Wähler stehen vor einer US-Flagge.

Ihre Meinung zu Wer stimmt im "Electoral College" wie ab?

Das US-Wahlsystem ist kompliziert. Der Präsident wird nicht direkt gewählt, sondern durch das "Electoral College". Heute ist es wieder so weit: Die Wahlleute kommen in ihren Bundesstaaten zusammen. Von Claudia Sarre.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
126 Kommentare

Kommentare

Werner40

Die Zeiten haben sich seit dem 18. Jahrhundert geändert. Das komplette Wahlsystem in den USA gehört reformiert.

20 Antworten einblenden 20 Antworten ausblenden
wie-

>> Das komplette Wahlsystem in den USA gehört reformiert.

Nun, ist denn die Bundesversammlung als Wahlgremium für das Amt des Bundespräsidenten gravierend anders?

Werner40

Die Aufgaben eines Bundespräsidenten unterscheiden sich gravierend von denen eines US Präsidenten.

falsa demonstratio

"Nun, ist denn die Bundesversammlung als Wahlgremium für das Amt des Bundespräsidenten gravierend anders?"

Die Bundesversammlung besteht zur Hälfte aus den Mitgliedern des Bundestages und ebenso vielen von den Volksvertretungen der deutschen Länder gewählten Wahlleuten.

Dadurch ist die Bundesversammlung ziemlich repräsentativ besetzt.

wie-

>> Dadurch ist die Bundesversammlung ziemlich repräsentativ besetzt.

Und der Wahlausgang dadurch ziemlich exakt prognostizierbar, da die parteigebundenen Mehrheitsverhältnisse bekannt sind.

Daniel Schweizer

Das ist eigentlich beim System der USA dasselbe. Daher erscheint mir die Kritik am Wahlsystem der USA seitens Deutschland gelinde gesagt ziemlich unangebracht. In beiden Fällen erfolgt die Wahl nämlich nicht direkt, sondern durch ein vom Wahlvolk gewähltes Gremium - das einen Mal sind es Parlamentarier, das andere Mal Wahlmänner. Wer da schreibt es sei rückständig das zu tun, hat aus meiner Beurteilung nicht ganz begriffen, dass in jeder Demokratie in der ein Regierungschef oder Präsident vom Parlament gewählt wird und nicht direkt vom Stimmbürger, dasselbe geschieht. Die "Rückständigkeit" ist also relative - insbesondere bezogen auf Deutschland!

falsa demonstratio

"Das ist eigentlich beim System der USA dasselbe. Daher erscheint mir die Kritik am Wahlsystem der USA seitens Deutschland gelinde gesagt ziemlich unangebracht"

Mir scheint, dass Sie das Wahlmänner-/Frauen-System in den USA nicht ganz verstanden haben, insbesondere nicht die weit verbreitete the-winner-takes-it-all-Methode.

melancholeriker

Hat der Bundespräsident Allmacht (jedenfalls der Anspruch Trumps) und Medienpräsenz des US - Präsidenten? Herr Steinmeier wird ganz besonders von den stramm Rechten zu gerne als Grüßaugust verspottet. 

Sisyphos3

was soll der Vergleich

der Job des US Präsidenten ist ein total anderer als der des Bundespräsidenten

falsa demonstratio

"der Job des US Präsidenten ist ein total anderer als der des Bundespräsidenten"

Genau das hat @melancholeriker geschrieben.

Montag

"Herr Steinmeier wird ganz besonders von den stramm Rechten zu gerne als Grüßaugust verspottet."

Das Grundgesetz entstand 1949. Die Erinnerungen an die Nazi-Diktatur und den 2. Weltkrieg waren damals noch sehr frisch. Einer der Gründe, warum die Mütter und Väter des Grundgesetz damals sehr viel Wert auf Gewaltenteilung / Machtbegrenzung gelegt haben.

(Es spricht Bände, wenn die stramm Rechten, das verspotten.)

https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz

wie-

>> Einer der Gründe, warum die Mütter und Väter des Grundgesetz damals sehr viel Wert auf Gewaltenteilung / Machtbegrenzung gelegt haben.

Und auf eine gute Mischung zwischen Verhältnis- und Mehrheitswahlrecht, um Abgeordnetenmandate zu besetzen. Eben kein "the winner takes it all".

Bauer Tom

„Das komplette Wahlsystem in den USA gehört reformiert“

Es wäre nett, wenn Sie das den Amerikanern überlassen. 

melancholeriker

@Werner40

„Das komplette Wahlsystem in den USA gehört reformiert“

Es wäre nett, wenn Sie das den Amerikanern überlassen. 

Wieder mal ein Denk - und Redeverbot. Sehr unamerikanisch. 

Sisyphos3

Es wäre nett, wenn Sie das den Amerikanern überlassen.

--

na nu

heute so großzügig

schreiben sie nicht üblicherweise anderen vor, was sie tun und lassen sollen, was Gut und Schlecht ist ?

 

Be We

Nicht nur unamerikanisch! Es widerspricht auch dem urdeutschen Drang, die restliche Welt an seinem Wesen genesen zu lassen.

Guter Punkt, melancholeriker.

falsa demonstratio

"Es wäre nett, wenn Sie das den Amerikanern überlassen. "

Es wäre nett, wenn Sie es anderen  überließen, zu entscheiden, worüber sie sich Gedanken machen.

Ich behalte mir, Ihre ebenso gnädige wie geschätzte Erlaubnis voraussetzend, vor,  über Gott und die Welt zu sinnieren.

Sisyphos3

wer weiß

vielleicht ist da auch so ne Ewigkeitsklausel drin ?

guggi

Nein gehört es nicht. Das System entspricht dem, was wir in der EU haben. Oder wollen Sie etwa Malta die Stimme entziehen? 

Neutrale Stimme

Informieren Sie sich erst einmal mehr. Das Wahlsystem bei uns ist schon gut so wie es ist. Jedesmal wenn die Dem's verlieren wird dieses Thema ausgegraben. Witzig ist nur das es den Demokraten in der Vergangenheit auch schon geholfen hat. Da war das system dann aber OK. 

C2H5OH

würden Sie das auch fordern, wenn Harris gewonnen hätte?

Montag

Dieses System wird den USA vermutlich noch lange erhalten bleiben. 
(Egal wie zeitgemäß oder unzeitgemäß dieses Wahlsystem erscheinen mag.)

Die Hürden für eine Verfassungsänderung sind hoch. Details: https://usa.usembassy.de/etexts/outusgov/ch1_d.htm#6

9 Antworten einblenden 9 Antworten ausblenden
wie-

>> Dieses System wird den USA vermutlich noch lange erhalten bleiben. 

Das Wahlsystem sehe ich persönlich nicht als kritisch oder dringend reformbedürftig. Gravierender ist der Prozess der Kandidatenauswahl, insbesondere bei der Republikanischen Partei, der wiederholt zu - so die mitteleuropäische Wahrnehmung - abstrusen Ergebnissen führt.

falsa demonstratio

"Das Wahlsystem sehe ich persönlich nicht als kritisch oder dringend reformbedürftig."

Das derzeitige System hat schon mehrmals dazu geführt, dass der Bewerber, der die meisten Stimmen der Wähler bekam, nicht zum Präsidenten/der Präsidentin  gewählt wurde.

"Gravierender ist der Prozess der Kandidatenauswahl,"

Bei der letzten Wahl gab es elf Bewerber, wenn ich richtig gezählt habe.

wie-

>> Das derzeitige System hat schon mehrmals dazu geführt, dass der Bewerber, der die meisten Stimmen der Wähler bekam, nicht zum Präsidenten/der Präsidentin  gewählt wurde.

Genauso wie in Deutschland, wo eben nicht sichergestellt ist, dass die Partei mit den meisten Stimmen auch automatisch die Regierungsspitze oder das Staatsoberhaupt stellt.

falsa demonstratio

"Genauso wie in Deutschland, wo eben nicht sichergestellt ist, dass die Partei mit den meisten Stimmen auch automatisch die Regierungsspitze oder das Staatsoberhaupt stellt."

Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich.

In den USA wird eine Person direkt gewählt. In Deutschland wählt das Parlament mit Mehrheit den Bundeskanzler.

Bauer Tom

"so die mitteleuropäische Wahrnehmung - abstrusen Ergebnissen führt."

 

Meinen Sie Ihre Wahrnehmung oder sind Sie jetzt ein Sprachrohr Mitteleuropas?

 

Sisyphos3

so die mitteleuropäische Wahrnehmung - abstrusen Ergebnissen führt.

---

sie schreiben es ja

"so die mitteleuropäische Wahrnehmung"

die natürlich das Maß aller Dinge darstellt

Bauer Tom

„die natürlich das Maß aller Dinge darstellt“

 

Das haben sie nicht richtig verstanden. Die Einschätzung des Users, wie er die Einschätzung der Allgemeinheit. wahrnimmt Ist das Maß. 

Be We

Das sagen Sie, weil Ihnen das Ergebnis nicht gefällt.

Ich fand es auch mehr als abstrus, dass eine Frau Baerbock mit der Vita und diesem Rechtsverständnis als Kanzlerkandidatin aufgestellt werden konnte.

Und trotzdem ist auch das zu akzeptieren.

wie-

>> Ich fand es auch mehr als abstrus, dass eine Frau Baerbock mit der Vita und diesem Rechtsverständnis als Kanzlerkandidatin aufgestellt werden konnte.

Eine Vita macht noch keinen versuchten Staatsstreich, keinen Rassisten, keinen Frauenfeind, keinen Dauerlügner, keinen Populisten, keinen Kandidaten mit Vorstrafenregister.

Mendeleev

Das U.S. Wahlsystem mag antiquiert erscheinen - das Abstimmen auf Papier wie in Deutschland ist es aber auch. 

Das die Ergebnisse demokratischer Wahlen von einem bestimmten politischen Lager nicht anerkannt werden - gekoppelt mit dem etwas albernen Vorwurf der „Manipulation des Wählerwillens“ durch Soziale Medien kommt in letzter Zeit leider häufiger vor. 

Auch 2016 wurde das von den Demokraten behauptet. 2024 waren die Präsidentenwahlen in USA wenigstens aber weitgehend frei von derartigen Vorwürfen. 

28 Antworten einblenden 28 Antworten ausblenden
TeddyWestside

Ja, nein, das wissen Sie genau. Dass das Wahlergebnis nicht anerkannt wurde, kam genau 1mal vor (absurderweise bis heute nicht. Wenn Trump das ernst meinen würde, dürfte er am 20.1. gar nicht antreten, das wär illegal)

Und jaja, ich weiß was jetzt kommt, Al Gore blablabla Stacey Abrams blablabla

Tatsache ist, Al Gore erkannte das Ergebnis an, auch wenn er alle juristischen Mittel versuchte. Es kam zu einer SC Entscheidung so weit ich weiß und damit war das Thema gegessen. 

Und Stacey Abrams war etwas komplizierter, aber auch eine ganz andere Geschichte. 

Und dass es die St. Petersburger Trollfabriken und was weiß ich im Balkan gab, die sehr wohl messbaren Einfluss hatten, ist auch nachgewiesen. Trotzdem hat Hillary Clinton (so ungern ich die in Schutz nehme) nicht gezögert, die Niederlage einzugestehen. 

 

Mendeleev

Mit Al Gore damals das waren die „pregnant chads“ … 


Eigentlich hätte Gore gewinnen müssen. Auf ihn ging auch der Begriff der „unpleasant truths“ zurück … 


Ich finde solche Begriffe wie „Trollfabriken“ bereits manipulativ. Sie unterstellen damit dass die russische Seite - zB über die Social Design Agency, die für die Kommunikationsabteilung der Präsidialadministration arbeitet, wissentlich die Unwahrheit verbreiten würde. 

Und mit „Balkan“ spielen Sie wohl auf die rumänischen Präsidentenwahlen an, und die wegen der Werbung für einen Kandidaten mittels TikTok Videos  annulliert wurden. Das diese Videos aber tatsächlich Einfluss auf das Wahlverhalten hatten, wie Sie mit dem Begriff „messbar“ suggerieren, halte ich für eher unwahrscheinlich. Dann müssten Sie Wahlwerbung generell verbieten (auch im TV, durch Plakate). 

artist22

"Ich finde solche Begriffe wie „Trollfabriken“ bereits manipulativ." Nein, ich finde die treffend. Weil zigfach belegt. Nawalny ist u.a anderem daran gestorben, das er zuviel dieser Art aufgedeckt hat, und somit diverse Spezialoperationen seitens des Kreml notwendig wurden.. 

Legendär sein  Video mit FSB-Agenten, die seine Vergiftung live bestätigten. 

wie-

>> Ich finde solche Begriffe wie „Trollfabriken“ bereits manipulativ. 

Etwas anderes wäre jetzt höchst überraschend.

>> Sie unterstellen damit dass die russische Seite [...] wissentlich die Unwahrheit verbreiten würde. 

Wenn dafür nicht der Faktennachweis tausendfach vorliegen würde. Siehe Ihre Beiträge hier.

>> halte ich für eher unwahrscheinlich

Herrliche, diese Selbstverharmlosung,

TeddyWestside

Nun gut, Social Design Agency, Prigoschin kann sich ja nicht mehr wehren.

Nehmen Sie es bitte nicht persönlich, ich kann Sie ja gut leiden, ich streite mich nur gern. 

Nein, mit Balkan spiele ich nicht auf Rumänien an, sondern auf "Social Design Agencies" in Mazedonien 2016 

https://www.cambridge.org/core/journals/ps-political-science-and-politi…

 

Mendeleev

Sie wissen doch ganz sicher das in USA derartige subtile Werbung für einen Kandidaten ganz legal ist und es gibt auch entsprechende Agenturen die sogar eine „Erfolgsgarantie“ Versprechen, zB bei Gouverneurswahlen. Die Werbung darf halt nur nicht aus dem Ausland kommen…


Hier geht es aber auch um echte Meinungsäußerungen realer Personen. 

Ich stoße mich auch am Begriff „Desinformation“ - was ist das ? Der verschwiegene Teil der Wahrheit ? 

wie-

>> Ich stoße mich auch am Begriff „Desinformation“ - was ist das ? 

Ihnen kann leicht geholfen werden: www.euvsdisinfo.eu.

TeddyWestside

Nein, Desinformation ist bewusste Täuschung. Ich weiß, das wird Ihnen jetzt auch wieder nicht gefallen, weil es von einer amerikanischen NGO kommt, aber ich finde die RAND Corporation bietet da einen ganz nützlichen Überblick: https://www.rand.org/pubs/perspectives/PE198.html

 

Mendeleev

Das was hier in Bezug auf Rumänien behauptet wird ist doch noch Gegenstand von Ermittlungen. Ich bin nicht sicher das Russland hier irgendeine Verwicklung nachgewiesen werden kann. Trotzdem wird Georgescu wohl nicht mehr antreten dürfen, und das war ja offenbar das Ziel. 

Diese angebliche „Trollfabrik“ in St.Petersburg hat mit dem Kreml garnichts zu tun, dahinter stecken private Akteure. 

Mendeleev

Sagen Sie mal ganz ehrlich: glauben Sie wirklich echte Wahlergebnisse in der Wahlkabine können beeinflusst werden nur weil der Wähler vorher ein TikTok Video gesehen hat das einen pro-russischen Kandidaten in ein positives Licht stellt ?


Und selbst wenn es so wäre: warum soll das nicht erlaubt sein ? 

Anderes1961

Das muß niemand unterstellen. Daß russische Trollfabriken Lügen verbreiten, wurde schon unzählige Male nachgewiesen. 

Mendeleev

Ich zitiere mal eine Bekannte deren Namen ich hier aber nicht nennen kann und die folgendes zu Protokoll gegeben hat in einer internen Absprache die leider an die Öffentlichkeit gelangt ist: „wir müssen den Deutschen die Wahrheit erzählen!“ 


Und warum sollen die Russen das nicht tun dürfen? Hat man im Westen Angst vor der Wahrheit ? 

Montag

Bei diesem Wahlsystem (Auszählung separat in jedem Bundesstaat usw.) können extrem wenige Stimmen darüber entscheiden, wer Präsident der USA wird.

Sisyphos3

ist  bei den Briten mit ihrem Mehrheitswahlrecht auch nicht anders

Mendeleev

Das ist doch immer so bei Mehrheitswahlsystemen. 

Alter Brummbär

Gut das die Wahlen in Deutschland, mit dem Stimmzettel stattfinden.

Der kann nicht manipuliert werden.

Mendeleev

Ab wieviel Prozent für die AfD halten Sie dann aber den „Wählerwillen“ für manipuliert ? 20, 25, 30 % ?

wie-

>> Der kann nicht manipuliert werden.

Och, die "Freien Sachsen" haben's zumindest versucht.

ene mene muh

Das U.S. Wahlsystem mag antiquiert erscheinen - das Abstimmen auf Papier wie in Deutschland ist es aber auch.

Das hat China reformiert. Es wird gar nicht gewählt, die Parteikader sagen wos lang geht. Spart Papier.

Alter Brummbär

Nicht nur in China.

Mendeleev

Und @ene mene muh: Ich verteidige nicht das politische System in China. Im Gegensatz zu Russland handelt es sich bei China um eine Einparteiendiktatur (wenn auch eine mit viel offener und zum Teil öffentlicher interner Debatte).


Nur weil man in Deutschland die Entscheidungsprozesse in Russland für „unergründlich“ hält heißt das noch nicht das Russland eine Diktatur ist. Putin ist weder allmächtig noch setzt er sich immer mit seiner Meinung durch. 

TeddyWestside

Hmmm weiß nicht, ob China das wirklich erfunden hat? Da bin ich skeptisch, das sagt man ja auch über Schwarzpulver und Buchdruck, ich bin da dennoch skeptisch... ;-)

gelassenbleiben

gekoppelt mit dem etwas albernen Vorwurf der „Manipulation des Wählerwillens“ durch Soziale Medien

Das ist ein ernstes Problem in USA, Rumänien und auch Deutschland. Überreiche, Fossilmogule und in oder ausländische Oligarchen versuchen die Demokratien zu übernehmen 

Geld kauft sich unsere Rechte und Zukunft

 

Mendeleev

Die Menschen dürfen nicht mehr wählen was sie wollen nur weil einflussreichen Geschäftsleuten oder einzelnen Kandidaten Russland-Nähe unterstellt wird ? 

Das finde ich nicht demokratisch. 

AuroRa

Das die Ergebnisse demokratischer Wahlen von einem bestimmten politischen Lager nicht anerkannt werden - gekoppelt mit dem etwas albernen Vorwurf der „Manipulation des Wählerwillens“ durch Soziale Medien kommt in letzter Zeit leider häufiger vor. 

Das kommt überhaupt gar nicht vor! Nur weil die rechtsextreme AfD von Wählerinnen gewählt wird, bedeutet nicht, dass mit der rechtsextremen AfD koaliert werden muss, da die Mehrheit der Wählerinnen eben nicht die rechtsextreme AfD gewählt hat. Das ist Demokratie in Reinstform. 

Be We

Sie halten die AfD für rechtsextrem? Oder habe ich Sie hier missverstanden?

wenigfahrer

Auszug:

" das Abstimmen auf Papier wie in Deutschland ist es aber auch. "

Das mag antiquiert sein, aber im Prinzip sehr sicher wenn genug Aufpasser dabei sind, und das klappt in Deutschland ganz gut, elektronisch geht sicher schneller, aber es gibt im Netz nichts was ganz sicher ist.

Bei den Medien bin ich aber sicher, die haben keine Wahlzettel, sondern nur die Wähler haben welche, Medien können nur eine Meinung bilden, wenn Wähler die annehmen dann stimmt aber eher mit den Wählern etwas nicht.

Nettie

"Die Wahl des Präsidenten über ein Wahlkollegium wurde 1787 in der Verfassung festgehalten. Damals glaubten die Gründerväter, dass das Land noch nicht reif sei für eine Direktwahl"

Seitdem sind 237 Jahre des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts vergangen, und inzwischen lebt die Weltgemeinschaft schon seit Jahrzehnten im digitalen Zeitalter weltumspannender Netze, mit denen jederzeit und von überall aus ein 'Live'-Austausch möglich ist. Und ist solcherlei Anmaßung (andere für 'unreif' zu erklären) in der globalen Gesellschaft längst allgemein geächtet. Außer in der Politik. Höchste Zeit, dass sich das ändert.

14 Antworten einblenden 14 Antworten ausblenden
TeddyWestside

If it ain't broke, don't try to fix it :-)

 

Malefiz

Wie gut, daß es den Google Englisch auf Deutsch Translator gibt!

TeddyWestside

Entschuldigung, ich versuch das zu lassen

Malefiz

Sie müssen sich wegen nichts entschuldigen, Ist doch alles in Ordnung!

Nettie

"Das US-Wahlsystem ist kompliziert"

Heute ist das nicht mehr nur 'kompliziert' - und nicht mal 'nur' komplett  dysfunktional -, sondern zu einer konkreten Bedrohung für die Demokratie (also jeden) gerworden.

TeddyWestside

Das sehe ich nicht so. Je mehr Trump versucht, das System zu zerstören, umso faszinierender finde ich die Robustheit, die Weitsicht von George Washington und den anderen. 

Natürlich ist nichts perfekt. Aber ernsthaft, ich finde wenn die USA in 4 Jahren noch stehen (und davon geh ich aus), dann hat sich die Verfassung wirklich als foolproof erwiesen, und man sollte den Gründervätern vielleicht einen posthumen Nobelpreis verleihen

Nettie

"Je mehr Trump versucht, das System zu zerstören, umso faszinierender finde ich die Robustheit"

Was genau finden Sie an dem 'robust'?

TeddyWestside

Nun, denken Sie mal 8 Jahre zurück. Zunächst wurde der Typ von niemandem ernst genommen, richtig? Das erste Mal, dass ich den ernst nahm (und als Gefahr sah), war bei den Primaries, wo er allen Ernstes behauptete, Ted Cruz' Vater wär an der Ermordung JFKs beteiligt gewesen. Wow. 

Seitdem hat er so ziemlich jeden nur erdenklichen Trick abgezogen, im Sommer 2020 wollte er Kriegsrecht ausrufen lassen und Marines gegen friedliche Demonstranten einsetzen, dann hat er bis heute Biden nicht als Präsident anerkannt, dann J6 mit allen schrecklichen Folgen.

Aber das System steht nach wie vor. Er hat ihm geschadet, ohne Frage. Und Sorgen mach ich mir auch. Aber bis jetzt hat es gehalten, und das finde ich schon bemerkenswert. 

bolligru

Demokratie ohne Berücksichtigung des Willens des Souveräns ist keine.

Es ist Aufgabe der Politik, am Aufbau des Wissens und der Einstellungen mitzuarbeiten, damit klare, verständliche Ziele akzeptiert werden. "Laß mal! Wir machen das schon! Wir wissen, was gut und richtig ist!"- reicht immer weniger. Sollte am Ende die Bevölkerung nicht überzeugt sein, so könnte es auch daran liegen, daß die Politik falsch liegt. Vor allem muß Politik Zuversicht und Motivation, positives Denken fördern, den Willen mit anzupacken. Miesmacherei und Verzichtpredigen bis hin zur Predigt einer kommenden Hölle auf Erden mag niemand hören.

wenigfahrer

Auszug:

" Demokratie ohne Berücksichtigung des Willens des Souveräns ist keine. "

Vorsicht mit der Aussage, es gibt auch Minderheitsregierungen die nicht mal die Hälfte des Souveräns erreichen, oder Koalitionen fast die Hälfte ausgeschlossen werden, so eine Aussage ist deshalb aus meiner Sicht schwierig.

Sisyphos3

Außer in der Politik. Höchste Zeit, dass sich das ändert.

---

vielleicht haben die auch so ne Ewigkeitsklausel drin 

bolligru

Und ist solcherlei Anmaßung (andere für 'unreif' zu erklären) in der globalen Gesellschaft längst allgemein geächtet. Außer in der Politik. Höchste Zeit, dass sich das ändert."

Da haben Sie Recht.

Es ist nur die Frage, wie "Volkeswille" in Politik umgesetzt werden soll.

Die neuen Medien machen es möglich und besonders die jungen Menschen orientieren sich dort, was wiederum auch nicht Jeder/m gefällt.

Volksbefragungen sind die Ausnahme und da wäre so Manches anders gelaufen als es kam. Beispiele gibt es viele.

Sparer

 Sie konstruieren einen künstlichen Bogen vom eigentlichen Thema des Artikels zu Ihrer allgemeinen Gesellschaftskritik. Mit „das LAND ist noch nicht reif“ war damals doch nicht gemeint, dass die BEVÖLKERUNG unreif wäre. Sondern dass die Verbindung und Kommunikation zwischen den US-Staaten noch unzureichend waren. Steht ja auch im Artikel.

Nettie

"Mit „das LAND ist noch nicht reif“ war damals doch nicht gemeint, dass die BEVÖLKERUNG unreif wäre. Sondern dass die Verbindung und Kommunikation zwischen den US-Staaten noch unzureichend waren."

Heute auch noch?

Das war 1787.