Ihre Meinung zu Obdachlosigkeit: Überwintern im Container - statt auf der Straße
Eiskalte Wintertage und -nächte können für Obdachlose lebensbedrohlich sein. Und die Zahl der Menschen auf der Straße wächst. In Münster soll ein Containerdorf die Not lindern. Von P. Wundersee und P. Brönstrup.
Das Phänomen der Obdachlosigkeit ist ein beschämender Fleck für eine moderne Gesellschaft. Es sollten viel mehr Anstrengungen unternommen werde, die Wurzeln dieses Problems zu bekämpfen.
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Die von Ihnen erwähnten Wurzeln des Problems liegen ja nicht darin, dass diesen Menschen behördlicherseits die Finanzierung einer Unterkunft und des notwendigen Lebensunterhaltes verweigert wird. Darauf besteht schließlich in ganz D ein Rechtsanspruch. Insofern weiß ich nicht, wieso sich die Gesellschaft für die hier beschriebene Situation schämen muss.
Das Problem liegt m.E. darin, dass die obdachlosen Menschen oft einst in eine schwierige Lebenssituation geraten sind und dann auch noch - nachvollziehbarerweise - seelische Probleme dazugekommen sind, die dazu führen, dass ein Obdachloser oft gar nicht die Energie aufbringen kann, diesen Rechtsanspruch einzufordern, obgleich sich Sozialarbeiter da sehr bemühen (ich weiß das, weil ich mit mir bekannten Sozialarbeitern darüber sprach).
Wie man das Problem letztendlich lösen soll, weiß ich natürlich auch nicht, aber die Idee mit den Containern scheint mir auf alle Fälle ein guter erster guter Schritt zu sein.
Das ist eine realistische und verwertbare Beschreibung.
Was noch zu bemerken wäre, dass es eine kleine Minderheit gibt die sich trotz aller möglichen Hilfen bewusst verweigert. Man sollt das mit Respekt akzeptieren.
Da gebe ich ihnen auch recht. Wer happy ist als "Stadtindiander" etc kann das auch sein. Es gibt aber evtl . unter dieser Gruppe auch Menschen, die Therapien abgebrochen haben oder aus Angst und Scham nie eine begonnen haben.
"Stadtindianer" - und das aus Ihrem Munde. Indianer ist ein Begriff der Kolonisten, ist erniedrigend für die Indigenen. die Siedler nahmen den Indigenen das Land und nannten die Menschen dort Indianer, weil sie dachten sie wären in Indien. Und der Begriff "Stadtindianer" ist gleich noch viel schlimmer, verniedlichend, verharmlosend. Und wenn der Begriff anderweitig unrechtmäßig verwendet wird, sollte man ihn nicht zu eigen machen. Oder wollen wir wieder N...küsse essen oder Z...schnitzel?
„Indianer ist ein Begriff der Kolonisten, ist erniedrigend für die Indigenen…“
… usw., blah, blah, blah: Langsam finde ich diese hochgradig alberne Form der political correctness nicht nur nervig und ärgerlich, sondern irgendwie zum k…
Da stimme ich ihnen absolut zu. Es geht mir absolut auf den Keks mir diese Reden der Oberschlauen anhören zu müssen
"Stadtindianer" kennzeichnet als Selbst- und als Fremdbezeichnung den verdienten Stolz darauf sich durchschlagen zu koennen und zu muessen. Er wuerdigt die american natives. Wollen Sie diesen Stolz und diese Ehre mit ihrer Erbsenzaeahlerei in den Staub treten?
Dumm stellen ist in. Trotzdem kann jeder nachlesen, was es mit den Begriff Stadtindianer auf sich hat, ohne blaubraune Lächerlichkeiten. Ein Klick https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtindianer
und Ihr Framing bricht zusammen.
Danke für Ihre Klarstellung, die Mitforistin @kritikunerwünscht fiel mir bisher auch nie durch Verteidigung von korrekten Sprachgebrauch auf.
Verunglimpfen will ich sicherlich niemanden. Ich habe schon Bücher aus der Bibliothek entwendet, um das Kinderlied von den zehn N... aus den Verkehr zu ziehen (Ich weiß, dass ist auch nicht richtig).
Der Begriff Indigen könnte allerdings evtl. durch Nativ Nations ersetzt wwrden, da dies der Wunsch der Betroffenen ist, da in " Indigen" im Grunde immer noch das koloniale Missverständnis "Genus Indus " steckt.
Den ironischen Ausdruck Stadtindianer benutzen aber meines Wissens zumindest einige Berliner Hippies für sich selbst, die sich auch gerne mit Federn schmücken etc (Man denke an Wolfgang Neus, der sich selbst als zahnlose Squah titulierte...der war nicht obdachlos...ich weiß). Das soll nicht herablassend klingen, ich habe mit den Menschen geredet, manche sind sehr gebildet , haben aber eben ihren eigenen Weg zu leben und das ist ok. Das ist, was ich auch im Grunde ausdrücken wollte.
Schlagen sie gerne einen anderen Begriff vor.
Den ironischen Ausdruck Stadtindianer benutzen aber meines Wissens zumindest einige Berliner Hippies für sich selbst, die sich auch gerne mit Federn schmücken
Sie unterschaetzen - es erstaunt mich - die ethisch moralische "Kampfkraft" des Archetypus Hippie. Natuerlich gibt es in der realen Erscheindungsform dann solche und solche und ganz besonders solche und andere.
"Was noch zu bemerken wäre, dass es eine kleine Minderheit gibt die sich trotz aller möglichen Hilfen bewusst verweigert. Man sollt das mit Respekt akzeptieren."
Einige wenige sind psychisch schwer krank. Wir hatten eine obdachlose Patienten, die in der Notaufnahme schon seit Jahren bekannt war. Sie kam in größeren Abständen mit der Überzeugung, eine Meningitis zu haben. Man hat dann Blut abgenommen und versucht sie zu beruhigen. Ein EEG war nicht durchführbar, weil sie eine wirklich eklige Filzmatte, in der allerhand Grünzeug und Dreck ein Eigenleben führten, auf dem Kopf trug. Sie hat aber niemandem erlaubt, ihren Kopf von Filz und Dreck zu befreien, um dem natürlichen Haarwuchs ein Chance zu geben. Wenn sie überzeugt war, geheilt zu sein, ging sie wieder und niemand konnte sie aufhalten.
Ich gebe ihnen bzgl der Angebote staatlicherseits durchaus recht, aber es nutzt ja nichts, wenn wir immer wieder erleben, dass diese Angebote nicht greifen.
Eine moderne Gesellschaft, die selbstfahrende Autos bauen kann, sollte aber doch auch in der Lage sein dieses soziale Phänomen in den Griff zu bekommen. einfach ist das keineswegs.
Da sagen Sie gewiss etwas Wahres: Vielleicht sollte man mehr Sozialarbeiter für dies Menschen finanzieren. Das würde mir einleuchten. Das Geld dafür muss einfach da sein.
Es gibt zuviele Wurzeln, alleine Obdachlosigkeit durch schwere Schicksalsschläge und dadurch resultierend Alkohol.- und Drogenprobleme.
Die Menschen geben sich selbst auf und wollen keine Hilfe.
....sicher , eine traurige Wahrheit. Es ist aber auch ein Sympthom z.B. einer Depression wenn Lediende bis hin zur Aggressivität Hilfe ablehnen, d.h. aber nicht, dass sie sich diese paradoxerweise sehnlich wünschen. Ähnlich dem Kind, dass ein Nagel im Fuß hat und niemand daran soll, weil es im ersten Moment noch mehr schmerzt.
Ich will nicht pathetisch werden, nur eben meinen Punkt etwas klarer machen, der lautet Obdachlosigkeit ist ein komplexes soziales Phänomen, der den modernen Staat fordert und herausfordert.
sollte man vielleicht nicht verallgemeinern. Es mag viele solcher Fälle geben. Aber es gibt auch viele Fälle, wo Menschen unverschuldet - Scheidung, Krankheit, Tod von Angehörigen - in diese Lage geraten sind. Diese Menschen brauchen Hilfe. Wer die Hilfe nicht möchte, OK, der muss dann damit klarkommen. Die anderen, denen geholfen werden kann, muss geholfen werden. Anderen, die sonst keine HIlfe erwarten können, werden vom Staat, von den Kommunen auch geholfen. Weshalb den Obdachlosen nicht?!
Das Fehlen von Wurzeln aus der Kindheit (Bezug zum Thema gestern) hat eine Suchterkrankte als Begründung dafür genannt, dass sie den Drogenkonsum braucht bzw. rückfällig geworden ist. Hilfe ist aber trotzdem wichtig. Nur sollte man die eigene Erwartungshaltung an Betroffene m.E. auf den Prüfstand stellen und nicht die eigenen Maßstäbe ansetzen.
https://www.ardmediathek.de/video/7-tage/7-tage-drogenhilfe/ard/NWMxMjh…
Die Menschen geben sich selbst auf und wollen keine Hilfe.
Das ist kein Grund denen - sinnbildlich oder auch wortwoertlich - keine Nahrung vor die Fuesse zu legen.
Dazu, was Hilfe ist, koennen fast alle selbst entscheiden; es funktioniert schon instinktiv bei jedem Menschen nach dem Prinzip: Ein Schritt nach dem anderen.
Herzlichen Dank!