Bewaffnete Rebellen posieren an einem zentralen Platz in Damaskus.

Ihre Meinung zu Islamisten erklären syrische Hauptstadt Damaskus "frei von Assad"

Nach Jahren des Kriegs soll Syriens Machthaber Assad die Hauptstadt Damaskus verlassen haben - wohin ist unklar. Islamistische Kämpfer meldeten die Einnahme der Hauptstadt und den Sturz von Assad. Alle Häftlinge sollen frei kommen.

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197 Kommentare

Kommentare

M.Pathie

Dass Assad, der das eigene Volk bombardiert und mit Giftgas angegriffen hat und diktatorisch geherrscht hat, gestürzt ist, ist eine gute Nachricht. Die ernste Sorge, dass fundamentalistische Islamisten die Macht übernehmen, könnte das für die Bevölkerung allerdings zum Phyrrussieg machen.

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haneu

So sehe ich das auch. Scharia und Flüchtlinge.

M.Pathie

Ich habe nicht geschrieben, dass es schon klar ist, dass die Islamisten das politische System bestimmen werden. Es ist eine Gefahr, aber kein Automatismus.

Dass wir weiterhin Geflüchtete aus Syrien aufnehmen, halte ich für eine Selbstverständlichkeit. 

Sisyphos3

Dass wir weiterhin Geflüchtete aus Syrien aufnehmen, halte ich für eine Selbstverständlichkeit. 

---

warum ?

vor einigen Jahren die Gegner des Assads

jetzt seine Befürworter ....

und sie glauben wenn die dort schon nicht friedlich miteinander auskamen

die kriegen das hier hin ,  machen es hier ?

Anderes1961

Daß es dort Menschen gibt, die Gegner Assads sind und Angst vor den Islamisten haben müssen, auf die Idee kommen Sie wohl nicht? Scheint bei Ihnen offensichtlich ein Automatismus zu sein; Gegner Assads=Islamisten. 

Einer dieser Menschen wohnt zum Beispiel im selben Haus wie ich, direkt gegenüber. Ein wunderbarer Mensch mit einer wunderbaren Familie, den ich nur kennenlernen durfte, weil er Islamisten nicht mag und Gegner Assads war. Und der vor kurzem Deutscher geworden ist. 

Nachfragerin

Könnte? Für eine Hälfte der Bevölkerung wird es mit Sicherheit schlimmer.

Eine unerwünschte politische Meinung kann man nämlich ablegen. Sein Geschlecht nicht.

Sonnenblume

Abwarten. Momentan klingt das, was der Ubergangsrat verkündet recht hoffnungsvoll. Ob sie es umsetzen können? Die Front gegen Assad besteht schon aus den unterschiedlichsten Interessengruppen. Doch heute wird das den Syrer und dem Nahen Osten ziemlich egal sein. Heute wird gefeiert. 

teachers voice

Sie wollen versuchen, Assad als Bewahrer von Frauenrechten zu glorifizieren?

Sisyphos3

warum die Unterstellung

aber sie müssen doch zugeben dass es Frauenrechte dort gibt !

auch die Gesetze des Hammurapi "Auge um Auge, Zahn um Zahn" waren ein Fortschritt, wenn man bedenkt, dass  davor der ganze Clan ermordert wurde

Nachfragerin

Nö. Ihre Unterstellung basiert auf einem logischen Fehlschluss.

Ich bezeichne Dschihadisten als Missachter von Frauenrechten. Nicht mehr, nicht weniger. Kein Assad.

teachers voice

Und was sagt Ihnen das jetzt über Assad und seine Unterstützer?

Nettie

"Eine unerwünschte politische Meinung kann man nämlich ablegen. Sein Geschlecht nicht."

Eine Meinung legt man nicht je nach politischer Wetterlage an oder ab, die hat man. 

Adeo60

Sie bringen es auf den Punkt. Assad war ein grausamer Diktator  und Menschenschlächter, der dreist im Luxus schwelgte während sein Volk darbte. Putin hat diesen  Terror leider unterstützt und z.T. adaptiert. Gewalt generiert idR Gewalt, sodass an die Stelle  des Assad-Regimes nun islamistischer Gewaltexzess tritt. Das Volk wird weiter leiden müssen und die Welt nach Nordkorea, Russland  und Iran einen weiteren Brandherd  des Terrors zu spüren bekommen. 

dirk73

Bei Allem Neuen gibt es auch Chancen. 

Tino Winkler

Gut, daß den Russen das Potential abhanden gekommen ist weiter in Syrien einzugreifen, mal sehen wo Assad auftauchen wird.

Hoffentlich kann sich Syrien zu einer freien Demokratie wie Israel entwickeln.

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Egleichhmalf

„Hoffentlich kann sich Syrien zu einer freien Demokratie wie Israel entwickeln.“

Das halte ich für extrem unwahrscheinlich.

Schiebaer

Ich auch,es wird eher ein Islamischer Staat wie in Afghanistan.

Tremiro

Ich stimme Ihnen zu. Die Syrer kommen vermutlich vom Regen in die Traufe.

Adeo60

Das bisherige Terror-Regime wird durch ein anderes ersetzt. Russland hat in Syrien nach wie vor seine Militärbasen und wird problemlos die Seiten wechseln. Dies könnte auch der Grund dafür sein, dass Putin seinen Günstling Assad letztlich fallen ließ. Auch die Bindung durch den Ukrainekrieg dürfte dabei eine Rolle gespielt haben. Syrien, Iran, Nordkorea… - die Liste der Schurkenstaaten mit denen Putin paktiert wird immer größer.  

Kaneel

Mich erinnert das an den Sturz des Schahs im Iran - auch dort herrschte anfänglich Geschlossenheit und übereinstimmender Jubel in der Bevölkerung. Hoffe sehr, dass ich mich täusche und Frau Helbergs vorsichtiger Optimismus - zumindest höre ich den heraus - sich bewahrheitet und das Land in einer Weise befriedet werden kann, in der die verschiedenen Bevölkerungsgruppen sich wiederfinden und zusammenfinden. In der aktuellen sehr dynamischen und häufig destruktiv chaotischen Weltlage wäre das ein Lichtblick.

Opa Klaus

Sie meinen allen Ernstes, dass die Dschihadisten Syrien zu einer freiheitliche Demokratie entwickeln? Ich bitte Sie..... 

Sisyphos3

Hoffentlich kann sich Syrien zu einer freien Demokratie wie Israel entwickeln.

...

die Chancen stehen gut

Islamisten die für ihr gutes Demokratieverständnis bekannt sind

haben die Oberhand gewonnen

paradiesische Zustände wie in Afghanistan tun sich auf

))polemik aus((

anderseits frage ich mich (im stillen Kämmerlein) 

wäre es nicht besser die Russen machten weiter dort, würden an dieser Sache mit Syrien zerbrochen und die Ukraine hätte den Aggressor vom Hals

Nachfragerin

Ich bezweifle, dass autoritäre Staaten Dschihadisten nach Syrien schicken, um dort eine Demokratie zu gründen.

Sisyphos3

das fällt mir auch schwer zu glauben !

teachers voice

„Demokratie“ bedeutet in dem regionalen und historischen Kontext  natürlich erst mal weniger einer moderne repräsentative Demokratie, wie sie ja gerade hier im „Westen“ heftig angegangen wird. 

Übrigens gerade von Denjenigen, die sich  jetzt sicher zu sein scheinen, dass unter dem kulturellen Einfluss des Islam keine Demokratie möglich wäre.

Kurz: Demokratisierung Syriens bedeutet zunächst mal die Einbeziehung der unterschiedlichen Gruppen in die Bildung einer pluralen - wenn auch noch lange nicht pluralistischen - Gesellschaft. 

Glasklar ist, dass Russland als aktueller Terror- und Kriegsstaat in Syrien keine Basis mehr hat und das alleine dadurch sich sehr viele neue - friedliche - Möglichkeiten der gesellschaftlichen Konsolidierung eröffnen.

Sisyphos3

Kurz: Demokratisierung Syriens bedeutet zunächst mal die Einbeziehung der unterschiedlichen Gruppen in die Bildung einer pluralen - wenn auch noch lange nicht pluralistischen - Gesellschaft.

---

und sie glauben das wird geschehen ?

 

pieckser

Wer kennt nicht die erflogreichen Geschichten anderer islamistischer Staaten. Wo Menschenrechte und besonders Frauenrechte hoch gehalten werden. Demoratie wird dort in ihrer reinsten Form gelebt.

Ach ne, das gibt es auf dem ganzen Planeten nicht. Sorry.

teachers voice

Pardon, aber mir fällt auf, dass Diejenigen, die hier permanent laut in Frage stellen, ob wir im Westen „Demokratien“ sind, sich diese für kulturell anders geprägte Gesellschaften nicht einmal vorstellen können.

Richtig ist beides: Selbstverständlich gibt es so viele Formen von Demokratie wie es Verfassungen gibt. Es gilt hier international nicht gleichzusetzen, sondern zu differenzieren. 

„Demokratie ist kein Zustand, sie ist ein Prozess.“   

MargaretaK.

Wenn man einen auf die "drei Affen" macht, entwickelt sich Syrien bestimmt in eine freie Demokratie. Nur weil ein menschenverachtender mörderischer Terrorist nun "gemäßigt" auftritt? Die Taliban hatten auch so einiges zugesagt, und heute.

Zur Talibanregierung wurde jeder Kontakt abgebrochen. Ich bin gespannt, wer mit diesen sogenannten Freiheitskämpfern und Rebellen verhandeln wird. Ich befürchte, auch nach Assad, nichts Gutes für die Syrer. Vor allem für Minderheiten. 

Gestern hieß es auf TS, dass es sich bei den Alawiten um eine Sekte um Assad handelt. Das ist nachweislich falsch. Zitat "Das Alevitentum ist eine liberale Glaubensrichtung, deren Name auf Ali ibn Abi Talib, der Schwiegersohn des Propheten Mohammed, zurückgeht."

Alter Brummbär

Syrien wird zersplittern., wie Irak, Lybien usw

Sisyphos3

natürlich

die Türken kassieren sich den ersten Teil ....

taten doch alles für ne Destabilisierung des Landes

teachers voice

Sie verwechseln Vielfalt mit „Zersplitterung“.  Das Einheitskorsett eines Assad (oder z.B. eines Putin oder Kim) führt niemals zu einer inneren Einheit, sondern eben genau zu dieser „Zersplitterung“.  Nur dass sich diese Zersplitterung nicht in der „offiziellen“ Gesellschaft und den „offiziellen“ Medien widerspiegeln kann.

Konkret: Es ist unstrittig, dass sich eine neue syrische Gesellschaft erst wieder finden muss. Und jetzt kommt es drauf an, dass Syrien hierfür Zeit und Hilfe zugestanden wird. Und  natürlich ist der Ausgang bis hin zu neuen Katastrophen jetzt offen - aber die Absetzung Assads und der Abzug Russlands sind eindeutig Ereignisse, die eine positive Zusammenführung  ermöglichen statt wie bisher verhindern. 

DeRus

"Hoffentlich kann sich Syrien zu einer freien Demokratie wie Israel entwickeln."

Ja, sicher... Es lebe die Demokratie in einem Kalifat! Ich fasse es nicht...

wenigfahrer

Das mit der freien Demokratie glauben aber nicht wirklich, das wird was ganz anderes.

UnPoLo

Syrien und die Türkei sollen keine ganz schlechten Beziehungen haben, und Herr Erdogan hat in seinem Präsidentenpalast zu Ankara vielleicht noch eins der (zahlreichen) (Gäste-) Zimmer frei, vielleicht ja sogar eine ganze Suite, und kann Herrn Assad aufnehmen.

Vor lauter Gastfreundschaft vergisst er vielleicht dann auch, die Peschmerga zu bombardieren, so hätten die auch mal wieder ein paar ruhige Tage zum Jahresausklang.

Und so darf man versichert sein: Alles wird gut in dieser Welt.

Frohe Festtage und schöne weitere Advente bis dahin.

 

Tinkotis

"Hoffentlich kann sich Syrien zu einer freien Demokratie wie Israel entwickeln."

Ganz dünnes Eis...

RockNRolla

Zu einer Demokratie, die das eigene Volk bombardiert, meinen Sie? Denn noch gehört Gaza zu Israel.  Das wollen die Syrer besimmt nicht. Unnd bestimmt war ihnen assad lieber, als diese Terroristen.  Wo ist nun der Unterschied, zwischen Assad und Netahjahu? Beide bombardieren Terroristen im Land.  Terroristen gehören aber durch die Polizei verfolgt.

Nettie

'Islamisten erklären Damaskus "frei von Assad""

Was hat es mit 'Befreiung' zu tun, wenn andere Terroristen an die Stelle eines bis dahin herrschenden treten (ihn 'ablösen' bzw. die Macht von ihm ''übernehmen''?

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haneu

In unseren Medien wewrden diese Art von Terroristen Rebellen oder Aufständische genannt. Jedenfalls solange sie gegen von uns als "die Bösen" definierten kämpfen.

Vaddern

Ich habe keine Ahnung, welche „Medien“ Sie so konsumieren. Vielleicht sollten Sie einfach mal die breite Medienlandschaft, die es in Deutschland zum Glück noch gibt, nutzen. Dann kämen Sie nicht zu solch einem defätistischen Urteil. 

Sisyphos3

einen Diktator durch noch total beklopptere ersetzt

so mein Eindruck

Robert Wypchlo

Na, super! Es wird doch noch Geschichte geschrieben. Heute Assad. Morgen Putin.

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Egleichhmalf

„Heute Assad. Morgen Putin.“

Das wird wohl nicht so funktionieren. Immerhin konnte Herr Assad sein mörderisches Unwesen bis zuletzt durch Putins Gnaden treiben. Die Umkehrung gilt nicht.

pieckser

Syrien hatte unter Assad noch im Ansatz einen Rechtsstaat. Halbwegs Frauenrechte. Zugang zu Bildung. Ein Gesundheitssystem. Frauenrechte.

Jetzt unter Islamistenherrschaft werden sogar diese Ansätze verschwinden. Aber Assad ist weg.

Sisyphos3

Halbwegs Frauenrechte.

---

im Vergleich zu Rest Arabien nicht nur Halbwegs !

also dort war an Unis Verschleierung sogar  verboten !

und eine Frauenwahlrecht (egal wie man das jetzt interpretiert) seit Ende der 40er etabliert

wo denn sonst in dieser Ecke der Welt noch ?

 

Vaddern

Ja, und wenn es unliebsam wurde, wurde die eigene Bevölkerung mal mit Giftgas belohnt. Ja, früher war alles besser. Kann Spuren von Sarkasmus enthalten. 

MargaretaK.

Und Sie denken, dass diese sogenannten Rebellen/Freiheitskämpfer/Befreier (wie es "uns" gerade passt) jetzt für Demokratie in Syrien eintreten? Ja, Assad ist weg. Nun ein Anführer, der mit dem IS unterwegs war? Das finden Sie super? Ich befürchte nichts besseres, für einen großen Teil der Syrer. 

Und wenn Sie denken, dass syrische Flüchtlinge in Deutschland sich nun auf den Weg Richtung Syrien machen, dann werden Sie enttäuscht werden. Vor genau solchen Gestalten sind nämlich viele geflohen. Vielleicht aber erklärt die nächste Regierung Syrien als sicheres Land. Motto: Diktator Assad ist weg, lang leben die Freiheitskämpfer.

Kaneel

Sehen Sie trotz allem ein instabiles, kriegsgebeuteltes, menschenrechtsverletzendes Syrien unter Assad als das geringere Übel an?

Eu-Schreck

Das wäre schön.

unbutu77

Nun ist Assad Geschichte,  ein guter Tag für Syrien,  jetzt kommt es auf die "demokratischen Kräfte" in Syrien an um das Land in die Freiheit zu führen. Die Kurden im Norden haben mit Selbstverwaltung und Basisdemokratie schon viel Erfahrung. Sie müssen an einer neuen Regierung beteiligt werden damit Syrien nach Jahren des Krieges endlich zur Ruhe kommen kann. Ich hoffe das sich Iran und Russland nun endgültig aus Syrien zurück ziehen und dem Souverän (Volk) die Macht geben.

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pieckser

Das meinst du wirklich ernst? Assad wurde mit vereinten, internationalen Kräften verjagt. Die Islamisten haben die Herrschaft übernommen. In welchen Land ist den Demokratie erblüht, in welchem die Islamisten den dortigen Machthaber gestürzt haben? Bitte nenne wenigstens ein solches Land .

Nachfragerin

"Die Kurden im Norden haben mit Selbstverwaltung und Basisdemokratie schon viel Erfahrung."

Haben sie das? Ich dachte, die Türkei hätte den Norden Syriens annektiert, um militärisch gegen die Kurden vorgehen zu können. Ich meine auch, dass die HTS von der Türkei und anderen demokratiefernen Staaten unterstützt wird.

fathaland slim

Der Forist, dem Sie antworten, redet vom Nordosten Syriens, wo die SDF das Sagen haben. Erdogan hat sich im Nordwesten festgesetzt. Von wo aus die aktuelle Offensive erfolgte.

Tada

Die demokratischen Kräfte in Syrien werden jetzt Probleme haben ihren Kopf zu behalten.

Und Kulturschätze werden geplündert und zerstört. 

**"

Ps. Wie alt muss man eigentlich sein, um genau diese Vorgehensweise der Islamisten in der Vergangenheit nicht mitbekommen zu haben? Drei? Vier?

MargaretaK.

"Die Kurden im Norden haben mit Selbstverwaltung und Basisdemokratie schon viel Erfahrung. Sie müssen an einer neuen Regierung beteiligt werden ..."

Und Sie gehen davon aus, dass Erdogan das zulässt? Blauäugig sag ich da nur. Erdogan hat diese "Freiheitskämpfer mit Bezug zum IS" losgeschickt. E. hat sich außerdem einen Teil Syriens schon einverleibt; das lässt der nie wieder los. 

Ich befürchte für die Kurden und andere Minderheiten (Christen, Alawiten usw.) nichts Gutes.

zöpfchen

Ok, Assad ist weg. Wird nun alles besser? Ich denke Syrien kann sich für einen von zwei Wegen entscheiden, die in der Region politisch vorzeichnet sind: Zerfall des Landes in kleine von verfeindeten Rebellen-Gruppen beherrschte Regionen (Beispiel Irak und Libyen) oder Übernahme der Regierung durch einen meist brutal agierenden Herrscher (Beispiel Ägypten, Algerien und Tunesien) . Bin gespannt.

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teachers voice

Genau zwischen den von Ihnen beschriebenen Polen bewegt sich zwischen 0 und 100 die gesamte Bandbreite gesellschaftlich poitischer Entwicklungen.  Und der Schieberegler hierzu muss immer wieder neu justiert werden. 

Das Neue ist, dass dieser Schieberegler nach langer Zeit gesellschaftlicher Zerstörung wieder freigelegt ist.

MehrheitsBürger

Der verblüffende  „Blitz-Sturz“ von Assad und Erklärungsansätze

 

Kein Politiker, kein Journalist und kein Historiker hätte ein Szenario in Erwägung gezogen, in der innerhalb einer Woche durch einen Aufstand von „nur“ dschihadistischen Milizen das Assad-Regime kollabiert. Das war offensichtlich eine umfassend koordinierte Offensive.

Erklärungsansätze gibt es mehrere.

1. Innerhalb des Regimes selbst muss es Zerwürfnisse gegeben haben, die zu einen Quasi-Putsch geführt haben - und sei er nur „passiv“ gewesen

2. Niemand in Syrien war mehr bereit, für die Verteidigung der kleptokratischen Diktatur des Assad-Clans Leib und Leben zu riskieren 

3. Russland, Iran und die Hisbollah haben Assad aufgegeben, sei es aus Schwäche oder sei es, weil sie keine Perspektive für die Weiterexistenz des Assad-Regimes gesehen haben.

 

Die entscheidende Frage ist, wie das die geopolitische Landkarte der Region verändert.

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pieckser

Die entscheidende Frage ist, wie das die geopolitische Landkarte der Region verändert.

Herr Brzezynski hat das doch schon vor Dekaden beschrieben, wie sich die geopolitische Lage zu Gunsten der USA im Nahen Osten durch eben solche Maßnahmen verändern wird. Wird quasi als Anleitung genutzt.

fathaland slim

Sie meinen, es handele sich hier um ein Ereignis nach Anleitung Brzezinskis?

Tada

Kleptokratie kann jeder selber, das ist richtig.

harry_up

Sie hätten es wohl bei Erklärung Nr. 3 belassen können; ich denke, dass dies der ausschlaggebende Grund für Assads Niederlage ist.

Um die politische Zukunft Syriens abschätzen zu können bräuchte es derzeit eine Glaskugel; die fast sanften Worte des Muhamad al-Dscholani sind - schaut man sich seine Vergangenheit an - nicht unbedingt eine Gewähr für eine künftige syrische Demokratie.

Jimi58

Es wird auch immer in diesem zusammenhang die Türkei vergessen die an dem Spiel mit Unterstützung daran beteiligt war. Mal sehen wie lange der Arm von Erdogan reicht.

Mendeleev

Alles Blödsinn. 

Schauen Sie wie das mit dem Siegeszug der Taliban nach dem Abzug der NATO lief, dann haben Sie Ihre Antwort. 

In Afghanistan lag der Fehler des Westens darin das Land nur als strategisches Asset anzusehen. An der Entwicklung des Landes hatte der Westen kein Interesse. Stattdessen wurden korrupte Eliten gepampert und auf deren „Macht“ stützte sich das NATO Militär. Als die Amerikaner abzogen, brach das alles wie ein Kartenhaus zusammen, weil die einfachen Soldaten keine Lust hatten für die vom Westen hofierten Eliten (die ins Ausland flohen)  ihr Lebem zu riskieren. 

So ähnlich war es nun auch in Syrien, nur das die Russen ja nicht widerrechtlich im Land waren. 

rr2015

Assad war ohne Frage ein Depot. Aber wer glaubt, dass die Islamisten eine Befreiung bringen wird bitter enttäuscht werden. Es wird schlimmer werden. Man schaue sich nur an wo Islamisten herrschen. Nur das Volk selbst kann es ändern und Niemand von Außen. Alle Einmischung von Außen ist von Übel. 

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Sonnenblume

Eben. Das syrische Volk. Wir sollten auch einfach mal aufhören andere Länder mit anderen Kulturen ausschließlich durch unsere Brille zu betrachten und zu bewerten. Ich hoffe für Syrien, daß das was jetzt kommt besser wird als das was war. Für due dort lebenden Menschen. 

Sisyphos3

gegen den Assad zu sein,

 scheint bei einigen hier den Eindruck entstehen zu lasse die stehen zu unseren westlichen Vorstellungen

ob das so ist

ich bezweifle das

Jimi58

Ich habe keine Glaskugel um alles verher zu sagen. Man muß abwarten. Meistens kommt alles viel anders, besonders als man denkt.

pieckser

Beim Sturz von Assad wurde ja ebenfalls "Einmischung von Außen" verübt. Aber jetzt bei den Islamisten sollte also nur das Volk selbst Änderungen herbeiführen?

Werner40

Nicht zwangsläufig.

Alter Brummbär

Es mischen sich jetzt schon, viel zu viel von außen ein, Russland, Türkei und Iran.

Vaddern

„Nur das Volk selbst kann es ändern und Niemand von Außen. Alle Einmischung von Außen ist von Übel.“

Nein, das sehe ich ganz anders. Da gehe ich eher nach Maria Montessori: 

„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger. …“ 

Das bedeutet nicht, dass man nicht helfen soll, sondern helfen soll, dass andere ihren Weg finden. Wenn die Menschen in einer Diktatur von Nachrichten abgeschnitten werden, nur Propaganda und Indoktrination erfahren, ist es selbstverständlich, dafür zu sorgen, dass sich diese Menschen durch ganzheitliche Information ein Bild machen dürfen, um dann selbst zu entscheiden. Das ist keine Einmischung, sondern Hilfe zur Selbsthilfe. 

teachers voice

Merkwürdiger Kommentar. „Einmischung“ von außen ist in jedem Fall von Übel und eine Entwicklung im Innern auf keinen Fall möglich…

pieckser

Frei von Assad. Voll mit Islamisten. Vom Regen in die Traufe.