Diese Woche war ein Wohngipfel mit Kanzler Scholz geplant. Doch das Treffen mit wichtigen Verbandsvertretern wurde abgesagt. Ein Zeichen für ein Versagen beim Wohnungsbau? Bauministerin Geywitz hält dagegen. Von H.-J. Vieweger.
Staatlicher Bau von Sozialwohnungen würde helfen und die Subventionierung einkommensschwacher Mieter zugunsten von Miethaien verringern, wodurch sich der öffentliche Sozialwohnungsbau sogar auf pump auch monetär rechnen kann
"Staatlicher Bau von Sozialwohnungen würde helfen"
Wie soll das gehen, wenn der Staat kein Geld hat?
habe ich geschrieben
Es muss ja nicht mal so groß sein. Einfache Wohnungsbaugesellschaften als Genossenschaften tun's auch, wenn die jeweilige Kommune auch noch Teilhaber ist, umso besser. Aber auch dieses Modell ist wohl nicht mehr so modern.
Das da noch niemand drauf gekommen ist...
Es kann doch wohl nicht sein, dass das Bauministern für Neubau zuständig ist, aber für Sanierung und Modernisierung ist das Wirtschaftsministerium zuständig. Ein weiteres Beispiel für dysfunctionalen Staatsaufbau.
Die hohen Baupreise werden ständig als Hemmnis für mehr Neubau bemüht, aber woher kommen denn die hohen Baupreise? Hauptsächlich entstehen sie durch die Sanktionen gegen Russland. Energieintensive Bauprodukte sind davon besonders betroffen.
aber woher kommen denn die hohen Baupreise? Hauptsächlich entstehen sie durch die Sanktionen gegen Russland.
Dieser Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Könnten Sie ihn mir bitte näher erläutern?
"aber woher kommen denn die hohen Baupreise?"
z.B. durch die hohen Gaspreise bei z.B. Zement und Ziegelherstellung.
Corona hat sie offensichtlich schon vergessen. Kommt vor.
Das Problem ist dann nur, dass die Leute ihre Hoffnungen in irgendwelche Parteien setzen, die ebenso wenig in der Welt beeinflussen können. Und das alles nur, weil Stammtisch-Geblubbere nachgeplappert wird.
Beton, Stahl, Ziegel, Fliesen, Dämmung sind alles energieintensive Produkte. Je teurer die Energie und die Rohstoffe, je teurer diese Produkte.
Das Russlandembargo verteuert alles. Billige Rohstoffe und Energieträger aus Russland würden die Lage entspannen.
Wiederholt habe darauf hingewiesen, dass es keinen Sinn macht sich Ziele zu setzen, die nur im geringen Maße in der eigenen Hand liegen. Auf Zinsen und Materialkosten hat der Bund keinen Einfluss. Die Bauvorschriften liegen bei den Ländern und Kommunen. Bei Handwerkern lassen sich vielleicht noch Rahmenbedingungen setzen, z.B. für ausländische Arbeitskräfte.
Mit welchen Maßnahmen im Bund hätte der Bau von Wohnungen beschleunigt werden können und mit welcher Wirksamkeit?
Nun ja, man kann mit Geld um sich werfen. In Zeiten von Negativzinsen war das ja so (systembedingt) und heutzutage hat die Bauindustrie ja auch alle möglichen Förderungen in Kopf, die sie gerne hätte.
Dass dem verschiedene Dinge im Weg stehen (u. a. eine Schuldenbremse) und wir keine großen Unternehmen damit beschenken wollen, ist halt da ein bisschen hinderlich. Zu Recht.
Was hat die Bauministerin eigentlich die ganzen Jahre ihrer Amtszeit gemacht?
Dass es nicht rund läuft und die 400.000 Wohnungen völlig illusorisch sind, hat man schon im ersten Jahr gesehen. Die Analyse, warum es nicht rubd läuft, wäre Aufgabe des zweiten Jahres gewesen. So dass man dieses Jahr hätte beginnen können und müssen, da Abhilfe zu schaffen.
Stattdessen: NICHTS.
Ein Totalausfall, in meinen Augen.
Warum braucht man dafür eine Analyse über ein ganzes zweites Jahr?
Ein Totalausfall ist es, Politiker für Dinge verantwortlich zu machen, für die sie nichts können. Und nein, die AfD hätte es genauso wenig besser gekonnt wie ein Merz oder eine Wagenknecht.
Diese Ampel Regierung ist das Synonym für Totalausfall - in jedweden Bereichen.
Endlos viele Bauvorschriften, hohe Grundstückspreise, Bürokratie, hohe Energie- und Baustoffkosten... es gibt eigentlich nur Gründe nicht zu bauen.
Beispiel Bauvorschriften
Im Baubereich hörte man schon vor Jahrzehnten folgenden Spruch:
"In den USA ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist- In Deutschland ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist!"
Da die Vorschriften immer mehr und drastischer werden (Umweltauflagen) ist die Verteuerung nicht weiter erstaunlich. Werden die Bauten teurer, so müssen auch die Mieten steigen. Steigende Energiepreise machen Wohnen noch teurer so daß mittlerweile fast die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens für den Bereich Wohnen ausgegeben wird. Das birgt sozialen Sprengstoff, vor allen weil alles im Bürgergeld inbegriffen ist und das Lohnabstandsgebot nicht mehr einzuhalten ist.
Im Baubereich hörte man schon vor Jahrzehnten folgenden Spruch:
"In den USA ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist- In Deutschland ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist!"
Auch in Deutschland ist alles erlaubt, was nicht verboten ist. Der Spruch ist polemischer Unsinn.
Da die Vorschriften immer mehr und drastischer werden (Umweltauflagen) ist die Verteuerung nicht weiter erstaunlich.
Welche Auflagen würden Sie denn gern abschaffen? Werden Sie doch bitte konkret.
Zumal Umweltauflagen ja langfristig viel Geld sparen und uns als Gesellschaft - bspw. beim Verzicht auf extern zu importierende Brennmaterialien wie Öl oder Gas - auch noch stabiler machen.
"Welche Auflagen würden Sie denn gern abschaffen?"
Z.B. dass fathalind slim doch noch seine Heizung erneuern muss, weil die Vorschriften absehbar immer strenger werden.
➢ Da die Vorschriften immer mehr und drastischer werden (Umweltauflagen) ist die Verteuerung nicht weiter erstaunlich.
Bauvorschriften sind unterschiedlich von Land zu Land. In den USA kann man architektonisch quasi alles nebeneinander bauen. In Deutschland geht das so nicht wegen «Einheitlichkeitsgebot». Macht Bebauung eher langweilig ohne tatsächliche Vorteile.
In Florida brauchen Häuser keine besondere Wärmedämmung, im Erzgebirge schon. In Kalifornien und in Tokyo brauchen Häuser Erdbebenschutz, das wird dann so richtig teuer. Besonders gute Wärmedämmung braucht man in Kalifornien und Tokyo nicht. Beides Warmland.
Häuser baut man ja nicht für die Nutzungsdauer von 10 bis 15 Jahren wie Autos. Also baut man Häuser so nach State of the Art, damit sie nicht durch Renovierungs- und Modernisierungsbedarf, nach 10 bis 15 Jahren, doppelt oder dreifach so teuer werden.
Die Ampel hat immer über Zuwanderung von Fachkräften geredet. Wenn nicht das Unternehmen selbst Wohnungen zur Verfügung stellt - wo sollen die denn wohnen? Irgendwo 50 km von der Arbeitsstelle entfernt, in alten Schabracken? Leider sehe ich mit der CDU aber auch keine Zukunft beim Wohnungsbau, haben sie doch 15 Jahre lang nichts getan, außer die Sozialwohnungen aus der sozialen Bindung gehen zu lassen.
Die Ampel hat immer über Zuwanderung von Fachkräften geredet.
Die deutschen Wirtschaftsverbände fordern die Zuwanderung von Fachkräften.
Die Ampel hat das Ziel nicht nur erwartungsgemäß deutlich verfehlt, auch deren Nachfolger wird es nicht schaffen dafür zu sorgen, daß genügend Wohnungen gebaut werden. Zum Einen ist da das Versagen des Wirtschaftsministeriums, das dafür sorgen sollte, das Bauen zu erleichtern und nicht durch hausgemachte Probleme, z.B. Energiepreise zu verteuern und unrentabel zu machen und zum anderen natürlich auch die angesprochene Bürokratie, die ausufert, statt schrumpft. Der Wohnungsbau ist ja nichts, was man mal so nebenbei macht. Mit der üblichen Flickschusterei und den Verschlimmbesserungen kommt man da nicht weit, wie wir ja nun sehen.
In unserer Stadt sollte ein größeres Objekt gebaut werden. Dazu eine Tiefgarage mit entsprechend vielen Stellplätzen und jeder Platz mit einer Wallbox.
Kommentar der Stadt: Maximal 4 - 5 Boxen, mehr geht wegen des Stromnetzes nicht.
Das Objekt wurde zunächst auf Eis gelegt, ob es überhaupt umgesetzt wird, ist fraglich. Soviel zum Wohnungsbau und darüber hinaus zur Elektromobilität.
Offensichtlich kompetente Leute in der Stadt. Haben die Bürger wieder Ewig-Gestrige gewählt.
Selbst wenn man 100 Wallboxen installiert, brauchen die erst mal nicht nenneswert Strom, solange keiner lädt, und die nächsten 10, 20 Jahre wird doch die Stadt ihr Stromnetz ein bisschen auf Vordermann bringen können?
"Die Zahl der Baugenehmigungen sank sogar von Jahr zu Jahr. Laut dem Münchner Ifo-Institut klagt jedes zweite Unternehmen der Branche über Auftragsmangel"
Zum einen wegen einer ebenso umständlichen wie pingeligen Bürokratie mit ebenso rigorosen (starren) wie 'kleinteiligen' Vorschriften und zum anderen, weil die (die Bürokratie selbst) nicht nur Zeit, sondern auch (angeblich nicht vorhandenes) Geld kostet (wobei Zeit dabei de facto auch selbst Geld wert ist).
//Die Zahl der Baugenehmigungen sank sogar von Jahr zu Jahr. Laut dem Münchner Ifo-Institut klagt jedes zweite Unternehmen der Branche über Auftragsmangel"
Zum einen wegen einer ebenso umständlichen wie pingeligen Bürokratie//
die Bürokratie gabs schon länger. Das kann nicht der Kernpunkt sein.
"Wenn man über Nacht die KfW-Förderung für effiziente Gebäude einstellt, dann ist das keine zukunftsfähige Politik", so der CSU-Politiker
Da hat er wohl recht. Und darf sich bei Habeck bedanken.
Die Kosten liefen aus dem Ruder.
Fordern Sie hier nicht immer die strikte Einhaltung der Schuldenbremse?
Auch die CSU, genauso wie die FDP.
Wobei Merz ja 2025 einen Haushalt aufstellen muss, insofern ist er ja inzwischen - nachdem er destruktive Oppositionspolitik gemacht hat - da gesprächsbereit, da es sonst ebenso wenig funktionieren wird.
Dazu stehe ich auch. Aber dann muss man eine Förderung halt vernünftig planen. Daran störe ich mich. Ist dasselbe wie auch bei der E-Auto-Prämie.
Bei solchen Programmen braucht es Zuverlässigkeit. Also entweder lasse ich es gleich bleiben oder ich tracke das Programm vernünftig, damit man sinnvoll vorhersehen kann, wie lange das Geld reicht. Es aber über Nacht einzustellen geht gar nicht.
Das Ziel deutlich verfehlt, so steht es da. Und der Bundeskanzler sagt einen Termin ab. Ob das die Probleme lösen wird ? Faktisch gibt es zur Zeit keinen sozialen Wohnungsbau. Bauen ist zu teuer, nicht nur wegen der Baumaterialien, sondern auch wegen der Bauauflagen im Vergleich zu früheren Zeiten. Da ist man auch nicht bereit zurückzugehen.
Laut statista.de ging der Bestand an Sozialwohnungen von knapp über 2 Millionen im Jahre 2006 auf knapp über 1 Million im Jahre 2023 zurück.
Die Ampelkoalition hat ihr Wohnungsbauziel deutlich verfehlt und nicht nur das Ziel, aber das eigentliche Ziel der an dieser Ampel mitbeteiligten Chaoten, nämlich Land und Gesellschaft durcheinander und gegen sich selber auf zu bringen haben sie, wenn auch nicht ganz so erfolgreich wie es rechte und linke Chaoten es gerade in Frankreich schaffen. Ampel und Frankreichgeschehen muss uns alle warnen, was passiert, wenn wir wieder und noch mehr linke und/oder rechte Chaoten wählen.
unsere Gemeinde wollte ein einen "Sozialbau" mit 8 Einheiten bauen. nach 2 jahren wurde der Bau zueückgezogen da selbst die Gemeinde mit all den Vorschriften und Auflagen nicht mehr durchblickte.
SCHADE
Wer überprüft es denn? Wenn die Gemeinde die Vorschriften nicht kennt, kann sie auch keine Verstöße feststellen ;)
Es ist nicht nur die Bürokratie, die das Bauen verteuert. Einen guten Teil trägt die deutsche Bauwirtschaft dazu bei, die es geschafft hat hochwertigere Techniken als Standard zu setzen. In Deutschland baut man alá Mercedes oder Porsche und nicht Opel. Und weil die Bauträger Rechtssicherheit haben wollen nicht verklagt zu werden, weil sie nicht die Standards eingehalten zu haben, wird es halt teurer. Dazu gab es einen 11KM-podcast.
„Beim Wohnungsbau wiederum sei einiges auf den Weg gebracht worden, sagte Scholz. Man habe sehr viele bürokratische Vorschriften abgeschafft und somit das Umfeld verbessert, damit leichter Wohnungen gebaut werden können.“
Im Artikel finde ich nur wenige Beispiele und die meisten davon scheinen noch nicht mal umgesetzt - unter „sehr viele“ stelle ich mir was anderes vor.
Zumal: Solange der Staat nicht endlich dafür sorgt, dass der Käufer/Bauherr einer Wohnung sinnvoll gegen das Insolvenzrisiko geschützt wird, hat er in meinen Augen nicht wirklich was erreicht. Zumal man - wie bei der TS zu lesen war - dafür nur bei Frankreich abschauen müsste:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/kaeufer-wohnungen-baut…
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Tja, würden wir den Bau von 400 000 Wohnungen pro Jahr schaffen, hätten wir bessere Wachstumszahlen. Ein Bedarf für Wohnungen ist da. Aber offensichtlich gelingt es nicht, die Investitionsbremsen für den Neubau zu lockern.
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Es gibt keine Investitionsbremsen, es wird nur nicht mehr mit Geld um sich geworfen (sogenannte Negativzinsen). Und wir sind noch weit weg von den Kosten, die früher so ein Neubau verursacht hat.