Der Bundestag leuchtet hinter dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Ihre Meinung zu Holocaust-Gedenken im Bundestag: "Den Schmerz in Worte gefasst"

Vor der Regierungserklärung von Olaf Scholz und den Unionsanträgen zur Migration wird es im Bundestag nachdenkliche Momente geben: das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren. Von Uwe Jahn.

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176 Kommentare

Kommentare

M.Pathie

Und am gleichen Tag will die merzsche und södersche Union mit den Braunblauen europarechtswidrige Gesetze im gleichen Bundestag durchsetzen. Und in Thüringen hat die afd aufgrund eines Deals wegen ihrer Sperrminorität die Chance, einen Landtagsvizepräsidenten durchzusetzen, der den Befreiern des Vernichtungslagers Buchenwald die gleiche Schuld wie den KZ-Aufsehern zuschreibt. Unglaublich und beschämend am Tag des Holocaust-Gedenkens im Bundestag. 

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Daniel Schweizer

Vielleicht sollte man auch einmal zur Kenntnis nehmen, dass die AfD offensichtlich bezogen auf die SPD und Grünen schon längstens die Agenda bestimmt. Merz hat nun diese geradezu abstruse Verzerrung durchstossen und Themen angesprochen, die in der breiten deutschen Gesellschaft schon längstens relevant sind. Ihre Missachtung hat die AfD erst stark gemacht und in diese Höhen geführt. Arbeitsverweigerung durch das Ignorieren offensichtlicher Probleme wird in der Politik bestraft und die Aussage, wir sprechen keine Themen an, die die AfD besetzt hat, wirkt absurd! Man kann doch nicht einfach Themen ignorieren, weil eine bestimmte politische Partei sie anspricht und Lösungsoptionen formuliert! Dann müsste man selber glaubwürdige Lösungsoptionen formulieren, die auch darin bestehen können, dass europäisches Recht geschaffen oder wenn nötig angepasst wird. Die Formel, dass europäisches Recht sakrosankt und nichtveränderbar ist, gilt nämlich nicht, sondern ist eine billige Ausrede!

M.Pathie

"Den US-amerikanischen Befreiern des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora warf er „Morallosigkeit“ vor... Der Verfassungsschutz bescheinigte ihm ein „geschlossen geschichtsrevisionistisches Weltbild“. (https://www.tagesspiegel.de/politik/nach-gedenkstunde-fur-ns-opfer-thur…)

Und dieser Mann soll heute zum Vizepräsidenten des Thüringer Landtags gewählt werden; beschämend kommt dazu, dass das nach dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus passieren soll.

Ich verstehe und teile das Entsetzen darüber, nicht nur bei Überlebenden und bei Angehörigen der Opfer der Shoah, sondern bei allen, die besorgt sind, dass die Erinnerung an die fürchterlichen Verbrechen der Nazis verwässert werden kann.

Robert Wypchlo

Auch am Holocaust-Gedenktag hat Merz seine harte Linie in der Migrationspolitik ohne eine Pause zu machen durchgezogen. Er wird ganz bestimmt mit der AfD koalieren.

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draufguckerin

Wenn man in einer einzigen Hinsicht Zustimmung bekommt, ist das keine Koalition. Übrigens: Auch einige Mitglieder der SPD die FDP werden zustimmen.  Sind das auch alles Nazis?

wenigfahrer

" Er wird ganz bestimmt mit der AfD koalieren. "

Nein wird er nicht, in allen Diskussionen wird doch klar gemacht das es nicht bindend ist und auch gegen Gesetze verstößt, Talk sind nicht immer hilfreich aber ab und an wird mal was erklärt und wir haben Wahl.

MargaretaK.

Das befürchte ich inzwischen auch.

nie wieder spd

Dürfen die rechtsradikale Partei und ihre Helferlein denn an dieser Veranstaltung teilnehmen?

Werden die vielen echten alten Naziterroristen erwähnt, die in der BRD sogar hohe politische Ämter besetzen durften? 

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vaihingerxx

abgesehen davon wohin sind denn die Naziterroristen in der sozialistischen DDR hin verschwunden ?

muß ein "Rechter" oder was sie dafür halten, zu den Verbrechen stehen

das würde ja bedeuten jedes ehemalige SED Mitglied steht zum Schießbefehl

ob das so ist ?   

Lucinda_in_tenebris

Oh ja, sie dürfen teilnehmen. Sie können auch gerne einfach ganz still sein und einfach nur zuhören.

Daniel Schweizer

Aus der Aussensicht wirkt es ein wenig komisch, wenn sich Deutsche als Deutsche von den Nazis sozusagen freihalten wollen. Eigentlich würde es ja darum gehen, dass das deutsche Volk als Ganzes, auch mit seinen Eliten, Verantwortung übernimmt. Wer gewisse Teile davon ausnimmt, wie die AfD, handelt daher eigentlich falsch - auch die AfD hat als deutsche Partei dafür Mitverantwortung zu übernehmen. Ein Ausschluss wirkt daher von aussen betrachtet eher komisch und unter dem Strich an sich kontraproduktiv. Denn es geht hier um das Mittragen von Verantwortung und die Verpflichtung am nie wiederf. Gerade das wäre bei der AfD ganz besonders anzumahnen, statt sie vom Prozess auszuschliessen.

FakeNews-Checker

So  wird  die  AfD   mit ihrer  jüdischen  Community  um  Dimitri  Schulz  durch  den  Schmutz  gezogen.   Wäre  die  AfD  eine  Nazi-Partei,  dann  käme  sie  um  Jahrzehnte  zu  spät,  weil  die  echten  Nazis  samt  Nachwuchs   schon  längst  ihre  Heimat  nach  1945   in  den  Altparteien  gefunden  hatten.

KarlderKühne

Ob die "merzsche und södersche Union" EU-Recht bricht oder nicht, darüber streiten sich die Gelehrten. Fakt ist doch aber, das kein Migrant , der über ein anderes EU-Land einreist, Anspruch auf Asyl in Deutschland hat. Auch das ist EU-Recht.

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draufguckerin

Ich stimme Ihnen zu. Die zeitliche Parallelität des Gedenktages und der Abstimmung im Bundestag hat keine inhaltlichen Gemeinsamkeiten.  

Hier wird versucht, den Menschen, die die illegale Migration begrenzen/verhindern wollen, Nazi-Methoden zu unterstellen. Ich vermute dahinter Parteipolitik.

M.Pathie

Fakt ist, dass die EU-Länder mit Rechtsaußen-Regierungen sich weigern, Geflüchtete wiederaufzunehmen, deren Verfahren nach EU-Recht in ihrem Land durchgeführt werden müssen. 
Hand in Hand mit diesen Rechtsaußen-Regierungen will die merzsche und södersche Union die EU schwächen? Die Kickls, Orbans, Wilders, LePens und Weidels jubeln im Chore.

SirTaki

Holocaust Gedenkfeier ist ein Alleinstellungsmerkmal durch den Völkermord an Juden, weil ethnische Säuberung durch eine nationalsozialistische Partei Staatsziel wurde. Diese Partei hatte eine Mehrzahl an Wählern hinter sich.

Fas ist ein Schandmal in deutscher Geschichte.

An Opfer von Kriegen und Gewalt in Vergangenheit und Gegenwart zu erinnern, mahnen, gedenjen, bleibt anderen Feiertagen vorbehalten. An solchen Gedenkfeiern kann dann Völkermord, UkraineKrieg oder Opfer von politischer oder kultureller Verfolgung gedacht werden.

Holocaust Gedenktag ist kein Museumsakt mit musealer Feier. Er ist aktuell, da es unübersehbar und unüberhörbar Leute aus Neonazi oder AFD Kreisen gibt, die es ableugnen und telativieren wollen.

Ehrlich offener Umgang gehört zum Thema. Auch und besonders als Warnung, dass so etwas in Wiederholung nie ausgeschlossen werden kann. Selbst wenn Verfolgte andere Namen tragen.

Klaus.Guggenberger

Zu viele Biedermänner (auch Biederfrauen - hier tut Gendern Not) - und zu viele Brandstifter!

Diese Beschränkung auf "runde" Gedenktage (80 Jahre Befreiung Ausschwitz) nützt wenig. Genau so wenig wie die Beschränkung auf das "Dritte Reich" (1933 - 1945). 

Auch die Zeiten davor und danach - und unser Alltag sind maßgebend.

1933 hätte es ohne das "Davor" nicht gegeben.

Unsere Kenntnis und Aufmerksamkeit muss auch das "Danach" erfassen. Nach 1945 konnten zu viele Täter weiter wirken und behielten die erlangten Positionen und Vorteile in Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft, Bildung und Politik.

Es ist zu bequem, den "Holokaust" auf die Zeit  1933 bis 1945 einzuschränken. Die Wurzel gehen viel weiter zurück, die Produktion der Früchte geht weiter. 

Nur so können wir die heutigen Gefahren erkennen und diesen weit fortgeschrittenen "(An-)Fängen" wehren.

Max Frisch`s "Biedermann und die Brandstifter" ist aktueller denn je - zur Pflichtlektüre für jeden Schüler zu empfehlen.

Left420

Es war klar das einige Kommentatoren es mal wieder schaffen mit Ihren Kommentaren von dem abzulenken, was wichtig ist:

Solche Verbrechen an Menschen sollten sich NIE WIEDER wiederholen. Es liegt in unserer Verantwortung wachsam zu sein und aus der Geschichte zu lernen.

Es sollte allen Bewusst sein, dass der Prozess, wie es zu diesen Verbrechen kam, auch heutzutage wieder Ihre Wurzeln schlägt. Wir sind alles Menschen, es gibt keinen Unterschied, jedes Leben ist gleichwertig!

Glasbürger

Wir müssen nunmehr sehr aufpassen, daß der Holocaust nicht zunehmend instrumentalisiert wird. Weder von denen, die ihn leugnen, noch von jenen, die ihn als Brgründung für zweifelhaftes Tun nehmen. Leider ist es unvermeidlich, daß wir jene, die noch aus eigenem Erleben davon berichten können verlieren werden. Wir dürfen nicht zulassen, daß uns künftig hierzu irgendwelche Märchen erzählt werden, um irgendwelche Dinge durchzusetzen! Auch wenn heute wohl niemand persönlich mehr für diese Schrecken verantwortlich ist und auch keine Schuld daran trägt, haben wir die Pflicht dafür zu sorgen, daß sich sowas nie wiederholen kann und wird. Das sind wir denen, die das erleben mussten und nicht zuletzt uns schuldig.

w120

Es ist gut, dass es noch Zeitzeugen gibt, die vom dem Grauen berichten können.

Seinen Vorwurf, nicht genug geholfen zu haben, teile ich zwar nicht, aber es ist sein Recht diesen Vorwurf zu äußern.

Entschädigungen und konsequentes Vorgehen gegen Semitismus sollten selbstverständlich sein.

Was Bas zum Nahen Osten vorbringen wird, weiß ich nicht.

Aber wenn es zu einem Bezug zum Holocaust kommen sollte, dann werfe ich der israelischen Regierung vor, daraus auch keine Lehren, im Sinne der Behandlung der Palätinenser, gezogen zu haben.

Was für mich befremdlich ist, das Gedenken und dann danach die Abstimmung über Migration.

Lucinda_in_tenebris

In meiner Schulzeit war ein älterer Herr zu uns gekommen, der selbst Opfer des Holocaust gewesen war, um uns von dieser Zeit zu berichten. Ich kann mich sehr intensiv an seinen Vortrag erinnern.  Das war zu einer Zeit, in der sich die Politik entschlossn hatte den Holocaust in den Schulen intensiv zu besprechen, denn die direkten Nachkriegsjahre waren zunächst von Verdrängung geprägt. 

Nach dem der Mann uns von dem Schicksal der Juden in unserer Stadt, von dem seiner Familie, die fast gänzlich ermordet wurde und seinem knappen Überleben in einem KZ erzählte, sagte er für mich sehr bewegende Worte: "Eines haben die Nazis nicht geschaft, nämlich dass ich beginne die Menschen in Deutschland zu hassen. Ich will lieber euer Freund sein, damit ihr mir helft niemals die Verbrechen an der Menschlichkeit und das Schicksal der Ermordeten zu vergessen."

Das Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur muss Teil unseres Selbstverständnis in der BRD bleiben.

 

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John Koenig

Die Erinnerung muss wachgehalten werden .

Es sollte verpflichtend für jede Schulklasse sein ein ehemaliges Konzentrationslager zu besuchen .

Auf diese Weise bekommen die Schüler schon einen Eindruck davon welche Verbrechen von dieser - Entschuldigung - Bande aus Lumpen begangen wurden .

Dann haben nämlich auch viele Geschichtsverklärunge in den sozialen Medien weniger Chancen .

Und vor allem sollte das Dritte Reich im Geschichtsunterricht nicht weiter als Randthema behandelt werden weil die Zeit im Lehrplan knapp wird und man sich davor viel zu lange mit den anderen Epochen beschäftigt hat .

Dies ist nämlich an Schulen oft der Fall das einfach die restliche Zeit nicht ausreicht um diese Epoche gründlicher zu unterrichten , ich habe das bei meinen Kindern erlebt und war immer verwundert wie oberflächlich schnell diese Zeit abgehandelt wurde .

 

fathaland slim

Wie ein Thread entgleisen kann, lässt sich an diesem hier exemplarisch erkennen. Ich bin fassungslos und muss beim Lesen dieses Threads an das bittere jüdische Bonmot denken:

„Die Deutschen werden uns Auschwitz nie verzeihen.“

Esche999

Junge Menschen, die heute mit dem Begriff des Holocaust konfrontiert werden, sehen die Zahl der Opfer des Holocaust in Relation zur Gesamtzahl der Opfer des 2.Weltkrieges und laufen Gefahr, den Kern des Verbrechens der Nationalsozialisten  zu verkennen. Dieser Kern besteht in der Anmaßung, das Recht zu haben,einen wertenden Maßstab an Völker, ja Menschen überhaupt, anzulegen. Daher ist die Wannsee-Konferenz zu recht als das erschütternde Symbol dieses Verbrechens bezeichnet worden.Die Ausführung dieses Verbrechen  beinhaltet eine weitere grundlegende Struktur  - nämlich die Tatsache,  daß menschliches Denken in der Lage ist, Konzepte ohne jegliches Maß an Empathie zu formuliern und umzusetzen. Das Auschwitz-Gedenken muß daran erinnern, daß diese Komponenten menschlichen Handelns eine  latente Gefahr für die Zivilisation sind, die jederzeit ausbrechen kann.
DASS diese Gefahr besteht lehrt ein Blickauf die Gegenwart.

H. Hummel

Ich weiß nicht was uns annehmen lässt, dass sich ein Holocaust nicht wiederholen könnte. Vielleicht nicht bei uns, aber … die Welt ist groß. Und fragen sie doch einmal in Südamerika, Südafrika, Kirgisistan oder Australien junge Menschen nach der Bedeutung oder den Zusammenhang mit dem Wort Holocaust. Bestenfalls haben die Kids das Wort gehört. Und die Kinder und jugendlichen sind die Zukunft. 
Würden die Menschen das verstehen, gäbe es den Ukrainekrieg nicht. Jeder Völkermord fängt klein an … 

Da verhält es sich wie mir der Musik: die meisten trällern die Songs mit, obwohl sie garnicht wissen, was sie da singen …

Nettie

„Und auch das ist eine Gefahr für das Gedenken 80 Jahre nach Auschwitz. Roman Schwarzman will in seiner Rede nicht nur über die Vergangenheit sprechen, sondern auch über die Gegenwart in der Ukraine, die sich seit drei Jahren gegen russische Angreifer zur Wehr setzen muss“

Er befürchtet - offensichtlich zu Recht - dass die Erinnerung an den in der Vergangenheit verursachten bleibenden Schmerz durch die aktuelle Verursachung von ‚neuem‘ Schmerz ‚überschrieben‘ wird.
Wenn wir es (wieder) zulassen:
"Ihr habt Fehler gemacht. Ändert das schnell. Ihr habt uns drei Jahre lang nicht so geholfen, wie es nötig war. Wir hätten sie direkt zu Beginn besiegen können. Aber ihr hattet Angst vor Putin und dass er gewinnt." 
Unbequeme Worte eines Überlebenden

Und wahre.