Ein Kassenzettel liegt neben verschiedenen Lebensmitteln.

Ihre Meinung zu Wie hat sich die Kaufkraft im Laufe der Zeit verändert?

Auch wenn die Inflation viele Menschen belastet: Die Kaufkraft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten positiv entwickelt. Auch in diesem Jahr dürfte es damit bergauf gehen. Von Anne-Catherine Beck.

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207 Kommentare

Kommentare

Blendwerk_Toleranz

Zitat: "Heute kann man sich einen Flachbild-Fernseher mit Internetverbindung und hochauflösendem Bildschirm im Schnitt bereits nach 24 Arbeitsstunden leisten. Ähnlich sieht es auch bei anderen technischen Geräten, Haushaltsgeräten, Bekleidung oder Lebensmitteln aus"

.

Ja, nennt sich Fortschritt, infolge des neoliberalen, kapitalistischen Wirtschaftsmodell, welches alleine dafür verantwortlich Wohlstand zu schaffen, so sehr die Sozialisten auch versuchen, die Wertschöpfung massiv zu besteuern und Wohlstand an diejenigen umzuverteilen, die nichts dazu beitragen.

Tinkotis

Ist ja schön, wenn objektive Analysen ein eher positives Bild einer Situation präsentieren.

Hilft mir aber auch nicht, wenn ich mein heutiges subjektives Ausgabenverhalten mit dem von vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren vergleiche und feststelle, dass praktisch alles für Fixkosten und täglichen Bedarf draufgeht und selbst neue Kleidung nur noch im Notfall drin ist. Der größte Luxus ist Netflix, und auch da kann ich mir kein Dauer-Abo leisten sondern nur gelegentlich die Nutzung per PrePaid-Gutschein.

Bestimmt werden einige Leute jetzt sagen "selbst schuld" und hätten damit in meinem Fall vielleicht sogar recht.

Ob das aber auch für die Millionen Menschen zutrifft, die in Deutschland als arm oder armutsgefährdet gelten wage ich zu bezweifeln.

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IlPadrino

Wenn die Reichen nur noch ein bisschen reicher werden sickert bestimmt auch ganz bald was von dem Reichtum zu Ihnen durch!

"kann spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten"

De Paelzer

Das Geld wurde nicht weniger, eher mehr. Die Ansprüche wurden mehr. Ich habe kein Netflix. Ich schaue nur freie Fernsehsender. Hatte das auch nie. 

Es sind Dinge die man nicht braucht. Amazon lehne ich sowieso ab. Man muss nicht alles haben was es gibt. 

Statt Netflix und solche Dingen habe ich eine Wärmepumpe und ein E-Auto. Was ich früher gelernt haben ist P-prakmatisch zu denken. 

Klaartext

Netflix kostet auch soviel wie Wärmepumpe und E Auto ?

Tinkotis

Ich möchte mich hiermit in aller Form demütigst dafür entschuldigen, dass ich gelegentlich Netflix nutze. Aber kein Auto habe, kein Haus, nicht in Urlaub fliege aber ein staatlich subventioniertes Deutschlandticket habe.

Und das ich nicht einfach Kuchen esse.

Kaneel

Kleine Freuden des Lebens = Luxus = m.M.n. eine etwas pauschalisierte Wertung

Sie fahren ein Auto. M.W. gönnt sich @Tinkotis einen solchen "Luxus" nicht.

M.W. lebt dieser eher sehr bescheiden. Wenn zu seinem Hobby und seiner Freude nun aber das Schauen von Filmen gehört, die er eher oder ausschließlich auf Netflix findet, und nicht bei den ÖRR oder Privaten, warum sollte er sich diesen "Luxus" nicht gelegentlich leisten können? Das Angebot an Filmen auf "freien" Kanälen fällt m.E. tatsächlich eher bescheiden aus.

Ich selbst habe noch nie Netflix genutzt, finde auf den ÖRR Kanäle aber eher selten für mich interessante Filme und Serien, im Gegensatz zu Dokus und Reportagen. Es gibt viel zu wenig OmU, bei Arte häufig nur für das französische Publikum, während mir eine Synchronfassung "aufgedrängt" wird.

Zufriedener Optimist

Wie ist in D Armut definiert? Da fängt es schon an… und der angeblich böse Euro mit Inflation sorgt für Export - wie ginge es unserer Wirtschaft (Arbeitsplätze) mit der DM ohne EU? Am Meisten erstaunt mich, dass die die wirklich wenig haben den Sprüchen der  wirklich Neoliberalen (AFD!) auf den Leim gehen - wie in den USA Trump, macht Gesetze für Superreiche und dank Fakenews wählen ihn Arme als Gegner eines „bösen Establishment“ - der Milliardär Musk ist ja so ein Lieber gerade als Arbeitgeber- siehe X…

Wenn Dummheit weh täte…

Nettie

„War früher wirklich alles günstiger?“

Es sollte in einem richtig aufgestellten Wirtschaftssystem (und damit auch Finanzsystem) nicht darum gehen, dass „alles“, sondern nur darum, dass das zu seiner Aufrechterhaltung unbedingt Nötige (also das dem Allgemeinwohl dienende) ‚günstig‘ ist. Und um das zu ermöglichen, bedarf es tatsächlich  demokratisch - also transparent ermittelter - ‚Bewertungsmaßstäbe‘ für alle darin gehandelten Güter.

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Nettie

Korrektur (fett):

… bedarf es tatsächlich  demokratischer - also transparent ermittelter - ‚Bewertungsmaßstäbe‘ für alle darin gehandelten Güter

silgrueblerxyz

//Und um das zu ermöglichen, bedarf es tatsächlich  demokratisch - also transparent ermittelter - ‚Bewertungsmaßstäbe‘ für alle darin gehandelten Güter.//

Die Bewertungsmaßstäbe entwickeln sich bei uns nicht demokratisch sondern nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft. Ich erkenne auch keine politischen Pläne, eine Institution mit Durchgriffsrechten zu schaffen, die transparent ermittelte Bewertungsmaßstäbe für Güter ermöglicht.

De Paelzer

Ganz so ist es nicht. Lebensmittel sind geringer besteuert. Soeas könnte man auch erweitern, auf Babybedarf und was man wirklich zum Leben braucht. Flugbenzin wäre es zum Beisspiel nicht

Nettie

„Die Bewertungsmaßstäbe entwickeln sich bei uns nicht demokratisch sondern nach den Gesetzen der freien Marktwirtschaft.“

Exakt. Und deren Gesetze sind mangels uneingeschränkter(!) Transparenz nicht wirklich demokratiekompatibel.

Montag

Die "gefühlte Inflation" ist höher als die "offizielle".

Unter anderem deshalb, weil die zur Beobachtung herangezogenen Warenkörbe unterschiedlich sind.

Alle kaufen ständig Lebensmittel  - und die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen.

Heißt: um die "gefühlte Inflation" zu senken, müssen vor allem die Lebensmittelpreise niedriger werden. Dazu könnte beitragen, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel unter die Lupe zu nehmen und sinnvoll zu vereinheitlichen. (Ich habe z.B. nie verstanden, warum die Mehrwertsteuer für Backwaren unterschiedlich ist. Je nachdem, ob ich die Ware vor Ort verzehre oder mitnehme.)

https://vorwaerts.de/meinung/inflation-was-jetzt-gegen-die-hohen-lebens…

https://www.baeckerhandwerk.de/aktuelles/blog-beitrag/rueckkehr-zu-19-m…;

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Kritikunerwünscht

Ja, man sollte dabei nicht vergessen, wie die Inflation gemessen wird. "Die Inflationsrate wird auf Basis des Verbraucherpreisindizes ermittelt. Der Verbraucherpreisindex gibt die durchschnittlichen Preise der Waren und Dienstleistungen an, die die privaten H aushalte für Konsumzwecke bezahlen würden. Der Verbraucherpreisindex (VPI) stützt sich auf einen repräsentativen Warenkorb, für dessen Zusammenstellung das Statistische Bundesamt zuständig ist." (BWL-Lexikon) Dabei wird der Warenkorb auf der Grundlage des Durchschnittseinkommens genommen. Für Geringverdiener und Rentner ist der Warenkorb jedoch  völlig anders, durchschnittlich höhere Aufwendungen für Wohnen und Lebensmittel. Somit ist die Inflation für Rentner und Geringverdiener auch sehr viel höher als die Zahlen der Statistik. Im Durchschnitt waren die 4 Herdplatten 50°C warm. Trotzdem habe ich mir die Hand verbrannt, weil nur eine angeschaltet war...

vaihingerxx

 nochmals auf den Teilaspekt Wohnraum zu kommen, wo Mieten unerschwinglich werden - wie behauptet !

1950 => 15 qm /Person

1950 => 22 qm

1967 => 35 qm

2019 => 47qm

klar liegt es auch an den Singlehaushalten, aber wie sieht es mit Wohngemeinschaften aus, besteht Druck diese Sparmodel in Erwägung zu ziehen?

 der Wohnraum muß auch geheizt werden

ob jeder früher ein Bad hatte ? und das Klo im Treppenhaus war

und Zimmertemperatur in meiner Jugend waren 18°, heute wohl er bei 23° und dass ein Schlafzimmer geheizt wurde, doch eher die Ausnahme

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Montag

Vielen Dank für die Details.

1950 war man noch im Wiederaufbau. 

Die Babyboomer wurden in den 1950ern und in der Zeit vor 1967 (Pillenknick) geboren.

In Einfamilienhäusern und in vielen 3-Zimmerwohnungen haben 1967 Familien mit Kindern gelebt.
Diese Kinder haben irgendwann ihr Elternhaus verlassen. (Viele sind inzwischen selbt Großeltern.)
Die Eltern sind in dem Einfamilienhaus / der 3-Zimmerwohnung wohnen geblieben.
Die meisten Menschen der damaligen Elterngeneration (die noch leben) sind jetzt Witwe oder Witwer.

Wir haben nicht zu wenig Wohnraum. 
Wir nutzen ihn völlig anders als 1967.
Vielleicht fehlen Vorbilder für die Umnutzung älterer Einfamilienhäuser (z.B. für Wohngemeinschaften.)

Oder vielleicht sollte man das Modell der "Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung" wieder stärker propagieren.
(Eine Idee dieses Modells war, dass Familien betagte Verwandte zu sich holen können. Wobei die Älteren und die junge Familie  abgetrennte Wohnungen haben.)

vaihingerxx

es fragt sich ob das "zeitgemäß" ist

wollen die Menschen heutzutage mit der Oma zusammenleben ?

das Bewusstsein muß sich ändern - oder auch nicht !!

fathaland slim

Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen war, aber meine Oma lebte bei uns, bis sie starb. Und als meine Mutter immer alterskränker wurde, bin ich zu ihr gezogen.

CommanderData

Ich hoffe, Ihre Aufzählungen sollen nicht so verstanden werden, dass man zu diesen "60er-Jahre Maßstäben" zurückgeht. 
Als Vergleich ja, aber als Standard für 2025 eher nicht. 

Was man jedoch aus der Vergangenheit mitnehmen könnte wäre: Nachhaltigkeit und Qualität. Wenn beides stimmt, sind viele Menschen mittlerweile auch wieder bereit mehr zu bezahlen. 

Es sei denn, man schreibt z.B. "Bio" drauf und bekommt als Verbraucher dann doch wieder nur "konventionell". 

Diese möglichen Auswüchse des Raubtierkapitalimusses müssten unterbunden werden. Sonst fühlt sich der Verbraucher am Ende wieder nur vera...... und wird sauer. 

vaihingerxx

Ich hoffe, Ihre Aufzählungen sollen nicht so verstanden werden, dass man zu diesen "60er-Jahre Maßstäben" zurückgeht. 

 

Gott bewahre !!

wollte nur Bemerken, dass früher  andere Zeiten herrschten und es ging auch !

Kritikunerwünscht

Hat nun allein der MIeter schuld? Oder ist es nicht auch so, dass nur große Wohnungen gebaut werden. Wenn ich eine Etage in einem Neubau habe und diese ist 120m² dann ist es für den Bauherrn billiger, daraus eine 120m² Wohnung zu machen, als zwei 60 m² Wohnungen mit 2 Bädern, 2 Nassstrecken für die Küchen, 2 Eingangstüren usw. usw. Dieses "der böse Bürger ist schuld, weil er große Wohnungen hat, ist sehr einfach und billig. An großen Wohnungen macht man mehr Gewinn als an vielen kleinen. Viele Bürger würden liebend gern aus ihrer 120 oder 100m² ausziehen, um in eine 60 - 70m² Wohnung zu ziehen. Leider gibt es aber keine und wenn, dann ist diese viel teurer als die große Wohnung. Dieses "böse-Mieter-Bashing" ist wirklich übel.

Kritikunerwünscht

Nur ergänzend: Als Vermieter läßt sich natürlich aus zwei 60m² Wohnungen mehr Mieter herausholen als aus einer 120m² Wohnung. Mein Beispiel bezog sich auf die reinen Baukosten.

silgrueblerxyz

//nochmals auf den Teilaspekt Wohnraum zu kommen, wo Mieten unerschwinglich werden - wie behauptet//

Berechnungen besagen, dass Mieter zunehmend einen höheren Anteil ihres Einkommens für ihren Wohnraum ausgeben müssen. Und diese Aussage halte ich für richtig. Das liegt auch daran, dass der technische Fortschritt im Wohnungsbau m.E. nicht die Größenordnung Produktivitätssteigerung verwirklichen konnte wie z.B. die Fernsehtechnik. Zudem wird ein Teil der möglichen Rationalisierungsersparnis auch durch Anspruchserhöhung bei Raumangebot,Umweltauflagen und jüngst Baustoffverteuerung wegen teurer Energie aufgezehrt.

Mauersegler

Gleichzeitig erspart der höhere Qualitätsstandard im Bau ungeheuer viele Energiekosten. 

De Paelzer

Sie hatten aber Luxus. Kinderzimmer war bei uns nicht geheizt. Ein Herd in der Küche und an besonderen Tagen wurde ein Ofen iWohnzimmer angemacht. das war es . Dafür oft kein Wasse, weil die Leitung eingefroren war und Blumen im Zimmer, Eisblumen am Fenster. Eine Bettflasche war schon super.

Tinkotis

Klingt jetzt ein bisschen so, als wollten Sie vorschlagen, dass die Mehrheit der Leute wieder wie in Zille sein Milljöh leben sollen...

fathaland slim

Eher in der Welt, die Norman Rockwell gemalt hat. Zille wäre nicht sozialromantisch-kitschig genug.

proehi

Tolles Beispiel.

Das Mehr an Wohnraum wurde durch steigende Produktivität möglich …. Und der Verstand sagt uns, dass der Mehrbedarf an Platz bei steigender Bevölkerung nicht grenzenlos möglich ist.

Coachcoach

Die Berechnung ist Unsinn.

Klar sind Fernseher relativ billiger als 1960! 

Die Realität sieht aber bei ca. 50% anders aus: Miete, LM, Energie fressen das Einkommen ratzfatz weg. Kinder sind immer noch Armutsrisiko.

Eine lebensferne Berechnung für Wohlhabende und Reiche.

Die Lebenswirklichkeit wird ignoriert.

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IlPadrino

Das Ausgabenverhalten ist heute ein anderes:

Wieviele Menschen hatten denn 1960 ein Smartphone? Wie oft sind Sie damals in Urlaub geflogen? 

Oder um den Kommentar von @vaihingerxx aufzugreifen: Wie groß war die individuell genutzte Wohnfläche?

vaihingerxx

Kinder sind immer noch Armutsrisiko.

 

brauchts 5 Kinder ?

brauchts für jedes Kind ein eigenes Zimmer ?

gabs früher Kindergeld - wieviel und vor allem auch schon fürs 1te ?

übrigens das waren Fragen und keine Aussagen was gut / schlecht / erstrebenswert sein muß

kann es nicht auch sein dass die Ansprüche gestiegen sind, oder gelten Ansprüche als Selbstverständlichkeiten ?

 

>>Klar sind Fernseher relativ billiger als 1960! <<

es gibt Statistiken da kann jeder Nachlesen, für was man wie lange arbeiten mußte

melancholeriker

 

"...kann es nicht auch sein dass die Ansprüche gestiegen sind, oder gelten Ansprüche als Selbstverständlichkeiten ?"

Ganz sicher sogar. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der völlig selbstverständlich eine inflationsfreie Steigerung des Wohlstands für jedes Jahr beansprucht wurde und daß dann bei Nichteintreten ohne mit der geschichtlich beschwerten Wimper zu zucken rechtsextrem gewählt wird, als wäre es das Allernormalste. 

 

Tinkotis

"brauchts 5 Kinder ?"

Wie funktioniert noch gleich unser Rentensystem...?

Klaartext

Wenn die 5 Kinder BG beziehen, funktioniert es nicht.

Blendwerk_Toleranz

ZItat: "Dennoch sei das Gefühl, dass Vieles früher günstiger gewesen sei, durchaus berechtigt, erklärt Schröder. Denn oftmals weiche die persönliche Inflation stark von der allgemeinen Inflation ab."

.

"Gefühlte" Inflation ... die nächste Nebelkerze, mit welcher man die Bürger desinformieren möchte.

Als ob man die Inflation - i.e. Geldmengenaufblähung - nicht objetiv quantifizieren könne.

Newsflash!

Die EZB hat seit 2015 die Geldmenge M3 um schlappe 45 % oder 5.000 Mrd. EUR - hauptsächlich zur Finanzierung der Schulden maroden Staaten und Banken in Südeuropa gedruckt.

Hier ist die "Inflation" nicht "gefühlt", sondenr in echt!

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fathaland slim

Ach, Goldieblitz, bleiben Sie doch bitte beim Thema.

Vector-cal.45

Auch wenn es unbequeme Wahrheiten sind, gehört es dennoch zum Thema dazu.

fathaland slim

Mit dem Begriff „Wahrheit“ sollte man vorsichtig umgehen. Wenn man ideologiegetriebene Meinungsäußerungen mit ihm belegt, entwertet man ihn. Auch und gerade, wenn sie der eigenen Meinung entsprechen.

IlPadrino

Ich halte nicht viel von Hans Werner Sinn, aber in diesem Punkt hat er recht:

Die Geldmengenvermehrung ist hauptsächlich in Anlagen geflossen (weil Reiche Menschen eben zusätzliches Einkommen nicht verkonsumieren sondern investieren). HWS nannte das ,,Liquiditätsfalle". Das angelegte Geld hat erstmal keinen Einfluss auf die gefühlte Inflation.... der wird erst wirksam wenn die Investoren gezwungen sind Anlagen zu liquidieren und für Konsumgüter auszugeben. Vorher treibt das zusätzliche Geld nur die Aktienkurs und Immobilienpreise von Rekord zu Rekord.

fathaland slim

Ja, selbst Herr Sinn hat manchmal Recht.

Mendeleev

1960 war das Fernsehen noch eine relativ junge Technologie.

Andererseits spielte das Fernsehen eine viel größere Rolle in den Haushalten als heute. 

Jetzt zu sagen, dass der technische Fortschritt die technischen Gerätschaften verbilligt hätte, ist problematisch, wenn die Bedeutung der Gegenstände so einen Wandel ergeben hat. Handy, PC, Rasierapparat waren anfangs immer sehr exklusiv und teuer - aber auch kaum nachgefragt. 

Wer interessiert sich heute noch dafür was früher eine Badekappe gekostet hat ? 


Besser wäre es, Waren zu vergleichen die früher genauso wie heute nachgefragt werden: das Brötchen zB


1970 kostete es 5 Pfennige. Heute 45 Cent (also das 18-fache)

1970 kostete 0,5 Liter Bier in der Kneipe 90 Pfennige, heute 5 Euro (also das 11-fache)

Im selben Zeitpunkt stieg das Durchschnittseinkommen nur um das 7-fache (Quelle: Wiki, Statista)

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Kaneel

Brötchen und Bier sind ganz bestimmt teurer geworden. Aber wie sieht es mit den Preisen für eine Flasche Wein aus? Haben Sie dazu Daten? Ist Milch wirklich teuer oder wurden nicht die Preise durch das Aufkommen von Diskountern in den 1970ern (?) schon mal erheblich gedrückt?

Beim Telefonieren gab es früher keine Flatrate. Insbesondere Ferngespräche und Auslandsgespräche waren kostspielig. Auch in Telefonzellen rauschten die Münzen auch bei kurzen Anrufen nur so durch. Hohe Preissteigerungen gibt es zudem bei Konzerten, weil Musiker/-innen durch Tonträger leider kaum noch Einnnahmen erzielen können. 

1970JohnDoe

Ein sehr schöner und absolut richtiger Beitrag. Sollten sich mal die zu Herzen nehmen, die meinen, Jedermann, ob gewollt oder nicht, ihre Meinung aufzwängen wollen, die heutigen Zeiten sind rosarot. 

fathaland slim

Warum haben Sie eigentlich solch eine Angst, daß jemand Ihnen seine Meinung aufzwängen möchte? Und wie sollte das funktionieren?

Kaneel

Gestern hat mir ein User unterstellt ich akzeptierte keine andere Meinungen. Was nicht stimmt. Aber nicht zu widersprechen gehört nicht zu meinen Stärken und interessanterweise haben solche User ja auch kein Problem damit anderen Usern Ihre Meinung kundzutun. Wenn man hier schreibt sollte man grundsätzlich Widerspruch aushalten können.

vaihingerxx

1970 kostete es 5 Pfennige. Heute 45 Cent (also das 18-fache)

 

stimmt

und was kostete das beim Lidl oder Aldi

meines Wissens 14 Cent

und ne Brezel 29 Cent zu 1,10 Euro beim Bäcker

 

wie gesagt, man kann ja googeln wie lange man für ein bestimmtes Produkt arbeiten mußte, 1960 und heute 

 

Horizont

Sehen Sie es positiv, damals mussten Sie auf viel mehr Brötchen verzichten, wenn Sie sich einen Fernseher gekauft haben, als heute.

silgrueblerxyz

//1970 kostete 0,5 Liter Bier in der Kneipe 90 Pfennige, heute 5 Euro (also das 11-fache)//

Die Preise des letzten Oktoberfestes lagen m.E. Höher.

De Paelzer

Die Badekappe hatte bei uns auch niemand interessiert. Es gab im weiten Umkreis kein Schwimmbad und am Weiher hat es niemand interessiert. Hauptsache eine Hose an.

Da war es auf dem Land günstiger. Damals gab es noch Gläser mit 0,3 Liter. Das kostete 45 Pfennige. Was wa ein Aufstand als der Preis auf 50 Pfennige stieg.

tias

Na ja 

Der vergleich hinkt .1960 und jetzt .Natürlich ging die Kaufkraft hoch bei Technik .Vergleiche 2010 ,2020 und jetzt da sieht die Welt anders aus .Traurig so eine Darstellung .

Hägars Frau

Mich irritiert immer diese Aussage, dass der Reallohn durch Lohnerhöhungen wachse. Statistisch gesehen arbeitet ja nur ungefähr die Hälfte mit einem Tariflohn.. für die Hälfte kenne ich keine Zahlen. Es klingt immer so, als ob alle Arbeitnehmer diesen Effekt spüren, wenn das definitiv nicht der Fall ist. 

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Horizont

Wie kommen sie darauf, dass die Basis zur Ermittlung des Reallohnes nur die Tariflöhne wären?

Bernd Kevesligeti

Vorab-im Jahr 2023 galt für 49 Prozent der Beschäftigten ein Tarifvertrag. Die anderen hatten in der Regel schlechtere Konditionen. Von 2000 bis 2012 stiegen die Bruttolöhne um 26,3 Prozent, die Preise stiegen durchschnittlich um 23 Prozent. Das bedeutet Reallohnsteigerungen um 3,3 Prozent in 12 Jahren (nach "Die Lohnentwicklung in Deutschland", von Alexander Ulrich).

Bezogen auf die letzten drei Jahre sind die Reallöhne nicht gestiegen. 2023 wurden die formalen Löhne um 3,7 Prozent erhöht. Die Preise stiegen in dem Jahr um 5,9 Prozent. Ein minus von 2,2 Prozent. Bereits 2022 und 2021 stiegen die Preise mehr als die Tariflöhne (Statistisches Bundesamt).

Ob sich diese Entwicklung umkehrt ? Das hängt auch von der kommenden Tarifrunde ab, ob man sich zu einer offensiven Herangehensweise entschließen kann.

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b_m

Und warum fordern sie nicht, daß auch Ersparnisse gegen Inflation geschützt werden müssen. Steigende Löhne führen nur dazu, daß unsere Ersparnisse (Altersvorsorge) immer weniger Wert werden.

Bernd Kevesligeti

Das ist etwas unverständlich: Steigende Löhne (von denen keine Rede sein kann) gefährden die Altersvorsorge. Wenn überhaupt könnten sie dieser nützen. 

purpleblues

Was im Artikel leider nicht vorkommt, ist die Erhöhung von Steuern und Abgaben im Laufe der Jahrzehnte. Die waren früher definitiv geringer. Früher floß weniger von der erarbeiteten Kaufkraft in Steuern und Abgaben. Die MWSt. lag einmal bei 10%, die Mineralölsteuer auf Benzin hat sich allein in den 1990er Jahren verdoppelt, Beiträge zur Krankenkasse, Rentenversicherung etc. sind heute viel höher, für den Spitzensteuersatz mußte man früher ein vielfaches des Durchschnittseinkommens verdienen, heute setzt er bei etwa 20% über dem Durchschnittseinkommen ein.

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Klärungsbedarf

Nur kurz zur Mathematik: Noch nie war der Soitzensatz der Einkommensteuer so niedrig wie heute (42 %). In den achziger Jahren des letzten Jahrhundert lag er bei 56 %. 

Advocatus Diaboli 0815

Nachtrag zur Mathematik: Das Gros der Bevölkerung hat mit dem Spitzensteuersatz der Einkommenssteuer nichts zu tun; deswegen eignet er sich auch nicht als Vergleich.
Wenn wir vergleichen wollen dann muss man die jeweiligen Steuersätze der Mediane der Einkommen aus den entsprechenden Jahren miteinander vergleichen.

fathaland slim

Gestiegen sind die Verbrauchssteuern. Damit wurden die Steuersenkungen für die angeblichen Leistungsträger gegenfinanziert.

silgrueblerxyz

//Noch nie war der Soitzensatz der Einkommensteuer so niedrig wie heute (42 %). In den achziger Jahren des letzten Jahrhundert lag er bei 56 %.//

Richtig, dieser Umstand geht in der heutigen Steuerdiskussion völlig unter. 

purpleblues

Das war Gerhard Schröders Trick: Der Steuersatz geht runter, aber das Einkommen, ab dem er gilt, wird auch deutlich gesenkt. Damit gab es auf einen Schlag deutlich mehr „Spitzenverdiener“. Und weil in Deutschland die Einkommensgrenzwerte der EKSt. nicht dynamisiert sind, war von vorneherein klar, daß es im Lauf der Jahre und steigenden Einkommen immer mehr werden. Der Einkommenswert, ab dem der Spitzensteuersatz gilt,  rückte immer weiter Richtung Durchschnittseinkommen und mußte von immer mehr Bürgern bezahlt werden.

Klaartext

Bitte lesen sie den Post noch einmal. Und dann ihre Antwort. Und dann Korrektur 

narr_ativ

Zahlen, Fakten ja, aber das wird uns doch nicht abhalten weiterhin zu jammern was das Zeug hält. Die Populisten brauchen das, ist ihre DNA.

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1970JohnDoe

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Erdreistet man sich, sich über etwas in der heutigen Zeit zu beklagen, ist man also automatisch ein Populist. Ja so ist sie, die deutsche Diskussionskultur. Einfach nur herrlich. 

Mauersegler

Ein Populist ist man nur, wenn man die Aussagen anderer willkürlich so verdreht, dass man sie unter die eigene Agenda subsumieren kann. Das ist alles andere als herrlich. 

Horizont

Nein, dann ist man nicht automatisch Populist. Aber man ist vielleicht auf einen solchen reingefallen.

fathaland slim

Das wird oft und gern verwechselt. Ich unterstelle da Absicht.

Malefiz

Auf die deutsche Diskussionskultur und deren Herrlichkeit, wohl eher genannt Unherrlichkeit, kann ich langsam auch getrost verzichten!

silgrueblerxyz

//Wie hat sich die Kaufkraft im Laufe der Zeit verändert?//

Für den ärmeren Teil der Bevölkerung hat sich die Kaufkraft in jüngerer Vergangenheit verringert. Warum? Weil diese Bevölkerungsgruppe einen großen Teil ihrer Einkommens für Miete, Lebensmittel ausgibt, Sektoren mit besonders hoher Preissteigerung in der jüngeren Vergangenheit.

elisa55

Das Problem ist doch, für Menschen mit geringem Einlommen, nicht, was vor Jahrzehnten ein Fernseher gekostet hat, sondern, wie teuer heute die Lebensmittel sind, auf die niemand verzichten kann - im Gegensatz zu Urlaub, Auto ...    wie stark haben Lebensmittelpreise zugenommen seit 2021? Meines Wissens haben andere europäische Länder sogar die Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel ausgesetzt seither.

 Aber Tagesschauleser haben vermutlich in der Regel andere Probleme.

Die Wut vieler Menschen hängt direkt mit diesen täglichen Ausgaben zusammen, sogar die Tafeln brechen langsam zusammen.

Advocatus Diaboli 0815

Statt 50 Jahre zurück zu blicken sollte man sich sinnigerweise besser die letzten 5 bis max 10 Jahre anschauen und sich darauf beschränken die für die Lebenshaltung wirklich wichtigen Kosten zu vergleichen: Miete, Lebensmittel, Energiekosten...
Reisen, Hightech-Geräte sind m.E. nicht unbedingt existenziell; allerdings gehört heutzutage ein Smartphone eigentlich schon zur existenziell notwendigen Ausrüstung (was früher nicht der Fall war).
Man sollte dann auch mal berechnen wieviel % vom Lohn nach Abzug der einzelnen Kosten dann noch übrig bleiben. Das wäre spannend zu wissen, wobei durchschnittliche Berechnungen gegenüber dem Median immer weniger aussagekräftig sind.

Mendeleev

Mit Vergleichen ist das so eine Sache:


Relativ gesehen ist ein PKW heute billiger als um 1900. 

 

Aber um 1900 hat man auch stattdessen noch meist die Pferde angespannt .. 

 

Ein Handy wäre 1980 noch unendlich viel wert gewesen (weil es noch nicht erfunden war) - hat aber auch niemand gebraucht .. 

Klärungsbedarf

Das Kapital arbeitet mit Macht daran, dass Marx am Ende Recht behält. Apropos Wertschöpfung: Sie erinnern sich an die Mehrwerttheorie ?

Blendwerk_Toleranz

Zitat: "Das Kapital arbeitet mit Macht daran, dass Marx am Ende Recht behält. Apropos Wertschöpfung: Sie erinnern sich an die Mehrwerttheorie ?"

.

Ja. 

Die Arbeitwerttheorie von Marx ist ja auch ein ausgemachter Unfug. 

Ob grünlinke Wirtschaftsanalphabeten, die immer noch dem Irrglauben anhängen, "Ausbeutung" der Arbeitnehmer sei durch den Unterschied zwischen den am Markt erzielen Preis für Produkte und den hierfür aufgewendeten Arbeitskosten, "übersehen" ohnehin, dass der größte Ausbeuter von Arbeitnehmer die Raubtiersozialisten sind, die dem Werktätigen bis zu 60-70 & an Steuern und Abgaben klauen.

 

Soviel zu "Ausbeutung".

Klärungsbedarf

"Ausgemachter Unfug" zeugt als Aussage ja fast schon von wissenschaftlichem Niveau ...

Dieses Raubtiermärchen ist insofern schon bedenklich, als es von manchem tatsächhlich geglaubt wird. Faktisch wird ja nichts geklaut, sondern - um es mal einfach auszudrücken - für spätere Zeiten zurückgelegt (technisches, wie Generationenvertrag, überspringe ich mal). Jedenfalls im Prinzip fließen Rentenbeiträge als Rente und Krankenversicherungsbeiträge als Übernahme von Krankheitskosten an den Werktätigen zurück. Und im unteren Einkommenssektor zahlt man auch so gut wie keine Steuern.

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Blendwerk_Toleranz

Zitat: "Dieses Raubtiermärchen ist insofern schon bedenklich, als es von manchem tatsächhlich geglaubt wird. Faktisch wird ja nichts geklaut, sondern - um es mal einfach auszudrücken - für spätere Zeiten zurückgelegt (technisches, wie Generationenvertrag, überspringe ich mal)."

.,

Aha.

Wo werden für mich mein Steuergeld "für spätere Zeiten zurückgelegt"? 

Das wäre ja was ganz Neues, zumal ich 100 besser darin bin, mein Geld "für spätere Zeiten zurückzulegen".

Wo wird mein Steuergeld für sinnvolle Staatsausgaben ausgegeben? Brücken stürzen ein. Das Bildungssystem verrottet.

Bitte unbedingt Meldung machen! 

Kaneel

Ich dachte Sie seien ausgewandert und dort sei alles besser...

fathaland slim

Wo wird mein Steuergeld für sinnvolle Staatsausgaben ausgegeben? Brücken stürzen ein. Das Bildungssystem verrottet.

Das nennt man Austeritätspolitik, schwarze Null.

Bitte unbedingt Meldung machen!

Wir sind hier in einem Diskussionsforum und nicht beim Kommiss.