoah gemünzt?

Warum - es besteht die akute Gefahr, das genau das alles wiederholt wird.

Nix gelernt aus den letzten 100 Jahrn.

 

M.Pathie

Man sollte vor allem zurückhaltend sein,solche für das erinnern, für das "nie wieder" und für die Stärkung der Demokratie unverzichtbare Gedenktage nicht durch nebulöse Worte zu relativieren.

Stein des Anstosses

Man sollte ein bisschen zurückhaltender sein, Gedenkanlässe tagesaktuell zu politisieren.

Klar, man kann auch Tage später in einer Nebenspalte darüber berichten, damit sich empfindliche Mitbürger:innen nicht gestört fühlen müssen.

Aber macht das Sinn, wenn wir Ereignisse in unserem wichtigsten nationalen Gremium ignorieren? Stolz auf unsere deutsche Demokratie sieht doch anders aus, werden Sie mir recht geben.

Ausserhalb von Deutschland kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, dass Verantwortung und Verpflichtung allmählich von anderen Themen unterlaufen werden.

Ich habe keine Ahnung, welcher Eindrücke sich Elon Musk nicht erwehren kann. Mein Eindruck ist aber, dass er sich Fakten, die nicht in sein retro-Weltbild passen, sehr, sehr erfolgreich erwehren kann. Historischen „Kobolden“ von Frau Weidel (sensationelle Entdeckung: Hitler war Kommunist) zu huldigen sind ihm dagegen große Verantwortung und Verpflichtung. Seltsam…

 

mispel

Wir müssen jeden Tag dieser grausamen Taten gedenken.

Wer ist wir und warum müssen die das?

Anderes1961

Wir alle. Jeder einzelne Mensch dieser Erde. Niemals darf vergessen werden, wie es zu solch grausamen Taten kommen konnte. Es ist traurig, daß ich das einem Menschen erst erklären muß und Sie offensichtlich nicht selbst drauf kommen.

Diese Relativierungen, das Kleinreden und das Geschwätz von "es muß doch mal gut sein." Ist einfach unerträglich. Nein, es ist nie gut. Diese Taten dürfen niemals vergessen werden. 

fathaland slim

Danke!

mispel

Wir alle. Jeder einzelne Mensch dieser Erde.

Also ich lasse mir ganz bestimmt von niemandem im Internet sagen, was ich zu müssen habe. Sie können im Privaten ja tun, was Sie für richtig halten. Aber es steht Ihnen nicht zu in autoritärer Manier über das Verhalten anderer Menschen zu bestimmen. Offenbar haben Sie selbst nichts gelernt.

fathaland slim

Oha. Sie sind ja richtig angefressen.

Interessant.

mispel

Oha. Sie sind ja richtig angefressen.

Interessant.

Oha. Mal wieder ein Beitrag von Ihnen ohne Inhalt.

Interessant.

Anderes1961

Sie haben gefragt, ich habe geantwortet. Ihnen gefällt die Antwort nicht? Ihr Problem. Nicht meins. Ich habe Ihnen auch mit keiner Silbe, mit keinem einzigen Buchstaben vorgeschrieben, was Sie tun oder lassen sollen. Was Sie tun oder lassen ist mir schon deshalb völlig egal, weil Sie für mich hier nur ein anonymes Nutzerkonto sind. Ich weiß nicht, wer Sie sind. Umgekehrt gilt das natürlich genauso.

Ihr Stohmannargument können Sie deshalb gerne behalten. 

mispel

Ich habe Ihnen auch mit keiner Silbe, mit keinem einzigen Buchstaben vorgeschrieben, was Sie tun oder lassen sollen.

Äh doch. Sie schreiben oben von "müssen", das ist also ein Vorschrift. Aber jeder darf selber entscheiden, wie er damit umgeht.

jaja...

Als mündiger Bürger dieses Landes sollten Sie von zu erwartendem Kenntnis- und Bildungsstand her eigentlich selber in der Lage sein, Ihre Frage zu beantworten. Woran scheitert es?

StepHerm

Alle Bürger Deutschlands sind aufgrund der deutschen Geschichte, unterstützt durch unser Grundgesetz, verpflichtet, dafür zu sorgen, dass es nie wieder zu solch schrecklichen Taten kommt, indem Menschen erst verbal entmenschlicht wurden, indem Menschen aufgrund von Geschlecht, Religion, Hautfarbe und sexueller Identität als unwertes Leben verfolgt, gedemütigt und letztlich ermordet wurden, ohne dass ein Rechtsstaat ihnen eine Möglichkeit zur Gegenwehr zur Seite stand.

Noch sind dies Selbstverständlichkeiten für uns, aber es gibt deutliche Bestrebungen auch von im Bundestag vertretenen Parteien, diese Regeln auszuhebeln oder abzuschaffen.

„Wehret den Anfängen“ ist jetzt und morgen und übermorgen und ….

Egleichhmalf

„Wer ist wir und warum müssen die das?“

‚wir‘ sind die Menschen, die sich noch etwas Anstand bewahrt haben. Und die wissen, warum sie das tun.

ich1961

Es stimmt wieder jedes einzelne Wort - danke dafür.

Daniel Schweizer

Wer glaubt an Gedenkanlässen Tagespolitik betreiben zu können irrt. Insbesondere wenn es sich dabei um die Wahrnehmung historischer Verantwortung handelt. Werden da das heutige Migrationsproblem und das Verhältnis der AfD bewirtschaftet, entsteht ausserhalb Deutschlands der Eindruck, das Gedenken spiele eigentlich gar nicht die wesentliche Rolle, sondern irgendwelches wahltaktisches Parteigezänk. Das Bild das Deutschland da bezüglich der Erinnerungskultur abgibt, ist ziemlich genau das Gegenteil dessen, was beabsichtigt ist.

Mauersegler

Gedenken ist wichtig, aber wohlfeil und sinnlos, wenn es vor den gefährlichen Entwicklungen in der Tagespolitik die Augen verschließt. 

fathaland slim

So ist es.

Lucinda_in_tenebris

Der Holocaust ist nicht allein ein historisches Ereignis, sondern auch eine Mahnung Verletzungen der Menschenrechte und Staatsterror entgegenzutreten. 

Meiner Ansicht nach sollten die Aufarbeitung der Verbrechen der Nationalsozialisten einen viel größeren Raum in den Rahmenlernplänen erhalten.

MrEnigma

Wir müssen uns alle eines viel deutlicher machen. Auch im Nationalsozialismus gab es gute Menschen, Menschen, die sich gewehrt haben, die für andere eingetreten sind, die geholfen haben und die sich verweigert haben. 

Oft war all das mit einer für uns heute unvorstellbaren Strafe verbunden, nämlich dem Tod. 
Oft wird heute so getan, als sei Widerstand eine ganz einfache Sache. Einfach NEIN sagen. 

Ich mag mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn da drei Leute vor der Tür des Nachbarn stehen und die Leute mitnehmen und dann 4 Tage später die Bude ausgeräumt wird. Würde da jemand was sagen, sich engagieren, mal fragen? 

Die Leistung auf jener, die damals ihre Menschlichkeit behalten haben, wird kaum ausreichend gewertschätzt. Dabei ist es gleich, ob es sich politischer, militärischer oder ziviler Ungehorsam handelt. Heute traue ich der Mehrheit in diesem Land dieses Verhalten nicht mehr zu. Viele würden auch heute einfach weggucken. 

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Daniel Schweizer

Auch hier ist die Fragestellung eigentlich eher, wer würde sich nicht auch mitbedienen. Es war ja nicht so, dass die Juden und die anderen Betroffenen einfach nur verschwunden sind - es gab da ja noch jene, die sich an diesem herrenlosen Gut bedient haben. Denn es war nicht beileibe nur der NS Staat der davon profitierte, sondern weitaus breitere Schichten. Im Nachhinein waren es immer nur die anderen!

tagonist

a) wer sind "wir"
b)  militärischer und politischer Ungehorsam fand in Deutschland nicht statt, allerhöchstens verzweifeltes Verlangen nach dem guten alten militaristischen Kaiserreich.
c) wenn drei Nazis vor der Türe stehen gibt es sehr bald drei faschistische Menschen weniger um die es nicht schade ist.

wie-

>> Oft war all das mit einer für uns heute unvorstellbaren Strafe verbunden, nämlich dem Tod. 

Niemand, wirklich niemand, der sich der aktiven Mitwirkung am Holocaust verweigerte, wurde mit irgendeiner Strafe belegt.

wie-

>> Oft war all das mit einer für uns heute unvorstellbaren Strafe verbunden, nämlich dem Tod. 

Schon die Nürnberger-Kriegsverbrecher-Prozesse haben den Nachweis erbracht, dass für die aktive Teilnahme am Holocaust oder den vielen anderen Verbrechen von Staat, Wehrmacht oder SS eine Beanspruchung eines "Befehlsnotstands" nicht begründet war.

fathaland slim

Viel zu einfach gedacht. Hier gut, da böse, hier richtig, da falsch.

Ich empfehle, sich mit Hans Calmeyer zu beschäftigen. Nur als Beispiel für ein Dilemma.

ich1961

Ich kann mich nur zu 100% anschließen.

StepHerm

Habe letztens gelesen (in einem Theaterprogramm zum Stück Oppenhof am Stadttheater Aachen), dass 16% der Deutschen glauben, dass einer der Vorfahren in irgendeiner Weise Widerstand oder Hilfe geleistet hat, tatsächlich seien das aber nur 0,16% gewesen .

Anderes1961

Nein, war es nicht. Man konnte sich weigern und es gab zahlreiche Menchen, die sich geweigert haben bei der Ermordung von Juden mitzuwirken, es gab Verweigerer in der Wehrmacht, es gab Verweigerer selbst bei SA und SS. Passiert ist ihnen nichts. Null. Nada.

Daß Verweigerer vom Tod bedroht gewesen seien gehört zur Standardfolklore derer, die relativieren und behaupten man habe doch nichts gewußt. All das ist längst als Rechtfertigungslügen entlarvt worden. Aber wundert mich tatsächlich nicht, daß das immer noch behauptet wird. 

Vector-cal.45

>>Das gelte vor allem vor dem Hintergrund wachsender Judenfeindlichkeit in Deutschland. "Wenn Antisemitismus Alltag wird in unserem Land, auf unseren Straßen und Plätzen, in Schulen und Hochschulen, das dürfen wir in unserem Land mit unserer Geschichte niemals zulassen", warnte er.<<


Wer trägt denn auf den Straßen, Plätzen oder in den Hochschulen den Antisemitismus ganz offen zur Schau?

Wird das denn verhindert?

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fathaland slim

Wer trägt denn auf den Straßen, Plätzen oder in den Hochschulen den Antisemitismus ganz offen zur Schau?

Worauf wollen Sie hinaus? Die Linken? Die Moslems? Ihre Lieblingshassobjekte?

Nein, diese Ablenkung funktioniert nicht.

FantasyFactory

In Deutschland gibt es einen Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung. Können Sie googeln. Dort werden Sie geholfen.

Anbei....... Ihre provo Frage ist an Geschmacklosigkeit schwer zu ertragen. Es gibt vermehrt Angriffe auf jüdische Menschen und Einrichtungen. Das ist Fakt und Sie können das auch überall nachlesen.

Zweispruch

Ja ja, die glühende Unterstützung der Neuen Rechten für Juden. Was für ein Theater.

StepHerm

Verhindert werden kann das nir, wenn diejenigen, die das beobachten den Mund aufmachen.

Wenn Sie das beobachten und auf die Aktion anderer warten, verhindern Sie nichts. Und sind im schlimmsten Fall Teil der schweigenden, ggf. innerlich zustimmenden Masse.

artist22

"Wer trägt denn auf den Straßen, Plätzen oder in den Hochschulen den Antisemitismus ganz offen zur Schau?" Sie wissen sehr genau, das dies erst nach dem 7.Oktober-Massaker und der folgenden israelischen Reaktion der Fall war.

Vorher konnte man weitgehend ungefährdet noch die Kippa in D offen tragen.  Wie gesagt: Geschichtsklitterung läuft hier nicht

Humanokrat

Wenn sich Juden in Deutschland nicht mehr trauen ihre Religionszugehörigkeit offen zu zeigen, weil sie befürchten müssen, gewalttätig oder diskriminierend angegangen zu werden, dann ist das 'offener Antisemitismus'. 

Fakten zu solchen Vorkommnissen gibt es massenweise im Netz. Lesen Sie das nicht? 

 

tagonist

Quellen?
Gerne, Nur bitte ernsthaften Journalismus, ich lese keine lächerliche Social Media Pseudo Nachrichten Scheisse.

Natürlich gibt es Antisemitismus auch unter Menschen die nicht kalkweiß sind; und auch da ist das zum Kotzen!
Aber daran die üblichen rassistischen Vorurteile zu zementieren ist so erbärmlich wie das gesamte Konstrukt AfD.

Die echten Nazis und Faschisten stehen wenigstens zu ihren Posts und Armhebereien, daran sollten sich die Salon-Faschisten ein Beispiel nehmen.

Stein des Anstosses

Wer trägt denn auf den Straßen, Plätzen oder in den Hochschulen den Antisemitismus ganz offen zur Schau?

In Halle war es ein afd-Anhänger, ansonsten sind u.a. auch Muslime, die gegen Juden agitieren.

Wir müssen insofern die jüdischen und muslimischen Kräfte in unserer Gesellschaft stärken, die einen Ausgleich und eine Annäherung beider Religionen in Deutschland unterstützen, da beide Religionen Teil Deutschlands sind.

Auch ein Vermächtnis und eine Lehre aus dem Holocaust, danke für Ihr Stichwort.

wie-

>> Wer trägt denn auf den Straßen, Plätzen oder in den Hochschulen den Antisemitismus ganz offen zur Schau?

Unter anderem die extrem rechte Ecke mit ihren Klischees, Ressentiments und Verschwörungserzählungen. Übrigens auch und gerade in den digitalen Welten.

>> Wird das denn verhindert?

Viel zu selten, aber Gegenwehr und Protest sind vorhanden. "Wir sind und wir bleiben mehr."

Vector-cal.45

Unter anderem oder nicht eher zum kleinen Teil?

D. Hume

Vector-cal.45 29. Januar 2025 • 16:23 Uhr

>>Zudem appellierte Schwarzman an die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine und forderte konkret auch Langstreckenflugkörper.<<


Ich halte es für extrem unangemessen und total daneben, an so einem Gedenktag tatsächlich die Lieferung von Langstreckenraketen zu fordern.

Das finden Sie unangemessen. 

Wie finden Sie es, unter einem Artikel, der das Thema behandelt, dass der Bundestag an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, Zahlenspiele über unterschiedlich geprägten Antisemitismus zu spielen?

Bei den Tätern aus der NS-Zeit war der nämlich homogen.

AuroRa

Der Zentralrat der Juden warnt vor der rechtsextremen und antisemitischen AfD. 

AfD-Politiker:innen haben sich antisemitisch geäußert und handhaben das weiterhin.

Schon sehr verblendet, wer denkt, die AfD sei nicht antisemitisch. 

ich1961

Die stellen sich doch nur zu gerne als (Opfer) Lämmchen dar.

Vector-cal.45

Oder verblendet ist, wer den Antisemitismus zwanghaft dort verorten will.

De Paelzer

Die Leistung auf jener, die damals ihre Menschlichkeit behalten haben, wird kaum ausreichend gewertschätzt. Dabei ist es gleich, ob es sich politischer, militärischer oder ziviler Ungehorsam handelt. Heute traue ich der Mehrheit in diesem Land dieses Verhalten nicht mehr zu. Viele würden auch heute einfach weggucken. 


Sie haben schon recht aber es war ein ganz kleine Minderheit.

Die Mehrheit hat zugeschaut und zum Teil applaudiert.

Ich bin 1951 geboren und habe erst als Jugendlicher gehört wo überall Juden gewohnt haben. Es wurde einfach verdrängt. Es gab soviele Nazis im Ort und zum Teil haben sie in den Häusern die mal den Juden gehörten gewohnt. Da klappte die Solidarität.

Die Nazis kamen alle unter. Mein Lehrer war einer mein Großvater war einer. Die ganzen ehrenwerten Leute waren Nazis. Meine Tante sagte mal, "die Zeit mit Hilter, war ihre schönste Zeit"

Ich schäme mich für meine Familie und auch für viele die aus meinem Ort sind. Als die NPD wählbar war, wurde sie auch gewält.

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Zweispruch

Auch meine Familiengeschichte ist dunkel. Die Familie meiner Mutter hat in Lodz gewohnt, am größten Ghetto Polens, ihr Vater war Polizist und hat mit den Nazis aus Überzeugung zusammengearbeitet. Heute ist meine Mutter Afd Wählerin.

Vector-cal.45

Ich finde nicht, dass man das auch nur ansatzweise vergleichen kann.

Das dritte Reich ist seit langem Geschichte und etwas Vergleichbares wird auch nicht mehr auftreten.

Lucinda_in_tenebris

Vielen Dank für ihre Darstellung. Sich so intensiv mit der eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen bedarf fraglos Mut.  

Nettie

"Bundestag erinnert an Opfer des Nationalsozialismus"

Und muss zugleich gerade ganz akut und dringend den am 'rechten Rand' lodernden Brand löschen, um seine 'Wiederauferstehung' zu verhindern - und damit, dass ihm in Zukunft wieder unzählige Menschen zum Opfer fallen (können).

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Seebaer1

Nein, nein und nochmals nein.  Die Politik der AfD hat absolut nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun. Sie ist sicher bei vielen umstritten, aber das kann man ihr nicht nachsagen!

Mauersegler

Da muss man nichts nachsagen, es liegt auf der Hand. Die einschlägigen Äußerungen der Funktionäre dieser Partei sind Legion. 

ich1961

Ich habe schon Zitate - alle mit Quellenangaben, sodaß das nachvollzogen werden kann - gepostet.

Aber Augen und Ohren zu ist vielleicht für diee Menschen besser (meine Oma sagte wegen dem 2. WK zu mir: wir haben das doch nicht gewusst!)

 

Seebaer1

Bitte nur ein Beispiel, ein einziges...

fathaland slim

 Die Politik der AfD hat absolut nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun.

Wie auch? Politik konnte die AfD ja bisher nicht betreiben, und das sollte auch so bleiben. Denn Rhetorik und Ideologie sind dem Nationalsozialismus sehr nah. Was nur von glühenden Anhängern dieser Partei bestritten wird.

Seebaer1

Wenn das nur von "glühenden Anhängern" bestritten würde hätte diese Partei keine Zustimmungswerte oberhalb von 20%.

lb

ich1961

Das ist Schönrederei - und das wissen Sie, wenn Sie die vielen Links gelesen haben, die ich (und andere) Ihnen schon zur Verfügung gestellt habe.

Juwa

Gedenken ist wichtig, ja sogar unverzichtbar.

Aber noch wichtiger ist es das Wissen immer weiter zu vermitteln, damit wir noch genau wissen über was wir eigentlich gedenken, denn nach 80 Jahren sind fast alle Zeitzeugen tot.

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StepHerm

Richtig, auch dazu dient der Gedenktag.

wie-

>> denn nach 80 Jahren sind fast alle Zeitzeugen tot.

Die Zeitzeugen vielleicht, deren Stimmen und Zeugnisse sicherlich nicht.

Opa Klaus

Natürlich darf diese schreckliche Zeit und der Holocaust niemals vergessen werden und auch niemals aus deutschen Geschichtsbüchern verschwinden. Dennoch sei mir eine Überlegung hierzu erlaubt. Es war nicht die Allgemeinheit der deutschen Bevölkerung, welche diese Untaten begangen hat. Es waren Größenwahnsinnige Führer und SS- Funktionäre, welche das deutsche Volk belogen und verführt hat. Auch gab es Menschen wie Oskar Schindler, welche sich aufgrund ihres Standes dem unter Lebensgefahr entgegengestellt hat. Nicht zu vergessen Stauffenberg. Und nein, das hat nichts mit relativieren zu tun. Die Generation meiner Eltern, meine Generation und auch die meiner Kinder haben sich in keinster Weise schuldig gemacht. Wieviel Jahrzehnte und Jahrhunderte sollen die Deutschen noch in Sack und Asche gehen und Israel Waffen liefern und kritiklos alles gutheißen, was Israel anstellt? Die USA unterstützen Israel als Stützpunkt im nahen Osten. De auch? Fazit: vergessen niemals. Demut nicht für immer

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Zweispruch

Es war nicht die Allgemeinheit der deutschen Bevölkerung, welche diese Untaten begangen hat. 

Sie machen sich selbst etwas vor. Wie konnte sich das NS Regime halten ohne Unterstützung der Bevölkerung? Schon spannend, wie so viele behaupten, ihre Familie hätte rein gar nichts mit den Untaten der NS Zeit zu tun. 

Nachfragerin

Gegenfrage: Was wird ein Bürger tun, wenn er merkt, dass die Politik seiner Regierung in die falsche Richtung geht?

Alle vier Jahre wählen gehen und feststellen, dass man am Ende doch immer dasselbe Programm unter anderem Namen bekommt? Nicht mehr wählen gehen und damit den Extremisten zuarbeiten? Demonstrieren gehen?

Die meisten werden die Änderungen stillschweigend hinnehmen, und hoffen, dass sie bei der nächsten nicht selbst betroffen sind. Und die Wütenden reagieren sich unter politischer oder medialer Anleitung an irgendeiner Minderheit ab.

gelassenbleiben

Es war nicht die Allgemeinheit der deutschen Bevölkerung, welche diese Untaten begangen hat. Es waren Größenwahnsinnige Führer und SS- Funktionäre, welche das deutsche Volk belogen und verführt hat.

Ich fürchte, Sie reden sich da etwas schön, eine Mehrheit der Deutschen hatte demokratisch ein Parlament gewählt, dass Hitler mit der Mehrheit der konservativen und der rechtsextremistischen Abgeordneten zum Reichskanzler einsetzte. Hitler hat demokratisch gewählt mit der Mehrheit der Deutschen via Notstandsgesetze innerhalb von 60 Tagen alle anderen Parteien verboten und die ersten KZ eröffnet. 

Ich fürchte irgendwelche Geschichten, a la mein Opa war im inneren Widerstand sind nur Familienlegenden.

Wer sich fragt wie er früher wohl gehandelt hätte, sollte sich auch fragen wie er heute handelt
 

Mauersegler

Das arme verführte, belogene Volk von eigentlichen Widerständlern. Mir ist schlecht. 

fathaland slim

Und nein, das hat nichts mit relativieren zu tun.

Oh doch.

Sie müssten es besser wissen, denn Sie sind so alt wie ich und deshalb mit all den alten Nazis und Mitläufern aufgewachsen. Genau wie ich. Mit all den Leuten, die behaupteten „Wir haben ja nichts gewusst!“, obwohl plötzlich all die Juden verschwanden. Meine Mutter erzählte oft die Geschichte, wie sie als Kind ihre Eltern fragte, warum man die Familie Frankfurter gar nicht mehr besuchte. Die Antwort „Die sind verreist“ hat sie schon als Kind nicht befriedigt.

Und natürlich hat ja auch niemand die Reichspogromnacht mitbekommen, geschweige denn sich beteiligt…

StepHerm

Opa Klaus, Sie wollten nicht relativieren und tun es doch, schade.

Ihre persönliche Aufgabe ist es, Ihre Kinder und Enkel so zu erziehen und mental zu stärken, dass diese eben nicht im Fall des Falles wegschauen und die Zeichen der Zeit erkennen und hoffentlich gegensteuern können.

Das ist die Verpflichtung aus den Taten oder eben Nichttaten Ihrer Urgroßeltern.