Kommentare

odiug

Gerade erst wurde in unserer Region nur 100 Meter von einem Wohngebiet entfernt aus einer großen Schafherde von einem Wolf 15 Tiere gerissen. Hier war bisher kein Wolf bekannt. Die Sorge ist nun groß, dass dieses Tier oder eventuell auch weitere hier auftauchen. Unsere Wälder sind nach Angaben von Experten nicht groß genug für mehrere Wolfsrudel und es wird von vielen Fachleuten gefordert, die Bestände klein zu halten.

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gelassenbleiben

Unsere Wälder sind nach Angaben von Experten nicht groß genug für mehrere Wolfsrudel und es wird von vielen Fachleuten gefordert, die Bestände klein zu halten.

Wir haben uns verpflichtet 30% unter strengeren Schutz zu stellen. Ich glaube in diesen Gebieten werden die Wölfe dann gebraucht als Jäger, um das Rot-und Schwarzwild unter Kontrolle zu halten.

JohnDoe1970

Genau einfach abknallen. Wenn sich doch alle Probleme so leicht lösen ließen

Nachfragerin

Auf welchem Gebiet sind diese Experten und Fachleute tätig - vielleicht irgendwas mit Tierhaltung?

odiug

Im Bericht kam ein Wolfsbeauftragter zu Wort, gleichzeitig jemand vom Nabu und jemand aus dem Forstamt. Man will den Wolf nicht ausrotten, aber man will die Zahl kontrollieren und regulieren. Natürlich kann man auch warten bis sie überfahren werden, was übrigens häufig passiert. 

Charles v. Rinnbach

Tierhalter gehören tatsächlich zu den Fachleuten was Tiere anbelangt.

Aber auch als Spaziergänger möchte ich nicht unbedingt von einem Wof gebissen werden.

Tatsache ist, dass die Wolfexperten vom MELV in öffentlichen Versammlungen schon mal tüchtig daneben gelegen haben, als sie verkündeten, die Wölfe würden die ebenen Siedlungsgebiete komplett meiden....

Tierhalter aus der Lausitz berichten, dass die Wölfe mittlerweile so gewieft sind, dass sie es schaffen eine Rinderherde so in Bewegung zu versetzen, dass die Herde den Wofsschutzzaun selbst zusammentrampeln → 

Dann sind schon gleich einige Kälber tot.

Entgegen den Angaben von Romantiker hören Wölfe mit dem töten nicht auf, nur weil sie sattsam zu fressen haben.

 

Tom Özdemir

Gerade erst wurde in unserer Region nur 100 Meter von einem Wohngebiet entfernt 

War der Wolf 100 m an die Siedlung heran gerückt oder die Siedlung an den Wolf? 

Unsere Wälder sind nach Angaben von Experten nicht groß genug für mehrere Wolfsrudel und es wird von vielen Fachleuten gefordert, die Bestände klein zu halten.

Wie einseitig. Warum machen wir nicht die Waldgebiete größer? 

odiug

100 Meter von einem Dorf entfernt, das dort bereits weit vor dem Wolf bestand. Und natürlich könnten wir Waldgebiete vergrößern, wollen Sie Grundbesitz abgeben, falls sie welchen haben oder hätten?

Tada

Mich interessiert der Vergleich zwischen Hunden. Und Wölfen. Auch Hunde reißen Nutztiere. Aus anderen Ländern heißt es, dass wildernde Hunde ein viel größeres Problem seien, weil sie Menschen nicht scheuen. (Dasselbe könnte für Wolf-Hund-Mischlinge gelten.)

 

 

Baroso1

Als pensionierter Polizist kann ich sagen, dass ich in 46 Dienstjahren unzählige Schafe und Rehe gesehen habe, die von freilaufenden Hunden verbissen wurden. Da ist der Thrill wahrscheinlich nicht so groß wie beim Wolf.

Einen Wolfsbiss habe ich nie gesehen, obwohl ich in der Voreifel Dienst machte, wo es genug Wölfe gibt. Ich weiß, dass meine Beobachtungen keiner wissenschaftlichen Betrachtung standhalten, man sollte den Hund als Raubtier nur nicht vergessen.

 

Charles v. Rinnbach

Je nach Bundesland dürfen wildernde Hunde und Katzen vom Jagdschutzberechtigten getötet werden.

Bauhinia

Tja, passiert ja auch in Hühnerställen mit Füchsen. Die Beute ist eingeschlossen und kann nicht weg und der Jagdtrieb des Raubtieres lässt sich auch nicht ausschalten. Und so kann der Wolf nicht aufhören alle Schafe zu reißen die im vor der Nase herumlaufen. So ist das nun mal. 

rolato

Nun eine große Schafherde ist verlockend, ist es doch ein großes Angebot. Der Mensch ist noch schlimmer, er tötet Tiere aus Spaß, und teils aus fragwürdigen Gründen zu Steigerung der männlichen Potenz. Dem Hirn scheint es eher zu schaden.

Die Schäfer sollten ihre Tiere besser schützen, Hütehunde, Esel und Sicherungsmaßnahmen

Charles v. Rinnbach

Kommt Ihnen vielleicht auch gerade der Gedanke, dass Sie es sich mit Ihrer Forderung, was die Schäfer gefälligst zu tun haben, sich es viel zu einfach machen?

tias

Na und wird ersetzt .Die Natur und da gehören die Wölfe dazu ist wichtig.

Rappelkiste mit Rübe und Ratz Fatz

Ein Zeichen dafür, dass der Mensch endlich die Natur anerkennen muss. Ein Zusammenleben ist wichtig.

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gelassenbleiben

Sorechen Sie mal mit Waldbauern über unsere Rotwildbestände

Lucinda_in_tenebris

Also ich habe mit Waldbauern gesprochen und kenne Schafszüchter persönlich. Die haben mehr Angst vor Autofahrern, die angefahrene Tiere häufig ohne Meldung am Straßenrand elend verrecken lassen. Ein Wolf würde letzteres z.B. nie tun.

'Pegasus7000

Um das Rot- und Schwarzwild kümmern sich unsere Jäger.

Izmi

Ein Zusammenleben ist wichtig.

Das würde ich vor allem dem Wolf sagen. Wenn aber schon die Menschen nicht friedlich zusammen leben können - wie wollen wir den Wolf überzeugen, uns unseren "Frieden" zu lassen?

Malefiz

Für mich ein seltsamer Satz, denn der Mensch kann sich nicht mal selber anerkennen und kontrollieren, wie soll er das dann mit der Natur und den Tieren können?

Mendeleev

Sie können gerne mit einem Raubtier in eine WG ziehen …


Ich bevorzuge es, wenn das gefährlichste Tier im Wald die Hummel ist … 

gelassenbleiben

Die Wespe ist weitaus gefährlicher als Wölfe und Haie und es fallen ihr mehr Menschen zum Opfer, am gefährlichsten ist vielleicht die Mücke, oder?

'Pegasus7000

Sie wollen aus einem Wolf eine Mücke machen? Ich denke, Ihr Vergleich wird der Ernsthaftigkeit des Themas nicht gerecht.

rolato

Ich bevorzuge es, wenn das gefährlichste Tier im Wald die Hummel ist …

Pro Jahr sterben in Deutschland etwa 20 Menschen an den Folgen eines Insektenstiches, meist von Honigbienen, Wespen, Mücken oder Fliegen. Dazu kommen noch etliche getöte Menschen von Hunden, Rindviechern, Pferden.

Weltweit gab es in den vergangenen 20 Jahren knapp 500 Wolfsangriffe auf Menschen, davon 26 tödliche, der größte Teil allerdings in Zusammenhang mit Tollwut. In Deutschland kam es zu keinen Angriffen auf Menschen

Im Wald sticht Sie eher eine Hummel als das ein Wolf auch nur annähernd in Ihrer Nähe kommt-:)

Lucinda_in_tenebris

Sie wissen schon, dass jährlich Menschen an Proteinshoks sterben, weil sie gegen Insektenstiche allergisch sind. Der Wolf hat bislang keinen Menschen in der BRD getötet.

Nettie

Wölfe sind nicht schutzbedürftiger als andere Tiere. Das ‚Gleichgewicht der Interessen‘ muss auf jeden Fall gewahrt bzw. gewährleistet werden.

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pieckser

Und darüber entscheiden wir Menschen. Wie Gott. Egal, dass Jahrmillionen lang die Natur ein Gleichgewicht hatte. Nein, der Mensch darf seit kurzer Zeit walten, wie er will.

Nettie

"Nein, der Mensch darf seit kurzer Zeit walten, wie er will."

Das (walten, wie sie wollen) machen aber nur einige. Die, die Respekt vor der Schöpfung und ihren Mitmenschen haben jedenfalls nicht.

Malefiz

Welches Gleichgewicht der Interessen muß gewahrt bleiben? Auf was genau wollen sie hinaus?

Tom Özdemir

Wölfe sind nicht schutzbedürftiger als andere Tiere.

Das hat jetzt aber gerade auch niemand gefordert. 

Nettie

"Das hat jetzt aber gerade auch niemand gefordert."

Ich auch nicht.

gelassenbleiben

Tja, um das Rot und Schwarzwild soweit einzudämmen, dass diese nicht Bäume schädigen oder die Waldverjüngung verhindern, reicht es wohl nicht. Der waldbauer muss teuer jeden einzelnen Jungbaum schützen

Die Jäger sind im Gegenteil eher daran interessiert das Rotwild künstlich aufzubauen um genügend stattliche Geweihe zu erbeuten. Hier müsste der Gorst und Naturschutz i) Winterfütterung verbieten und ii) mal ordentlich die Rot-und Schwarzwildbestände um 80-90% reduzieren, die Waldbauern würden es danken.

Oder wir schaffen 30% Naturschutzgebiete (haben wir uns auch zu verpflichtet) mit mehr Wölfen und auch mit Bären und Luchse.

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Lucinda_in_tenebris

"Die Jäger sind im Gegenteil eher daran interessiert das Rotwild künstlich aufzubauen um genügend stattliche Geweihe zu erbeuten" (sagen sie)

Ich bin mir nicht sicher, ob das eher auf Jäger in Privatwäldern zutrift, von denen es in Deutschland ja auch so einige gibt.

Jäger sind nicht selten gestreßt, wenn die Landwirte ihnen auf die Matte steigen, weil zu große Frasschäden aufkommen.

Die Wölfe sind sicher ein guter Indikator für einen gesünder werdenen Wald. 

gelassenbleiben

Ich bin mir nicht sicher, ob das eher auf Jäger in Privatwäldern zutrift, von denen es in Deutschland ja auch so einige gibt.

Ich glaube Waldbesitz gibt Ihnen nicht automatisch das recht Jäger draussen zu halten und das Rotwild selbst zu töten, da müssen Sie schon mindesten 75ha am Stück haben, ansonsten bestimmen andere über Ihren Wald, was die Jagd betrifft. Pech für den Klein-Waldbauer

'Pegasus7000

Der stetig steigenden Wolfspopulation in dicht besiedelten Gebieten und in der Nähe von Nutz- und Haustieren muss entschieden mit Entnahme begegnet werden. Hier ist pragmatische, keine ideologische Politik gefordert. Übertriebener Tierschutz gegenüber Wölfen ist fehl am Platz. Tierschutz muss genauso für unser Weidevieh gelten, das auf brutalste Weise von Wölfen gerissen wird; ganz abgesehen von der Gefahr für Menschen und von den wirtschaftlichen Schäden.

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Mauersegler

Ich bin auch für Tierschutz für Weidevieh: kein Fleisch mehr essen. 

Außerdem verwechseln Sie Wölfe mit Autos: Wölfe sind keine Gefahr für Menschen. 

gelassenbleiben

Übertriebener Tierschutz gegenüber Wölfen ist fehl am Platz.

Das ist kein Tierschutz, weniger Fleisch essen wäre Tierschutz, das ist Naturschutz

Wir haben uns verpflichtet 30% unter Schutz zu stellen.

Tada

Ich kann ja verstehen, dass man Nutztiere schützen will. Aber Haustiere? Was haben die freilaufend in einem Wolfsrevier zu suchen? Und selbst wenn: Hunde und Katzen (es wird Ihnen wohl kaum um Hamster und Wellensittiche gehen) können selber weglaufen. Das sieht man immer wieder an Vorfällen mit Rindern: Hund läuft bellend auf Rinder zu (weil trotz Verbot nicht angeleint, ist ja "alles Natur"), Kühe greifen Hund an, Herrchen / Frauchen wirft sich dazwischen und wird von Kühen getötet, Hund hat kein Haar verloren.

Nachfragerin

Ich schätze mal, dass über 99 % aller Nutztiere in Deutschland "auf brutalste Weise" von Menschen getötet werden. Aber wer interessiert sich schon für den millionenfachen, industriellen Massenmord, wenn man sich über ein paar hundert Wolfsrisse pro Jahr aufregen kann?

pieckser

das ist doch eine gute Nachricht. Jahrhunderte Lang wurde der Wolf gejagt, die Menschen haben sich in seinem Lebensraum ausgebreitet. Jetzt kommt er zurück. Ist doch gut.

Giselbert

Oje, Wolfsschutz ist falsch verstandener Tierschutz. Ein Wolf isst nicht vegan und tötet in seinem Leben tausende andere Säugetiere. Hinzu kommen die in der Landwirtschaft getöteten Tieren und der Schaden für die Landwirte.

Echter Tierschutz besteht also im dezimieren des Wolfes. Wir sind früher ohne Wolf besser ausgekommen und müssen dies nicht künstlich verschlechtern.

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Tom Özdemir

Oje, Wolfsschutz ist falsch verstandener Tierschutz. Ein Wolf isst nicht vegan und tötet in seinem Leben tausende andere Säugetiere.

Ohje. Da Gott bei der Schöpfung also offenbar einen Fehler gemacht hat, wird der Mensch das vermutlich kurzerhand mit der Waffe regulieren. 

Mauersegler

"Ein Wolf isst nicht vegan und tötet in seinem Leben tausende andere Säugetiere."

Ein Wolf frisst im Jahr etwa 60 Rehe oder 16 Hirsche. Seine Lebenswartung beträgt 10 bis 13 Jahre. Ich bin gespannt auf Ihre Rechnung, bei der Sie auf "tausende Säugetiere" kommen. Mir scheint, Sie verwechseln den Wolf mit dem Menschen. 

gelassenbleiben

Wolfsschutz ist falsch verstandener Tierschutz.

Wolfschuth ist kein Tierschutz sondern Naturschutz

Das ist was ganz anderes, ein drastisches Beispiel: Austrslische Tierschützer würden Katzen in Australien schützer, Naturschützer würden sie töten oder alle sterilisieren

Landwirtschaftliche Tiere in Mastbetriebe  ist auch kein Tierschutz, im Gegenteil

Übrigens der Wolf kommt auch ohne Mensch aus

 

Tada

Das ist ja der Sinn der Sache, dass Wölfe Tiere fressen, die selbst Veganer sind. Sonst vermehren sich die Pflanzenfresser ungehindert, fressen ihre Lebensgrundlage weg und sterben aus.

Nachfragerin

"Echter Tierschutz besteht also im dezimieren des Wolfes."

Nach Ihrer "Logik" wäre es dann noch besser, Menschen zu dezimieren - insbesondere die Fleischesser und Autofahrer.

'Pegasus7000

Bei dieser Entwicklung muss die Wolfspopulation genauso wie Rot- und Schwarzwild durch die Jägerschaft dezimiert werden.

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Mauersegler

Warum?

gelassenbleiben

genauso wie Rot- und Schwarzwild durch die Jägerschaft dezimiert werden.

Rot und Schwarzwild wird leider nicht dezimiert sondern von den Jägern gefüttert und gepäppelt. Ich schätze 80-90% des Bestandes sollte entnommen werden

Gerne auch von staatlichen Stellen mit halbautomatischen Waffen, um es mal so drastisch deutlich zu machen. Der Wald würde es danken

Calidris

Wie genau sollte das denn funktionieren? Die Forderung nach der Dezimierung der Wolfsbestände ist schnell gestellt und besonders in Hinblick auf Weidetierhaltung auch nachvollziehbar. Aber in der Jagdpraxis sehe ich da große Probleme. Mit den bisherigen jagdlichen Methoden ist eine sinnvolle und zielgerichtete Dezimierung nicht zu erreichen. Vielleicht sollte die Jägerschaft in Erwägung ziehen, dass Vergrämung (z.B. mit Gummigeschossen) zu ihren zukünftigen Aufgaben gehören muss. Jedenfalls lässt sich mit der Aufnahme ins Jagdrecht allein keines der bestehenden Probleme lösen. Abgesehen davon hat es die Jägerschaft bisher auch nicht geschafft, die Schalenwildbestände sinnvoll zu managen, obwohl dies eigentlich deutlich einfacher durchzuführen wäre.

Nachfragerin

Genauso? Ich kenne nicht viele Wälder, in denen unverbissene Jungpflanzen stehen. In vielen Wäldern gibt es überhaupt keine jungen Bäume (außer die invasive Traubenkirsche). Von "dezimieren" kann da also keine Rede sein.

Aber ja: Wenn man den Wald vor lauter Wölfen nicht mehr sieht, wäre eine Bejagung okay.

Nachfragerin

Zwischen Hoffnung und Problemen

Beim Wolf freut es, dass er nach Jahrhunderten zurück in die alte Heimat gekommen ist. Unsere Wälder werden davon profitieren, wenn weniger Rehe die Verjüngung des Baumbestands behindern.

Auf der anderen Seite stehen natürlich die Schäfer vor dem Problem, ihre Tiere nun besser schützen zu müssen. Allerdings ist das kein neues Problem. Schließlich gibt es auch Länder, in denen der Wolf nie ausgerottet wurde. Von denen kann man sicherlich viel lernen.

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gelassenbleiben

Unsere Wälder werden davon profitieren, wenn weniger Rehe die Verjüngung des Baumbestands behindern.

Ich fürchte, die Wolfstahlen sind da (noch) zu gering

fathaland slim

Die Wolfsdiskussion wird höchst ideologisch geführt. Pragmatismus wäre aber angesagt. Einzelne Schafrisse wären zu verkraften und auch einzelne gerissene Hühner wären zu verschmerzen. Aber wenn die Freiland-Tierhaltung derart bedroht ist, daß die Tierhalter aufgeben oder auf die Stallhaltung rekurrieren müssen, dann läuft etwas gewaltig schief.

Auch ich habe Petitionen gegen den Abschuss von Wölfen unterzeichnet. Mittlerweile sehe ich die Sache anders. Denn der Wolf hat keine natürlichen Feinde und läuft Gefahr, sich unkontrolliert zu vermehren. Das muss vermieden werden, wenn man nicht ins andere Extrem verfallen und die Wölfe wieder ausrotten möchte.

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Calidris

Ich kann Ihnen nur zustimmen. Pragmatismus täte der ganzen Diskussion sehr gut, denn gerade in Hinblick auf die Zukunft der Weidetierhaltung gibt es nicht zu ignorierende Probleme. Aber in der Praxis ist der Ruf nach Dezimierung der Wolfsbestände deutlich zu kurz gesprungen bzw. durch Aufnahme ins Jagdrecht kein einziges Problem gelöst. Hier wäre die Jägerschaft gefordert, realistische Lösungsvorschläge auf den Tisch zu bringen ( z.B. Bereitschaft zu Vergrämung statt Abschuss) oder man müsste die Sache in die Hände von Berufsjägern legen.

Ritchi

Sie vertreten sehr gut die pragmatische Seite. Natürlich hat ein Wolf einen Nutzen, aber er richtet auch große Schäden an und kostet uns sehr sehr viel Geld. Die paar Rehe, die der Wolf reißt, werden auch von ordentlichen Jägern (ich kenne viele Jäger, die ihren Job ernst nehmen) dezimiert. Aus dem Bekanntenkreis weiß ich aber auch, wie teuer es ist ein paar Schafe vor dem Wolf zu schützen. Viel teurer, als der Nutzen, den der Wolf bringt.

Über mehr als 100 Jahre gab es in Deutschland keine Wölfe, in dieser Zeit sind keine Schäden entstanden, die der Wolf günstiger vermieden hätte.

rolato

Tierhaltung derart bedroht ist, daß die Tierhalter aufgeben oder auf die Stallhaltung rekurrieren müssen, dann läuft etwas gewaltig schief.

Keineswegs, es wird ein mediales überzogenes Interesse geschürt. Schafe sterben, ausgenommen der Schlachtung, mit Abstand an zahlreichen Krankheiten und durch andere Tiere. Die Lämmer fallen der Schafskälte, ( erwachsene Tiere nach der Schur auch) Füchsen oder Krähen zum Opfer.

Tierhalter sehe ich hier in der Pflicht!

Nachfragerin

Eine unkontrollierte Vermehrung wird doch schon dadurch begrenzt, dass insbesondere Jungwölfe überfahren werden, sich im Revier eines Wolfsrudels keine anderen Wölfe ansiedeln und irgendwann die Beute knapp wird. Oder liege ich damit falsch? Sie sind der Biologe. :)

Esche999

Die Wölfe würden sich keinesfalls rasant vermehren, wenn sie einem Nahrungsmangel ausgesetzt wären. Sind sie aber nicht. Zum einen durch die großen Rotwildbestände - und da stehen sie in Konkurrenz zu den Jagdgesellschaften. Zum anderen aber durch die immense Zahl an Weidetieren - denn die sind für die Wölfe keine Rechtsobjekte sondern naheliegende leckere Beute. Daher ist die eigentliche Frage : soll der Mensch seine größeren Ansprüche skrupellos und bequem gegen die Natur - hier also die Wölfe -durchsetzen indem er sie abknallt - oder kann den Menschen zugemutet werden , ihre Weidetiere besser zu schützen. Eigentlich sollten wir ja gelernt  haben, daß es uns nicht zusteht, unsere Ansprüche gegenüber der Natur unreflektiert durchzusetzen. M.a.W. :man muß den Wölfen die bequeme Beute verhindern - auch wen es schwer fällt. So dezimiert sich der Bestand langsam in Richtung Gleichgewicht.

Nirwana1962

Ich bin zwiegespalten, einerseits für die Wiederansiedlung für den Wolf, obwohl mein Schwager Schäfer ist... ;) 

..  und grade auch für Süd-Niedersachsen zu erwähnen die Lux Population im Harz, die sich darüber hinaus, der Reviergrösse geschuldet, stark verbreitet... 

gut dem Dinge. 

Andererseits sehe ich auch immer mehr Berührungskonflikte zwischMensch und Tier, die Habi

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Mendeleev

Warum sind Sie für die Wiederansiedlung von Wölfen? 

Was ist mit Braunbären? 

Nirwana1962

Ich sehe nicht domestizierte Tiere als Teil der freien Natur, dazu gehört auch der Bär, ob schwarz oder braun. 

Und ja, die Habitate von Mensch und Tier überschneiden sich immer mehr, was zwangsläufig zu Konflikten führt. 

Mauersegler

Es gibt keine Wiederansiedlung von Wölfen in Deutschland. Es gibt nur Wölfe, die hier ihren Lebensraum gefunden haben. 

Tada

Die Berührungskonflikte sind kein Argument - due gibt es auch zwischen Mensch und Hund und sogar Mensch und Rind. Rinder töten in Deutschland sogar mehr Menschen im einstelligen Bereich pro Jahr, als Hunde. 

Da kann der Wolf nicht mithalten.

Das richtige Verhalten zu erlernen wäre eine Lösung.

Meist ist der Mensch schuld. Aber was soll man machen, wenn jedes Jahr weltweit mehrere Leute in irgendwelchen Zoos in Raubtier-Gehege klettern, um das Raubtier zu streicheln... Wie viele Leute Absperrungen überwunden, um das Tierchen durchs Gitter zu streicheln wird gar nicht mehr mitgezählt. 

 

Ritchi

Auch Autos töten Menschen. Allerdings überwiegt der Nutzen, den Autos und Rinder den Menschen insgesamt erbringen.

JM

jeden Tag liest man irgendwo das Kühe, Schafe, Rinder oder auch Schweine artgerechter gehalten werden sollen. Das bedeutet auch mehr Freilandhaltung. Und dann werden sie zum Festmenue für die Wölfe. Was ist nun wertfolger. Nutztiere oder Wölfe. 

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gelassenbleiben

Das eine schliesst das andere nicht aus, Sie konstruieren einen künstlichen Gegensatz.

Lucinda_in_tenebris

Die radikalen Parteien habe ja den Wolf als Wahlkampfthema entdeckt. Da werden Ängste geschürt und Polemik betrieben, um wieder einmal als "endlich sagt jemand die Wahrheit" Partei darzustehen. Die Wahrheit aber ist, dass der Wolf ein Indikator und gleichsam Faktor für einen gesunden Wald darstellt. 

Die Ängste die geschürrt werden sind hingegen übertreiben. In Italien hat es immer schon Wolf populationen gegeben und Übergriffe auf Menschen in den letzten hundert Jahren haben nicht stattgefunden.

Mendeleev

Nochmal:


Was ist die Idee dahinter Wölfe in Deutschland anzusiedeln?


Das hat weder mit Natur- noch mit Artenschutz zu tun. 


Richtig ist: in den mittelalterlichen Urwäldern (die übrigens anders als heute meist Eibenwälder waren) gab es viele Wölfe bis diese im 18. Jahrhundert endlich ausgerottet wurden ..


Jahrhundertelang waren Bauern in Deutschland in Sorge um ihr Vieh, Kinder hatten Angst wenn sie in den Wald geschickt wurden um Pilze, Beeren oder Brennholz zu sammeln (was allerdings außerdem verboten war). 

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Lucinda_in_tenebris

Das ist falsch. Wölfe werden nicht angesiedelt, sondern bewegten sich der natürlichen Bewegungsstrukturen von Polen nach Deutschland und vermehren sich hier ebenfalls ohne zusätzliche Aufzuchthilfen.

Ritchi

Wölfe werden nicht direkt, aber indirekt angesiedelt, indem sie nicht geschossen werden dürfen. Wölfe waren über 100 Jahre nicht in Deutschland vertreten, somit gehören sie laut Naturschutzgesetz nicht mehr zu unserem Bestand. Erst das EU Recht hat uns gezwungen, den Wolf durch nicht-abschießen  quasi anzusiedeln mit bekannten hohen Kosten ohne wirklichem Nutzen.