Containerterminal im Containerhafen des Binnenhafen in Duisburg

Ihre Meinung zu Wie geht es weiter mit dem Lieferkettengesetz?

Es soll dafür sorgen, dass Unternehmen auch in ihren Zulieferbetrieben im Ausland Menschenrechte beachten. Doch bei der Wirtschaft ist das Lieferkettengesetz äußerst unbeliebt. Laut Entwicklungsministerin Schulze wirkt es. Von C. Buckenmaier.

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188 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Wie geht es weiter mit dem Lieferkettengesetz?“

Da es in der jetzigen Form statt für weniger Ausbeutung nur für mehr Bürokratie ‚sorgen‘, ist das eh egal.

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Nettie

Korrektur (fett):

… statt für weniger Ausbeutung nur für mehr Bürokratie ‚sorgen‘ wird, …

Schiebaer

Da es in der jetzigen Form statt für weniger Ausbeutung nur für mehr Bürokratie ‚sorgen‘, ist das eh egal.

Genau so sehe ich es auch.Schaft nur Bürokratie sonst nix.

Piorko

Gut gemeint, aber ob es was bringt?

Man kann deutsche Standards nicht unbedingt im Ausland anwenden. Natürlich ist es wünschenswert, dass Kinder in die Schule gehen statt zu arbeiten, aber oft zwingt die wirtschaftliche Notwendigkeit sie dazu.

Zwangsarbeit ist natürlich abzulehnen, aber wer kontrolliert das? Und welche Konsequenzen hat es?

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NieWiederAfd

Zitat: "Natürlich ist es wünschenswert, dass Kinder in die Schule gehen statt zu arbeiten, aber oft zwingt die wirtschaftliche Notwendigkeit sie dazu." Welch Krokodilstränen... Sie wollen Kinderarbeit noch als kapitalistische Wohltat verkaufen, weil die wirtschaftliche Notwendigkeit sie dazu zwingt?

So war's dann auch wohl zu Beginn der kapitalistischen Industrialisierung: Die wirtschaftliche Notwendigkeit zwang die ersten Industriearbeiter dazu, 10 Stunden am Tag mindestens 6 Tage die Woche zu malochen, und die wohlwollenden Arbeit'geber' nahmen diese Arbeit an, weil die wirtschaftliche Notwendigkeit es so wollte.

Wir brauchen keine KI zur Geschichtsverfälschu ng; das kriegen wir auch so hin.

Piorko

Ich glaube, Sie haben mich falsch verstanden. Natürlich heiße ich Kinderarbeit nicht gut, aber auch hierzulande war es üblich, dass Kinder z. B. bei der Ernte mithalfen. Hier in Hessen heißen die Herbstferien auch Kartoffelferien. Es kommt immer auf die Rahmenbedingungen an.

Sie und ich können das bestenfalls durch unser Kaufverhalten beeinflussen. Aber egal, ob Markenprodukt oder No-Name-Artikel, können Sie wissen, wie Ihr Kleidungsstück hergestellt wurde? Selbst wenn die Artikel teurer werden, damit die Arbeiter besser verdienen und ihre Kinder in die Schule schicken können - wer sagt, dass das Geld tatsächlich bei ihnen ankommt?

NieWiederAfd

Zitat: "... können Sie wissen, wie Ihr Kleidungsstück hergestellt wurde?"  G e n a u   darum geht es im Lieferkettengesetz. 

Vector-cal.45

>>… aber wer kontrolliert das? Und welche Konsequenzen hat es?<<



Eben. Niemand kontrolliert das und Konsequenzen hat es keine. Kontrolle ist (wenn überhaupt) höchstens punktuell möglich und rechtliche Konsequenzen können wir in anderen Ländern keinesfalls durchsetzen.

Insofern bleibt als einzige Konsequenz ein erhebliches Mehr an bürokratischen Hürden für die Firmen hierzulande. 

So setzt man natürlich nicht die eigenen Standards in fernen Ländern und Kulturen durch (wie auch), sondern legt den Produzenten und Händlern im eigenen Land unnötig Steine in den Weg.

gelassenbleiben

und rechtliche Konsequenzen können wir in anderen Ländern keinesfalls durchsetzen

Wir setzen rechtliche Konsequenzen in den EU-Unternehmen durch

Die Produkte werden nicht mehr in die EU importiert und treten nicht mehr in Konkurrenz zu den legalen europäischen Produkten. Die Exportländer können überlegen, ob sie ihre Standards verbessern um noch Europa als Absatzmarkt zu haben

gelassenbleiben

es geht nicht um Zollkontrollen gegen Schmuggel sondern um legal importierte und verkaufte Artikel

Opa Klaus

Die Dokumentation muss ja durchgängig sein. Beispiel gefällig? Die Firma X in DE produziert ein Produkt. Dazu kauft sie ein Haupbestandteil aus Brasilien zu. Also muss auch der brasilianische Lieferant entsprechende Nachweise hinsichtlich z. B. Kinderarbeit liefern. Der brasilianische Unterlieferant wiederum, kauft für sein Produkt Schrauben und Zahnräder aus Malaysia zu. Folglich muss auch die Firma in Malaysia.... merken Sie was? 

gelassenbleiben

proma, bei einem Produkt verhindert das Gesetz direkt Kinderarbeit in zwei Ländern, Brasilien und Malaysia, Doppeltreffer

Merken Sie wie machtvoll  der Wirtschaftsraum EU ist?

quas

Mit dem Qualitätsmanagment ISO 9000 legt sich die Industrie ganz freiwillig genau die gleichen bürokratischen Fesseln an. Warum da jetzt wg. dem Lieferkettengesetz so getan wird, als wäre das alles neu kann ich nicht verstehen.

Wegen unserer Kunden mussten wir uns ISO 9000 zertifizieren lassen und können praktisch auch nur bei entsprechend zertifizierten Unternehmen einkaufen.

NieWiederAfd

Zitat: "die eigenen Standards in fernen Ländern und Kulturen" ... Kinderarbeit ist überall auf der Welt geächtet. Ich zitiere mal für Sie und andere die UN-Kinderrechtskonvention:

"Artikel 32
(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes an, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt und nicht zu einer Arbeit herangezogen zu werden, die Gefahren mit sich bringen, die Erziehung des Kindes behindern oder die Gesundheit des Kindes oder seine körperliche, geistige, seelische, sittliche oder soziale Entwicklung schädigen könnte.

(2) Die Vertragsstaaten treffen Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Sozial- und Bildungsmaßnahmen, um die Durchführung dieses
Artikels sicherzustellen."

Schiebaer

So setzt man natürlich nicht die eigenen Standards in fernen Ländern und Kulturen durch (wie auch), sondern legt den Produzenten und Händlern im eigenen Land unnötig Steine in den Weg.

Und ändern tut sich nix in fernen Ländern,wie auch.

NieWiederAfd

Zitat: "Eben. Niemand kontrolliert das und Konsequenzen hat es keine."   G e n a u   darum geht es, diesen unhaltbaren Zustand zu ändern und den Kinderrechten und Umweltschutzstandard den angemessenen Stellenwert zu geben und das auch zu kontrollieren. Leider hat die Union in der GroKo die Sanktionen herausverhandelt und die SPD hat dem zugestimmt, um nicht das ganze Projekt "in die Tonne zu treten", wie einige das hier schon genannt haben.

R A D I O

Die Standards sollen die Regierungen, Parlamente und Gesellschaften in den jeweiligen Ländern regeln, die Behörden vor Ort können die am besten und effektivsten kontrollieren. Es ist nicht sinnvoll, dass die Kontrollen vom Ausland aus erfolgen. Wir haben in Europa und Deutschland schon genug Bürokratie und mit abnehmender Wettbewerbsfähigkeit zu kämpfen. Die Verantwortung für Missstände trage man am richtigen Ort. Wird Zeit, dass in der EU die Politiker die Zusammenhänge endlich richtig verstehen. Bundeskanzler Scholz macht schon mal einen kleinen Schritt in die richtige Richtung.

gelassenbleiben

Die Standards sollen die Regierungen, Parlamente und Gesellschaften in den jeweiligen Ländern regeln, die Behörden vor Ort können die am besten und effektivsten kontrollieren.

Das werden die wohl, wenn EU dann nicht mehr ihre Produkte importiert

 

R A D I O

In die EU werden weiterhin alle benötigten und bezahlbaren Produkte importiert werden, ganz sicher. Und wir sollten den Willen, die Bedürfnisse und Ansichten der Menschen in anderen Ländern stärker respektieren. Wenn wir unter Kontrollzwänge leiden, dann müssen wir an uns selber arbeiten. 

gelassenbleiben

In die EU werden weiterhin alle benötigten und bezahlbaren Produkte importiert werden, ganz sicher.

Das steht anders im Lieferkettengesetz

rolato

Die Entwicklungsministerin war in Pakistan

"Sie hat dort jüngst eine Fabrik besucht, in der Fußbälle für die Bundesliga produziert werden, unter Achtung von Sozial- und Umweltstandards."

Frau Schulze schmückt sich mit alten Federn. In Pakistan werden schon seit Jahrzehnten für den internationalen Fussball Fussbälle genäht, jährlich viele Millionen.

Aus einem Artikel 2010:

40 Millionen Fußbälle im Jahr, alle handgenäht: Sialkot in Pakistan ist die Welthauptstadt der Ballmacher. Aber das Personal wird knapp, seit auf Druck des Westens die Kinderarbeit abgeschafft wurde. Die Kundschaft hat jetzt ein reines Gewissen - und die Kinder verdingen sich in der Ziegelei nebenan.

Also Kinderarbeit ist nicht weg sondern verlagert, bis heute.

Piorko

Eben, genauso sehe ich das auch.

Außerdem ist es in anderen Kulturen mit kinderreichen Familien üblich, dass die älteren Geschwister mithelfen, und sei es „nur“ bei der Betreuung der jüngeren Geschwister.

NieWiederAfd

Der kurz "Lieferkettengesetz" genannte Schutz mit der Dokumentationspflicht, dass in Zulieferbetrieben Menschenrechte geachtet werden, dass in einem Teil der Lieferkette Produkte nicht mit Hilfe von Kinder- oder Zwangsarbeit hergestellt werden, und wie Umweltstandards geachtet werden, soll also weg.

Toll. Es lebe der Markt - was interessieren uns Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltstandards. Mit Vollgas in den Abgrund, Hauptsache das Auto ist dabei vollgepackt mit Klamotten und Krempel. 

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Vector-cal.45

Selbstverständlich stimme ich Ihnen im Grunde zu.

Dennoch: Ob noch mehr Bürokratie wirklich an den Zuständen in den Ländern ändert, in denen es am Menschen- und Arbeitsrecht (sofern überhaupt vorhanden) krankt, ist stark anzuzweifeln.

So ein Dokument ist schnell wider der Realität ausgefüllt und Papier geduldig.

gelassenbleiben

Dennoch: Ob noch mehr Bürokratie wirklich an den Zuständen in den Ländern ändert, in denen es am Menschen- und Arbeitsrecht (sofern überhaupt vorhanden) krankt, ist stark anzuzweifeln.

Wenn wir (EU) die Produkte nicht mehr importieren können die Exportländer darüber nachdenken, was sie tun

Vector-cal.45

Nachdenken, so so.

Wer bitte konkret soll dort über was genau „nachdenken“ und wie lange? Bis erst mal genug verhungert sind?

Glauben Sie nicht viel eher, dort werden einfach ein paar Dokumente gefälscht oder der Scheinrechte für Arbeiter etabliert, die in der Praxis niemanden interessieren?

Sie und viele andere blenden an dieser Stelle einfach aus, dass es in diesen Ländern eben keine wirklichen Kontrollmechanismen gibt und individuelle Rechte meist nicht wirklich existieren, sondern stattdessen Korruption und Skrupellosigkeit herrschen.

Mauersegler

"dass es in diesen Ländern eben keine wirklichen Kontrollmechanismen gibt und individuelle Rechte meist nicht wirklich existieren, sondern stattdessen Korruption und Skrupellosigkeit herrschen."

Und das sollten wir unbedingt unterstützen.

Vector-cal.45

Sagt wer? Ich mit Sicherheit nicht.

gelassenbleiben

Solange wir nicht importieren, werden diese darüber nachdenken müssen 

Vector-cal.45

Nochmal: Wer denn genau? Die dortigen Regierungen? 

Viel zu erwarten ist da nicht, um es mal äußerst vorsichtig auszudrücken.

NieWiederAfd

Mit dem Schlagwort "Bürokratie" lässt sich alles vom Tisch wischen. Wie wär's, wenn wir die komplette Bürokratie für das Dienstwagenprivileg streichen, nur mal so als ein Beispiel.

Vector-cal.45

Das verdient nun nicht mal die Bezeichnung whataboutism, sondern hat schlicht mit dem Thema nichts zu tun.

Nur so nebenbei: Ich habe mich noch nie für das Dienstwagenprivileg ausgesprochen, im Gegenteil.

rolato

Toll. Es lebe der Markt - was interessieren uns Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltstandards. Mit Vollgas in den Abgrund, Hauptsache das Auto ist dabei vollgepackt mit Klamotten und Krempel. 

Nicht jeder lebt und handelt so wie es darstellen. 

Auszug von Amnesty International:

Die Kinderarbeit allein mit westlichen Augen zu betrachten, wird dem Phänomen jedoch nicht gerecht. In Pakistan ist Kinderarbeit sozial akzeptiert, das zeigt bereits die Gesetz­gebung, die Kinder früher als in westlichen Ländern zu ar­bei­ten erlaubt. Bloss Lesen und Schreiben zu können, gilt besonders bei sozial schlechter gestellten Bevölkerungsgrup­pen als nicht erstrebenswert.

Das ist die Realität!

KowaIski

Entbürokratisierung - Das Lieferkettengesetz muss weg!

Nein, muss es nicht. Wem ein gerechter Welthandel und ein Stopp von Ausbeutung bei den Produzenten in der sog. 3. Welt am Herzen liegt, der muss für ein Lieferkettengesetz sein. Vielleicht lässt es sich noch verbessern, die Macher sind ja auch nur Menschen. Aber wir brauchen es definitiv. Punkt.

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werner1955

Aber wir brauchen es definitiv.

Sehe ich nicht so. Unser massive westlich Bevormundung ist nicht zielführen. 

gelassenbleiben

Wir bevormunden niemanden. Aber wir lassen uns auch  nicht vorschreiben, was wir importieren müssen 

Nettie

„Unser massive westlich Bevormundung ist nicht zielführen.“

Sie halten das Bestehen auf der Einhaltung der allgemeinen Menschenrechte und auf auf diesen basierenden globalen allgemeinen Standards für die Produktionsbedingungen in der (globalen) Wirtschaft für Bevormundung?

NieWiederAfd

Ja klar: Der Schutz vor Kinderarbeit und Zwangsarbeit firmiert für Sie unter westliche Bevormundung. Welch eine Offenbarung. 

harry_up

Wenn dafür Sorge getragen wird, dass ein etwa 7 Jahre altes Mädchen, statt bei der Kakaoernte zu helfen in die Schule geht, halte ich das keineswegs für eine westliche Bevormundung.

Wäre man allerdings bereit, hierzulande für eine 100 g Tafel Schokolade 1,80 € zu bezahlen, wovon ein angemessener(!) Teilbetrag den Kakaobauern zugute kommt, hätten Sie Recht: Dann erübrigte sich das, was Sie als Bevormundung betrachten. 

Alter Brummbär

Also sollen wir uns vom Osten bevormunden lassen?

Lucinda_in_tenebris

Wenn sie ein kleines Unternehmen haben und auf Zulieferungen aus dem "kritischen"  Ausland angewiesen sind, z.B bei Textilien führt da derzeit leider fast kaum ein Weg herum, dann wären sie schnell damit überfordert nachzuvollziehen, welches der Angebote faul ist. Wäre es also nicht bessser, wenn der Staat den Unternehmen diese Recherche abnimmt und ihnen simpel rote Listen zur Verfügung stellt? Letztlich ist es auch klar, dass die genannten Angebote eigentlich generell faul sind und daher ist der Staat bzw. die EU umso mehr in der Pflicht geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.  

Das Problem sitzt tiefer und deshalb sind die Unternehmen völlig überfordert quasi staatliche Aufgaben zu kompensieren. 

gelassenbleiben

Wenn die Unternehmen nicht wissen was die kaufen, tun sie mir nicht leid

harry_up

Die Unternehmen wissen sehr wohl, was sie kaufen. Sie wissen aber längst nicht immer, unter welchen Bedingungen das Produkt verkaufsfähig wurde. 

Lucinda_in_tenebris

Nehmen wir an, es handelt sich um eine Unternehmen, dass größtenteils einheimische Schafswolle verarbeitet, sich aber das Einfärben mit NAturfarben der Wolle nicht leisten kann und daher teilweise gefärbte Schafswolle Wolle aus Belgien importiert über eine selbstbezeichnete Fair-Trade Import-Export Firma mit Sitz in Antwerpen. Wo kommt sie nun her die Ware? Der Zwischenhändler gibt an, dass er mehrere Zulieferer hat, z.B. Pakistan, UK und Chile. Die Wolle aus UK stamme dabei allerdings teilweise aus anderen Ländern und wird nur dort eingefärbt.  

Viel Spaß beim Suchen!

 

NieWiederAfd

Neben der Frage, wie das logistisch ausschauen soll, wäre ich grundsätzlich dagegen, dass der Staat die unangenehmen Prozesse der Qualitätskontrolle übernimmt und die Firmen fein raus sind.

Lucinda_in_tenebris

Wenn eine Firma als Brennholz selbstqualifiziertes Mahagoni improtiert, dürfte das den Staat dann mehr erfreuen?

KowaIski

@ Piorko

Man kann deutsche Standards nicht unbedingt im Ausland anwenden.

Ich lehne alle Sprüche ab, die so in die Richtung gehen: "Ja, Ausbeutung gehört dort unten ja zur Folklore dazu." Nein, gehört sie nicht.

Natürlich ist es wünschenswert, dass Kinder in die Schule gehen statt zu arbeiten, aber oft zwingt die wirtschaftliche Notwendigkeit sie dazu.

Dann ändern wir das doch bitte oder hören zumindest auf, davon zu profitieren.

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Piorko

Was hat das mit Folklore zu tun? 
Ich habe eine Zeitlang in Afrika (genauer gesagt Kamerun) gelebt, und die dortigen Strukturen ändern Sie nicht so schnell - im Gegenteil, das wurde sogar einigen Missionaren vorgeworfen. Die Leute wissen, dass Bildung sehr wichtig ist und oftmals die einzige Chance, es zu etwas Wohlstand zu bringen. Aber wenn man die Kinder satt kriegen will, müssen alle mithelfen.

Mauersegler

Sie verniedlichen Knochenarbeit zu Niedrigstlöhnen anstelle von Schulbesuch zu "mithelfen". In Ihrem anderen Beitrag vergleichen Sie es sogar mit dem Aufpassen auf kleinere Geschwister. Beieindruckend, wie man sich die Welt schönreden kann. 

werner1955

davon zu profitieren.

Es ist nicht unsere Schul das wir davon profitieren. Verantwortlich sind allein die Systeme, Menschen und Regierungen in diesen Ländern. 

harry_up

Um genau diese Einstellung geht es ja beim Lieferkettengesetz.

Ich kenne Ihre Einstellung hinsichtlich Eigenverantwortung ja hinreichend, aber wenn die Regierungen in besagten Ländern diesbezüglich versagen, nutzt das den Bauern dort nichts.

Sie, ich und alle anderen Schokoladefreunde könnten zwar fortan auf den Konsum von Kakaoprodukten verzichten, doch wäre das auch nichts, was den Bauern hilft. 

Alter Brummbär

Doch, weil wir das mit unserem Konsumverhalten beeinflussen.

NieWiederAfd

Zitat: "... Beim Arbeitgebertag wirkt die Glaubwürdigkeit der Regierung wieder einmal zutiefst erschüttert." Und bei sehr vielen in der Gesellschaft wirkt die Glaubwürdigkeit dann erschüttert, wenn der Kampf gegen Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Umwelt- und Klimaschutz entgegen aller Beteuerungen wieder sekundär wird. Statt sich hinter sie fadenscheinige Ausrede der Harmonisierung mit europäischem Recht zu verstecken, stände es zumindest dem rot-grünen Teil der Regierungskoalition gut zu Gesicht, für klarer Standards auch auf EU-Ebene weiter zu kämpfen. Wieder einmal setzt sich der kleinste, gelbe Koalitionär durch und bedient seine Klientel auf Kosten der schwächsten: Kinder und Umwelt. Wahrlich kein Ruhmesblatt. 

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neuer_name

Sie unterliegen dem Trugschluss das dieses Gesetzt etwas bringen würde. Dem ist nicht so. Es wir kein einziger "Kinderarbeitsplatz" durch dieses Gesetzt wegfallen. Dies ist ein Trugschluss da die betreffenden "Unternehmen" der Greifweite dieses Gesetzes leicht ausweichen können und dies tun werden.

gelassenbleiben

Dies ist ein Trugschluss da die betreffenden "Unternehmen" der Greifweite dieses Gesetzes leicht ausweichen können und dies tun werden.

Dann müssen strafen fällig sein

NieWiederAfd

Sie verwechseln Betrug und kriminelle Machenschaften  mit  "Gesetz bringt nix".

Eigentlich sind Sie doch sonst so klar gegen Illegales.

neuer_name

Da wird nichts verwechselt, denn wie gesagt werden besagte "Unternehmen" diesem Gesetz ganz einfach ausweichen. Ob man das gut findet oder nicht ist hier nicht die Frage, es wird geschehen.

werner1955

so klar gegen Illegales.

Aber bim diesem Gesetzt ist es so wie mit dem Cannabisverbot. Niemand will es un dund niemand hat es beschtet.

Sparer

Um auf ihr „FDP-Bashing“ zurückzukommen: „Der kleinste, gelbe Koalitionär“ ist nicht nur dazu da, den großen, roten bzw. grünen Koalitionären Mehrheiten zu beschaffen. Sondern durchaus berechtigt, ja sogar verpflichtet, mitzugestalten und die eigene Meinung durchzusetzen zu versuchen. Das ist durchaus im Sinne einer demokratischen Gesellschaftsordnung. Das wussten die beiden großen Koalitionäre übrigens, als sie den kleinen Koalitionär gebraucht haben, um die Regierung bilden zu können,

NieWiederAfd

Sie haben recht; das habe ich allerdings gar nicht bestritten, sondern darauf hingewiesen, dass Kinderschutz und Umweltschutz den beiden größeren Koalitionspartnern eigentlich in die politische DNA geschrieben sind, so dass es unverständlich ist, warum sie sich da vom kleinsten treiben lassen. 
Anders gesagt: Der Koalition als Ganzes kann der Schutz vor Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltsünden doch nicht wumpe sein, weils dem kleinsten Partner nicht gefällt. 

NieWiederAfd

P.S.: Ich bashe nicht  -  ich konfrontiere die fdp mit ihren Positionen und Prioritäten und den Konsequenzen daraus.

gelassenbleiben

Ja und alle haben dem Lieferkettengesetz zugestimmt 

Carlos12

Ist Dokumentation der richtige Weg, um Kinder- oder Zwangsarbeit einzudämmen?

Aus der Erfahrung weiß ich, dass Papier, bzw. Dokumente geduldig sind. Andererseits ist Dokumentation für den Gesetzgeber (nicht für die Unternehmen) ein billiges Mittel um Missstände anzugehen.

Lucinda_in_tenebris

Das Ziel halte ich für richtig, aber die Abwälzung des Problems auf die Unternehmen ist unklug. Bestraft werden Unternehmen, die nicht gegen Gesetze verstoßen, während die schwarzen Schafe nach wie vor ermittelt werden müssen. Es wäre besser, wenn der Staat rote Listen mit faulen Zuliefrern ausgibt und am besten natürlich in Zusammenarbeit mit den betreffenden Staaten für bessere Bedingungen sorgt. Sicherlich wäre das eine politische Mamutaufgabe, aber die Dinge werden nicht besser, wenn die Unternehmen vor eine solche  gestellt werden.

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Mauersegler

Ich wüsste nicht, warum ich mit meinen Steuern Unternehmen die Pflicht abnehmen soll, Ihr Geschäft nicht auf menschenverachtenden Bedingungen aufzubauen. Gestern wurde berichtet, dass sich IKEA nach Jahrzehnten seiner diesbezüglichen Verantwortung stellt. Wer heute Ähnliches tut, soll vom Staat unterstützt werden?

gelassenbleiben

Wir haben ja den Fall, dass das deutsche Lieferkettengesetz in seinen Maßnahmen deutlich über die europäische Richtlinie hinausgeht, und es gibt Einigkeit innerhalb der Bundesregierung, im Vorgriff auf die europäische Regelung einzelne Regelungen auszusetzen beziehungsweise nicht mehr weiter zu verfolgen, auf dass die deutschen Unternehmen nicht stärker belastet werden als ihre europäischen Partner."

Das hatte Habeck schon vor Wochen genauso gesagt, die Teile, die im europäischen Lieferkettengesetz addressiert werden, werden im deutschen Gesetz ausgesetzt, um unnötige Bürojratie zu veemeiden

Da Schutz vor Umweltschäden, Kinder und Sklavenarbeit auch in der europäischen Vorlage stehen, gehe ich davon aus, dass diese (in Europa schon weichgespülten Teile) dann weiter drin bleiben, aber in einer EU konformen Umsetzung, um Doppelarbeit zu sparen.

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neuer_name

Ich gehe mal davon aus das Sie sich nicht mit diesem Gesetz (und damit dessen Auswirkungen auf ein Unternehmen) befasst haben, also wieder keine Ahnung davon haben worum es hier eigentlich geht.

gelassenbleiben
NieWiederAfd

Während gelassensein inhaltlich argumentiert, behaupten Sie, er habe inhaltlich keine Ahnung, argumentieren allerdings nicht mit einem Wort inhaltlich.

Finde den Fehler.

gelassenbleiben

Vielen Dank!

PS: ich mag Ihren user-namen so wie er ist. Ich kenne natürlich die Diskussion rein durch die Nennung ein Thema eine Publicity zu geben, die man vermeiden sollte, aber hier im Forum finde ich die stetige Erinnerung and die mit Ihrem Namen verknüpfte Forderung sehr hilfreich. Vielleicht können Sie Ihren Namen wenigstens behalten bis im November ein möglicher Bundestagsantrag diskutiert wird?

Sparer

Lt Artikel hat Habeck gesagt, „"nicht nur hier und da Verbesserungen hinzumachen, sondern die Kettensäge anzuwerfen und das ganze Ding wegzubolzen".

gelassenbleiben

Ich verweise auf die Aussage im Juni, es wird auf die europäische Umsetzung gewartet

KowaIski

Sorry liebe Union,

vor den Sprüchen von ganz rechts einzuknicken, das kann ja wohl nicht wahr sein. Klar, dass die dort außen keinen moralischen Kompass haben oder zumindest dass Arbeitnehmer*innen im Ausland bei den Rechten gar nicht vorkommen. Aber bitte, so nicht.

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Sparer

Was bitte hat denn das Bestreben, ein (weiteres) Bürokratie-Monster wenigstens zu zähmen, mit den „Sprüchen von ganz rechts“ zu tun ? Richtig, gar nichts.