Erreicht der Krankenstand wirklich immer neue Höchststände - und gefährdet sogar den Wirtschaftsstandort? Wird die telefonische Krankschreibung missbraucht? Die kursierenden Zahlen zeichnen oft ein falsches Bild. Von W. Rohwedder.
ich erlebe immer noch die ach so tapferen Kollegen, die sich stolz mit Husten und Schnupfen zur Arbeit quälen und damit weitere Kollegen anstecken, anstatt sich 1-3 Tage ins Bett zu legen. Danach fehlen dann gerne mal mehrere Mitarbeiter, von denen es manchen auch schwerer erwischt.
Genau: warum Husten und Niessen die nicht im Homeoffice wo sie keine Kollegen anstecken können ..
Der Arbeitgeber darf die sofort zum Werks-ärztlichen Dienst schicken und dann geht's in den meisten Fällen direkt ab nach Hause noch vom Arzt aus! Und ich darf dann am direkten Nachbarplatz ebenfalls umgehend den Raum verlassen und einen anderen Raum zum Arbeiten verlangen oder zumindest weit weg im selben Raum arbeiten. Alles schon erlebt!
Da können mir die Statistiker viel erzählen. Der Wirklichkeit entspricht das nicht.
Wer selbst im Berufsleben steht, weiß doch ganz genau, dass viele Kollegen allzu häufig blau machen, was ihnen in der Regel leicht gemacht wird, auch durch die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung. Hinzu kommt, dass eine "Kurzzeiterkrankung" mit keinerlei finanziellen Nachteilen verbunden ist.
Ich bin sicher, dass die Zahl Krankentage drastisch zurückgehen würde, wenn der erste oder vielleicht auch der zweite Krankheitstag mit einer Entgeltkürzung belegt würde.
Fürs krank sein auch noch bestraft werden....Geht's noch...?
Das das Nonsens mit einer Entgeltkürzung ist was sie da aufführen, daß wissen sie wohl selber. Was glauben Sie wieviele sich dann einen Rechtsanwalt nehmen und dagegen vorgehen würden und wieviele Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich vor dem Arbeitsgericht wiedersehen würden! Wenn ein Arbeitgeber wegen Krankheit eine Entgeltungkürzung vornehmen würde muß der Arbeitgeber Gründe angeben warum! Wenn der Arbeitnehmer aber Beweise vorlegen kann, daß er definitiv krank ist, so muß der Arbeitgeber Gegenbeweise vorlegen können, daß es nicht so ist!
ein interessantes Problem
ein Bus Hersteller im Nachbarstadtteil hatte mal die Idee Leuten die mehrere Monate krank waren das Weihnachtsgeld zu streichen (kürzen) weil die ja nichts zum positiven Betriebsergebnis beitragen, kam aber beim Arbeitsgericht nicht durch
Da haben sie völlig recht.
Tatsächlich hätte ich mich in meinem Berufsleben so gut wie garnicht mehr krank gemeldet, wenn es eine solche Regelung gäbe.
Ich war ein einziges erstes und letztes Mal so blöd und habe meine Erkrankung der Krankenkasse gemeldet. Mein Arbeitgeber hat mir die Fehltage sofort vom Gehalt abgezogen. Und sich das Krankengeld zurückzuholen ist in Deutschland so bürokratisch das ich es bleiben gelassen habe und den Verlust hingenommen habe … danach war ich nie wieder so bescheuert …
Witzige Geschichte...ist aber so in Deutschland nicht möglich....das Krankengeld wird von den KKs nach der 6. Krankheitswoche automatisch gezahlt....
Sie sollten auch verstehen was ich schreibe, wenn Sie schon darauf antworten … :-)
Ich habe nicht über Langzeiterkrankte gesprochen (die es natürlich auch gibt und oft stehen da ganz traurige Geschichten dahinter … ich kann jetzt hier nicht so viel aus dem Nähkästchen plaudern … )
Sie schrieben von Krankengeld...das bekommt man von der KK nach der 6. Krankheitswoche. Vorher zahlt der Arbeitgeber ganz normal den Lohn weiter...könnte man eigentlich wissen...:)
Nun denn, sie haben es ja selber schon geschrieben was Sie waren! da wurden Sie aber sowas über den Tisch gezogen!
hätten Sie hier gewußt:
https://www.shiftbase.com/de/lexikon/gehaltskuerzung#:~:text=Arbeitsrec….
dann hätte sich das ihr Chef wohl zweimal überlegt das zu tun!
Glauben Sie mir: der Lohnabzug war rechtens - ich habe für eine „Firma“ mit dem Bundesadler im Logo gearbeitet :-)
Da können mir die Statistiker viel erzählen. Der Wirklichkeit entspricht das nicht.
Verstehe ich nicht. Sind Sie der bessere Statistiker? Mit welcher Expertise?
... wenn der erste oder vielleicht auch der zweite Krankheitstag mit einer Entgeltkürzung belegt würde.
Mit welchem Recht?
die ärztliche AU wird doch in den meisten Fällen erst nach 3 Tagen vom Arbeitgeber verlangt. Zum "blaumachen" bis 3 Tage wird die Krankmeldung also doch garnicht benötigt, egal wie sie erstellt wird.
Da haben sie aber die Rechnung ohne die Arbeitgeber gemacht! ich kenne viele Arbeitgeber die schon ab dem ersten Tag eine Krankmeldung haben möchten. Die Arbeitgeber können und dürfen das verlangen! ich würde das als Chef genauso machen!
Ja, das stimmt. Allerdings würde ich um solche Arbeitgeber einen weiten Bogen machen …
Richtig ist aber auch: wird die Personalabteilung oder der Vorgesetzte misstrauisch kann IMMER ab Tag 1 eine AUB verlangt werden - da müssen Sie aber sowieso schon auf einer „Abschussliste“ stehen damit Ihnen das passiert …
Und mein Verdacht, wenn es nur noch eine viertage Woche geben würde, wird die Arbeit aber trotzdem nicht weniger, also die Arbeit der fünftage Woche muß dann in vier Tagen abgeleistet werden = mehr Streß = mehr Krankmeldungen!
4-Tagewoche lässt sich mit 36 Wochenstunden oder weniger gut machen. Bei 40 Std. ist man ja immer hart an der gesetzlichen Grenze von 10 Std. pro Tag.... Wenn ich von 38,5 Std. Vollzeit auf 32 Std. runtergehe, geht das wunderbar. Und macht wegen der kalten Progression auch Netto kaum weniger aus...
am besten gar nicht arbeiten
dann brauchts auch keine Krankmeldung !
ohnehin besser auch mit schlechter Laune zu haus bleiben
sonst steckt man den einen oder anderen mit dieser schlechten Laune an
Der Krankenstand hat aus meiner Sicht nichts mit der telefonischen Krankschreibung zu tun, denn:
Ich habe bei einem AG in 14 Jahren locker 120 „krankheitsbedingte“ Fehltage gehabt (ich gebe zu: ich war meistens NICHT krank) und nur ein einziges Mal eine AUB vorgelegt (freiwillig) …
Entscheidend ist eher wie man sich bei seinem CHEF krank melden kann:
Damals ging das per e-Mail. Mein jetziger AG verlangt ein Telefonat und bietet statt Krankheitstag an den Tag im Homeoffice zu verbringen - jedenfalls so lange man nicht vom Stuhl kippt :-)
Ich bin immer wieder erstaunt wie wenig Kenntnisse über die Realität der deutschen Arbeitswelt auch hier im Forum vorhanden ist … na gut, wenn man von den Erträgen seiner Mietwohnungen und den Zinsen und Dividenden leben kann, kann man das auch nicht wissen … versteh ich
Mit Deutschland geht's bergab.
Ok, Scherz. Oder sagen wir, es ist ein Narrativ der Rechten, die damit haustieren und auf Stimmenfang gehen. Also stay woke, bleibt wachsam. Und zuversichtlich.
Was haben denn nun die armen Haustiere damit zu tun? :-)
Vielleicht sollte mal eine Statistik angefertigt werden, aus der hervorgeht, wieviele Menschen wegen einer ausgelassenen Krankschreibung schlimmer erkrankt sind, als nötig gewesen wäre, wenn sie sich tatsächlich um ihre Krankheit gekümmert hätten.
Sie meinen also so eine Art gefühlte Statistik?
Es ist sicherlich schwierig, ein solches komplexes Thema mit einer suboptimalen Recherche aufarbeiten zu wollen, indem man mal hier etwas abschreibt, da einen anderen zitiert und am Ende einen eher schlechter als besser informierten Leser hinterlässt.
Tipp für Herrn Rohwedder: Die Zustände im Hause Tesla/Grünheide scheinen ja für eine Tiefenrecherche optimal geeignet zu sein. Hoher Arbeitsdruck, hoher Krankenstand (dem Management offensichtlich zu hoch und deshalb machen einige dieser Leute sogar unangekündigte Krankenbesuche bei ihren Arbeitern, was doch sehr nach übler Schnüffelei riecht).
Günter Wallraff ist zwar nur schwer zu toppen, aber vielleicht sind die Zeiten wieder einmal soweit…
Günter Wallraff … famose Idee!
Das Problem ist nur: die Gesellschaft ist heute eine ganz andere. Statt für seine „Enthüllung“ gefeiert würde ein „moderner Wallraff“ bloß Ärger mit Polizei und Staatsanwalt bekommen und vermutlich noch als Querdenker und Putinfreund diffamiert … :-)
Warum?
Ich glaube Sie tun nur so naiv oder ? Hoffe ich zumindest für Sie ..
Ja, Günther Wallraf. Nicht zuletzt dessen frühere Recherchen und Bücher zum Arbeitsleben in Deutschland, waren für mich der Anlass, dass Ganze etwas kritischer zu sehen.
Um festzustellen, ob ich momentan Arbeitsfähig bin oder nicht, brauchte ich keinen Arzt und keine Krankschreibung. Und wenn es etwas länger gedauert hat, dann gab es eben eine AU. Die 6 Wochen pro Jahr sollte man nutzen, wenn man einigermaßen unbeschadet bis zur Rente durchhalten will bzw. muss. Und 45 Jahre sind im Nachhinein zwar blitzschnell vergangen, aber wenn man sie noch vor sich hat, ist das eine lange Zeit, die man sich nicht mit zuviel Arbeit versauen sollte.
das ist jetzt ihre Erklärung
vielleicht ist es auch Mitgefühl und ehrliches Interesse an der Gesundheit des Mitarbeiters
also mir wäre es angenehm wenn der Chef oder ein Kollege anruft und sich nach meinem Befinden erkundigt
Das in unserem (globalen) Wirtschaftssystem offensichtlich zwischen großen Teilen der daran Beteiligten herrschende Misstrauen ist ein klares Indiz für die 'Krankheit' dieses Systems selbst ('an sich').
Im Großen und Ganzen gilt doch auch hier: Der Arbeitgeber tut so, als würde er anständige Löhne zahlen und der Arbeitnehmer tut so, als würde er anständig arbeiten.
Sie haben sehr merkwürdige Ansichten...
Der eine sagt so, der andere so …
Also ich hätte die FFP2 - Masken im ÖPNV wirklich gerne weiterhin vorgeschrieben gesehen! Da wäre eine wesentliche "Verbreitungsmaschine" keine mehr / massiv reduziert gewesen.....
Es steht ihen ja frei eine zu tragen
Ist aber viel weniger effektiv dann, wenn NUR ich eine trage.....
Ich glaube nicht, dass Maskenträger weniger Fehlzeiten haben. Hypochondrie ist auch eine Angstneurose.
Schlau wäre hier ja mal ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern. In Österreich z.B. ist auch eine telefonische Krankschreibung möglich.
Darüberhinaus sollten auch statistische Erwägungen einbezogen werden. Nachdem durch die Corona Karantäne sich auch andere Krankheiten nicht mehr ausbreiten konnten, könnten diese eine Art unregelmäßige Häufung durchlaufen.
Kann man mal wieder sehen, was Zahlensalat ohne breite, fundierte Recherche für Humbug ist.
Keine Informationen, sondern Gerüchteküche.
Die Bürger wissen und erkennen seit fast 4 Jahren das DE nicht mehr Gesund ist
„Der deutsche Werksleiter des US-Elektroautohersteller Tesla machte bei krankgemeldeten Mitarbeitern sogar unangekündigte Hausbesuche“
Das ist sehr vernünftig.
Wenn sich jemand 45 Jahre nicht krank meldet, wird bei Renteneintritt wahrscheinlich bezweifelt, dass diese Person jemals in dem Unternehmen beschäftigt war.
wie weckt man Interesse
doch mit ner reißerischen Überschrift
extrem bei der Bild, etwas weniger bei "seriösen" Medien
ganz darauf zu verzichten - mag wohl kein Reporter
womöglich liest es dann keiner
Gähn....
Sisyphos3 06. Dezember 2024 • 21:21 Uhr
„wie weckt man Interesse
doch mit ner reißerischen Überschrift
extrem bei der Bild, etwas weniger bei "seriösen" Medien
ganz darauf zu verzichten - mag wohl kein Reporter
womöglich liest es dann keiner“
Doch, Sie und ich.
„Der Spiegel fragt: "Ist Deutschland ein Paradies für Blaumacher?"
Mercedes-Benz, Ola Källenius, sagte dem Spiegel:“…
Es hätte mich gewundert, wenn Volkswagen-Chef Oliver Blume sich geäußert hätte. Obwohl krankmachen statt streiken, ist eine Alternative.
Es verbietet sich von selbst, infektiöse Covid-19 Erkrankte in Arztpraxen und an den Arbeitsplatz zu zwingen. Wer das als Arbeitgeber dennoch fordert, der vergrößert damit auch den Schaden für sein Unternehmen um ein Vielfaches.
alles schon dagewesen
früher gab es 4 Scheine für den Arztbesuch und 4 für den Zahnarzt/Jahr
wurden die nicht benutzt gab es Kohle von der AOK
vermutlich gibt es ähnliche Regelungen noch bei Privatversicherten
Wann war das? Ich kann mich an eine solche Regelung nicht erinnern.
ja die Krankschreibungen
als Angestellter brauchte man das erst ab dem 4ten Tag
Gleitzeit in dem Zusammenhang (für mich) ne tolle Sache
kurzer Anruf, Chef ich fühl mich heute nicht wohl, ziehen sie den Fehltag vom Gleitzeitkonto ab
Warum sollte ein Krankheitstag vom Gleitzeitkonto abgezogen werden?
Wenn HomeOffice möglich, können Sie darauf bestehen - ohne Zeitabzug. Außer es geht gar nix mehr....
Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen
Sehr geehrte User,
wir werden die Kommentarfunktion um 21:55 Uhr schließen.
Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Schließung der Kommentarfunktion
Liebe Community,
die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.
Danke für Ihre rege Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Es sollte eine Teilbeitragsrückerstattung der GKV Krankenversicherung geben, wenn man ein Jahr lang nicht krank geschrieben war.