Kim Yong Hyun

Ihre Meinung zu Südkoreanischer Verteidigungsminister Kim tritt zurück

Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim soll Präsident Yoon dabei unterstützt haben, das Kriegsrecht auszurufen. Nun ist er zurückgetreten. Yoon nahm den Rücktritt an. Gegen ihn läuft ein Amtsenthebungsverfahren.

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Kommentare

Mendeleev

Ein taktischer Schachzug von Yoon um evtl. den Rückhalt seiner Partei zu behalten und damit das Amtsenthebungsverfahren doch noch politisch überleben zu können. 

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Olivia59

Ich glaube das ist Schadensbegrenzung. Sonst fragt noch jemand wieso das Militär da überhaupt zum Teil mitspielte und dann wird wohl heraus kommen, das der Verteidigungsminister schon vorab mit entscheidenden Leuten im Militär kommunizierte.

Parsec

"... wieso das Militär da überhaupt zum Teil mitspielte..."

Bei Ausrufung des Kriegsrechtes ist das aber so. Der jetzt selbst zurückgetretene Verteidigungsminister hatte die Ausrufung des Kriegsrechts selbst vorgeschlagen.

Er war auch für die Entsendung von Truppen zum Parlament verantwortlich gewesen.

"... dann wird wohl heraus kommen, das der Verteidigungsminister schon vorab mit entscheidenden Leuten im Militär kommunizierte."

Äh, ja. Das ist aber keine Neuigkeit sondern bekannt.

Olivia59

"Bei Ausrufung des Kriegsrechtes ist das aber so. Der jetzt selbst zurückgetretene Verteidigungsminister hatte die Ausrufung des Kriegsrechts selbst vorgeschlagen."

Kriegsrecht ohne das ein einziger Feind im Land steht oder jemand gewalttätig wurde und eine akute Bedrohung darstellt? Man kann und muss Befehle in bestimmten Situationen sogar verweigern.

melancholeriker

 

"Ein taktischer Schachzug von Yoon um evtl. den Rückhalt seiner Partei zu behalten und damit das Amtsenthebungsverfahren doch noch politisch überleben zu können."

 

Nachdem er das gesagt hat? 

"Um ein liberales Südkorea vor den Bedrohungen durch Nordkoreas kommunistische Truppen zu schützen und um anti-staatliche Elemente zu eliminieren (...), rufe ich hiermit das Kriegsrecht aus" 

Wegen eines Haushaltsstreits und fehlendem Vertrauen in die Durchsetzbarkeit der eigenen Vorhaben einfach mal Kriegsrecht verhängen? 

Das klingt doch fast wie ein Weichklopfen der Verfassungsorgane, um das eigene Land und die Demokratie geschmeidig und sturmreif für Nordkorea vorzubereiten, also haargenau das, was er als Grund für diese Maßnahme seinen Gegnern unterstellt. 

Wie sieht man das denn bei Kim Jong - Un und seinen Freunden in Peking und Moskau? Hier erfährt man ja sonst nix. 

Olivia59

In Ansätzen kann man den Schutz der Demokratie vor ihren Gegner mit teils wenig demokratischen Mitteln auch an anderer Stelle beobachten, doch wenn man so rigoros wie Yoon vorgeht fällt jedem auf wer die akute Bedrohung darstellt.
Ich frage mich wie er damit durchkommen wollte. Womöglich ging er wirklich davon aus, das die irrationale Angst vor der Infiltration aus dem Norden schon weiter vorangeschritten ist und man das als verhältnismässig ansieht..

"Um ein liberales Südkorea vor den Bedrohungen durch Nordkoreas kommunistische Truppen zu schützen und um anti-staatliche Elemente zu eliminieren (...), rufe ich hiermit das Kriegsrecht aus" 

Parsec

"Ich frage mich wie er damit durchkommen wollte"

Ich frage mich eher, was der Verteidigungsminister vor hatte.

Kriegsrecht und Haushaltsstreitigkeiten haben jetzt nicht wirklich was miteinander zu tun.

das ding

Ich sehe da Widerssprueche in allem. Wie als einer mit dem Hammer eine Schraube eindrehen will... oder das Lenkrad verreist und erst Recht gegen die Wand faehrt. Panik laesst winken? Begruendungen fuer das Kriegsrecht: Windig. Aber billig. Wegen eines Haushaltstreits? Ist absurd. Was anscheinend keiner in Erwaegung ziehen will: Der ist durchgedreht, weil er sich ganz essentiell bedroht fuehlt. Das Aussmass des Durchdrehens wird bestimmt durch die MIttel, die einer hat. Was koennte da also der Grund sein? 

Mendeleev

Bitte vergessen Sie nicht das Südkorea bis 1987 selbst noch eine Diktatur war. 

Der Firnis der Demokratie ist ziemlich dünn in Südkorea .. 

schabernack

➢  Der Firnis der Demokratie ist ziemlich dünn in Südkorea ..

So dünn ist es nicht, sonst wäre der Kriegsrecht-Tinnef von Mr. Yoon durchgekommen. Südkorea ist umzingelt von den drei am meisten undemokratischen Staaten der Welt.

Nordkorea, China, Russland.

Nettie

"Ein taktischer Schachzug von Yoon"

Der Verteidigungsminister ist nicht von Yoon entlassen worden, sondern selbst zurückgetreten. Und hat die Verantwortung für seinen Versuch, seine Macht gegen die Interessen der Bevölkerung zu missbrauchen übernommen und sich bei ihr dafür entschuldigt: "Alle Truppen, die Aufgaben im Zusammenhang mit dem Kriegsrecht wahrgenommen haben, haben auf meine Anweisung hin gehandelt, und die Verantwortung dafür liegt bei mir." Er soll Yoon die Ausrufung des Kriegsrechts vorgeschlagen haben.

In Demokratien ist so etwas möglich. In Diktaturen wie Putins Russland wäre so etwas natürlich undenkbar.

Adeo60

Volle Zustimmung. Demokratien leben von der Übernahme von Verantwortung. Deshalb sehe ich diesen Virgsng als ein Zeichen der Stärke der Demokratie in Südkorea. In eine Diktatur wie in Russland wäre ein solcher Schritt tatsächlich nicht vorstellbar. 

Nettie

"Demokratien leben von der Übernahme von Verantwortung"

Exakt. Durch alle und für alle.

Mendeleev

Also Kommunismus ?


Das was Sie sagen würde wohl auch das chinesische Politbüro unterschreiben können… 

Mendeleev

Sie meinen in Russland könnte der Verteidigungsminister nicht zurücktreten?


Das ist doch neulich erst passiert … 

Mendeleev

Was mir auch bei Ihnen immer ganz stark auffällt ist der wohl etwas naive Glaube das die westlichen Demokratien nicht von zynischen und machiavellistischen Denkmustern geprägt wären. 

Vielleicht - zugegeben - nicht auf dem Papier, aber in der Praxis.

Adeo60

Die westlichen Demokratien  orientieren sich am Willen des Volkes - in regelmäßigen, allgemeinen und  freien Wahlen. Das ist nicht naiv, sondern ein wesentlicher Teil des Staatsorganisationsrechts. Zudem gibt es da noch die freie Presse und die Meinungsfreiheit, die beide als Regulativ wirken. Damit wäre Russland wohl manches erspart geblieben...

Tinkotis

Bauernopfer funktionieren im Schach und in Autokratien, weshalb ich Ihre Einschätzung durchaus nachvollziehen kann. In Demokratien gehen sie aber meistens nach hinten los und in diesem speziellen Fall dürfte es sich sowieso nicht um eines handeln.

Dieser Rücktritt und die Erklärung bringen Yoon erst recht in Schwierigkeiten.

Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass er für die hanebüchene Aktion vor Gericht landet. Vielleicht auch in der Psychiatrie, denn das ganze ist schon reichlich wirr.

Mendeleev

Zuerst mal versucht Yoon an der Macht zu bleiben. 

Ob das Ganze ein juristisches Nachspiel hat hängt genau vom Ausgang des Amtsenthebungsverfahren ab .. 

Alter Brummbär

Waren da feindliche Kräfte am Werk?

Adeo60

Mit einer Ausrufung des   „Kriegsrechts“ spielt man nicht. Deshalb ist der Rücktritt des Verteidigungsministers nur folgerichtig und konsequent. 

Mendeleev

Nochmal: gäbe es kein Amtsenthebungsverfahren, hätte der Verteidigungsminister auch im Amt bleiben können …


Irgendjemand muss aber jetzt schuld sein … 

Adeo60

Vielleicht hat der Verteidigungsminister ja erkannt, dass er sein Amt  mit diesem Makel nicht mehr glaubhaft fortführen könne. In einer funktionierenden Demokratie klebt idR niemand am Amt, auch weil die Presse ein Stück weit "mitregiert". Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen!

GuBano

Das dürfte wohl zu spät sein.

Amtsverlust = Ansehensverlust. Das scheint in Südkorea sehr ausgeprägt zu sein.

Rechtlich stellt sich jetzt wohl die Frage, was gegen den Präsidenten spricht: gibt es rechtlich niedergeschriebene Einschränkungen für die Bedingungen unter denen Kriegsrecht ausgerufen werden kann? Wenn nicht, wird es wohl schwierig ihn zu belangen. Er hat alles auf eine Karte gesetzt- und verloren. Bei Marcos hatte es funktioniert, und so dachte er sich wohl „versuche ich es doch auch mal“.

Mendeleev

Ich denke dass der Ruf Yoons schon vorher ziemlich ramponiert war. Aber wie in anderen parlamentarischen Demokratien auch kleben die Abgeordneten seiner Regierungspartei an ihren Stühlen …


Er hat durch den freiwilligen :-) Rücktritt seines Untergebenen etwas Luft gewonnen und könnte so tatsächlich aus der Nummer ohne Neuwahlen rauskommen .. 

harry_up

Ein taktischer Schachzug der schnurstracks zum eigenen Schachmatt führte.

Carlos12

Was in Südkorea passierte war eine absurde Aktion. Yoon hat das Kriegsrecht ausgerufen, weil ihm die Blockade durch die Opposition nicht passte und dabei noch Unterstützung gefunden, wenn auch nicht viel.

Die Aktion passt aber zu einem globalen Trend, dass autoritäre Kräfte stärker werden und versuchen die Macht gewaltsam zu erlangen oder auszubauen.

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Karl Klammer

Vor 2 Wochen hatte der noch mit Donald telefoniert :-)

Hoffendlich passen die Amerikaner genauso auf , den da will einer alles zerschlagen

Mendeleev

Trump muss nun wahrlich nicht das Kriegsrecht ausrufen um einen Haushalt durch den Kongress zu bringen :-) 

Mendeleev

Wo sehen Sie denn autoritäre Kräfte am Werk ? 

Yoon hatte nur seine eigenen Interessen im Sinn und wenn es ihm gelungen wäre die Abgeordneten am Betreten des Parlaments zu hindern, wäre die südkoreanische Demokratie erstmal vorbei. 

melancholeriker

 

"Wo sehen Sie denn autoritäre Kräfte am Werk ? 

Yoon hatte nur seine eigenen Interessen im Sinn und wenn es ihm gelungen wäre die Abgeordneten am Betreten des Parlaments zu hindern, wäre die südkoreanische Demokratie erstmal vorbei. m Werk ? 

Yoon hatte nur seine eigenen Interessen im Sinn und wenn es ihm gelungen wäre die Abgeordneten am Betreten des Parlaments zu hindern, wäre die südkoreanische Demokratie erstmal vorbei."

 

Wie schön für die Achse des Unguten:

China, Russland, Nordkorea und Iran. Natürlich haben die allesamt nix zu tun mit autoritären Kräften. 

Danke für die Beantwortung meines Beitrags von 09Uhr03. 

Alter Brummbär

In wessen Interesse wäre das wohl?

GuBano

Das dachte ich mir auch, obwohl dieses Muster schon mal dagewesene ist: Ferdinand Marcos.

Südkorea hatte sich allerdings einer Millitärdiktatur entledigt, daher ist man da viel sensibler.

Klartexxter

Das hat weniger mit autoritären Kräften zu tun als mit Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, Streit, auch unter Parteien, in demokratischer Manier auszutragen! Solche Leute können links, liberal oder konservativ sein - das ist egal. Gefährlich sind sie allemal. Aber die Reaktion der Menschen in Südkorea zeigt, dass diese Demokratie fester ist als man glaubt. Ein Land, dass sich seit 1986 zu einer guten demokratischen Staatsform geändert hat, wo das Volk nicht nur die Fesseln einer militaristischen Herrschaft abgeschüttelt hat, und sogar vor wenigen Jahren mit friedlichen Demonstrationen tausender Bürger eine korrupte Staatspräsidentin quasi des Amtes enthob (ich konnte das damals live erleben), verdient Respekt - und einen besseren Präsidenten als den aktuellen Amtsinhaber.

Nettie

"Südkoreanischer Verteidigungsminister Kim tritt zurück"

Aus guten Gründen: Er hatte auf den Falschen - oder vielmehr: gegen die Bevölkerung - gesetzt.

"Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim soll Präsident Yoon dabei unterstützt haben, das Kriegsrecht auszurufen".

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Parsec

"Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim soll Präsident Yoon dabei unterstützt haben, das Kriegsrecht auszurufen".

Das liest sich hier aber anders:

"Dem südkoreanischen Innenminister ... zufolge hat der ehemalige Verteidigungsminister Kim Yong-hyun dem Präsidenten Yoon die Ausrufung des Kriegsrechts am Dienstag vorgeschlagen"

Die Idee des KR kam also nicht vom Präsidenten.

Am Ende hat es natürlich der Präsident entschieden.

https://www.derstandard.de/story/3000000247945/suedkoreas-praesident-yo…

Nettie

"Die Idee des KR kam also nicht vom Präsidenten.

Am Ende hat es natürlich der Präsident entschieden."

Genau das geht doch auch aus beiden Zitaten(!) hervor.

neuer_name

>>"Land im Chaos"<<

Und da wird sich Nordkorea die Hände reiben was sicherlich alles andere als wünschenswert ist.

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melancholeriker

>>"Land im Chaos"<<

"Und da wird sich Nordkorea die Hände reiben was sicherlich alles andere als wünschenswert ist."

Und in der Nahrungskette können Sie gleich China und Russland miterwähnen bis zu den letzten Demokratiekadaverendnutzern in den Westprovinzen der designierten multipolaren Störung der Menschheitsgeschichte. 

Ich bin mir nicht sicher, für wen das am Ende "nicht wünschenswert" ist. 

Nachfragerin

Haben China und Russland irgendwas mit Südkorea zu tun? Selbst für Nordkorea ist das Chaos im Süden ohne praktischen Nutzen, da sich an der Gesamtsituation nichts ändern wird.

Olivia59

Völlig ohne Relevanz. Die Diplomatie zwischen Nord/Süd ist sowieso am Ende.

wenigfahrer

" Und da wird sich Nordkorea die Hände reiben was sicherlich alles andere als wünschenswert ist. "

Das kann sicher so sein, nur es kann keinen Vorteil daraus schöpfen, die Lage wird deswegen für NK nicht besser.

Alter Brummbär

Die reiben sich wegen etwas anderen die Hände.

Klartexxter

Naja, ich kenne die Südkoreaner gut, und von "Chaos" kann man wenig erkennen. Die Leute sind meist sehr rau im Umgang mit dem poitischen Gegner, und die Südkoreaner sind dafür bekannt, auch politisch kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Hart aber herzlich, eben. Sie werden aber nicht ruhen, bis das abgeschlossen ist - sprich: dieser Präsident, der allen Kredit spätestens seit Di verspielt hat, politisch entfernt worden ist. Das gehört im Land der Morgenstille zur politischen Korrektheit!

Tinkotis

Ehrlich gesagt kapier' ich nicht, was da gerade in Südkorea abgeht. Ja, der Norden droht regelmäßig mit Krieg, aber da würde man sich eher Sorgen machen, wenn er das nicht tut. Das dann in Zusammenhang mit einem Haushaltsstreit zu bringen ist echt krude.

BTW: Was ist das aktuell mit dieser Eskalation in demokratischen Ländern beim Thema Haushalt? Hat irgendwer eine neue politische Philosophie auf den Markt geschmissen, von der ich nichts mitbekommen habe...?

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Carlos12

"Was ist das aktuell mit dieser Eskalation in demokratischen Ländern beim Thema Haushalt?"

Regierungen und Parlamente machen zwei Dinge, sie beschließen neue Gesetze/Regelungen und verabschieden einen Haushalt. Wenn die Regierung eine stabile Mehrheit hat wird der Haushalt ohne Störung verabschiedet. Ansonsten müssen sich Regierung und Opposition einigen, am besten auf zivilisierten Weise. In Zeiten der Polarisierung und wachsenden Autoritarismus wird das schwieriger.

Kritikunerwünscht

Sicher nicht - es gibt nur eine politische Philosophie, die vorherrschend ist, und die heißt Macht, Geld und Reichtum.

das ding

Es gibt nur eine politische Philosophie, die vorherrschend ist, und die heißt Macht, Geld und Reichtum.

Nicht bei mir. Und - bevor das als unwichtig eingestuft wird - ich bin genauso ein politischer Mensch, wie die, die es beruflich machen. Was also "vorherrschend" ist, ist ein erster Linie eine Frage der Duldung. Die Seperation zwischen denen da oben und uns da unten ist - sich in ihrer Aussage zeigend - das beste Rezept zum Gang auf die Schlachtbank, oder Prinzip "Glueck".  Natuerlich sind gezogenen Konzsequenzen daraus auch oft ein Griff ins Klo (wie sich das in der AfD zeigt). Fazit? Ewiger Krampf. Hoert nie auf. Frage ist: Wer kaempft mit?

Kritikunerwünscht

Für Sie mag das nicht zustimmen, für viele andere ebenfalls nicht, für mich auch nicht. Aber wer einmal am Futtertrog sitzt und sich bedienen kann, wird es so lange tun, wie es geht. Notfalls wird sogar z.B. ein Gesetz geändert, damit Minister auch in den Genuss der Inflationsausgleichsprämie kamen. Den Bürger erzählen, dass sich im Winter lieber einen Pullover mehr anziehen sollten, aufs Duschen verzichten und lieber zum Waschlappen greifen sollten - und sich selbst die Taschen üppig füllen. Wer redet da noch von Politikverdrossenheit oder Wutwähler, die andere als die Altparteien wählen.

Klartexxter

Bei Geld hört jede Freundschaft auf - bei uns auch die von Koalitionären. Wobei es nach Helmut Schmidt keine Freunde in der Politk gibt - allenfalls gleiche Interessen. Aber ich stimme Ihnen zu, aktuell ist überall die Haushaltslage angespannt. Wobei ja für bestimmte Dinge immer genug Geld da zu sein scheint - hier manche Öko-Projekte in Sachen Entwicklungshilfe, die kritisch betrachtet werden, dort Unterstützung für die eine oder die andere Kriegspartei. Gleichzeitig ächzen die Haushalte vieler reicher Länder unter hohen Sozialausgaben. Und die Regierenden in demokratischen Ländern wissen, dass man Wahlen meist auch mit Geldgeschenken an die Wählerschaft gewinnt, obwohl vielleicht Steuerehöhungen anstehen würden. Diesen Spagat zu überwinden, das ist schwer! Was dann aber in Seoul ablief, spottet jeder Logik. Dachte der Präsident, er käme damit durch? Nach fast 40 Jahren Demokratie im Lande?

Silverfuxx

Er entschuldigte sich und sagte: "Alle Truppen, die Aufgaben im Zusammenhang mit dem Kriegsrecht wahrgenommen haben, haben auf meine Anweisung hin gehandelt, und die Verantwortung dafür liegt bei mir."

Der (und auch dieser 4*-General) sollte angeklagt und zu möglichst harter Strafe verurteilt werden. Seine Rolle, bzw. die des Militärs, finde ich noch deutlich verwerflicher als die des Präsidenten.

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GuBano

Werden in Südkorea die Soldaten auf die Verfassung oder den Präsidenten (das Amt…) vereidigt?

Bei uns ist es die Verfassung, man hat aus der Geschichte gelernt. Und da kann man zu Recht Befehlsverweigerung erwarten, wenn ein Befehl der Verfassung klar entgegen steht.   Wie ist das in Südkorea (falls das einer weiß)?

Bauhinia

Wieso sollte das verwerflicher sein? Hauptverantwortlich in zuallererst der Präsident, der hat das Kriegsrecht mit eigenwilligen Begründungen bemüht. 

Bernd Kevesligeti

Die Militäreinheiten waren auch in die Aktion eingebunden. Sie versuchten das Parlament zu blockieren, Abgeordnete nicht hineinzulassen, damit die nicht mit Mehrheit dass Kriegsrecht aufbeben können. Aber Yoon ist gescheitert, am Widerstand der liberalen Opposition und vor allem an der Bevölkerung. Yoon-ein Hardliner, der in den zweieinhalb Jahren seiner Amtszeit viel dazu bei die Spannungen in Ostasien weiter anzuheizen und bewaffnete Konflikte wahrscheinlicher zu machen. Aufrüstung um jeden Preis und der Schulterschluß mit den USA und Japan.....

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GuBano

Das Militär handelt auf Befehl. Die wurden ggf. eher beordert, so zu handeln.

Aufrüstung um jeden Preis und der Schulterschluß mit den USA und Japan.....

Für Südkorea überlebenswichtig, wenn der andere Teil im Norden entweder mit China oder Rußland paktierte und zugleich den Süden als Feindesland deklariert. Daß es da keine Fortschritte gibt, liegt einzig an Kim & Clan.

Bernd Kevesligeti

Das Militär machte nicht kehrt, vor dem Parlament. Soldaten drangen über ein Fenster ins Parlament ein, um die Abstimmung zu verhindern. 

Und die einstige Sonnenscheinpolitik von Kim Dae Jung ist mit diesem Präsidenten Yoon endgültig beendet worden.

Bauhinia

ja die Sonnenscheinpolitik war ja auch ungemein erfolgreich....eben gar nicht. der KP-Monarch im Norden wird zunehmend aggressiv und hat dank Putin nun auch bessere Raketen. da ist nichts mit Sonne. 

GuBano

Die „Sonnenscheinpolitik“ endete, weil es keine Fortschritte mit Nordkorea gab. Im Gegentum: NK verfolgte seinen Atomwaffenplan über die Dekaden hin unbeirrt weiter.

Und genau weil die Soldaten vor dem südkoreanischen Parlament nicht halt machten, stellt sich die Frage, worauf die vereidigt sind: jeweils amtierender Präsident oder Verfassung?

Bernd Kevesligeti

Die Sonnenscheinpolitik ging von südkoreanischen Präsidenten aus. Aber man scheint zufrieden damit, dass sie jetzt abgebrochen ist, unter anderem von Yoon.

Nachfragerin

Die Behauptung, dass nur die anderen Schuld wären, ist genauso falsch wie die, dass es eine immerwährende Aufrüstung bräuchte, um den Frieden zu sichern. Aber mit beiden Behauptungen lässt sich sehr gut arbeiten, solange genug Menschen daran glauben.

GuBano

Der Norden hat und wird niemals Kompromisse eingehen- da liegt das Problem. Kompromisse bedeuten das Ende der Kim Diktatur (und ggf. auch deren persönliches Ende), daher bleibt denen nur ein Ausweg: Machterhaltung um jeden Preis.

Dafür braucht Südkorea das Bündnis mit den USA (während die Aufrüstung im Norden stattfindet!). Innere Stabilität der Demokratie ist dazu wichtig,  Ist Südkorea innenpolitisch. schwach, sieht vielleicht der Norden den Moment, anzugreifen, denn Angriff kann als Mittel zur Machterhaltung (und Bewies für die „Überlegenheit des Kommunismus“ gesehen werden.).  Kriegsrecht im Süden hatte Südkorea geschwächt und den Norden gestärkt!

Bauhinia

"der in den zweieinhalb Jahren seiner Amtszeit viel dazu bei die Spannungen in Ostasien weiter anzuheizen"

ach ja? was genau soll er denn beigetragen haben? 

Bernd Kevesligeti

Die Spannungen in Ostasien haben sich in den letzten Jahren verschärft. Da kann man vieles nennen, die vielen Manöver und neue Militärpakte gehören sicher dazu.

Aber peinlich ist auch, dass Präsident Yoon und Verbündete im März in Seoul noch den dritten internationalen Demokratiegipfel abgehalten haben. Nach der PR ein Schulterschluss von Demokraten gegen die Autokraten. Und jetzt das.

Bauhinia

"Die Spannungen in Ostasien haben sich in den letzten Jahren verschärft."

ach ja? und? was ist jetzt mit Ihrem Eingangsstatement dass Yoon zu Spannungen in Ostasien beigetragen hätte? ich kanns vorwegnehmen: das war eine leere Behauptung von Ihnen. 

Bernd Kevesligeti

Leere Behauptungen ? So wie auf dem Demokratiegipfel im März 2025 in Seoul ? Schreiben Sie doch einfach einmal-offen auf, was Sie wollen.

Bauhinia

schon zeiwmal gefragt und nichts kam von Ihnen. was hat er denn nun zu Spannungen beigetragen? bisher war es nur eine leere Behauptung von Ihnen. 

schabernack

➢  Die Spannungen in Ostasien haben sich in den letzten Jahren verschärft.

Unter den einzelnen Staaten in Ostasien hat sich gar nichts «verschärft». Stärker geworden ist Xina im Militärischen Auftreten als Dicker Max, und Nordkorea mit Kampftruppen in Europa.

Carlos12

"Aufrüstung um jeden Preis und der Schulterschluß mit den USA und Japan....."

Nur zur Erinnerung, zwischen Nord- und Südkorea herrscht nur ein Waffenstillstand. Ein Friedensvertrag gibt es nicht, weil Nordkorea immer noch Willens ist, eine Wiedervereinigung militärisch und der Herrschaft Kims zu erzwingen. Der Schulterschluss mit den USA und Japan verhindert einen neuen Koreakrieg.

schabernack

➢  Aufrüstung um jeden Preis und der Schulterschluß mit den USA und Japan.....

Als ob in Korea das Militärische in Südkorea wohnt, und Nordkorea der arme bedrohte Friedensengel ist. Als ob es besser wäre, Südkorea und Japan würden für immer verharren in Feindseligkeit wie in WK II.

Als ob man befürchten müsste, die USA wollen Taiwan annektieren, und China ist das bedrohte Land. Sie finden Korea und Japan auf einem Globus. Damit ist dann aus die Maus mit Ihrem Wissen über Ostasien.

Bernd Kevesligeti

Ja, dass ganz große Wissen-über alle Länder, überall. Zu erwähnen ist dabei nur noch der dritte internationale Demokratiegipfel in Seoul im letzten März. Veranstaltet auch von Herr Yoon.

schabernack

➢  Ja, dass ganz große Wissen-über alle Länder, überall. Zu erwähnen ist dabei nur noch der dritte internationale Demokratiegipfel in Seoul im letzten März. Veranstaltet auch von Herr Yoon

Wie sich ja gezeigt hat, ist Mr. Yoon nicht die Demokratie in Südkorea. Länderkunde ist mein Hobby seit Kindertagen. Ohne sinnlose Politische Ideologie wie bei Ihnen, die überall nur ein Trümmerfeld von Unverständnis und Unwissen über Zusammenhänge hinterlässt.

Bernd Kevesligeti

Sinnlose politische Ideologie ? Ja, die können Sie wenn Sie sich umgucken vermehrt beobachten.

Klartexxter

Herr Yoon ist zweifelsohne keine Taube, eher ein Falke. Und liefert Nordkorea Steilvorlagen ohne Ende. Aber jede Regierung in Korea (Süd) hat den Schulterschluss mit den USA gesucht. Es ist die einzige Schutzmacht des Südens. Gegenüber Japan aber ist Seoul immer auf Abstand geblieben, das ist der Haltung der Japaner zur Kolonialherrschaft über Korea geschuldet, eine offene Wunde bis heute. Dass beim quasi Putsch-Versuch des Präsidenten die Exekutive, also das Militär, mitmachte, ist klar und man kann es diesem kaum vorwerfen: es ist ausführendes Organ. Problematisch nur: JEDER Protest gegen die Maßnahme hätte sofort als "pro nordkoreanisch" eingestuft werden können. Jede Zeitung, jeder Sender, der kritisch berichtet. Kaum vorstellbar in föderal aufgebauten Staaten wie dem unseren. Ich denke, hier hat Südkorea eine Sollbruchstelle in deren Staatsaufbau. Gottlob gab es 190 mutige Parlamentarier, und einige Tausend Demonstranten.

Hanne57

„Die Opposition verfügt im 300 Sitze zählenden Parlament über eine komfortable Mehrheit“

Kann mal einer erklären, warum die Partei mit der Mehrheit in der Opposition ist?

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schabernack

➢  Kann mal einer erklären, warum die Partei mit der Mehrheit in der Opposition ist?

Weil Südkorea ein Präsidial-Wahlrecht hat wie in Frankreich.
Der Präsident wird direkt vom Volk gewählt, Amtszeit 5 Jahre, Wiederwahl nicht möglich.

Die Partei von Monsieur Macron hat auch keine Mehrheit in der Nationalversammlung.