Ihre Meinung zu Ampelkoalition hat ihr Wohnungsbauziel deutlich verfehlt
Diese Woche war ein Wohngipfel mit Kanzler Scholz geplant. Doch das Treffen mit wichtigen Verbandsvertretern wurde abgesagt. Ein Zeichen für ein Versagen beim Wohnungsbau? Bauministerin Geywitz hält dagegen. Von H.-J. Vieweger.
Warum sollte irgendwer in Deutschland Mietwohnungen bauen? Die Vorschriften sind so komplex, dass die Behörden damit überfordert sind, die Bauanträge zeitnah zu bearbeiten. Die Baukosten durch völlig unsinnige Vorhaben hoch und die Diskussion um die Mietpreis-Bremse schreckt noch den letzten Bauwilligen endgültig ab.
Die gute Nachricht: Weniger Neubau bedeutet auch weniger Wohnraum. Und. Weniger Wohnraum bedeutet auch weniger Co2-Ausstoß. Das sollte die umweltbewegten Teile der Regierung und Bevölkerung doch freuen!
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Ihren ersten Absatz unterstreiche ich, bin da Ihrer Meinung.
Den zweiten Absatz (natürlich) nicht, denn durch die Verknappung von Wohnraum werden die Mieten noch mehr steigen - das bedeutet für viele Menschen enorme Steigerungen. Ok, dann muss man sich halt überlegen, was man sich noch leisten kann / möchte, und was eben nicht mehr geht. Egal, wie es um die CO2 Thematik steht.
Die Vorschriften sind meist gar nicht komplex, aber die Bauindustrie möchte uns gerne einreden, dass sie das wären. Aber Dämmung und Co. sind ja kein Teufelszeug ...
Aha. Die Bauindustrie spricht von ausufernden, komplexen und kostenintensiven Vorschriften weil sie einfach keine Lust hat zu bauen...
Und gedämmt wird schon viele Jahre.
Alles nur Ausreden.
Das Problem, sind die Preise der Baugrundstücke.
Das Problem sind die Preise der Baugrundstücke in Innenstadtlagen bzw. in der Nähe von Infrastruktur.
Alternativ könnte man darüber nachdenken, mehr Infrastruktur zu haben. Neue S-Bahn-Linien bspw. könnte helfen, stadtnahe Dörfer anzubinden und attraktiv zu machen. Es gäbe viele Ansätze, aber ganzheitlich betrachtet ja kein Politiker irgendwas.
Das ist leider nicht richtig, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung im (Gewerbe-)Bau mitbekommen musste. Mein Argument ist:
- die Vorschriften sind komplex, weil jedes kleinste Detail geregelt ist
- die Behörden sind selbst mit den Vorschriften überfordert und !!
Ja, so reden die Baulobby-Protagonisten. Als Jugendlicher mit alleinerziehender Mutter bekamen wir eine nette Sozialwohnung zugewiesen. Spaeter hieß es dann von der "Politik" (also von denen, die mehr vom Kuchen abhaben wollten): "Der Sanierungsbedarf sprengt unsere Kassen!" und die verscheuerte die Sozialwohnungen für 1 Euro pro Objekt. Die neuen Besitzer warfen die alten Mieter raus, bekamen Sanierungszuschüsse und Gesetze, die es emöglichten, von den Investitionskosten dauerhaft 11% auf die Mieten draufzuschlagen. So hat man nach 9 Jahren das Geld wieder raus und ab dem 10. Jahr macht man Profit. Man folgte weiter dem Marktgesetz, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Ergo laesst das Ausbleiben von Wohnungsneubau AUTOMATISCH die Mieten Steigen. In Zeiten der Niedrigzinspolitik brachten also Immobilien 8% Rendite per anno. Und man darf bei Neuvermietung 10% auf den Preis aufschlagen. Alles zusammen nennt man "Mietpreisbremse"!