Das Wort "Biodeutsch" wird auf eine digitale Tafel geschrieben

Ihre Meinung zu "Biodeutsch" ist Unwort des Jahres 2024

Das Unwort des Jahres will auf diskriminierende Begriffe aufmerksam machen. In diesem Jahr fiel die Wahl der Jury auf "biodeutsch". Das Wort werde zur Abwertung von Menschen verwendet und sei eine Form von Alltagsrassismus.

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167 Kommentare

Kommentare

Astrominer

Im ersten Moment dachte ich, dass das Unwort 2024 erstmals die rassistisch motivierte Ausgrenzung deutscher Menschen in Minderheitssituationen (wie Schulen in Brennpunktgebieten) verurteilt. Ich war positiv überrascht, habe ich doch die "Unwörter des Jahres" bisher immer als politisch stramm links wahrgenommen. 

Dann las ich weiter und habe tief durch die Nase ausgeatmet. 

 

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artist22

Schnappatmung hilft. Auch für Sie. Kleiderwechsel erkannt

mic

Ist tatsächlich ein sehr unwissenschaftlicher Begriff: Eine Mischung aus Germanen, Kelten und Westslaven ist mit Sicherheit keine biologische Entität...

land_der_lemminge

Der Begriff ist in der Tat diskiminierend.

Genauso wie "Kalkleiste" oder "Kartoffel".

Ich wuerde mich selber doch eher als "Autochthon" sehen. 

 

 

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TeddyWestside

Wenn Sie das Wort autochthon verwenden, ist das für mich wie ein Outing, nur halt mit Springerstiefel statt Plüschboa.

 

Kristallin

Mit "Kalkleiste" werden Menschen mit "Blässe" diskriminiert! 

Von anderen "weißen" Mitmenschen. 

gendergagga

Ich subsumierte meine Wenigkeit auch immer unter „biodeutsch“ und sah das bisher nicht als Diskriminierung, im Gegenteil. Mit dieser Wortwahl wurden eher die alten guten deutschen Tugenden wie Ehrlichkeit, Strebsamkeit, gutes Zeitmanagement etc. hingewiesen.

error 404

Meine Ahnenliinie reicht leider nur bis zu meinem Vater. Er wurde als Säugling an Heiligabend in einem Korb vor der Hamburger Hafenkirche abgestellt. Seine eigene Herkunft wurde nie geklärt, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass er einer "Beziehung" zwischen einer Prostituierten (unbekannter Abkunft) und einem Seemann (unbekannter Abkunft) entsprang. Obwohl ich in DE geboren bin, nie woanders gewohnt habe und ein Leben lang hier gearbeitet und in die Sozialversicherung eingezahlt habe, kann ich also nicht mit bio-deutschem Stammbaum dienen.

Unter einer AfD-Regierung würde ich wohl wohl Teil des Remigrationsprogrammes werden.

draufguckerin

Einerseits mag ich das Wort "biodeutsch" nicht, weil es wie ein Qualitätsmerkmal aus der Lebensmittelindustrie (" Biohuhn") klingt. Andererseits ist der Begriff aber eine genaue und gewollte Bezeichnung der Herkunft, d.h. deutsch mit deutschen Wurzeln. Dass es möglich und erlaubt sein sollte, die Herkunft von jemandem zu definieren, das sehe ich als selbstverständlich an.  Welche begrifflichen Alternativen gibt es? 

unbutu77

Was für ein dämlicher Begriff, die Zeiten  wo Menschen nach ihrer Abstammung beurteilt wurden sind Gottseidank vorbei.  Aber BIO ist ja gerade in, ich würde deshalb allen "Bio deutschen" empfehlen nur deutsche Bio Bananen zu essen.... LOL

stgtklaus

Jedes 10 Kind ist ein Kuckuckskind. Und durch Deutschland zogen die Franzosen, Amerikaner, Russen und viele Staaten die es nicht mehr gibt. Dazu die vielen, vielen Urlaube, bei denen alles erlaubt ist.
Biodeutsch ist wie Bioapfel. Wer es glauben mag

Nur in einigen Dörfern sind alle Vorfahren bekannt, aber leider zu oft die selben.

 

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Bernd Kevesligeti

Aber was soll denn diese "Aktion" in der Realität bewirken ? Es ist doch im Grunde Firlefanz. Zugewanderte müssen nicht weniger miese Jobs machen, wegen dem Wort. Und auch für die angeblichen "Biodeutschen" ändert sich nichts. Entweder sind sie reich oder nicht. An der sozialen Lage ändert sich nichts.

Kaneel

@Universaleffect: 

Ich störe mich daran, wenn unterschiedliches Aussehen mit einer Wertigkeit verbunden wird. Wären Sie blind, könnten Sie diese Unterschiede überhaupt nicht wahrnehmen. Wären Sie gehörlos, könnten Sie einen Akzent nicht wahrnehmen. Das Problem ist, dass auch der an so etwas wie eine deutsche Mentalität angepassteste Mensch, der nicht Ihrem Bild von einer/m Deutschen entspricht, keine Chance hat von Ihnen als Deutsche/r anerkannt zu werden.

Claus

Es werden ja immer viele Wörter gehandelt. Sicher war auch das Wort "Remigration", daß die rechten Gesellen in Deutschland/Österreich zur Normalität hochstlisieren wollen, im Gespräch. Vielleicht sollte ein altes Wort einmal zu einem neuen modernen Wort werden, ich meine "Entnazifizierung". In Politik, in Justiz, Polizei usw., wo immer solche Kräfte Einfluß auf die Gesellschaft haben, auch in sozialen Netzweken. 

rainer4528

Ich bin Bio-DDRler.

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