Abdullah Öcalan (Archivbild: 31.05.1999)

Ihre Meinung zu Wohin führen die Gespräche mit der PKK?

Seit mehr als vier Jahrzehnten tobt ein Kampf zwischen türkischem Staat und der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Nun gibt es Hoffnung auf einen neuen Friedensprozess. Doch die Hürden sind hoch. Von K. Willinger.

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150 Kommentare

Kommentare

Lucinda_in_tenebris

Es wäre sehr erfreulich, wenn Türken und Kurden sich an einen Tisch setzen würden. Die Türken haben große angst vor Gebietsverlusten, während zumindest die syrischen Kurden nicht aufhören werden von einem eigenem Staat zu träumen. 

Die syrischen Kurden sind im Nahen Osten fast die einizige Bevölkerungsgruppe, die sich nicht über den Islam definieren und auch dies bringt sie leider immer wieder in Gefahr.

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Mass Effect

Ich teile ihren Kommentar aber ich mache da schon noch einen Unterschied zwischen Kurden und der in der EU als Terrororganisation eingestuften PKK

Lucinda_in_tenebris

Aus eben diesem Grund habe ich Kurden geschrieben. Die PKK, dass muss man schon sehen, hat einen immensen Einfluss auf die Kurden. Ob die dabei glücklich sind oder oft mehr unterdrückt werden, weiß ich nicht. 

Die im Artikel erwähnten inoffiziellen Gespräche finden ja aber auch nicht mit der PKK statt, sondern mit der DEM,

die erstmals Öcalan besuchen durften. Vielleicht ist die DEM daher um diplomatische Töne bemüht, um überhaupt eine humane Gefangenenbehandlung von Öcalan zu erreichen.

Das zeigt wie schwierig überhaupt eine Annäherung an Gespräche zwischen Türken und Kurden sind.

fathaland slim

Was wissen Sie denn, außer der Tatsache, daß sie in der EU als Terrororganisation eingestuft ist, sonst noch über die PKK?

Mass Effect

Interresiert sie das wirklich? Sind sie Insider und wissen alles aus erster Quelle?

das ding

einen Unterschied zwischen Kurden und der in der EU als Terrororganisation eingestuften PKK

Das ist - abgesehen von dem Verstaendnis was Kurden wollen, was die PKK (angeblich) will (zu letzteren weiss ich auch nicht viel) voellig unwichtig, ausser fuer Sie privant, denn Erdogan macht diesen Unterschied nicht und der macht nunmal die Musik. Er macht ueberhaupt keine Unterschied ausser was ihm Macht garantiert und was nicht. Fuer ihn sind Kurden entweder als Waehlermasse - die er zum kuschen bringen muss vorher, oder als Feinde seiner Diktutatur. Genau wie Putin betrachtet er alle Freiheitsbestrebungen, innen, aussen, also demokratischer Art, als Angriff auf seine Diktatur. Genau wie Putin hat er keine Hemmungen, Gewalt anzuwenden.

pxslo

Die absolute Mehrheit der Kurden sind islamisch und gegen die stalinistische PKK. Denn die verbietet jede Art von Religion, wie einst Stalin, Mao oder Nordkoreas Kim.

Feo

Auch ich bin der Meinung, dass eine Autonomie für die Kurden auch in der Türkei eingerichtet werden sollte. Schließlich gibt es eine kurdische Identität, die anzuerkennen ist!

gelassenbleiben

Wenn alle Seiten zu ernsthaften Friedensgesprächen bereit sind, sollten diese auch erfolgen und versucht werden zu einer Einigung zu kommen. Erstmal eigene Interessen erkennen, gewichten, gemeinsame Interessen und Unterschiede identifizieren und bei Unterschieden versuchen einen ehrlichen Ausgleich zu finden. Ein Versuch ist es wert und allemal besser für die Zivilbevölkerung miteinander zu reden und zu verhandeln, als sinnloser Krieg, Menschdnrechtsverletzungen und Terroranschläge. 

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inallerdemut

"Wenn alle Seiten zu ernsthaften Friedensgesprächen bereit sind" - das ist der Punkt den ich bei Erdogan bezweifle.

Nettie

„Wohin führen die Gespräche mit der PKK?“

Wahrscheinlich zu nichts Gutem. Denn diese Erklärung klingt durchaus plausibel:

„Welches Kalkül dahinter steckt, fragen sich fortan nicht nur Journalisten, sondern die meisten Menschen in der Türkei. Die häufigste Erklärung: Die Regierung um Erdogan arbeite an einer Verfassungsänderung. Damit Erdogan erneut kandidieren könne, bräuchte man die Stimmen der pro-kurdische DEM-Partei.“

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dap

Man sollte sich in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass Erdogan seinen allerersten Wahlsieg auch mit Hilfe der kurdischen Stimmen eingefahren hat. Die damalige demokratische kurdische Partei (also nicht die PKK) war gerade einmal wieder von den rechts-konservativen tuerkischen Regierungsparteien verboten worden. Da haben dann viele Kurden den damaligen Buergermeister von Istanbul und seine Oppositionspartei AKP gewählt, gewissermassen aus Protest. Erdogan hat dann ja auch als eine der ersten Aktionen nach dem Wahlsieg, viele der anti-kurdischen Gesetze aufgehoben (Sprachverbote, Parteiverbote, etc.). Die PKK wurde natuerlich auch dann weiterhin als Terrororganisation eingestuft. Im Laufe der Zeit hat sich dann Erdogans Politik gegenueber den Kurden geaendert, wohl um das Militaer zufrieden zu stellen (oder zu beschaeftigen). Jetzt braucht er die Kurden moeglicherweise tatsächlich wieder.

Mass Effect

Sie wissen aber schon das die PKK in der  EU als Terrororganisation eingestuft ist Das sind nicht die netten Pfadfinder von Nebenan

Bauhinia

Sicher hat die PKK Terrorakte begangen. Allerdings ist die Türkei auch keine Vorzeigedemokratie, noch nie gewesen und in den letzten Jahren weiter abgerutscht. Unter solchen Regimen ist es schwierig sich legal für Minderheitenrechte einzusetzen. Es gibt sicher mehr als ein Beispiel, dass es dann zur Herausbildung von Terrorgruppen kommt, die sich aber eher als Befreiungsbewegung sehen, sicher auch in großen Teilen der regional ansässigen Bevölkerung. 

pxslo

Die türken sind jedenfalls der Meinung, dass ihr Land eine Demokratie ist. Punkt! Alles andere ist völlig unwichtig. Wenn ich wissen will ob das Land xy eine Demokratie ist, Frage ich Bürger dieses Landes und keinen ausländischen Journalisten, der das Land nur aus dem Internet kennt.

falsa demonstratio

"Wenn ich wissen will ob das Land xy eine Demokratie ist, Frage ich Bürger dieses Landes"

Eine Umfrage in Nordkorea würde wahrscheinlich zur Zeit ergeben, dass die Bürger den Staat für eine demokratische Volksrepublik halten.

Bauhinia

„Die türken sind jedenfalls der Meinung, dass ihr Land eine Demokratie ist. Punkt! Alles andere ist völlig unwichtig.“

Nope, es ist nicht alles andere unwichtig. Die Türkei ist keine ordentliche Demokratie wie zB Deutschland, Spanien, Australien, Taiwan, Kanada.

Bauhinia

Wenn Sie Bürger der Volksrepublik China fragen, ob sie in einer Demokratie leben, würden die meisten mit ja antworten. Weil das Regime in China es seinen Bürgern so erzählt und vorgibt. 

Mass Effect

Stimmt.

TeddyWestside

Hat doch auch niemand behauptet. Die Frage ist, ob Erdogan sich selbst zum Kaiser krönen will und dafür Steigbügelhalter braucht....

 

Mass Effect

Ist er das denn nicht schon?

TeddyWestside

Im Moment muss er sich noch Wahlen stellen, soweit ich weiß

das ding

Kann man so zusammenfassen? 

Das Ermorden von Kurden auf Befehl Erdogans geht weiter. Nichts hat sich geaendert. Der Artikel beschreibt nur recht detailiert ein paar Wellchen auf der Oberflaeche des Geschehens. 

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Sisyphos 2.0

Sie meinen wohl: Das zerschlagen von Terrororganisationen auf Befehl Erdogans geht weiter.

inallerdemut

Das bombardieren von Dörfern, das Töten von einfachen Bewohnern auf fremdem Staatsgebiet ist für sie "Das zerschlagen von Terrororganisationen "? 

dap

Kurden waren seit Atatuerks Zeiten schon immer ein bieliebter Spielball der Maechtigen in Ankara. Im 1. Weltkrieg waren Kurden nuetliche Helfer bei den Zwangsdeportationenen (und der damit einhergehenden Vernichtung) der Armenier im Kriegsgebiet an der Russischen Grenze, bei den Kriegen gegen Griechenland und die alliierten Besatzungsarmeen nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches am Ende des ersten Weltkrieges waren die Kurden wieder gerne gesehene Mitstreiter, uebrigens gekoedert mit dem Versprechen eines eigenen Staates (oder zumindest einer autonomen Region mit Selbstverwaltung). Nach 1922/24 hat man alle Versprechen dann in Ankara aber ganz schnell vergessen. Und so geht es seitdem weiter ...

pxslo

Keine "Ermordung", sondern Bekämpfung der terroristischen PKK - absolut legitim 

Alter Brummbär

Die Kurden werden immer mit der PKK gleichgestellt, genau wie Palästinenser mit der Hamas, dem ist aber nicht so.

das ding

Ich sprach von Kurden, nicht von PKK. Erdogan macht da keinen Unterschied. Und was die PKK ist, weiss ich sogar garnicht richtig. Das sie als Terrororganisation eingestuft ist, sagt erstmal (!) garnichts aus, und vorallem ganz bestimmt nicht nur wegen der Einstufung und damit der Benutzung eines inflationaer gewordenen Begriffes. Ich schalte mein Gehirn selber ein. Oder halte mich raus. Das die Kurden mit ihren demokratischen Ideen (wegen dem natuerlich auch) ausgemerzt werden, von Erdogan, sollte inzwischen jedem bekannt sein. Selbst am Suedpol der Meinungsbildung.

Seebaer1

Es wäre ein Segen für alle Beteiligten, wenn dieser Konfliktherd endlich zur Ruhe käme. Und, wer weiß- vielleicht kann sich Trump das dann auch mit auf die Fahne schreiben...

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TeddyWestside

Stimmt. Es wäre sicher hilfreich, wenn Deutschland und der sog. Westen keine Waffen mehr an die Türkei verkaufen würde. Und an Ägypten. Dann wäre das Töten doch sicher bald beendet, oder?

 

Alter Brummbär

Dann kommen die Waffen woanders her.

pxslo

Die Waffen kommen zu fast 90%von der türkischen Rüstungsindustrie 

pxslo

Die Türkei produziert bereits über 80% ihrer Waffen selbst. Letztes Jahr hat man für mehr als 7 Mrd exportiert, mehr als die Hälfte ging nach Europa. Dieses Jahr will man im 2-stelligen Bereich Rüstungsgüter exportieren. Ein Waffenembargo bringt daher nichts, auch weil die Türkei bewusst auf Waffenimporte verzichtet.

TeddyWestside

Es war von mir nicht ganz ernst gemeint. Ich wollte nur auf die Rufe gegen die Waffenindustrie (vor allem wenn es um Ukraine geht) anspielen. 

Ja, ein Segen wäre weniger Gewalt auf der Erde natürlich. Aber wie Sie sagen: dann findet man halt andere Quellen oder baut sie selbst. In Sachen Drohnen hat sich die Türkei ja auch schon schnell einen Namen gemacht...

 

Tino Winkler

Bisher konnte sich Trump nur negatives auf seine Fahne schreiben, ob sich das ändern wird müßen wir abwarten.

Seebaer1

Die Waffenruhe in Gaza hat er schon mal auf der Habenseite...

tagonist

Es gibt keinen Frieden mit fetten egomanischen Autokraten welche Fanatismus und eine damit verbundene Religion aus der Vergangenheit heraus kramen, Jahrzehnte des Fortschritts umkehren nur um sich in jeder denkbaren Situation als "starker Mann" hervortuen wollen, egal in welche Richtung gerade gekuscht oder gebellt wird.

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inallerdemut

Ich halte das auch für zweifelhaft, dass Erdogan an einer friedlichen Koexistenz interessiert ist. Übrigens: mit wem auch immer.

pxslo

Unter Erdogan wurde der Terror erfolgreich bekämpft. Es fast keine Anschläge mehr von der PKK. Nicht weil die nicht wollen, sondern weil die nicht mehr können. Wo keine Terroristen, da auch keine Terroranschläge 

pxslo

Der jahrzehntelange Fortschritt kam vor allem unter Erdogan. So sehen es die Türken und deshalb hat Erdogan die Wahlen gewonnen. Eigentlich ganz einfach 

Nachfragerin

Das sehe ich genauso. Die PKK scheint mir ein nützlicher Vorwand zu sein, um gegen alle Kurden vorgehen zu können. 

pxslo

Also gegen "alle Kurden" ist die Türkei noch nie vorgegangen, wie auch? In der türkischen Armee sind Kurden, in den Medien und in allen türkischen Parteien. Mehrere Minister Erdogans sind sogar Kurden.

Montag

In all diesen Konflikten sind vor allem Schwache die Leidtragenden. Insbesondere diejenigen, die sich nicht wehren können, beispielsweise Kranke, Alte, kleine Kinder.

Ich verstehe nicht, warum wir es zulassen, dass Mächtige versuchen, ihre Machtansprüche durchsetzen ohne Rücksicht auf die Schwachen.

(Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: "Jeder Mensch hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person." https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-m… )

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Malefiz

Ja , alles was Sie schreiben gab es schon vor tausenden von Jahren. Darin hat sich die Menschheit bis heute nicht wirklich geändert wenn man es genau betrachtet!

Und Sie verstehen nicht warum wir es zu lassen, daß Mächtige versuchen............? Ist doch ganz einfach beantwortet mit der Macht, es war schon immer so daß der Stärkere die Macht hat, das liegt im Charakter des Menschen, das ist ein Naturgesetz, daß es schon seit der Entstehung der Menschheit gibt!

Menschenrechte?, die leider nicht immer beachtet werden!

Montag

.Wenn ein Vulkan ausbricht und Tod und Verderben bringt: das ist ein Naturgesetz. (Vulkanausbrüche lassen sich nicht verhindern.)

Wenn ein Mensch andere Menschen verletzt oder tötet: das ist kein Naturgesetz. (Das lässt sich verhindern. Er könnte es schlicht lassen.)

Malefiz

Der Mensch entstand aus der Natur! Und es war schon immer Naturgesetz, daß der Stärkere die Schwächeren unterjocht, verletzt oder getötet hat wenn er im Begriff war seine Macht zu verlieren. Ein Charakter von einem Menschen kann gut, aber auch schlecht sein, auch das ist Naturgesetz. Man könnte sicherlich viel schlechtes verhindern, aber nicht alles schlechte läßt sich verhindern. Einfach mal die Gesichte bis ins Jahr Null studieren und festellen was die Menscheit seither gelernt hat, nämlich nicht viel! Auch das ist Naturgesetz, denn der Mensch gehört zur Natur wie ein Vulkanausbruch, Hochwasser oder Klimawandel! Der ganze Planet mit allem was drauf ist oder lebt ist Naturgesetz! Und das Eine hängt vom Anderen ab!

TeddyWestside

"Darin hat sich die Menschheit bis heute nicht wirklich geändert "

So ist es. Die Zeiten ändern sich. Technologien entwickeln sich. Berge und Seen kommen und gehen. Aber der Mensch ändert sich nicht. 

 

Malefiz

Danke! Das ist halt einfach der Menschheit Geisel, einen schwachen Geist und krankhaften Charakter, aus dem sie einfach nichts lernt! Aber es gibt nicht nur schlechte Menschen!

dap

Ich verstehe nicht, warum wir es zulassen, dass Mächtige versuchen, ihre Machtansprüche durchsetzen ohne Rücksicht auf die Schwachen.

Also es ist doch so: In einer Demokratie haben die Wahlbuerger insofern Macht, als sie mitbestimmen koennen wer den Staat repraesentiert. Repraesentanten starker Staaten (= gross und mit viel Wirtschafts- oder Militaermacht ausgestattete Staaten) haben dann wiederum mehr Mach, als Repraesentanten schwacher Staaten (z.B. Bulgarien oder Portugal). Deutschalnd ist ein mittelstarker Staat. Deshalb haben deutsche Regierungen einen gewissen Spielraum auf Machtansprueche anderer Staaten Einfluss zu nehmen. Wie sie das tun, haengt halt davon ab, wen man gewaehlt hat. Aber generell, wuerde ich sagen, haben alle deutsche Regierungen seit dem 2. Weltkrieg versucht, Kriege zu verhindern oder die schlimmen Auswirkungen von Kriegen abzumildern. Mehr kann man schwerlich tun. Man muss halt dicke Bretter bohren und darf nicht nachlassen auf andere einzuwirken.

Miccha G.

Schauen Sie ganz einfach nach wer die Mächtigen hinter diesen Despoten sind. Aber nicht erschrecken!

Nachfragerin

Die Leidtragenden solcher asymmetrischen Konflikte sind immer die Zivilisten, die unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung bombardiert werden.

unbutu77

 Die Türkei sollte nach dem Osmanischen Reich ein Laizistischer Staat unter Kemal Atatürk werden. Heute  spielen seine Ideale keine Rolle mehr, die Türkei ist genau wie Europa und die USA zunehmend von Nationalistischen Religiösen beherrscht. Das hat zur Folge das Intoleranz und Antidemokratische Haltungen auf dem Vormarsch sind. Das Selbstbestimmungsrecht der Kurden, die  eine offene Demokratische Gesellschaft fordern und in ihren Autonomie Gebieten Leben, stellen für Autokraten eine Gefahr dar. Deshalb bekämpft Erdogan diese Autonomie wo er nur kann.

Europa mit seinen "Werten" hielt es nicht für erforderlich sich für die Menschenrechte in Nahost wirklich einzusetzen, wirtschaftliche Interessen und eigene Innenpolitische (Flüchtlingsdeal) Entscheidungen waren ihnen wichtiger. Dies Bankrot Erklärung der Demokraten haben nichts besser gemacht ganz im Gegenteil.

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dap

Das Selbstbestimmungsrecht der Kurden, die  eine offene Demokratische Gesellschaft fordern und in ihren Autonomie Gebieten Leben, stellen für Autokraten eine Gefahr dar. Deshalb bekämpft Erdogan diese Autonomie wo er nur kann.

Auch wenn ich Erdogan nicht fuer besonders demokratisch und friedvoll halte, so finde ich Ihre Sicht der Dinge doch etwas zu idealisiert. Ich glaube nicht, dass es was den Wunsch nach offener Demokratischer Gesellschaft grosse Unterschiede zwischen Tuerken und Kurden gibt. Es gibt nationalistische und religiose Fanatiker auf beiden Seiten. Die Kurden hatten halt einfach das "Pech", dass es ihnen nie gelungen ist von der Weltgemeinschaft (geschweige denn ihren Nachbarn) einen eigenen Staat zugestanden zu bekommen. Da sie dann ausserdem noch ueber mindestens 4 Staaten verteilt sind (Tuerkei, Syrien, Irak, Iran), waren sie schon immer der Spielball politischer Interessen sowohl der Nachbarstaaten, wie auch den USA, wie auch untereinander.

fathaland slim

Wie hätte sich „“ Europa mit seinen „Werten“ „“ denn Ihrer Ansicht nach im Nahen Osten verhalten sollen?

Realpolitik heißt für Sie Bankrotterklärung?

inallerdemut

Ausser einem Schreibfehler und dem Punkt, dass Europa von nationalistischen Religiösen beherrscht wird: sehr gut.

Tino Winkler

Die europäischen Werte (Demokratie, Rede- und Meinungsfreiheit, Wegfall von Grenzen, Gemeinschaftswährung, Freiheit in der Berufs- und Wohnortwahl, Gleichbehandlung von Männern, Frauen und Minderheiten) werden im nahen Osten, Russland, China, Kuba, Nordkorea, Venezuela, Iran, Afghanistan und einigen anderen Staaten als Übel angesehen.

nie wieder spd

Die Türkei ist unter Atatürk eine für die Bevölkerung gefährliche Diktatur gewesen. Mit zahllosen politisch Verfolgten, Eingesperrten und Ermordeten.

Einzig die Ansichten Atatürks zur Religion waren gut und richtig. 
Kann man bei Wikipedia nachlesen. Hier wiedergegeben wird es leider rot.
 

wenigfahrer

Ich weiß jetzt nicht was sich dabei für die Kurden ändern soll, sie sind doch gar nicht mehr auf Türkischen Gebiet.

Auszug:   " Kämpfer der PKK wurden dabei fast vollständig aus der Türkei zurückgedrängt und zogen sich in bestehende Gebiete in Nordost-Syrien und Nordirak zurück. "

" Das türkische Militär fliegt daraufhin massive Luftangriffe auf mutmaßliche Stellungen der PKK im Irak und in Syrien "

Also erst vor kurzem zwei Gebiete angegriffen die gar nicht zur Türkei gehören, in der Region scheint jeder machen zu können was er will.

Was würde sich denn für die Kurden ändern, können sie zurück in die Türkei?, oder wie darf man das verstehen.

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dap

Also erst vor kurzem zwei Gebiete angegriffen die gar nicht zur Türkei gehören, in der Region scheint jeder machen zu können was er will.

Die Argumentation des tuerkischen Militaers ist, dass von PKK-kontrollierten Gebieten in Syrien eine Bedrohung der Tuerkei (zB Terroranschaege) ausgeht. Das ist exakt die gleiche Begruendung (bezogen auf ihren Staat) mit der Israel Bombardierungen in Syrien durchfuehrt sowhl als auch die USA (da ist es allerdings keine Bedrohung der USA sondern "nur" eine Bedrohung ihrer 2000 in Syrien befindlichen Soldaten, die dort den Zugriff des Assad-Regimes auf die u.a. im Kurdengebiet ligenden Oelquellen unterbunden haben). Also alles ganz normal (* Ironie *)

pxslo

Die Kurden sind bereits in der Türkei. Im Irak sind PKK- Terroristen, jedenfalls das was von denen noch übrig ist. 

nie wieder spd

Millionen Kurden leben überall in der Türkei und haben und machen keinerlei Schwierigkeiten.

falsa demonstratio

"[ ..... ] was sich dabei für die Kurden ändern soll, sie sind doch gar nicht mehr auf Türkischen Gebiet."

Gem. Wikiperdia stellen die Kurden in der Türkei mit schätzungsweise 19 Prozent der Gesamtbevölkerung (ca. 15 Millionen) die größte ethnische Minderheit in der Türkei dar. Wie aktuell die Zahlen sind, vermag ich nicht zu beurteilen.

pxslo

Und in Syrien liegt der Bevölkerungsanteil der Kurden bei 7%. Momentan hat die kurdisch-marxistische YPG (von den USA unterstützt) aber 30% Syriens unter ihrer Kontrolle. Laut Amnesty auch durch ethnische Säuberungen 

falsa demonstratio

"Und in Syrien liegt der Bevölkerungsanteil der Kurden bei 7%. Momentan hat die kurdisch-marxistische YPG (von den USA unterstützt) aber 30% Syriens unter ihrer Kontrolle. Laut Amnesty auch durch ethnische Säuberungen."

Ich bin überzeugt, dass Sie das besser wissen als ich.

Den Bezug Ihres Postimgs auf das meinige kann ich allerdings nicht erkennen.

Man muss sich übrigens nicht unbedingt an ein anderes Posting anhängen, wenn man glaubt, etwas sagen zu müssen. Man kann auch unabhängig von jedem Posting einen Beitrag schreiben. 

werner1955

neuen Friedensprozess.

Den wird es mit der aktuellen Regierung und Erdowan nicht geben. 
Die religiösen Einstellungen und vorbehalte der Mehrheit der türkischen Bürger und die jahrelange Politik Erdowan gegen die Freiheitsrechtrechte der Kurden werden das nicht zulassen. 

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pxslo

Kurden haben in der Türkei die gleichen Rechte wie jeder türkische Staatsbürger. In Erdogans Partei sind 30% Kurden, im Parlament zumindest. In welchem europäischen Land sind Minderheiten so in der Politik vertreten? Ich kenne kein einziges Land.

Was ist Recht

Die Kurden sind türkische Staatsbürger, dadurch haben sie die gleichen Rechte wie jeder Türke hat.Sie haben ihre TV Sender ,man kann in den Universitäten Kurdischen Kultur und Sprache studieren.Und in Deutschland wir deutsch gesprochen.

falsa demonstratio

"Die Kurden sind türkische Staatsbürger, dadurch haben sie die gleichen Rechte wie jeder Türke hat.Sie haben ihre TV Sender ,man kann in den Universitäten Kurdischen Kultur und Sprache studieren."

Darf man das Volk in der Türkei wieder "Kurden" nennen oder muss man sie weiterhin als "Bergtürken" bezeichnen?

Klärungsbedarf

Sie meinen, dass die Kuurden im Irak türkische Staatsbürger sind ? Ich glaube, Sie haben die Gesamtproblematik noch nicht so ganz erfasst. Vielleicht würde ein einfacher Wikipedia-Einstieg helfen.

Malefiz

Ist wohl ein Schreibfehler? Erdowan = Erdogan?

Obwohl, Erdowahn würde sich nicht schlecht anhören!

WirSindLegion

Ich finde, die haben genauso wie die Palästinenser einen eigenen Staat verdient. Wobei die Türkei noch viel mehr Fläche dafür hätte als Israel / West-Jordan.  Aber so sind Menschen und deren "Lenker" eben - verfeindet ist man schnell  und dauerhaft - selbst wenn man sich seit Generationen gar nicht an die Ursachen vor vielen Jahren erinnern kann.  Warum machen die jüngeren Generationen nicht einfach mal Tabula Rasa?