Ihre Meinung zu Österreich: Van der Bellen spricht mit FPÖ über Regierungsbildung
In Österreich könnte nun doch die rechtspopulistische FPÖ bei der Regierungsbildung am Zuge sein. Bundespräsident Van der Bellen kündigte Gespräche mit Parteichef Kickl an. Die ÖVP erklärte, offen für Verhandlungen zu sein.
Man kann den Teufell nicht zähmen indem man mit ihm tanzt.
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Man kann den Teufel nicht ‚zivilisieren‘.
Alles schwierig. Das "Böse" wird auch nicht verschwinden, in dem man es nicht benennt. Mir graut vor diesen Schaumschlägern.
„Das "Böse" wird auch nicht verschwinden, in dem man es nicht benennt.“
Natürlich nicht. Man muss es deshalb ganz klar und deutlich benennen. Aber man darf sich nicht mit ihm einlassen.
Jemanden die Menschlichkeit absprechen "Teufel" ist aber nicht progressiv demokratisch.
Jemandem die Menschlichkeit ‚absprechen‘ können (und tun) nur "Teufel".
"Jemandem die Menschlichkeit ‚absprechen‘ können (und tun) nur "Teufel"."
Aber genau das haben Sie doch eben getan. Wobei ich sehr genau weiß, wie Sie das gemeint haben.
Ob bei uns oder anderswo: Wir müssen die Wahlergebnisse nun mal nehmen, wie sie sind. Vor allem sollten Politiker aufhören, die Schuld beim politischen Gegner oder gar bei den Wählern zu suchen, sondern sich stattdessen ehrlich(!) die Frage stellen: Was habe/n ich/wir übersehen und/oder falsch gemacht und wie können wir Vertrauen zurückgewinnen.
"Aber genau das haben Sie doch eben getan"
Nein, habe ich nicht. Kann ich gar nicht und mache ich grundsätzlich auch nicht. Inwiefern soll ich das Ihrer Meinung nach getan haben? Ich habe übrigens die Anführungszeichen bei "Teufel" bewusst stehen gelassen.
@Nettie
Wie ich heute Morgen bereits sagte, kann man den "Teufel", wie Sie die FPÖ nennen, aber auch nicht wegkoalieren. Schauen Sie sich die Sitzverteilung im österreichischen Parlament an:
• FPÖ: 57
• ÖVP: 51
• SPÖ: 41
• NEOS: 18
• Grüne: 16
= Gesamt: 183, Mehrheit 92
Welche tragfähige Koalition wollen Sie denn ohne den "Teufel" da schmieden? Die ÖVP würde eher mit der FPÖ koalieren als mit den Grünen ("nur über unsere Leichen"), ÖVP+SPÖ+NEOS ist kläglich gescheitert. Das musste auch Van der Bellen erkennen und macht jetzt das demokratisch einzig richtige: er spricht mit der FPÖ, der stärksten Kraft, über einen Regierungsbildungsauftrag. Und da die FPÖ bereits 5x an der Bundesregierung beteiligt war und derzeit in 5 von 9 Landesregierungen mitregiert, davon einmal mit Landeshauptmann, kann und wird man ohne den "Teufel" wohl nicht mehr können.
Neuwahlen? Keine gute Idee. Aktuelle Prognose: FPÖ 35%+ (https://politpro.eu/de/oesterreich)
Die Prognosen haben nichts mit einem Wahlausgang zu tun, denn selbst wenn sie wieder gewinnen, will keiner mit denen mitregieren.
Wenn Sie die aktuelle Berichterstattung in Österreich mitverfolgen, werden Sie feststellen, dass man nun, nach Nehammers Rücktritt, in der ÖVP durchaus bereit ist, über eine Zusammenarbeit nachzudenken. Das wäre ja auch keine neue Konstellation, das war in Österreich mehrfach schon so. Einzig die Personalie Kickl hält viele in der ÖVP davon ab. Wenn die ÖVP jetzt auch dieses "Angebot" blockiert, stürzen sie komplett ab. Der Koalitionspoker mit SPÖ und NEOS hat sie schon 5,1 Prozentpunkte gekostet, die allesamt bei der FPÖ gelandet sind.
aktuell geht man davon aus, dass die FPÖ dann noch mehr Stimmen kriegt
sicherlich wird dann von einigen behauptet, nützt denen nichts, wenn keiner koalieren will
aber zeigt doch auch dass der Volkswille (d.h. ein nicht kleiner Teil des Volkes) übergangen wird, was ja zu Frust führt und dem sozialen Frieden wenig dienlich
Welche fragfähige Koalition mit FPÖ können Sie sich vorstellen?
M.E. ist das unmöglich - nur etwas zerstörerisches kommt dabei raus.
Eine, die man in Österreich schon mehrfach hatte: FPÖ+ÖVP, nur eben dieses Mal mit der FPÖ als Kanzlerpartei. Wie schon mehrfach kommentiert, hat die ÖVP nach Nehammer ja auch nun kein Problem mehr damit, Gespräche zu beginnen. Nur Kickl als "Volkskanzler" stößt eben vielen unangenehm auf. Mit 108 von 183 Stimmen könnte man - ein halbwegs vernünftiges Programm vorausgesetzt - schon ziemlich gut regieren. Wir vergessen immer gerne, dass die FPÖ in Österreich nicht zum ersten Mal mitregieren würde. Das war schon fünf Mal so. Warum nicht ein sechstes Mal? Es ist eben schwer, 30% Stimmen (aktuell sogar 35%) auszukoalieren, wenn sich die anderen genauso spinnefeind sind.
Am besten Neuwahlen, selbst 40% sind für FPÖ drin. Nebenbei hat die ÖVP keine Probleme mit der FPÖ, sie mag nur Kinckl nicht. Das lässt sich doch lösen.
Ja, die 40% halte ich mittlerweile nicht mehr für unrealistisch. Nur allein im Koalitionspoker mit SPÖ und Neos hat die ÖVP ja mehr als 5% zugunsten der FPÖ verloren. Und bei Neuwahlen wäre auch Sebastian Kurz wieder im Boot (so heutige Pressemitteilungen). Und das hatten wir - nur mit anderer Kanzlerpartei - 2017 bis 2019 schon mal. Ob es gut war, mag jeder selbst entscheiden.
Welche tragfähige Koalition wollen Sie denn ohne den "Teufel" da schmieden?
ja wenn man sich das bewusst macht !
ist man in der Realität angekommen
"Neuwahlen? Keine gute Idee."
Sehe ich auch so.
Meinen Sie die ÖVP?
Nein.
Dann muss man halt ganz auf das Tanzen verzichten.
Minderheitsregierung…
Das ist erst recht ein Vabanquespiel..
Man kann den Teufel aber durch das Tanzen müde machen!
"Man kann den Teufel aber durch das Tanzen müde machen!"
Blöd nur, dass man selbst auch müde wird. Wenn man Pech hat, noch schneller als der Tanzpartner.
Klar das jetzt auch demokratische Wähler und Ihre Entscheidungen durchgesetzt werden müssen.
Aktuell sind links/grüne wohl di emit denen niemand mehr tanzen will. Gut so.
Was reden Sie denn da? Vom Teufel wollen Sie unbedingt einen an die Wand malen.
Sagen Sie doch mal, welche Punkte dieses Politikers, sie denn zu dieser Einschätzung gebracht haben.