Ihre Meinung zu Welche Folgen hat Bürgergeld für den Arbeitsmarkt?
Kaum ein Thema polarisiert so wie das Bürgergeld. Vor fast zwei Jahren wurde es eingeführt. Kritiker bemängeln fehlende Anreize, um wieder einen Job anzunehmen. Wie hat sich die Situation bislang entwickelt? Von P. Siggelkow.
„Mit zunehmendem Druck steige allerdings auch die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen perspektivlose und schlecht bezahlte Jobs annähmen oder sich ganz von der Vermittlung abwendeten.“
Was für Jobs erwartet man für diese Personen?
Wenn
Die Struktur in der Arbeitslosigkeit ist schwieriger geworden, beispielsweise verfügen mittlerweile über zwei Drittel der Arbeitslosen in der Grundsicherung über keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dementsprechend ist der Mismatch nach Qualifikation gewachsen.
Wo soll man da mit Qualifizierungmassnahmen anfangen? Evtl. gezielter versuchen, diese Personen auf eine reguläre Lehrstelle zu vermitteln - schließlich bleiben doch jedes Jahr einige Lehrstellen unbesetzt? Scheitert das am niedrigen Gehalt während einer Ausbildung?
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Es wird am Bedarf vorbei qualifiziert, weil sich auch am Arbeitsamt, wegen fehlenden Personal nur noch rudimentär kümmern kann.
Hauptsache irgendeine Maßnahme.
Wenn jemand Bürgergeld bekommt und dann eine Lehre macht, wird er oder sie zum Aufstocker. Ein Teil des Lehrlingslohnes wird angerechnet und ein Teil des Lohnes darf zusätzlich zum Bürgergeld behalten werden.
Die Frage ist eher, ob man jemanden der 30 oder 40 ist, dazu bewegen kann ein Lehre zu machen?
Ich denke das niedrige Gehalt kann in der Tat ein Grund für fehlende Bereitschaft für eine Ausbildung sein.
Mit einem üblichen Ausbildungsgehalt ist in einer westdeutschen Stadt kaum eine Miete zu finanzieren... auf dem Land sind diese zwar geringe, dafür wird hier dann ein Auto nebst Fahrerlaubnis benötigt. Junge Menschen gelten im Allgemeinen als flexibler, ich könnte mit durchaus vorstellen das bei einem mittvierziger weniger Bereitschaft vorhanden ist die eigene Wohnung aufzugeben, in eine WG zu ziehen und dann drei Jahre lang 40 statt 0 h die Woche für das gleiche Geld zu arbeiten.