Eine Labormitarbeiterin bereitet eine DNA-Probe für die molekularbiologische Analyse vor.

Ihre Meinung zu Wie Gen-Tests werdende Eltern beeinflussen können

In Australien könnten Paare bald kostenlos testen lassen, ob sie eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein krankes Kind haben. Dieses Wissen hätte einer Studie zufolge Einfluss auf ihre Entscheidung für oder gegen das Kind. Ethiker haben Bedenken. Von V. Simon.

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94 Kommentare

Kommentare

Autograf

Alle wollen Wunschkinder. Aber ist es die Pflicht eines Kindes, nach Wunsch zu sein? Klar, ein Kind soll nicht krank sein – aber was ist Krankheit? Ist z.B. der Autismus eines Einstein ein Grund, das Kind nicht haben zu wollen? Haben Eltern das Recht, das Kind zu wählen? Kommt irgendwann mal das Kind nach Plan? Geschlecht nach Plan haben wir schon in China. Mit den bekannten Folgen einer jungen Bevölkerung, wo die Männer weit überwiegen. Was ist, wenn der Plan nicht funktioniert und doch ein Kind zur Welt kommt, das anders als gewünscht ist? Was ist, wenn das Kind durch Krankheit oder Unfall, oder einfach, weil es sich so entwickelt, irgendwann nicht mehr nach Wunsch ist? Wohin führt das, wenn wir von der in der Natur vorgesehenen Annahme eines Kindes, so wie es ist, nicht wie wir es wünschen, das es sein soll, abweichen?

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Sisyphos3

da haben sie interessante Gründe aufgeführt

wenn der Mensch beginnt Gott zu spielen, kann es schwierig werden

AuroRa

Wohin das führt, sieht man im Film GATACA…

Ich verstehe das Argument, dass ungeborenes Leben ein gewissen „Recht auf Leben“ hat (das im Gesetz geregelt ist). Ich verstehe auch den Wunsch von Eltern nach Kindern, die, vereinfacht gesagt „keine besonderen Probleme machen“. 

Schwierig ist es, persönliche Entscheidungen der Eltern zu verurteilen. Aber hin oder her, diese Entscheidungen haben einen Einfluss auf unsere Gesellschaft und deren ethische Ansichten. 

Damit wird das Persönliche politisch. Das ist sehr, sehr schwierig. 

Vector-cal.45

Bei Maßnahmen zur reinen Anamnese bzw. Risikoerhebung (mit dem Ziel der Vermeidung z. B. schwerster Erkrankungen oder Behinderungen) kommt man mit „ethischen Bedenken“.

Hormonblocker auch für Jugendliche, Mastektomie, schwerste OPs etc. zur „Transition“ aufgrund der persönlichen Gefühlswelt stellen dagegen scheinbar kein ethisches Problem da. Oder die Kostenübernahme für Magenbänder. Oder die grundlose Sterilisation sehr junger Menschen.

Abtreibung unter der Prämisse „ich will kein Kind“ ist scheinbar ebenfalls ethisch eher unbedenklich.

Verrückte Welt.

Wenn durch solche Tests z. B. Krankheiten wie das Down-Syndrom verschwinden könnten, was ist denn so schlimm daran? Ist das nicht im Gegenteil erstrebenswert und eine Vermeidung von Leid?

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Sisyphos3

Ist das nicht im Gegenteil erstrebenswert und eine Vermeidung von Leid?

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in der Familie eines Freundes ist ein Kind (gut jetzt 30) mit dem Down Syndrom

bei jedem Fest bei jeder Veranstaltung ist die dabei und wird nicht versteckt

ich kann es nicht beurteilen, aber dass die "leidet" glaube ich nicht - kann es aber auch nicht beurteilen !

 

Vector-cal.45

Schwere angeborene Krankheiten gehen immer ein her mit schweren Symptomen, meist auch Schmerzen, permanenten Medikamenten– Konsum zu und einer deutlich verkürzten Lebenserwartung.

Ich sehe nichts schlechtes daran, wenn potentielle Eltern dies vorher wüssten und in ihre Entscheidung mit einfließen lassen können.

AuroRa

Es geht um ungeborenes Leben - nicht um Eingriffe an Personen.

Wenn durch solche Tests z. B. Krankheiten wie das Down-Syndrom verschwinden könnten, was ist denn so schlimm daran? Ist das nicht im Gegenteil erstrebenswert und eine Vermeidung von Leid?

1. Behinderungen sind keine Krankheiten. Viele Kinder mit Downsyndrom werden gesund geboren und leiden nicht. Viele entwickeln sich geistig im normalen Bereich, viele normal im körperlichen Bereich. Googeln Sie mal Marathonläufer Downsyndrom - dann lernen Sie einen spitzen Athleten kennen.

2. Trisomie ist im Vergleich zu anderen Chromosomenaberrationen harmlos. Tritt diese bei Chromosom 18 oder 21 auf, ist das Kind nicht lebensfähig - das ist eine ganz andere Hausnummer.

3. Die Frage ist „wer sind wir als Gesellschaft, dass wir entscheiden können, wessen Leben lebenswert ist und wessen Leben nicht“. Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. 

 

Kristallin

Auf Punkt 3 gibt es gar keine Antwort. 

Vllt ist ein Leben unter zB ständigen Schmerzen für die Betroffenen eine Qual, aber auch diese Frage können nur Betroffene beantworten sofern es ihnen möglich ist. 

AuroRa

Auf Punkt 3 gibt es gar keine Antwort. 

Richtig, und trotzdem gibt es Regelungen, die auf ethischen Überlegungen basieren. 

Kristallin

Und jeh weiter die Möglichkeiten von solchen Tests voranschreiten, desto wässriger wird die Ethik werden. 

AuroRa

Ist das so? 

Kristallin

Mir ist Ihr Vergleich komplett unverständlich! Eine "Transition" wird durchgeführt weil die Betroffene Person eine Transperson ist, und sich vorallem für diesen Weg höchstselbst entscheidet! 

franxinatra

Meiner Meinung nach sollten Menschen, die ihre Kinder im Prinzip designen wollen, nie Eltern werden...

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Kristallin

Ist der Wunsch nach einem gesunden Kind nicht normal? Was hat das mit "designen" zu tun? 

Das wäre ja die Bestimmung von Aussehen, Intellekt, Geschlecht ect. 

Das ist teilweise in den USA möglich und wird auch gemacht. 

harry_up

Ich möchte mich, da ich aus zeitlichen Gründen den Thread jetzt verlassen muss, recht herzlich bei allen Kommentatoren für die aus meiner Sicht oft sehr nachdenkenswerten Beiträge bedanken. 

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M.Pathie

Ich teile die ethischen Bedenken. Wir brauchen keine Eugenik, sondern einen solidarischen Umgang mit Menschen jeden Geschlechts, jeder Art und auch jeglicher Einschränkung und Behinderung.

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Kristallin

Stimmt, aber der Ist Zustand der Gesellschaft gibt das nicht her, obwohl es den Menschen in den Gesellschaften wie der unseren gut geht. 

Parsec

"Dieses Wissen hätte einer Studie zufolge Einfluss auf ihre Entscheidung für oder gegen das Kind. Ethiker haben Bedenken."

Und: "Insgesamt änderten drei Viertel der Paare [aus der Studie] mit einem erhöhten Risiko etwas an ihre bisherigen Familienplanung."

Ich sehe ethisch keine Bedenken, wenn sich Paare vor der Schwangerschaft untersuchen lassen. Das ist aus meiner Sicht völlig legitim. Schließlich schaut man sich den zukünftigen Partner ja auch genau an, bevor man sich bindet und in die Familienplanung einsteigt.

Das Argument "Das bringt uns dann gesellschaftlich in eine Eugenik-Debatte" lasse ich hinsichtlich vorschwangerschaftl. Untersuchungen nicht gelten, da diese zu negativ belastet ist. Es muss gut und richtig sein, gesunde Kinder zur Welt zu bringen.

Auch die Möglichkeit, bei einer künstlichen Befruchtung "Embryos vor der Verwendung untersuchen zu lassen" halte ich für völlig legitim, da ausserhalb des Mutterleibes noch keine Überlebensfähigkeit besteht.

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