Menschen gehen in Hamburg spazieren.

Ihre Meinung zu Zuspruch zu rechtsextremen Einstellungen in Westdeutschland steigt

Ausländerfeindliche Einstellungen sind in den ostdeutschen Bundesländern weiterhin verbreiteter als im Westen - doch die Unterschiede werden kleiner. Zugleich sinkt die Zustimmung zur Demokratie, wie eine neue Studie zeigt.

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96 Kommentare

Kommentare

Demokrat 2014

Zitat: "Die Zustimmung zur "Demokratie, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland funktioniert", findet aber nur noch bei 42,3 Prozent Anklang."

Wenn das so ist, daß nur 42%  unserer Demokratie  zustimmen, was wünscht sich denn der Rest?

Oder ist sich der Rest in dem Punkt einig und hat nur die eine Antwort? => Dagegen!

Mit Dagegen ist aber dann auch keine Besserung zu erwarten!

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nie wieder spd

„Wenn das so ist, daß nur 42%  unserer Demokratie  zustimmen, was wünscht sich denn der Rest?“

Vielleicht eine gekaufte Demokratie, wie in den USA? 
Oder eine Demokratie der besserverdienenden Eliten, wie in Frankreich?

Das sind beides jahrhundertealte, erprobte Demokratien, die für die Mächtigen gut funktioniert haben und funktionieren. 

Alter Brummbär

Und wer bisher glaubte, das es nur in den neuen Bundesländern so ist, sieht endlich das wahre Aussmaß

wenigfahrer

Interessante Zahlen die sich so zeigen, wo das das herkommt und was für eine Demokratie gewünscht ist wäre interessant zu wissen und warum. Wenn die Zahlen stimmen werden die Wahlen zeigen ob das wirklich so ist, denn das dürfte sich ja dann niederschlagen im Ergebnis, das der Osten anders ist war klar, aber das es auf die alten Länder abfärbt ist schon erstaunlich.

Am Ende bleibt sie Frage welche Demokratie wird denn gewünscht?.

Marathon_Uwe

Wenn  man die Zahlen zur Demokratie andersherum liest, wird es aus meiner Sicht noch deutlicher: 57,7 % der Westdeutschen und 70,3 % der Ostdeutschen sind mit der Demokratie, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland funktioniert, nicht zufrieden. Ich glaube, dass daran der bevorstehende Austausch von Herrn Scholz durch (voraussichtlich) Herrn Merz nicht viel ändern wird - da ist wohl mehr nötig, als nur ein paar kosmetische Änderungen. 

J. Noll

Eine Haltung, die unter anderem dadurch gefördert wird, dass viele in den demokratischen Parteien glauben, sie müssten Nazis nach dem Mund reden, anstatt selbstbewusst für die Werte dieses Landes einzutreten. Als ob sie dadurch der AfD Wählerstimmen entziehen könnten. Und die Folgen? Noch mehr Wähler:innen für die Nazi-Partei, die das als eine Art offizielle Anerkennung ihrer menschenfeindlichen Thesen bzw. ihren Sieg (im Sinne von "wir haben sie dazu gebracht") darstellt, und eine fehlgeleitete, von Unmenschlichkeit geprägte Asylpolitik, die unter anderem dazu führt, dass in Wilstedt einem Pflegeheim die Schließung droht, weil mehreren Pflegekräften die Abschiebung droht.

Mendeleev

Die soziologischen und politologischen Prämissen dieser Studie teile ich nicht. 

Ich sehe Ausländerfeindlichkeit erstens nicht als ein wesentliches deutsches Problem an und zweitens sehe ich keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen „Xenophobie“ und „Rechtsextremismus“. In Russland habe ich zB als Deutscher einmal Ausländerfeindlichkeit erfahren, ohne dass dies irgendwie politisch einzuordnen wäre. 


Es gibt auch durchaus Ausländer- und Judenfeindlichkeit von „links“. Und es gibt auch unpolitische Xenophobie. 

Man sollte auch begrifflich trennen zwischen der „Ablehnung von Migration“ und „Ausländerfeindlichkeit“: 

Man gegen  Migration sein aber nicht ausländerfeindlich. Die Umkehrung gilt natürlich nicht. 

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"Vom Wiegen wird die Sau nicht fett" sagen die Schwaben. Das reine Beobachten, wie sich fremdenfeindliche und antidemokratische Einstellungen immer mehr etablieren, mag ja ganz kurzweilig sein und den Autor dieser Studie mit Stolz erfüllen.

Aber es wäre wohl dringender geboten, zu untersuchen (und zu benennen), was denn nun die Ursachen dafür sind. Ob es z.B. wirklich sein muss, dass namhafte Politiker sich rechte Thesen zu eigen machen in der vagen Hoffnung, damit bei der Bevölkerung zu punkten. Ich erwarte von den politischen Parteien, dass sie sich diesen Entwicklungen entschieden entgegenstellen und sie nicht auch noch befördern.

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odiug

Was wird denn unter Rechtsextrem verstanden? Wenn jemand die zur Zeit schwache demokratische Führung unseres Landes kritisiert, kritisiert er damit nicht die Demokratie als solches. Wenn jemand die israelischen Angriffe kritisiert, ist er noch lange kein Antisemit und wenn man sich für eine komplette Neuordnung der Zuwanderung und konsequente Abschiebung von nicht asylberechtigten Personen einbringt, ist man noch lange nicht rechtsextrem. Westdeutschland ist ganz sicher weit weg von Faschismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Es gibt aber viele, denen die momentane Gesamtsituation missfällt und sicher auch durch die AfD geschürte Hetzkampagnen, die sich offensichtlich vor allem an junge Menschen richtet.

Carlos12

Die Polykrise ängstigt die Menschen, Pandemie, Kriege, Klimakatastrophe, Inflation, Rezession. Die Menschen haben Angst um ihren Wohlstand und ihre Sicherheit. Hier verfangen die populistischen Narrative schneller; "Wir das fleißige anständige Volk der Deutschen werden von kriminellen Ausländern bedroht, die auf unsere Kosten leben wollen. Die abgehobenen Eliten bereichern nur sich selbst und kümmern sich nicht um das Volk.".

Die Polykrise ist kompliziert und die Zusammenhänge überfordern kognitiv viele Menschen. Ein fremdenfeindliches Weltbild dagegen ist einfach.

Und so was sind dann die Folgen: https://www.tagesschau.de/inland/regional/niedersachsen/ndr-abschiebung…

Stechus Cactus

Dem Artikel fehlt es leider an Substanz und Differenzierung. 

Ohne Kenntnis von Fragestellung, Kategorien, Antwortmöglichkeiten, Gewichtung etc. ist die Interpretation der Ergebnisse zwangsläufig die derjenigen, die diese Studie durchgeführt haben (ohne denjenigen jetzt eine Absicht zu unterstellen). 

Als Ergebnis einer journalistischen Recherche bleibt der Beitrag so allenfalls plakativ, von der Tagesschau würde ich jedenfalls mehr erwarten.

Nettie

Das Ausgrenzen bestimmter gesellschaftlicher Gruppen und das Schüren von Hass auf sie - vor allem dadurch, dass man sie (in einer kapitalgesteuerten, also säkularen bzw. nicht ‚religions‘-gesteuerten vor allem mithilfe des Machtinstruments Geld) gegeneinander ausspielt bzw. gegeneinander auszuspielen versucht - ist das wesentliche gemeinsame Merkmal aller ‚Arten‘ von Rechtsextremisten.

Bernd Kevesligeti

Aber das war doch mehr oder weniger schon immer in der Geschichte der Bundesrepublik so. Da gab es die SRP, 1952 verboten-aber nur weil die Alliierten es so wollten. Dann die NPD in zig Landtagen der 1960er Jahre, zurück ging die nur, weil CDU/CSU dieses Potential in den 1970er Jahren absorbierten. Und wie sollte das denn auch sein ? In den 1950er und 60er Jahren gab es in Justiz, Bundeswehr und Medien doch etliche von früher. Ausländerfeindliche Stimmungen variierten, mal mehr, mal weniger, je nach dem wie man Ausländer als ökonomisch nützlich betrachtete. 

 

 

demokratiefan

Die Sache ist klar: wir brauchen mit Mitbestimmung! Wir brauchen Bürgerräte, die die Politik beraten und auch gehört werden.

Andrea

Die Zustimmung zur Demokratie sinkt? Was wird denn stattdessen gewünscht? Ach Leute ey...

Theodor Storm

In einem Interview mit TS hat die Historikerin Anne Applebaum, die in diesem Jahr mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, das Problem auf den Punkt gebracht:

Anne Applebaum: Zunächst einmal ist es meiner Meinung nach wichtig zu begreifen, dass die sogenannte Rechtsaußenbewegung inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.

Die meisten US-Amerikaner erhalten ihre Nachrichten und Informationen nicht mehr aus Zeitungen, regulären Fernsehsendungen oder durch Journalisten. Sie beziehen ihre Nachrichten aus einer Mischung aus Social Media, Podcasts und Werbeanzeigen. Durch diese Medien wurden die entsprechenden Gedanken massentauglich gemacht. Dort werden andere Forderungen aufgestellt, als wir es früher von den Republikanern gewohnt waren. Es geht ganz klar um eine radikale Umgestaltung der Institutionen, zum Beispiel durch Massenentlassungen von Beamten.“

Das was hier ausgesagt ist, steht uns noch bevor. Wir müssen unsere Demokatie verteidigen.

Duzfreund

"...Einstellungen in Westdeutschland..." allein der Umstand, das für eine derartige Studie Geld verausgabt wird, stützt doch rechtsextreme Einstellungen und Neigung ohne jede Frage. Wer Probleme nicht löst (die ohne jeden Zweifel spätestens im Zuge der Balkankrise hätten abgearbeitet werden sollen und müssen) darf sich nicht wundern, wenn die Leute angesichts angemessener Alternativen nach Rechts driften. 

Die ständige Uneinigkeit und der lästige demokratische Streit treibt die Leute doch geradezu vor sich her, statt sie mitzunehmen.  Dazu kommen noch die Folgen und Kosten der Politik der letzten Jahre - da soll sich mal keiner beklagen der die Menschen seit Jahrzehnten zu Dulden und (Er-) Leiden zu dressieren versucht hat. 

albexpress

Nicht jeder der unkontrolierte Migration und Krimminelle Ausländer ablehnt ist Rechtsextrem. Nur der "Wehrhafte Rechtsstaat" wird hier mit vollerAbsicht an die Wand gefahren.

Questia

Spurwechsel - 

In einer Diskussion im DLF-Kultur ging es um die Frage der Migration. Dort wurde auch von einem Spurwechsel gesprochen - anlässlich einer Anwerbungsreise für Fachkräfte.

Wie auch ich, fragen sich dabei Menschen, warum es kein Umdenken gibt. Warum wird in ferne Länder gereist, statt den Menschen, die schon da sind, eine Chance zu geben?

Es wäre doch sowohl kostengünstiger als auch langfristig gewinnbringender, die Potentiale und Talente dieser Menschen zu fördern und auszubilden.

Die Argumente "Wohnraumknappheit" etc. treffen sowohl auf die "unerwünschten" Migranten, wie auf zugewanderte Fachkräfte zu. Das kann kein Argument sein.

Das einzige Argument, das übrig blieb, war der unzureichende Integrationswille auf deutscher Seite.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/migration-neu-denken-wer-darf-blei…

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