Ein Beschäftigter des Automobilherstellers Ford bläst im Rahmen eines Warnstreiks in eine Trillerpfeife.

Ihre Meinung zu Warnstreiks der IG Metall: "Ohne Druck relativ wenig Bewegung"

Kurz vor der dritten Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie testet die IG Metall die Streikbereitschaft der Beschäftigten. Die Arbeitgeber kritisieren die Warnstreiks als nutzlose Drohgebärden. Von Paul Jens.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
138 Kommentare

Kommentare

morph63

In der Metall- und Elektroindustrie läuft bei den Gehältern einiges schief. Das mittlere Management, normalerweise die "Arbeitstiere" im Unternehmen, wird seit Jahren kurz gehalten (keine Inflationsausgleichsprämie, Gehaltssteigerungen unterhalb der Tarifabschlüsse), der Vorstand gönnt sich überproportional hohe Gehaltserhöhungen, und die Tarifmitarbeiter müssen mit Realeinkommensverlusten zurecht kommen. Regelmäßig bei den Tarifrunden malt das Management Horrorszenarien an die Wand. Da muss man sich nicht wundern, wenn die (Mitarbeiter-)Motivation auf der Strecke bleibt und mittelfristig die Unternehmen dann tatsächlich in Schieflage geraten.

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
harry_up

Die Schieflage der Unternehmen beruht ganz gewiss nicht auf der geschwundenen Motivation der Mitarbeiter. 

0x05N18EGZ1vD0HQ

Unsere Manager haben die Globalisierung seit 1986 verschlafen. Sie haben sich mit Sekt und Zigarre im Chefsessel zurück gelehnt und wurden überrollt. Aber auch damals in der guten alten Zeit verhießen die Pisa Studien nichts Gutes und das Ergebnis sehen wir heute.   

Lucinda_in_tenebris

Meiner Ansicht nach werden nicht die Großunternehmen die Zukunft darstellen, sondern kleinere Spezialisten,  Damit ist die Frage verbunden, ob es eigentlich noch das Top-Management braucht, die ja im Grunde eine Art Grauzone zwischen staatlicher Wirtschaftspolitik und ökonomischer Umsetzung darstellen (Die berühmten Wirtschaftsdelegationen beim Chinabesuch etc) . Aber ist erst einmal alles ins Ausland verlegt und outgesourct und die heimische Deindustralisierung eingeleitet, fragt es sich tatsächlich, wozu es die "Abbauer und Ausräumer" noch bedarf?

Anna-Elisabeth

"Meiner Ansicht nach werden nicht die Großunternehmen die Zukunft darstellen, sondern kleinere Spezialisten"

Noch aber ist es leider so, dass viele kleinere Unternehmen und mittelständische Bertriebe als Zulieferer am Tropf der Großuntenehmen hängen. Aber selbst jene, die das nicht tun, verlagen immer häufiger ihre Produktion ins Ausland. 

"Aber ist erst einmal alles ins Ausland verlegt und outgesourct und die heimische Deindustralisierung eingeleitet,..." 

Die heimische Deindustralisierung ist längst in vollem Gange. Darüber vergessen jene, die das genauso wollen, dass dann auch kein Geld mehr für die Energiewende erarbeitet wird. 

Bernd Kevesligeti

Und da kommt es darauf an, dass es nicht bei nutzlosen Drohgebärden (Warnstreiks) bleibt. Im Artikel steht, dass Gesamtmetall 3,6 Prozent auf mehr als 2 Jahre Laufzeit des Tarifvertrages anbietet. Das wären pro Jahr weniger als 1,8 Prozent Erhöhung. Deutlich unter der Inflation. Das Angebot der Kapitalseite sieht auch 9 Nullmonate vor. Ab Juli 2025 ein Plus von 1,7 Prozent und im Juli 2026 noch einmal 1,9 Prozent. Die 100 größten Unternehmen haben in den letzten 12 Monaten Gewinne von etwa 155 Milliarden Euro realisiert.

Malefiz

Die IG-Metall sollte sich jetzt genau überlegen für was sie streiken wollen! Wenn sie nur um mehr Lohn streiken wollen kostet das nur noch mehr Arbeitsplätze! Die IG-Metall muß endlich umdenken und für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen! Schaut man mal die letzten 30-40 Jahre zurück dann stellt man fest was die Lohnforderungen und Arbeitszeitverkürzungen uns im Allgemeinen gebracht und gekostet hat. Es sind immer mehr Arbeitsplätze dafür abgebaut worden, und gerade in den Autowerken spürt man das ganz deutlich, da hat man viel für die Automatisierungen getan!

Ich versteh einfach nicht warum die Gewerkschaften das nicht verstehen wollen das die ständigen Lohnforderungen der verkehrte Weg sind. Man muß die Arbeitsplätze sichern und das geht nur wenn man mal auf etwas verzichtet!

18 Antworten einblenden 18 Antworten ausblenden
werner1955

nicht verstehen wollen?

Logsich. Denken Sie dan vielen Mitarbeiter die durch Lohn Gehalts oder Längern arbeitszeiten Ihre unternehmen retten wollten und von den Konzeren massiv betrogen wurden.  Benko, Alstom oder VW zeigen das gerade deutlich. 

Malefiz

Sie haben den Kern der Sache nicht verstanden!

werner1955

Kern der Sache
ist das die Firmen massive Gewinne machen und Ihre Arbeitnehmer durch massive Fehlentscheidungen der Verantwortlichen schädigen aber immer noch hohe Dividenden zahlen.  

Anna-Elisabeth

//@werner1955

Sie haben den Kern der Sache nicht verstanden!//

Bleibt zu hoffen, dass Sie all die Antworten, die Sie hier bekommen, verstehen. Ich unterstreiche sie alle.

Schneeflocke ❄️

Wenn ich Ihren Beitrag so lese, beginne ich zu zweifeln, dass angeblich so großer Fachkräftemangel herrscht und verliere meine Einsicht, warum immer länger gearbeitet werden muss, bevor man in Rente gehen kann, wenn so leichtfertig Arbeitsplätze abgebaut und ausgedünnt werden können. Nach Ihrer Rede könnte ich beinahe glauben, Arbeitsplätze seien Mangelware, um die sich die Arbeitnehmer große Sorgen machen müssten und die eigene Anstellung nur erhalten könnten, mit Bücklingsverhalten und bereitwilligen Wertverzicht auf angemessene Entlohnung der eigenen Leistung und der Lebenszeit. Der Chef auf dem hohen Throne gehört natürlich angebetet und es darf ihn an keinem Luxus mangeln...

schabernack

➢  Die IG-Metall sollte sich jetzt genau überlegen für was sie streiken wollen! Wenn sie nur um mehr Lohn streiken wollen kostet das nur noch mehr Arbeitsplätze!

Tarifabschlüsse sollten immer etwas höher sein als die Inflationsrate. Die kann man zwar nicht exakt vorhersagen über die Laufzeit des Tarifvertrags. Aber man kann den aktuellen Wert multiplizieren.

24 Monate Laufzeit / 3,5% = 1,75% pro Jahr. Weniger als aktuell ca. 2% Inflation. Vieles, was nicht von der Rate erfasst wird, wird auch teurer (GKV). Lebensmittel werden überproportional teurer. Untere Entgeltgruppen sind besonders betroffen.

Ich habe auch einen Arbeitsvertrag IG Metall, gute Entgeltgruppe. Die Gehaltsdifferenz zu den Kollegen, die nur halb so viel verdienen wie ich, wird wieder größer, wie bei jeder linearen prozentualen Erhöhung. Ich werde aber nicht besser, nicht produktiver fürs Unternehmen als sie.

In jeder 2. Tarifrunde soll die IGM Tarife verhandeln,
bei denen kleine Gehälter mehr steigen als große.

Klärungsbedarf

"Tarifabschlüsse sollten immer etwas höher sein als die Inflationsrate. Die kann man zwar nicht exakt vorhersagen über die Laufzeit des Tarifvertrags. Aber man kann den aktuellen Wert multiplizieren."

Früher lautetete die Formel für Gewerkschaftsforderungen: Inflationsausgleich plus angemessene Beteiligung am Produktivitätszuwachs. Von Letzterem ist aber weit und breit nichts zu sehen, erkennbar an mangelnder Kapazitätsauslastung bei den Unternehmen, dies wiederum erkennbar an Schließungen, wobei sich der Kreis zu den geplanten VW-Werksschließungen schließt. 

gelassenbleiben

„Man muß die Arbeitsplätze sichern und das geht nur wenn man mal auf etwas verzichtet!“

Ja auf überhöhte Dividendenausschüttungen (siehe VW) und überzogene Boni


 

Klärungsbedarf

Wieviel Prozent Dividende darf/soll/muss denn Ihrer Meinung nach ausgeschüttet werden ? Wo in der Metallindustrie gibt es denn überzogene Boni ? Können Sie das konkret benennen oder haben Sie das einfach nur mal so in den Raum geworfen ?

gelassenbleiben

VW fehlen aktuell rund fünf Mrd. Euro, nachdem sie am 4. Juni 2024 rund 4,5 Mrd. Euro an Dividende für das Geschäftsjahr 2023 an die Aktionäre ausgeschüttet haben

Klaartext

Wenn keine Dividenden gezahlt werde. Dann ziehen die Aktionäre sich aus dem Unternehmen zurück. Und dann? Ich habe auch nur Aktien in Portfolio, die entweder eine vernünftige Dividende zahlen oder durch Kurssteigerung eine Rendite erzielen.

Mauersegler

Ihr Bier und das der Unternehmen. Ich will dann vor Jammerei verschont bleiben und der Forderung, dass, wenn's nicht mehr so läuft, der Staat - also  ich - helfen soll.

Advocatus Diaboli 0815

In den seltensten fällen werden aArbeitsplätze durch verzicht gerettet. Die Arbeitgeber werden immer versuchen mit so wenig wie möglich personal ein maximum an gewinn zu erzielen. Fakt ist dass in den letzten jahren die renditen an den börsen deutlich gestiegen sind während die löhne stagnuertrn,bzw die reallöhne sogar gesunken sind.

Klärungsbedarf

an Börsen gibt es keine Renditen, sondern nur Kurse.

asimo

Natürlich gibt es renditen. Ausschüttung/Kurs=Rendite. 

Wird gewöhnlich auf den Tageskurs zum Ex-Tag bezogen oder auf den EK, was an sich sinnvoller ist.

gman

@asimo, natürlich ist da nichts. Es gibt zunehmend Aktiengesellschaften, die keine Dividende ausschütten. In absehbarer Zeit wohl mehr als weniger. Manche gehen bei sich der abzeichnenden Lage vielleicht in die Insolvenz. Dann gibt es keine Dividende und dazu ist das investierte Geld weg.
Rechnerische Dividendenrenditen sind nur Momentaufnahmen. Entscheidend sind die künftig zu erwartenden Gewinne, die die Investition rechfertigen und die Existenz der AG und somit auch die Arbeitsplätze sichern.
 

Klaartext

Rendite entsteht aber bei   Verkauf von Aktien  über dem Kaufkurs

nie wieder spd

"die einzige Chance, einen wirtschaftlichen Aufschwung herzustellen, ist der private Konsum. Und den können wir nur mit mehr Gehalt in der Tasche ankurbeln".

Da werden mickrige 7,5% aber lange nicht ausreichen, um den privaten Konsum anzukurbeln. 
Seit Monaten wird allen Bürger  klar gemacht, dass die aktuelle und die zukünftigen Regierungen kein Geld und keine Lust haben, die Rentenversicherung neu aufzubauen und eine gerechte und auskömmliche Rente zu garantieren. Dies müssen die Bürger also aus ihrem Gehalt privat irgendwie selbst bezahlen, damit man ohne Flaschensammeln über die Runden kommt. Wenn das Gehalt dazu bei weitem nicht ausreicht, wird am Konsum gespart. Wo denn sonst?
Und die Kriegsgefahr führt natürlich auch zur Zurückhaltung bei den privaten Konsumausgaben. 
Aber sie wird zu ungeheuren Kosten für die Aufrüstung führen. Und für den privaten Konsum taugt sie nichts.
 

5 Antworten einblenden 5 Antworten ausblenden
0x05N18EGZ1vD0HQ

Wer reformiert, verliert die Wahlen! 

Klärungsbedarf

Die Ankurbelung des Konsums über den Konsum funktioniert nur mit einer sinkenden Sparquote. Erfreulichherweise kam heute auch die Meldung, dass sich die Verbraucherstimmung aufhellt.

Klärungsbedarf

es sollte natürlich heißen: Die Ankurbelung der Konjunktur durch den Konsum ..."

nie wieder spd

Ja, eben. Doch warum sollte mehr konsumiert werden, wenn der Unwägbarkeiten so viele sind und ein Finanzministerdarsteller erwartet, dass wir uns selbst um die existenziellen Probleme des Lebens kümmern, weil er keine Lust hat, Staat und Wirtschaft damit zu konfrontieren.

Sisyphos3

die Rentenversicherung neu aufzubauen und eine gerechte und auskömmliche Rente zu garantieren

---

was ist "gerecht"

und auskömmlich, wenn einer schon in seinem Berufsleben kaum über die Runden kam, was erwarten sie dann im Rentenalter ?

 

Schneeflocke ❄️

Angeblich herrscht doch sooo großer Fachkräftemangel. Was darauf schließen lässt, dass dann wohl auch reichlich Aufträge vorhanden sind. Dann sollten sich die Arbeitgeber etwas Gutes tun und ihren treuen Beschäftigen das geben, was sie in diesen schwierigen Zeiten brauchen, in denen so manch einer von den steigenden Kosten nahezu erdrückt wird. 7% sind keine unangemessene Forderung der Arbeitnehmerseite. Die Arbeitgeber sollten bei sich selber ein paar Abstriche machen und dafür ihren Mitarbeitern die Gesundheit erhalten und deren Probleme reduzieren. Letzten Endes tun die Arbeitgeber sich selbst damit langfristig einen Gefallen. Die Beschäftigten bleiben arbeitsfähig und können auch mit dem Verdienst dazu beitragen, dass die Wirtschaft wieder angekurbelt wird. Die Ausbeutermentalität muss enden. Es bringt nichts, zu versuchen das Ei aus dem Huhn herauszuwürgen - das führt letztendlich nur zu toten Hühnern und zermatschten Eiern. Ein bisschen Güte - im eigenen Interesse!!

4 Antworten einblenden 4 Antworten ausblenden
Wolf1905

Sie schreiben, als sei Deutschland eine Insel in dieser Welt. Dass der Druck auf deutsche Unternehmen derzeit gewaltig steigt (bzw. schon seit längerer Zeit), blenden Sie aus. Hohe Tarifabschlüsse werden unweigerlich zu Arbeitsplatzabbau führen, weil Unternehmen vermehrt im preisgünstigeren Ausland produzieren werden (v. a. die Automobilindustrie); außerdem sind dort, neben den Lohnkosten, auch die Energiekosten i. d. R. günstiger.

Anna-Elisabeth

"Sie schreiben, als sei Deutschland eine Insel in dieser Welt. Dass der Druck auf deutsche Unternehmen derzeit gewaltig steigt (bzw. schon seit längerer Zeit), blenden Sie aus. Hohe Tarifabschlüsse werden unweigerlich zu Arbeitsplatzabbau führen, weil Unternehmen vermehrt im preisgünstigeren Ausland produzieren werden (v. a. die Automobilindustrie); außerdem sind dort, neben den Lohnkosten, auch die Energiekosten i. d. R. günstiger."

Dann sollten sich die Arbeitger bei den verantwortlichen Politikern beschweren. Tarifabschlüsse unterhalb der Inflationsrate plus steigende Steuern und Sozialabgaben machen viele Menschen deutlich ärmer. Mit der aktuellen Politik kommt dieses Land jedenfalls nicht wieder auf die Beine. 

schabernack

➢  Tarifabschlüsse unterhalb der Inflationsrate plus steigende Steuern und Sozialabgaben machen viele Menschen deutlich ärmer.

Die Steuern steigen nicht, außer u.U. ab 2025 die Grundsteuer.
Der konsum-wichtige Mehrwertsteuersatz ist unverändert bei 19%.

Das ist im Europavergleich wenig, nicht ganz unten am Einstieg auf die Leiter, aber fast. Entscheidend weniger sind nur in Japan 10%, und in der Schweiz 8%.

nie wieder spd

Vielleicht müssen die Unternehmen(r) mal ein paar Jahre auf die Gewinne verzichten. Dann hätten sie mehr Geld für anständige Löhne und Sozialleistungen.

fathaland slim

Die Verlautbarungen der Arbeitgeber gleichen sich wie ein Ei dem anderen vor einer jeden Tarifverhandlung. Unabhängig von der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage. Das macht sie nicht unbedingt glaubwürdiger.

14 Antworten einblenden 14 Antworten ausblenden
Wolf1905

Die Verlautbarungen der Gewerkschaften gleichen aber auch jedesmal; da sehe ich keinen großen Unterschied. 
Dass z. B. die Automobilbranche vor großen Problemen steht, ist ja bekannt; solch hohe Tarifforderungen sind absolut unangebracht. Die Gewerkschaften müssen darauf setzen, dass die Firmen, die im Tarif enthalten sind, keine großflächigen Entlassungen vornehmen (was schon schwierig werden dürfte). Als Arbeitnehmer würde ich mit geringfügiger Erhöhung einverstanden sein, wenn meine Arbeitsstelle gesichert würde. Aber ich befürchte, einige Unternehmen werden im Ausland investieren und in Deutschland die Produktion herunterfahren.

fathaland slim

Die Arbeitnehmer müssen immer die Fehler des Mangements ausbaden und werden in Haftung genommen. Ich sehe auch keinen Weg, aus dieser kapitalistischen Logik herauszufinden, solange der Kapitalismus das weltumspannende Wirtschaftssystem ist. Ein anderes gab es, entgegen weit verbreiteter Meinung, noch nie.

Klärungsbedarf

Arbeitnehmer können aber auch von einem guten Management profitieren. Sie als Musiker werden wissen, dass zuweilen ein Dirigent sinnvoll ist.

fathaland slim

Natürlich profitieren Arbeitnehmer von einem guten Management. Wobei ich aber den Dirigenten nicht als Manager des Orchesters bezeichnen möchte.

Wolf1905

Die soziale Marktwirtschaft, wie sie in Deutschland herrscht, ist m. E. immer noch das beste Wirtschaftssystem für die Menschen in unserem Land. Bei Verbesserungen an dem System müssen sowohl Arbeitgeber wie -nehmer profitieren, aber das ist leichter gesagt als getan.

Wohlergehen

Von diesem Wirtschaftssystem profitieren diejenigen, die für sich arbeiten lassen auf eine derart unsoziale Weise, dass denjenigen, die  ausgebeutet werden, nur mit der Lupe zu findende trockene Krümel von dem riesigschmierigen Tortenberg übrig bleiben.

gman

Richtig! Nichts ist perfekt, die soziale Marktwirtschaft muss ständig gesichert, an Veränderungen angepasst und daran zur Verbesserung gearbeitet werden, aber es gibt keine bessere Wirtschaftsordnung, das gilt so auch für den Rechtsstaat und die Demokratie.

Wir sollten nichts davon kaputt machen (lassen), das hat sonst keine Zukunft.

fathaland slim

Die soziale Marktwirtschaft, wie sie in Deutschland herrscht, ist m. E. immer noch das beste Wirtschaftssystem für die Menschen in unserem Land.

Das Soziale an der Marktwirtschaft wurde unter Gerhard Schröder gewaltig zurückgestutzt, womit er meiner Ansicht nach selbst hinter Bismarck zurückfiel.

Und mittlerweile befindet sich das Wohlstandsversprechen des Kapitalismus derart in der Krise, daß ich nicht weiß, was das noch werden soll. Ich bin in größerer Sorge, als ich es je in meinem Leben war.

gman

Was für ein "Wohlstandversprechen"? Welcher "Kapitalismus" hat da was versprochen?

Man sollte die soziale Marktwirtschaft, die u.a. Ludwig Erhard begründet hat, nicht mit Kapitalismus verwechseln oder gar gleichsetzen. Unsere Wirtschaftsordnung fußt auf den Werten Freiheit, Verantwortung und Subsidiarität.
Richtig ist, sie ist in Gefahr. Geht sie verloren, kommt nichts Besseres. Meine Sorge ist am Wachsen. 

fathaland slim

Kapitalismus ist ein Wirtschaftssystem, das vom politischen System herzlich unabhängig ist.

ekm64

Natürlich gab und gibt es ein anderes Wirtschaftssystem. Aktuell immer noch zu bewundern in z.B. Nordkorea oder Kuba. Die hinter diesem anderen Wirtschaftssystem stehende Ideologie, genannt Sozialismus/Kommunismus hat schätzungsweise 100 Millionen Menschen (siehe "Schwarzbuch des Kommunismus) das Leben gekostet. Die Existenz dieses Systems und seiner Verbrechen zu leugnen ist nicht besser als eine Leugnung der Verbrechen des Faschismus. Nicht umsonst war im real existierenden Sozialismus auch z.B. das Buch "Animal Farm" verboten. Waren die Geschehnisse darin bei der Rebellion der Tiere mit der sich daraus entwickelnden Gewaltherrschaft der Schweine zu ähnlich mit den Verhältnissen in den sozialistischen Ländern, wo die aus der kommunistischen Partei entstandene Nomenklatura zum einen unfähig in der Organisation der Wirtschaft war und zugleich sich persönlich bereicherte.  Musterbeispiel noch heute: Die Kims in Nordkorea, selbst Milliardäre, während das Volk hungert.

Schneeflocke ❄️

"Als Arbeitnehmer würde ich mit geringfügiger Erhöhung einverstanden sein, wenn meine Arbeitsstelle gesichert würde."

 

"würde" +  "würde" = Sie sind gar kein Arbeitnehmer. Wenn man nicht betroffen ist, kann man leicht fordern, dass andere Verzicht üben sollen. Was bringt es dem Arbeitnehmer denn Ihrer Ansicht nach ein, wenn er seine Lebenszeit und Arbeitskraft unter Wert zur Verfügung stellt? Das kann man mal in kurzen und tatsächlichen(!) Krisen so halten, vorausgesetzt dass zu anderen Zeiten eine Hand die andere ebenfalls wäscht - was hier aber nicht der Fall ist. Hier handelt es sich zum Teil (siehe VW) um Erpressungsversuche mit dem Spiel mit Existenzängsten und Protestverhalten seitens der Arbeitgeber. Es wird rebelliert gegen politische Entscheidungen, z.B. dass die Energie so teuer ist, dass klimafreundlich umgerüstet werden muss, dass Menschen Geld verdienen wollen. Dann droht man mit Arbeitsplatzabbau und Verlagerung ins Ausland. Dann bitte: Tschüss + 0 Subvention!

Nettie

„Die Verlautbarungen der Arbeitgeber gleichen sich wie ein Ei dem anderen vor einer jeden Tarifverhandlung.“

Die der Arbeitnehmer bzw. Gewerkschaft eigentlich auch. Es handelt sich gewissermaßen um altehrwürdige Rituale.

Malefiz

Wir sind durch die Streiks auf dem bestem Weg noch mehr kaputt zu machen als es schon ist! Nur will das immer noch keiner begreifen, die Gewerkschaften nicht, die Gewerkschaftsmitglieder nicht, aber auch die Arbeitgeberseite nicht!

Was ist wichtiger, einen beständigen Arbeitsplatz und Lohn zu haben, oder aber zum Heer der Arbeitslosen zu zählen?, und davon sind jetzt die Beschäftigten von drei Autowerken des VW Konzerns bedroht!

13 Antworten einblenden 13 Antworten ausblenden
werner1955

Wir sind durch die Streiks

zu einer der besten sozialen und straken Demokratie geworden. Leistungslose, hohe Steuern und GKV abgaben belasten dei guten anständigen Arbeitnehemer massiv. 
 

Malefiz

Ja, wir haben durch manche Streiks für die Demokratie und Arbeitnnehmer verbessern können, aber die Zeiten sind wohl vorbei. Merken denn auch sie nicht was momentan mit allem passiert? Wir verschlimmbessern doch nur noch alles!

werner1955

Merken denn auch sie nicht was momentan mit allem passiert?

Richtig. Aber die Arbeitnehmer verursachen das nicht. Zuerst kommen die massiven Preiserhöhungen durch die Unternehmen dann macht die Politik und die Entscheider in den Firmen massive Fehler. 

Malefiz

Sie haben wieder mal den Kern der Sache nicht verstanden! Wir alle sind an dem schuldig was gerade passiert! Nur wollen es viele nicht sehen, auch Sie nicht!

tagonist

Deswegen jetzt: Grütle enker schallen! Vor Almen: Retner/ Bürger!

Klärungsbedarf

Früher konnte man sich eben vortrefflich über die Verteilung der Gewinne streiten und einigen, die man aus anderen Ländern herausgepresst hat. Jetzt pressen die selber.

91541matthias

Gute anständige Arbeitnehmer sind also durch hohe Steuern und GKV-Abgaben belastet..war das nicht schon immer so,auch unter Unionsregierungen?

Ausserdem--Nur die Anständigen Arbeitnehmer.. oder wie meinen Sie das?

quas

Dividentenzahlungen von VW:

09.01.2023: 19,06€

15.05.2023: 8,76€

04.06.2024: 9,06€

Macht 36,88€ mal knapp 300 Millionen Aktionen ca. 10 Mrd. Euro. In etwa soviel, wie für die gesamte Förderung für E-Autos ausgegeben wurde.

Solche Dividentenzahlungen finden sie auch bei anderen dt. Unternehmen. BASF, Mercedes oder Allianz, aber nicht bei z.B. amerkanischen Firmen wie Tesla, Apple, Nvidia, Google, etc. da wird der Gewinn in die Zukunft investiert.

werner1955

Danke sehr, gut.
Und immer noch jammern COEs und fordern massive Subventioen. Logsich das selbst die Arbeitnehmer jetzt alternativen suchen und Wähöen müssen

quas

Ja, aber soweit ich ihre Kommentare kenne ist ihre bevorzugte Partei doch die AfD (sorry falls ich sie da falsch einschätze). Und die wird an diesem System nichts, aber auch rein gar nichts ändern. Im Gegenteil, wir werden weiterhin unsere Energie im Ausland einkaufen, die sie dann in ihrem "sauberen" Diesel verbrennen. Und mit dem Geld, dass wir ins Ausland transferieren, kaufen dann wahlweise Russland, Saudi Arabien oder eben Katar sich in dt. Firmen ein und freuen sich über die Dividentenzahlungen aus Deutschland. 
Dividenten DAX 54Mrd davon mehr als die Hälfte ins Ausland:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/dax-dividende-anleger-aus…

quas

Noch ein nachtrag hierzu: Das Ausschütten der Gewinne anstatt zu reinvestieren ist meiner Meinung nach einer der Gründe, warum wir technologisch immer mehr den Anschluß verlieren. Hinzu kommt, dass ca 50% der Dividentenzahlungen der DAX-Unternehmen ins Ausland abfließen. Von den 10 Mrd die VW ausgeschüttet hat dürften ca 1,7Mrd. an Katar gehen, die halten schließlich 17% der Aktien. 

Eigentlich das viel größere Problem, dagegen sind nämlich die Debatten um Einsparungen beim Bürgergeld oder Entwicklungshilfe in Form von Fahrradwegen für Peru fast schon lächerlich.

Klärungsbedarf

Es passt gut zu den immer wieder umjubelten Exportüberschüssen, die am Ende nur bedeuten, dass mehr erarbeitet werden muss als verbraucht werden darf.

krautbauer

So, genau so.

werner1955

Warnstreiks der IG Metall

Sehr gut. 
Alle Arbeitnehemr haben auch anspruch auf Teilhane , Worklife usw. Solange Konzerne und Firmem große Gewinne machen und hohe Dividenden, Boni oder Vorstandsgehälte rzahlen alternativlos. 
Danke gut so merh davon.

9 Antworten einblenden 9 Antworten ausblenden
sosprach

Arbeiter haben Recht auf Gehalt, Teilhabe haben die Aktionaere - sie kaufen Anteile der Firma. Eine Neiddebatte hilft nicht, spaetestens wenn die Firma Konkurs ist weden auch keine Gewinne und Dividenten oder Boni ausbezahlt. SO gesehen sitzten sie im gleichen Boot.  

Alter Brummbär

Wenn  man in Rente ist interessiert auch nur das.

werner1955

Sehe ich nicht so. Zuerst forden Aktionäre mehr Dividende, dann schufen die Mitarbeiter immer mehr, dann fordern Sie Gehalts oder Lohnverzicht un dkurz bevor die Insolvenz droht wird verkauft. 

Wohlergehen

Ja klar, Neiddebatte! 

Menschen - Arbeiter sind ein Teil davon - haben das Recht auf soziale Teilhabe und zwar auf angemessene, d.h. ein Leben in Wohlstand ohne dafür Aktionär sein zu müssen. Um bei "im gleichen Boot sitzen" zu bleiben: Das Boot mag gleich sein, die Menschen sind es nicht: Wer in dem Boot untergeht - und zwar weltweit - ist bekannt. 

Sisyphos3

eines sollte doch wohl jedem klar sein,

nur ein wirtschaftliches Unternehmen kann gute Gehälter zahlen .... kann !!

ob es dies auch tut ist ne andere Sachen

nur eines sollte auch jedem klar sein, wenn ein Firma am bankrott  rummacht, kann sie selbst bei gutem Willen keine gescheiten Gehälter bezahlen

Malefiz

Wenn man bedenkt, daß Arbeitnehmer eine Teilhabe an Urlaubs- oder Weihnachtsgeld haben, und das manchmal nicht wenig, und beides meines Wissens aber auch keine gesetzliche Regelung der Arbeitgeber besteht welches auszuzahlen, dann ist das schon eine ganz schöne Teilhabe für die Arbeitnehmer!

schabernack

➢  Wenn man bedenkt, daß Arbeitnehmer eine Teilhabe an Urlaubs- oder Weihnachtsgeld haben, und das manchmal nicht wenig, und beides meines Wissens aber auch keine gesetzliche Regelung der Arbeitgeber besteht welches auszuzahlen …

Gesetzlicher Anspruch besteht für beides nicht.
Ca. 48% der Arbeitnehmer bekommen Urlaubsgeld,
ca. 53% erhalten Weihnachtsgeld.

Anspruch auf beide Gelder entsteht auch aus Tarifverträgen. Bei IG Metall sind es 100% Urlaubsgeld, und 55% Weihnachtsgeld (nach 36 Monaten Betriebszugehörigkeit, vorher gestaffelt weniger). Bemessungsgröße: ein Brutto Monatsgehalt.

Oder es gibt Betriebsvereinbarungen, die den Tarifvertrag modifizieren. Bei mir im IG Metall Unternehmen: 36 Stunden statt 35 Stunden Woche, und 100% statt 55% Weihnachtsgeld.

14 Monatsgehälter. Weihnachtsgeld mit der Gehaltsabrechnung November.
Urlaubsgeld im Monat «Haupturlaub».

Malefiz

Das was Sie schreiben ist schön und gut, aber das geht ja auch nur wenn die Gewerkschaften sich mit den Arbeitgebern zusammentun und das miteinander festlegen.  das ist aber eine Abmachung untereinander !

Mir ging es nur um die  gesetzliche Grundlage, und die gibt es nun mal nicht!

schabernack

➢  Das was Sie schreiben ist schön und gut, aber das geht ja auch nur wenn die Gewerkschaften sich mit den Arbeitgebern zusammentun und das miteinander festlegen.

Man kann als Arbeitnehmer Urlaubs- oder / und Weihnachtsgeld individuell in den Arbeitsvertrag verhandeln. Da Sie von den Zahlen her im Dunklen tappern:

Insgesamt erhalten ca. 53% der Arbeitnehmer Weihnachtsgeld.
77% mit Tarifbindung, 42% ohne. Selbst verhandelt im Einzelfall ohne Gewerkschaft.