Iranische Frauen gehen auf einer Straße in Teheran, Iran.

Ihre Meinung zu Welche Folgen Assads Sturz für den Iran haben könnte

Der Umbruch in Syrien wirkt sich auf den ganzen Nahen Osten aus. Im Iran hoffen viele, dass sich nun Grundlegendes ändert. Die Machthaber geben sich nach außen stark - Analysten sehen das Regime allerdings geschwächt. Von Uwe Lueb.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
102 Kommentare

Kommentare

MehrheitsBürger

Das Ende des Schreckensregimes von Assad kostet den Iran geopolitischen Einfluss 

 

Syrien war ein Schlüssel für die geopolitische Achse, die Iran über Syrien und den Libanon gebildet hat und über welche die Logistik zu den Proxies Hisbollah und Hamas betrieben wurde. 

Die ist zerbrochen und das kostet den Iran den Zugriff auf die Region und schwächt zweifellos seine Ambitionen als Regionalmacht erheblich. 

Auch für Putin ist das ein Verlust an Einfluss im Nahen Osten.

Opa Klaus

Also ich bin weis gott keine Nahostexperte und kann deshalb nur meine unbedeutende Meinung beisteuern und das bewusst ohne Glaskugel. Ich traue dem ganzen Braten nicht. Der radikale IS hat sich so ganz plötzlich vom Saulus zum Paulus gewandelt, lässt sich von den USA umgarnen und sieht zu, wie sich Israel gerade Scheibchen um Scheibchen von Syrien abschneidet? Nebenbei, warum wird hier in der TS schon länger nicht mehr berichtet? Der IS wird nach wie vor von Therean finanziert und sollte dem Finanzier, welchem er auch vom Glauben her nahesteht, in den Rücken fallen? 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
MehrheitsBürger

 

"Also ich bin weis gott keine Nahostexperte"

 

Der IS ist eine sunnitische Organisation, der Iran eine schiitische Islamische Republik. Die IS-Terroristen haben die Schiiten mit Hass und Terror verfolgt und werden deswegen mit Sicherheit nicht vom Iran gesponsort. 

Die HTS entstammt nicht dem IS sondern Al-Qaida, von dem sie sich zumindest verbal distanziert. Dessen Sponsoren sind in Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien verortet. 

Ob die HTS sich dauerhaft zivilisiert, bleibt offen. Aber Tatsache bleibt, dass die syrischen Massen sich darüber freuen, dass die Schreckensherrschaft Assads, der für das Verschwinden von 130.000 Menschen in den Foltergefängnissen und Lagern verantwortlich ist, beendet wurde.

Lucinda_in_tenebris

Der immer noch mysteriöse Finanzier des IS ist der Iran, glauben sie? Dagegen würde sprechen, dass der IS wahabitisch ausgerichtet ist, also eine Glaubensrichtung die aus Saudi Arabien stammt und konträr zum schiitischen Glauben der Iraner steht, woraus sich auch die großen Spannungen zwischen Saudi Arabien und Iran erklären.  Die iranisch gestützten  Huthis z.B. waren auffallend still, als der IS angegriffen wurde, wurden aber auf dem Plan gerufen, als es der Hisbollah ans Leder ging. Also ich vermute eher, dass der IRan in den Aufbau der Hisbollah in Syrien und Libanon investiert hat.

Ich glaube der Finanzier der IS wird eine komplexe Mischung aus widersprüchlichen Interressen von Pakistan über Türkei bis Saudi Arabien sein + Drogenschmuggel und kriminelle Geschäfte in Europa.  Aber sicher bin ich mir auch da nicht. 

Kommentierungssucht

Es gibt noch Gerechtigkeit in der Weltpolitik. Putin hat auf eine schlimme Diktatur im nahen Osten gesetzt und hat jetzt die verdiente Quittung erhalten. 

land_der_lemminge

In der Tat sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen demokratischen Wandel im Iran gut.

Da die Leute dort seit Jahrzehnten das zweifelhafte Vergnügen einer Pfaffenherrschaft haben.

Allerdings  wird es schwer sein die Geistlichkeit aus dem Amt zu drängen.

Sie hat in Form der Revolutionsgarden ein mächtiges Instrument zur Niederschlagung von Aufständen.

Deren Mitglieder wirtschaftlich von den herrschenden Zuständen profitieren.

Die Beseitigung der Mullahs wird wohl in jedem Fall blutig werden.

 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Bauhinia

Ach, die Voraussetzungen sind gut aber es wird schwer die Geistlichen aus dem Amt zu drängen...? Ein entschiedenes sowohl also auch...

Opa Klaus

Und welche Regionalmacht sollte dann dort herrschen? Bin neugierig auf Ihre Antwort. 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
De Paelzer

So wie es aussieht, hat es Israel vor.

Esche999


Der langjährige Präsident Hafiz al-Assad , der Vater von Baschar al Assad
hatte in der Demokratischen Volksrepublik Syrien versucht, einen streng säkularen Staat zu errichten.    
Das war an massiven Protesten aus der Bevölkerung gescheitert - und hatte zu einer wesentlich stärker islamisch geprägten Verfassung führte. Die daraus resultierenden Spannungen wurden lange Zeit unter der Oberfläche gehalten und brachen beim Machtantritt von Baschar al Assad durch verdeckte ausländische Interventionen ungebremst hervor. Das Ergebnis sehen wir heute und die Frage ist : welchen Weg wird Syrien nun nehmen - und diese Frage stellt sich besonders der Iran, ein radikaler Gottesstaat von eben jener Art, die Hafiz al-Assad vermeiden wollte. Der Iran wird daher alles tun, um säkulare Tendenzen in Syrien zu verhindern - selbst wenn er, ein schiitischer Staat, einen sunnitischen Nachbarn bekommt.
 

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Bauhinia

Beim Machtantritt von Baschar brach gar nichts hervor. Das war erst deutlich später. Der Iran wird keine Tendenzen mehr in Syrien verhindern, denn er hat keinen nennenswerten Einfluss mehr in Syrien. 

M.Pathie

Es wäre äußerst wünschenswert, wenn die vielen vielen demokratischen und auf Frauenrechte und allg. Menschenrechte drängenden Menschen die Oberhand gewännen. Leider ist das nicht wirklich absehbar: die Bandbreite möglicher Entwicklungen ist groß, von härterer brutaler Gangart des Regimes auf der einen Seite bis hin zu einem Sturz auf der anderen Seite. Für letzteres bräuchte es einen stärkeren Zerfall des Regimes von innen heraus.

Moderation

Vorübergehende Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird vorübergehend geschlossen.

Wir bitten Sie um etwas Geduld. 

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation

wenigfahrer

Noch ist nicht klar was aus Syrien wird, 3 Teile und manche nehmen sich auch etwas Land, und Kämpfe gibt dort noch immer, also ich vermute das etwas früh ist zu wissen wie sich das Verhältnis auch zum Iran weiterentwickeln wird. In einem halben oder ganzen Jahr wissen wir dann mehr.

Bauhinia

Für das Leben der Menschen im Iran ist Assads Sturz wahrscheinlich wenig bedeutend. Die Frage ist eher Wunschdenken und geht an der Realität vorbei. Die Macht des Regimes innerhalb des Irans steht nicht wirklich zur Debatte, auch wenn das Regime außenpolitisch gerade schwere Rückschläge hinnehmen muss. 

MehrheitsBürger

 

"Und welche Regionalmacht sollte dann dort herrschen? Bin neugierig auf Ihre Antwort." 

 

Keine Macht sollte über andere Länder herrschen.

Intern geht die Regierungsmacht im Idealfall zeitweilig an den Sieger von Wahlen. Außenpolitisch könenn Länder Partnerschaften und Allianzen auf freiwilliger Basis eingehen.

Das entspräche den Gepflogenheiten des 21. jahrhunderts. 

Iran hat dagegen versucht, sich Einfluss mit Proxies zu schaffen. Im Libanon ist die durch die von Iran gesponsorte Hisbollah unlegitimiert zu einem Staat im Staat geworden, deren militärisch unterfütterter Einfluss den Libanon zu einem failed state macht.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
UnPoLo

Keine Macht sollte übere andere Länder herrschen?.

D'accord, aber mindestens die USA sehen das anders, weil sie meinen, sie wüssten, was der Weltenbürger will und Trump, äußerte der nicht mal in einem eher einem Schwächeanfall gleichenden Statement, dass er die EU am liebsten am Boden sähe?.

Für mich müssen die USA nun aber auch nicht den Vorsitz in der Welt haben, solange nicht, wie sich die USA nicht von Scientology distanzieren und jeder Rechtsstaat dieser Welt, der seinen Namen verdient hat, Scientology die Grenzen aufgezeigt hat.

Frankreich hat diesen Rechtsstaat, und ich bewundere ihn. Keine Gnade gegen Bestecher, auch nicht gegen ehemalige Staatspräsidenten, die Identitären: verboten.

Deutschlands Rechtsstaat ist mir im Vorgehen gegen Scientology zu weich und tut mir viel zu wenig gegen CUM/EX.

Lucinda_in_tenebris

Vielleicht besteht momentan die Chance den Iran durch einen neugestalteten europäischen Atomdeal aus der Allianz mit Russland zu lösen.  Will man nicht über eine Invasion nachdenken oder auf eine innere Revolte der Oppossition warten.

Es hat sich gezeigt, dass der Atomdeal gerade die Oppossition sehr gestärkt hat und das Mullah Regime zu nehmend zu Reformen und Kompromissen bereit war. Ein goldener Weg wäre das freilich nicht, aber im Nahen Osten sollte man sich eh eher auf kleinere Schritte zum Positiven einstellen.

odiug

Spekulationen helfen hier keinem. Beobachten, abwarten und vor allem nicht einmischen sollte die Devise für den gesamten Westen sein.

Tino Winkler

Die Mullahs im Iran haben sicher steigende Angst vor dem eigenen Volk und ich wünsche es denen, daß die Iraner ihre Diktatoren in die Rente schicken.  

Bernd Kevesligeti

Seit dem Umsturz in Syrien vervielfältigen sich die Versuche der Einflußnahme, so soll der Iran kleingehalten werden. Ein Machtvakkum, wie es aktuell in Syrien gegeben ist, könne sich sehr schnell auflösen, warnte Kirsten Fontenrose vom ThinkTank Atlantic Council. Derzeit ist die Lage von israelischen Kommandoaktionen und Luftangriffen im Iran gekennzeichnet. 

Aber der Satz, der im Artikel zitiert wird: "Oh, wie werden wird unterdrückt ! Iran, einst ging es dir so gut-wie elend geht es dir jetzt." Der könnte auch von Schah-Leuten stammen (wie gut ging es denen).

MehrheitsBürger

Das Regime Irans wird vom Volk verachtet

"Die Zeit des Regimes in seiner jetzigen Form ist abgelaufen: "Es muss sich schnell reformieren. Wenn es an der Diktatur festhält, wird es mit Sicherheit zusammenbrechen, hundertprozentig. Früher oder später wird es zusammenbrechen."

Diese Einschätzung des macht das Dilemma des Mullah-Regimes deutlich.

An der Macht bleiben kann es nur, wenn es sich diktatorischer Mittel bedient. In Wahlen würde es mit dem Programm eines fundamentalischen Islamismus, den es seit 1979 verfolgt,  bei einer großen Mehrheit der Iraner nicht bestehen können.

Wenn es sich zu reformieren versucht, muss es seine ideologischen Grundlagen negieren und sich damit quasi selbst abschaffen. 

Sie werden daher auch mit blutiger Repression versuchen solange es geht an der Macht zu bleiben.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Bernd Kevesligeti

So klingen sie, die Pläne und Vorstellung in Richtung Unterwerfung der Region.

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 15:00 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Opa Klaus

Das Prinzip ist natürlich richtig. Dazu müsste es allerdings freie und demoktatische Wahlen in Syrien geben. Ich weiß nicht wie alt Sie sind. Ich werde das vermutlich nicht mehr erleben. 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Kaneel

Misstrauen ist eine Sache. Hoffnung eine andere. Mein christliches Verständnis beinhaltet Letzteres nie aufzugeben.

derkleineBürger

Der Iran ist nun geschwächt 

Was ist mit Katar und Saudi-Arabien?

Da gibt es sogar mehr Diktatur als im Iran und die Länder profitieren gerade von der Lage in Syrien.

Zumal nach Saudi-Arabien auch Bahrein demokratisch werden sollte...

SirTaki

Syrien ist von Russland gepäppelt worden. Die Basen der Militäreinheiten sind verlassen.

Die US Basen stehen ebenso unsicher, da niemand weiß, was der Milizen- Flickenteppich künftig trennt oder eint.

Der Diktator ist weg, aber eine Elite noch da.

Im Iran sieht's völlig anders aus. Die Mullahtruppe ist eine Festung von Unterdrückern und anders als Wahabiten gepolt. Die Todesstrafen, Brutalität im iranischen Götterstaat der dutzend weißen Turbanhäupter von selbsternannten Führern wird sich kaum rühren, sondern mit fester Hand die grausame Richtung fortsetzen, unterstützt von vielen Leuten, die genau wissen, was ihnen blüht, sollte das System implodieren.

Der Nahe Osten brauch verhandlungsbereite Schichten und Führungen, die Frieden und ein anderes politisches System wollen.

Das ist aber nicht in Sicht. Und der Iran hängt mittendrin.

Esche999

=>artist22 : 23. Dezember 2024 • 14:12 Uhr
Danke für Ihre liebendwürdigen Kommentar - NUR : ich habe nichts von "Menschenfreund" gesagt. DAS ist Ihre Assoziation. Es wäre wünschenswert, wenn man Kommentare vorurteilsfrei behandeln würde.

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation