Demonstration zur Verurteilung von Gewalt gegen Frauen in Paris.

Ihre Meinung zu Frankreich: Tausende protestieren gegen Gewalt gegen Frauen

Der Prozess um die hundertfache Vergewaltigung von Gisèle Pélicot hat in Frankreich eine Schockwelle ausgelöst. Tausende Menschen haben in dem Land gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen demonstriert - sie fordern eine Gesetzesänderung.

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114 Kommentare

Kommentare

werner1955

sie fordern eine Gesetzesänderung.

Das brauchen wir hier auch dringend. Die Ehren, Femizid, Mädchen oder Verbrechen an Frauen müssen intensiver verfolgt und hart bestraft werden. 
dazu brauchen die Sicherheitskräfte massiv mehr Rechte und  Technik weil sehr sehr viele Verbrechen im privaten Bereich erfolgen. 

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falsa demonstratio

"dazu brauchen die Sicherheitskräfte massiv mehr Rechte und  Technik weil sehr sehr viele Verbrechen im privaten Bereich erfolgen."

Welche Rechte und Technik stellen Sie sich denn im privaten Bereich vor? 

werner1955

Abhören, verdeckte Ermittluingen und Kontrolle alle Konten, Handy usw. 

Der neue Goldstandard

Zitat: "Es müsse ganz schnell ein Gesetz eingeführt werden, sagte eine Teilnehmerin. "Nur weil man nichts sagt, heißt das nicht, dass man einverstanden ist". "Brechen wir das Schweigen, die Scham muss die Seite wechseln"

.

Ich verstehe die Forderungen der "Aktivisten_r_s_in_*" nicht: jegliche Person - Mann oder Frau, der eine andere Person vergewaltigt und das auch noch in einer völlig perversen / ekelerregenden Weise wie im vorliegenden Fall, hat bereits jegliche Ehre und Moral verloren. Jeder Vergewaltiger_in_r_s_* ist von jeglichem ziviler Gesellschaft ausgeschlossen.

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werner1955

von jeglichem ziviler Gesellschaft ausgeschlossen.
Und wie lange? 
Sehen Sie sich die milden  Urteil gegen Vergewaltiger weltweit und bei uns mal  an. 

AuroRa

„Lustig „ - normalerweise sind Sie dem generischen Maskulinum hörig. Aber wenn das generische Maskulinum  angebracht wäre, wie bei diesem Prozess in Avignon, versuchen Sie (mehr schlecht als sinnvoll) zu gendern.

Jeder Vergewaltiger_in_r_s_* ist von jeglichem ziviler Gesellschaft ausgeschlossen.

Falsch. Sie sind mitten unter uns. Die meisten potentiellen Straftäter:innen sind den Opfern bekannt, da sie Teil der Familie, des Freundeskreises sind. Und das bleiben sie häufig auch weiterhin. Den Opfern wird häufig nicht geglaubt. Statistisch wird nur 1% aller Täter:innen verurteilt. Dunkelziffer unbekannt. 

artist22

"Falsch. Sie sind mitten unter uns." Aber sowas von. Der letzte dieser Art war noch vor Tagen als Justizminister in den USA im Gespräch. Weitere Verharmlosungen zwecklos hier.

melancholeriker

In einem Gesellschaftsklima in dem wie schon mehrfach beschrieben zu diesem Thema die Vergewaltigung von Frauen bagatellisiert und banalisiert werden als Form von Forstschäden durch speziellen männlichen Charme, fühlen sich Frauen wie Freiwild und das genau ist der Duft der "Freiheit", den die Rudelmänner (von den 50 Beschuldigten sind 37 (Familien) Väter) gerne mitzunehmen bereit sind, weil es eine Gesetzeslage ermöglicht, so flmit der Freiheit anderer umzugehen. 

Ausschluß aus der Zivilgesellschaft? Das juckt doch niemanden, wenn's im Rudel so schön warm ist. 

 

Anderes1961

Nein. Sie verstehen nichts. Sie verstehen nicht ein Wort. Das kann ich Ihnen guten Gewissens unterstellen. Deutlicher als Sie kann man sein Unverständnis nämlich überhaupt nicht zum Ausdruck bringen. 

fathaland slim

Es geht im vorliegenden Fall aber darum, daß Männer Frauen vergewaltigt haben. Davon kann auch Ihr Buchstabensalat/in_r_s_* nicht ablenken.

schabernack

➢ Jeder Vergewaltiger_in_r_s_* ist von jeglichem ziviler Gesellschaft ausgeschlossen.

Ist er eben nicht, solange er sich in solchen ekelerregenden Männerrudeln von Männerversagern bewegt wie im Fall hier.

GuBano

Genau so ist es: es ist egal wer wen vergewaltigt. Vergewaltigung als Solches ist schon genug und da sollte man keine Unterschiede machen!

proehi

„Ich verstehe die Forderungen der "Aktivisten_r_s_in_*" nicht: jegliche Person - Mann oder Frau, der eine andere Person vergewaltigt und das auch noch in einer völlig perversen / ekelerregenden Weise wie im vorliegenden Fall, hat bereits jegliche Ehre und Moral verloren. Jeder Vergewaltiger_in_r_s_* ist von jeglichem ziviler Gesellschaft ausgeschlossen.“

+

Ja tatsächlich, Sie verstehen nichts. Kann Vergewaltigung auch nicht pervers und ekelerregend sein, wie es Ihre Ausführungen nahelegen? Dabei geht es hier gar nicht um Ehre(?) oder Moral, sondern um die Gleichheit und den Anspruch aller Menschen auf Unversehrtheit und die Möglichkeit darauf, dies auch gesetzlich durchsetzen zu können. Diese gesetzliche Möglichkeit ist lückenhaft und wird durch Teile der männlichen Bevölkerung nach wie vor behindert, weil sie nicht verstehen wollen, dass sie selber Teil des Unterdrückungsmechanismus‘ sind.

AuroRa

Gelegenheit macht Täter. Viele Männer, die heute die Taten an Madame Pélicot verurteilen, hätten damals selbst zugegriffen, wenn sie in derselben Situation gewesen wären.


Ich hoffe der Prozess dient der Abschreckung - der eigene moralische Kompass allein scheint dazu nicht auszureichen, sonst wären die Zahlen der sexuellen Übergriffe nicht dermaßen hoch und momentan sogar wieder am steigen. 

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Der neue Goldstandard

Zitat: "Gelegenheit macht Täter. Viele Männer, die heute die Taten an Madame Pélicot verurteilen, hätten damals selbst zugegriffen, wenn sie in derselben Situation gewesen wären."

 

Nein.

Wieso?

Sie etwa?

AuroRa

Statistisch und strafrechtlich ein Fakt. Im übrigen spreche ich nicht von „allen“, sondern „vielen“. 

werner1955

selbst zugegriffen,

Niemal würden anständige Männer so was tun. 
Es gibt leider auch Männer die mit der idiologie aufgezogen wurden das Frauen zu dienen und zu gehorchen haben.
 

AuroRa

Niemal würden anständige Männer so was tun. 

Viele Väter, Onkel, Opas, Brüder, Kardinäle, Bischöfe sind wohl in Ihren Augen „nicht anständig“. Der Papst wohl auch, der gern vertuscht. 

Fakt ist: Es passiert ständig, überall - meist innerhalb der eigenen Familie, im eigenen Bekanntenkreis. 


Es gibt leider auch Männer die mit der idiologie aufgezogen wurden…

1. Was ist „Idiologie“? Muss wohl eine Wortneuschöpfung aus „Idiotie“ und „Ideologie“ sein - jedenfalls sehr passend für das Thema.

2. Sie sind auf dem falschen Pfad: Es braucht keine Männer, die denken, Frauen müssten gehorchen - faktisch reicht unsere alltägliche, patriarchale Welt aus, dass Männer zu Tätern werden. Die Täter selbst wollen sich so allerdings nicht sehen („Ich dachte sie wollte das, sie hat sich nicht gewehrt“). Deswegen leider ja: Gelegenheit macht Täter - solange wir im Patriarchat leben. 
 

Egleichhmalf

„Viele Väter, Onkel, Opas, Brüder, Kardinäle, Bischöfe sind wohl in Ihren Augen „nicht anständig“.“

Genau das: die sind dann nicht anständig. 

werner1955

Es passiert ständig, überall
Richtig aber nicht überall. 

>>>Sie sind auf dem falschen Pfad

Ich schrieb: Es gibt leider auch Männer, ich und dei übergroße mehrheut brauchne und hatten die bei uns auch nicht. Aktuell nehmen diese Meinungen gerade in andern Kulturen und Regligioen wieder massiv zu. leider., Ich wil das nicht. 

Alter Brummbär

Sie reissen alles aus dem Zusammenhang, denn wie komisch, es sind auch zahlreiche Männer, die nicht so erzogen sind.

Sisyphos3

Niemals würden anständige Männer so was tun. 

---

da wäre ich vorsichtig, bei der Aussage "anständige Männer"

Gruppenverhalten und so Zeugs, da brauchts kein Psychologie Wissen um zu erkennen was alles möglich ist, wenn ein paar Leute zusammen stehen und sich gegenseitig aufputschen

 

Lucinda_in_tenebris

Das ist ja völlig durchgeknallt.  Sie glauben viele Männer finden es gut eine bewusstlose zum Objekt dedradierten Menschen zu missbrauchen, wenn sie die "Gelegenheit" dazu hätten?

 

Anderes1961

Morgen ist ein Gedenktag: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Es ist wirklich traurig für die Menschheit, nicht nur in Frankreich, nicht nur bei uns, daß solche Proteste wie heute in Frankreich oder eben solche Gedenktage überhaupt noch notwendig sind, um Frauen das Menschsein "zuzugestehen" und sie nicht als Objekte zu behandeln.

Man muß sich das mal klar machen, worum es bei dem Prozess in Frankreich überhaupt geht. Es ist nämlich nicht nur, die Tat des Ehemannes von Gisèle Pélicot. Es ist auch die Tat von Männern, die glauben, sie dürften Frauen gegen Geld Gewalt antun.

Und man muß sich mal klar machen, was das hierzulande bedeutet, wenn Politiker darüber fabulieren, den Frauen das Wahlrecht entziehen zu wollen. Und Nein, das ist keine Einzelmeinung, das wird auf rechtsextremistischen Schwurbelseiten rauf und runter diskutiert.

Seit Jahren.

Widerlich!

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werner1955

Widerlich!

Richtig. Vergewaltiger die morgens verhaftet werden laufen abends frei rum weil Justiz selten einen Haftgrund erkenn kann.  

Anderes1961

Sie verstehen absolut nicht, worum es geht. Wirklich traurig.

Es ist nämlich auch genau diese paternalistische Denkweise "Wir Männer als Beschützer der Frauen", die eine gesellschaftliche Atmosphäre schafft in der das, was ich beschrieben habe, überhaupt erst möglich macht. Nein, die Frauen brauchen keine "Beschützer". Die Frauen brauchen Menschen, die so denken, daß überhaupt erst keiner auf die Idee kommt Frauen Gewalt anzu zu wollen und zu glauben, daß er sogar das Recht dazu habe. Darum geht es. Aber es ist noch ein langer, dorniger Weg, bis es soweit ist. 

mispel

"Wir Männer als Beschützer der Frauen", die eine gesellschaftliche Atmosphäre schafft in der das, was ich beschrieben habe, überhaupt erst möglich macht.

Also Frauen wollen keine Männer, die sie beschützen? Wie kommen Sie darauf? Ich denke die meisten Frauen würden das wollen.

Kritikunerwünscht

Ich denke eher nicht. Die meisten Frauen wollen sicherlich gleichberechtigt als Frau wahrgenommen werden. Dieses starke-Männer-beschützen-schwache-Frauen ist typisch für den US-Film und schwappt manchmal auch ins deutsche Fernsehen. Das bedeutet noch lange nicht, dass alle Frauen so denken. Natürlich wird es Frauen geben, die den Beschützer suchen, den Geldverdiener - aber das dürfte eine sehr geringe Minderheit sein.

mispel

Die meisten Frauen wollen sicherlich gleichberechtigt als Frau wahrgenommen werden.

Eine Frau beschützen zu können bedeutet doch nicht, sie nicht als gleichberechtigt wahrzunehmen.

Anderes1961

Wie oft muß ich es noch erklären? Es geht nicht darum, ob Frauen keine Männer wollen, die sie beschützen. Es geht darum, daß das gar nicht erst nötig sein sollte. Wieder so ein paternalistisches und toxisches Denkschema, das Gewalt gegen Frauen und deren teilweiser Aktzeptanz durch bestimmte Gruppen erst möglich machen. 

mispel

Es geht nicht darum, ob Frauen keine Männer wollen, die sie beschützen. Es geht darum, daß das gar nicht erst nötig sein sollte.

Sie verstehen nicht. Auch wenn das nicht nötig ist, wollen Frauen sicherlich einen Mann, der sie beschützen kann, z.B. bei einer Katastrophe.

AuroRa

Die meisten Menschen wollen in einer Welt leben, in der sie nicht beschützt werden müssen, weil es bestimmte Gefahren nicht gibt. 

Wir sollten unsere Söhne nicht zu Beschützern erziehen, die Frauen eine bestimmte Rolle zuordnen, sondern zu anständigen Männern, die niemanden missbrauchen. 
Wo keine Täter, da keine Opfer. 

dap

Sie haben Recht. Wie macht man das? Wie erzieht man alle Männer zu anständigen Männern?

Anderes1961

Touché. sie haben verstanden. D A N K E (ausnahmsweise brülle ich mal). 

werner1955

in der sie nicht beschützt werden müssen?

Das denke ichauch als Rentner immer wenn zum HBF, Events oder den ÖPNV nutzen muss. 

ich1961

So (wie im Artikel erwähnt) ganz sicher nicht!

 

Mauersegler

Ja, das dachte man jahrhundertelang. Heutige Frauen können für sich selbst einstehen, sie sind - Überraschung! - keine Kinder, die beschützt  werden müssen. 

Was Frauen wollen, sind Männer, die nicht denken, dass Frauen beschützt werden müssten, weil sie sich gleichzeitig einbilden, sie hätten das Recht, Frauen Gewalt anzutun.

dap

Wie kommen Sie darauf?

mispel

Wie kommen Sie darauf?

Evolutionsbiologie

Kritikunerwünscht

Ich würde den Kommentar von werner1955 nicht so abtun als ob er nicht wissen würde, worum es ginge. Er hat in seiner Argumentation sicherlich vollkommen recht. Allerdings ist das entscheidende wirklich, was Sie im zweiten Teil geschrieben haben. Ich kann auch nicht verstehen, wie ein Mann (und ich bin auch ein Mann) auf die Idee kommen kann, einer Frau Gewalt anzutun, sei es in der Ehe oder sonstwo auf der Straße. Das ist in meinen Augen einfach nur krank. Wer sich nicht an die gültigen Normen halten will, muss eben dazu gezwungen werden, notfalls mit der Macht des Staates, d.h. Gefängnis. Ich würde dafür auch auf die Straße gehen und demonstrieren. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter, auch wenn sich etliche Männer so benehmen.

ich1961

Danke von einer Frau.

Aber es sind leider nicht nur die Frauen - neben Frau Pelicot ist wohl auch die Tochter vom eigenen Vater vrgewaltigt worden (Stand in dem einen Artikel, der ghier kommentiert wurde).

Vielleicht bin ich zu alt, aber ich verstehe sowas schlicht nicht.  😡🤮🤮

 

Anderes1961

Ich mache werner1955 keinen Vorwurf daraus, daß er nicht verstanden hat, worum es geht. Denn damit ist der von mir durchaus geschätzte Mitforist (auch wenn ich ihm oft widerspreche) ganz sicher nicht alleine, wie Sie und ich leider hier lesen müssen.

Ich denke, ich habe jetzt eigentlich oft genug erklärt, worum es Frau Pélicot in ihrem Prozess und worum es auch bei den Demonstrationen heute geht. Nochmal in Kürze: Es geht nich um 1 oder 10 Jahre Freiheitsentzug. Es geht um ein Umdenken in der Gesellschaft. 

dap

Ich weiss, dass ich mich mit dem Folgenden auf sehr dünnes Eis begebe. Ich glaube, die meisten Männer (also alle ausser Sadisten), wollen nicht absichtlich einer Frau Gewalt antun. Viele Vergewaltiger haben ganz einfach eine fehlende/mangelnde Triebkontrolle. Da nehmen sie dann gar nicht mehr wahr, dass sie der Frau Gewalt antun. Es geht ihnen dann nur noch um die eigene Befriedigung. Die Frage die sich da natürlich stellt ist, wie schafft man es, dass mehr Männer ihre Triebe unter Kontrolle halten und eben dadurch Frauen dann keine sexualisierte Gewalt mehr antun. Anders gesagt: Wie schafft man es, dass das Wohlergehen der Frau im Kopf dieser Männer wichtiger wird als ihre eigene Triebbefriedigung. Ich glaube, sehr viele Männer kriegen das hin, aber leider viel zu wenige. Warum schaffen das die einen, aber die anderen nicht?

Anderes1961

Nein, Sie begeben sich nicht auf dünnes Eis. Ihre Frage ist ja durchaus berechtigt. Warum können die einen, was andere nicht können? Diese Gewalt hat selbstverständlich nicht nur eine Ursache. Aber unsere gelellschaftlichen Verhältnisse, mit einer Männergesellschaft die glaubt Frauen vorschreiben zu müssen, was sie tun oder lassen sollen, wovor sie Angst oder keine Angst haben sollen, eine solche Gesellschaft macht es triebgesteuerten Männern leichter ihre Triebe nicht zu kontrollieren.

Ja man lädt sie durch die Gesellschaftsordnung geradezu dazu ein. Nur so ist es zu erklären, daß Männer es in Ordnung finden, sich das Recht auf Gewalt durch Geld erkaufen zu können. In einer anderen Gesellschaft wäre so etwas gar nicht erst möglich. Darum geht es. 

werner1955

keiner auf die Idee kommt?

Dann werden Sio wohl nacht 6000 Jahre warten müssen. Und solange das nicht so ist müssen wiel gute anständieg Männe rund Frauen dafrü sorgen das diese Verbrecher gefasst , abgeurteilt und füe sehr lange also mindestens 20 Jahre keine neuen Opfer verursachen können. 

ich1961
Alter Brummbär

Na dann nur zu studieren sie Jura.

Bahnfahrerin

Widerlich trifft es leider gut - mir lief es eiskalt den Rücken runter (und tut es immer noch) wenn ich lese, was der Typ gemacht hat. 

Leider sind die Gesetze in Deutschland hier aber auch viel zu lasch. Bewährung oder 2-3 Jahre Haft sind für eine Vergewaltigung einfach lächerlich. Komischerweise traut die Politik sich da aber nicht ran. Was das angeht ist Spanien schon deutlich weiter. 

Anderes1961

Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen. Aber Sie haben auch nicht verstanden, worum es in dem Prozess, worum es Gisèle Pélicot überhaupt geht und warum sie sich nicht in ihre Opferrolle ergibt und alles öffentlich macht, was man nur öffentlich machen kann. Es geht nämlich nicht darum, ob die Täter jetzt ein oder 10 Jahre einsitzen müssen. Das ist vollkommen nebensächlich.

Es geht um eine gesellschaftliche Diskussion. Es geht um die Tatsache, daß Demonstrationen notwendig sind und Gedenktage, um auf das Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Und es geht darum eine Gesellschaft zu schaffen, in der es ganz selbstverständlich ist, gar nicht erst auf die Idee zu kommen Frauen Gewalt anzutun und das Frauen keine Männer brauchen, die sich gnädigerweise als Beschützer der Frauen aufspielen. Frauen sollten keine Beschützer nötig haben. Darum geht es. 

AuroRa

Es geht nämlich nicht darum, ob die Täter jetzt ein oder 10 Jahre einsitzen müssen. Das ist vollkommen nebensächlich.

Ich verstehe Ihre Forderung nach der Änderung der gesellschaftlichen Einstellung. Aber: Solange der Täter einsitzt, kann er nicht rückfällig werden. In den USA ein valides Argument, weil der Knast billiger ist als die Strafverfolgung. 

Anderes1961

Ist ja nicht falsch, was Sie schreiben. Aber wenn es Gisèle Pélicot nur darum gegangen wäre, hätte es ihrer Offenheit im Gerichtssaal überhaupt nicht bedurft.

Es ging ihr eben nicht nur darum. Es ging ihr um Größeres, nämlich einen gesellschaftlichen Diskurs in Gang zu setzen, den ich beschrieben habe. Ich habe wirklich das Gefühl, daß sich die meisten Foristen gar nicht wirklich oder nur sehr oberflächlich mit Gisèle Pélicot und dem Prozess auseinandergesetzt haben.

Wie schon beim letzten Artikel über den Prozess tauchen hier wieder jede Menge Posts auf im Sinne von "Hängt sie höher." Nein, das ist es nicht, was diese Frau will. Ein ungefragter Ratschlag: Beschäftigen Sie sich doch mal etwas intensiver mit ihr und ihren Zielen. Dann verstehen Sie. Da bin ich mir sicher. 

Bahnfahrerin

Danke für die Erklärung. Ein Stück weit war mir das schon so klar. Allerdings tragen lächerliche Strafen halt auch dazu bei, dass Mann sich da meint alles rausnehmen zu können. Denn es kann einem ja nur wenig bis nichts passieren.

Dazu kommen einige gesellschaftliche Veränderungen, welche in meiner Wahrnehmung gerne wegdiskutiert werden. 
Hatte ich als Frau vor 20 Jahren keine Probleme nachts entspannt alleine im Zug zu sitzen, ist das inzwischen gerade zu späteren Uhrzeiten leider nicht mehr der Fall. 

AuroRa

wenn Politiker darüber fabulieren, den Frauen das Wahlrecht entziehen zu wollen

Aktuell sogar ein CDU-Politiker… Das merk ich mir für den 23.2.

Egleichhmalf

„Aktuell sogar ein CDU-Politiker… Das merk ich mir für den 23.2.“

Das habe ich auch gerade nachgelesen, weil ich es nicht glauben konnte. Ich weiß gar nicht, als was ich eine solche Type bezeichnen soll, ohne hier sofort den roten Balken zu riskieren.

Das allerdings generell als CDU-Meinung zu sehen, erscheint mir doch abwegig, zumal sich auch schon ein Bundestagsabgeordneter der CDU (Herr Thies) in sehr eindeutiger und wenig schmeichelhafter Weise (um es freundlich zu schreiben) über Herrn Siebeke geäußert hat.

FantasyFactory

Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu.

schabernack

➢  Fakt ist: Es passiert ständig, überall - meist innerhalb der eigenen Familie, im eigenen Bekanntenkreis.

Das ist so, und gleichzeitig ist die Anzahl der Männer, die Frauen nicht verachten, quälen und vergewaltigen, deutlich größer als die Zahl der Männer, die es tun.

Die Gesellschaft sollte allerdings durch den Gesetzgeber die Art von Qualen, die Gisèle Pélicot erleiden musste, im (möglichen) Strafmaß für die Täter auf die gleiche Ebene stellen wie Mord.

Anderes1961

Ja, da stimme ich Ihnen zu bei Ihrer Forderung. Aber das alleine würde überhaupt nichts ändern. Das ist das Problem. Man muß da sehr viel größer denken. Aber wenigstens sind Sie einer der wenigen, die verstanden haben, worum es geht. Danke dafür. 

schabernack

➢  Ich habe mich verzappt mit dem Antwort-Button, und wollte nicht Ihnen antworten, sondern an @AuroRa (eins über Ihrem Beitrag). Aber durch das Zitat war / ist es (glücklicherweise) ja zuzuordnen.

ich1961

Da habe Sie mit allem recht!

 

melancholeriker

Der Untaten im Fall Pelicot sind mit dem Wort "Vergewaltigung" nur unzureichend beschrieben. Das geschäftsmäßige und im "Rudel" verabredete Eindringen in die Ehefrau des Hauptangeklagten hat mehr mit dem noch erbärmlicheren Verhalten von Pädokriminellen gemein, für die es um Macht geht oder um Genugtuung für selbst erlittenene Herabsetzung. Nur Kinder sind so wehrlos wie Frau Pelicot gemacht wurde. 

Ich hoffe, daß sich die Basis der Proteste noch erweitert. 

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Kritikunerwünscht

In der Schweiz wurde das Wahlrecht für Frauen erst in den 70er Jahren eingeführt - gruselig.

Schiebaer

Das ist eine beispielose  Schwei..... was sich einige Männer den Frauen gegenüber glauben erlauben zu dürfen. Das muß hart Bestraft werden.M.M.

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werner1955

Sehe ich auch so. Und dann gibts immer noch Gruppen die die weitergabe von Pornografie wieder erlauben wollen. 

falsa demonstratio

"Und dann gibts immer noch Gruppen die die weitergabe von Pornografie wieder erlauben wollen. "

Ist Pornografie und ihre Verbreitung bei uns denn verboten?

schabernack

➢  Und dann gibts immer noch Gruppen die die weitergabe von Pornografie wieder erlauben wollen.

Pornographie ist was (völlig) anderes als Vergewaltigung, und einvernehmliche Weitergabe von Pornographie ist erlaubt, das muss niemand erst wieder erlauben (wollen). Außerdem ist Pornographie nicht zwangsläufig Gewalt gegen Frauen.

AuroRa

Pornographie ist was (völlig) anderes als Vergewaltigung

In vielen Fällen eben nicht. Da werden Frauen vergewaltigt. Nur weil man Pornodarstellerin ist, stimmt man eben nicht jeder Handlung zu. 

fathaland slim

Außerdem ist Pornographie nicht zwangsläufig Gewalt gegen Frauen.

Es gibt sogar Pornos, in denen kommen Frauen nicht einmal vor.

Ich frage mich sowieso, was das hier diskutierte Thema mit Pornografie zu tun hat.

ich1961

Einige?

50 + mindestens 1 sind 50 + mindestens 1 zuviel!

 

draufguckerin

Alle Frauen dieser Erde müssen Frau Gisele  Pelicot dankbar dafür sein, dass sie sich getraut hat, die Taten der Männer, Ihres Ehemannes und ihrer Vergewaltiger, öffentlich zu zeigen.  Sie hat die Scham, den Missbrauch ihres eigenen Körpers öffentlich zu zeigen, überwunden und gegen die Täter gerichtet.  Ihr Mann und seine Genossen, als Täter macht- und triebgesteuert, erscheinen nun als ein verachtenswerter  Haufen widerlicher  Existenzen.  

Frau Pelicot, Sie sind meine Heldin!

Leider ist die deutsche Frauenbewegung nicht mehr so stark, wie sie mal war, und auch nicht so stark wie die französische.  Worauf das zurückzuführen ist, darüber bin ich mir noch nicht klar.

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werner1955

nicht mehr so stark?

Wieso? Was machen denn die vielen Frauen in der Ampel ? Gerade jetzt sind doch so viele Frauen in Entscheidungspositionen wie nie zuvor. 

AuroRa

Alle Frauen dieser Erde müssen Frau Gisele  Pelicot dankbar dafür sein

Wieso müssen potentielle Opfer ihr dankbar sein? Alle Menschen, die in einer sicheren Welt leben wollen, müssen ihr dankbar sein! 


Leider ist die deutsche Frauenbewegung nicht mehr so stark, wie sie mal war, und auch nicht so stark wie die französische.

Frankreich war schon immer in dem Thema früher dran! Auch in den 60er war es so. 

Lucinda_in_tenebris

Nicht nur Frauen dieser Erde sollten Giselle Pelicot dankbar sein, denn unter Chauvinismus und Machoismus leiden letztlich nicht nur Frauen.  Womit ich allerdings nicht verallgemeinern möchte.  In Österreich werden auf der Rückseite von Kassenbons Hilfrufnummern für Frauen  gedruckt, dass ist wirklich ein übler Zustand auf dem dadurch reagiert wird.

 

Lucinda_in_tenebris

Auch hier ist es gut sich auf die Ursachen zu konzentrieren und nicht allein Symptome zu bekämpfen.

Nach Jahren des Fortschritts der Emanzipation der Gesellschaft, hat es in den letzten Jahren wieder deutliche Rückschritte gegeben bis hin zu einem antiquierten Frauenbild als stille, sorgende Hausfrau.

Die Emanzipation der Frau ist Teil und  Fortsetzung der immer noch nicht abgeschlossenen Bewegung der Aufklärung. Unter den veralterten  patriarchialen Machtstrukturen leidet die ganze Welt. 

Wir müssen endlich aus diesem Retrokurs aussteigen.

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Grossinquisitor

Die Taten liegen Jahrzehnte zurück. Sie können damit nicht Resultat des jetzigen Retrokurses sein. 

Mauersegler

Jahrzehnte? In welcher Zeitrechnung? Die Taten fanden zwischen 2011 und 2020 statt.