Ein Mann sitzt mit einem Handy an einem Tisch mit Tee und Medikamenten.

Ihre Meinung zu Nach Kritik von Arbeitgebern: Ärzte verteidigen telefonische Krankschreibung

In Politik und Wirtschaft gibt es Bestrebungen, die telefonische Krankschreibung wieder abzuschaffen - sie sei ein Grund für hohe Krankenstände. Ärzte verteidigen das Modell und warnen vor Bürokratie.

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165 Kommentare

Kommentare

Ralfi1970b

Meine Ansicht ist:

Wer sich den freien Tag erschummeln will, der soll sich wenigstens in der Praxis die Erkältung holen und seine "freie" Zeit verbringen!

Die Kritik der Ärzte kann ich dabei nicht nachvollziehen:

Keiner geht mehr impfen und so gut wie kein Arzt bietet das mehr an. 

Es gilt: Corona und Grippe gibt es nicht mehr!

Bevor man die Impfung oder Maske tragen den "Kunden" und seinen (eigenen) Mitarbeitern empfiehlt, lieber die Krankschreibung per Telefon. Na Klasse, ich hoffe diese "Leistung" wird mit maximal einem 10 cent pro Patient entlohnt. Mehr ist diese Krankschreibung (zwei oder drei Klicks) nicht wert.

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Egleichhmalf

Wer sich den freien Tag erschummeln will, der soll sich wenigstens in der Praxis die Erkältung holen und seine "freie" Zeit verbringen!

Quasi als Strafe? Das ist doch Unsinn.

Die Kritik der Ärzte kann ich dabei nicht nachvollziehen:

Ich schon: die haben durch die telefonische Krankschreibung (das Wort allein sagt schon alles :-)) wesentlich weniger Stress.

Keiner geht mehr impfen und so gut wie kein Arzt bietet das mehr an.

Doch. Ich. Und selbstverständlich wird das angeboten.

Es gilt: Corona und Grippe gibt es nicht mehr!

Völlig falsch: gerade wieder (trotz Impfung, die die Dauer und Intensität aber immerhin erheblich abgesenkt hat) eine Corona-Infektion überstanden.


 

Stein des Anstosses

Es gilt: Corona und Grippe gibt es nicht mehr!

Alles klar (lach). Meine Mitarbeiter*innen und ich wurden am Freitag gegen Influenza geimpft, Covid nicht erforderlich, da alle unter 60 und keine indizierenden Risikofaktoren.

Grippe ist aus nach 108 Jahren? Sauber, wusste ich nicht.

Bin froh, wenn meine Mitarbeiter*innen daheim bleiben, wenn sie krank sind, schützt die Anderen.

Sorge bereiten mir chronische Erkrankungen meiner Mitarbeiter *innen. Die fallen mit Fehltagen nicht ins Gewicht, senken aber deren Lebensqualität.

Aber hier ging es ja nicht um Fakten, sondern um Hetze und FDP-gefühlte Wahrheiten.

Jimi58

Durch die Chemo meiner Frau ist das Imunsystem geschwächt und sie muß sich sogar impfen lassen und dabei, bei Fieber muß sie direkt ins Krankenhaus. Was sie erzählen ist einfach die Unwahrheit. Übrigens, ich werde auch gegen Grippe und Corona geimpft und das bisher jedes Jahr. Coronaimpfung dieses mal zu Auffrischung, ich möchte nicht meine Frau im Krankenhaus besuchen.

H. Hummel

Wo es eine Gelegenheit gibt Volkes Stimme bei Wahlen zuverlässig zu vergraulen, ist die FDP, allen voran Herr Lindner, ganz vorn mit dabei. 
Vorwärts, es geht zurück!

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Egleichhmalf

Da haben Sie wohl Recht. Wer freut sich schon darüber, wenn man es ihm schwerer machen will, sich ein paar freie Tage via Krankschreibung (der Begriff sagt alles) zu erschummeln. Ginge mir auch so, wenn ich zu den Betroffenen gehörte.

H. Hummel

Es gibt Schummelei bei der Krankschreibung, bei der Arbeitszeiterfassung, bei der Steuer u.v.m. … eigentlich allem, wenn die aufzubringende Energie nur groß genug ist. 
Wer seinem Arzt persönlich die Ohren vollstöhnt und klagt, kommt auch zum Ziel. Der Arzt ist heute auch ein Stück weit Dienstleister. Stellt er sich zu oft quer, ist der Patient weg und er bekommt oft „schlechte Bewertungen“ … gegen die er dann klagen kann ..

harpdart

Zu Ihrer Information: es heißt seit langem "Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU)".

Montag

' Der Verband der Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland hat die telefonische Krankschreibung gegen Kritik verteidigt. Ihre Einführung sei aus medizinischer Sicht sinnvoll gewesen und bisher "eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens", sagte die Bundesvorsitzende des Verbandes, Nicola Buhlinger-Göpfarth, der Rheinischen Post. "Sie jetzt abzuschaffen, wäre schlichtweg absurd." '

Dem ist nichts hinzuzufügen.

(Auch wenn einige befürchten, dass die telefonische Krankschreibung ausgenutzt wird. Was soll der Arzt denn machen, wenn der Patient vor ihm steht und über starke Rückenschmerzen o.ä. klagt? 
Und wenn Patienten sich mit Fieber und Atemwegserkrankungen in die Praxis schleppen: es könnte sein, dass sie auf dem Weg zum Arzt andere anstecken, etwa im Bus oder im Wartezimmer. Und das erhöht dann den Krankenstand zusätzlich.)

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Kaneel

So weit denkt der Lindner nicht. Bezeichnenderweise ist er aber nicht bei allen Menschen gleich misstrauisch was ein Ausnutzen des Staates angeht.

Parsec

"Man wird für die Krankmeldung zukünftig wieder zum Arzt gehen müssen und das nicht einfach nur telefonisch erledigen können"

Tja, das wünscht sich Lindner. Weil er ausser Stande ist, einen Vorschlag auszuarbeiten, der seinem Verdacht gegen die Bevölkerung bzw. gegen diejenigen, die das System angeblich ausnutzen, wieder eindämmen könnte. Er macht es sich halt immer gerne einfach und singt gerne das Lied der Arbeitgeber.

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melancholeriker

Als Chef der Partei für die "Systemausnutzer" ist Vorwärtsverteidigung gegen den Verdacht des Systemausnutzens die Devise überhaupt, seit die FDP vom Bundeskanzler telepathisch für den Rest der Legislatur krankgeschrieben wurde und jede erdenkliche Symptomatik des Siechtums stolz in der Öffentlichkeit spazieren geführt wird. 

SirTaki

Und dann gibt es die Ärzte, die schnell und schlank Krankschreibung ausgeben und dafür bekannt sind und empfohlen werden. Die fehlen im Artikel, was die Darstellung einseitig macht.

Der Kranke soll sich daran erinnern, dass es auch um seinen eigenen Schutz vor Erkrankung geht, wenn er beim Arzt aufschlägt. Ferndiagnosen von Ärzten sind nur bedingt hilfreich.

Und die Blaumacher unter Mitarbeitenden greifen gern zur Ferndiagnose, wenn null Bock ist oder der Partyabend länger dauerte.

Habe beide Pappenheimer kennengelernt. Es wird kaum ein Arzt den Kollegen verpfeifen, der Krankschreibung inflationär raushaut.

Wozu sind Praxen sonst da, wenn nicht beizeiten medizinische Vorstellung und entsprechende Therapie vor Ort entschieden werden?

Corona Pandemie brachte Ausnahme. Jetzt gilt das nicht mehr.

Arbeitgeber sollten auch darauf vertrauen können, dass Mitarbeitende sich nicht nach Lust und Laune aus dem Betrieb krankschreiben lassen.

Da ist noch viel Luft nach oben.

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rolato

Das unterschreibe ich!

ich1961

"Ferndiagnosen" werden zukünftig normal werden - denn es wird ja über Videosprechstuden debattiert!

Und es wird sicher keine solche Ferndiagnosen bei Krebs geben können - aber z. B. bei einem Herzinfakrt geht das für erfahrene Ärzte. Dann ist der RTW/Notarzt schneller da!

//Corona Pandemie brachte Ausnahme. Jetzt gilt das nicht mehr.//

Warum sollte das nicht mehr gelten?

 

Santin

Ärzte-/innen, die inflationär AU ausstellen gab es schon immer.

harpdart

So ist es. Mir hat in den 80ern ein Freund gesagt, als ich ihn nach einem guten Arzt gefragt habe: wenn ich nur einen gelben Schein brauche, gehe ich zu Dr. X. Wenn ich richtig krank bin, gehe ich zu Dr. Y."

Duzfreund

"Kritik von Arbeitgebern..."  Ich verstehe Deutschland nicht! 

Wenn wir solche (albernen) Problemchen haben, warum dann nicht, wie bei jedem Auto heutzutage eine Gesundheitsüberwachung per Fitnesstracker - dann kann man sich den Anruf beim Arzt sparen, wenn bestimmte Werte aus dem Ruder laufen, wird der betreffende einbestellt und bei kleineren Unwohlsein, geschieht die Krankschreibung dann (wie die Aufforderung zur Kaffeepause beim Fahrzeug) automatisch. Die Daten laufen dann über das eigene "Gesundheitskonto" und bleiben entsprechend geschützt. 

Warum immer betulich statt die neue Technik nutzend. 

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ich1961

Ist das ernst gemeint?   🤔🙄

nie wieder spd

Für die Ärzte ist es leichtverdientes Geld und die FDP - Funktionäre suchen wohl immer noch nach Angeboten zur lukrativen Anschlussverwendung.

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Montag

" Für die Ärzte ist es leichtverdientes Geld"

Ich kenne keinen Arzt, der sich über mangelnde Nachfrage beschweren könnte. 

(Ich kenne eher das Gegenteil: Man muss lange auf einen Termin warten. Und viele niedergelassene Ärzte stehen kurz vor der Pensionierung. Und manche davon werden vermutlich keinen Nachfolger finden.)

Giselbert

Oje, jetzt hat man mal eine gute Lösung gefunden, um Ärzte und Patienten gleichermaßen zu entlasten und jetzt will man dies wieder rückgängig machen.

Bei vielen Infekten genügt ein Anruf und ein Krankenschein/Rezept, um sich bei Bettruhe zu kurieren. Stattdessen sollen sich Menschen mit Fieber wieder in die Praxis schleppen, um dort stundenlang zu warten und andere anzustecken, wie absurd ist das denn.

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rolato

Wer so starkes Fieber hat das er es nicht zum Arzt schafft der ruft den Notdienst! Mit leichtem Fieber ist der Gang zum Arzt zumutbar. Ansteckungen sind außerdem überall und in anderen Formen möglich.

Mauersegler

Das ist doch mal eine sinnvolle Maßnahme: Wegen hohen Fiebers, von dem man weiß, dass es nach zwei, drei Tagen wieder vorbei ist, den Notdienst rufen. 

rolato

Wo Sie doch wissen müssten das bei hohem Fieber noch zusätzliche Erkrankungen einhergehen können. Hohes Fieber kann ja tödliche Folgen haben wenn es nicht behandelt wird. Aber anscheinend halten Sie das für sinnlos!

Advocatus Diaboli 0815

"Wer so starkes Fieber hat das er es nicht zum Arzt schafft der ruft den Notdienst!"
So was kann auch nur von jemanden kommen der keine Ahnung hat. Notdienste sind dazu da Patienten ins Krankenhaus zu schaffen. Wenn die Notdienste in all diesen Fällen ausrücken müssten, dann könnten die absoluten Notfälle auf den Notdienst warten bis sie gestorben wären. Alles mit Maß und Ziel bitte!

rolato

So was kann auch nur von jemanden kommen der keine Ahnung hat. Notdienste sind dazu da Patienten ins Krankenhaus zu schaffen.

Der ärztliche Notdienst ist erster Ansprechpartner bei allen Erkrankungen und Verletzungen, bei denen man unter der Woche seinen Hausarzt aufsuchen würde. Je nach örtlicher Organisation erfolgt ein Hausbesuch meist innerhalb von einer bis drei Stunden.

Ich denke Sie haben überhaupt keine Ahnung!

harpdart

Nein, der geht oder fährt zum allgemeinen Notdienst. Notfalls Taxi. Rettungswagen sind hauptsächlich für akut lebensbedrohliche Notfälle gedacht. Leider werden sie oft durch alltägliche Fälle blockiert.

Apropos: fiebersenkende Mittel, die man immer vorrätig haben sollte (verordnet kein Arzt mehr, weil nicht rezeptpflichtig), helfen dabei, dass man das noch schafft.

NieWiederAfd

Zitat: "Stattdessen sollen sich Menschen mit Fieber wieder in die Praxis schleppen, um dort stundenlang zu warten und andere anzustecken, wie absurd ist das denn."

Genau. Adressat für Ihre Kritik ist fdp-Chef Lindner, der wohl aus Angst um sein politisches Überleben neue Themen sucht, um von seinem finanzpolitischen Versagen ("Schuldenbremse - sonst kann und kenn ich nichts") abzulenken. Das wird schiefgehen.

Parsec

Die gefühlte Wahrheit des Herrn Lindners

"Die AOK sieht anders als Bundesfinanzminister Christian Lindner keinen größeren Missbrauch der telefonischen Krankschreibung. >>Diese gefühlte Wahrheit können wir nicht bestätigen<<, sagte die AOK-Vorstandsvorsitzende Carola Reimann bei der Vorstellung des aktuellen Fehlzeiten-Reports."

Q.: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/krankschreibungen-statistik-hoechs…

Sehr schön und treffend formuliert.

Der Herr Lindner bastelt sich seine eigenen Wahrheiten und sorgt seit zahlreichen Monaten für eine steigende Unzufriedenheit in der gesamten Bevölkerung.

Leider müssen wir noch 1 Jahr mit dieser FDP aushalten, wenn sie nicht vorher schon in den Sack haut.

Santin

""Man wird für die Krankmeldung zukünftig wieder zum Arzt gehen müssen und das nicht einfach nur telefonisch erledigen können." Er wolle niemandem vorwerfen, die Regelung auszunutzen. Es gebe aber leider "eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der Einführung der Maßnahme, die als guter Bürokratieabbau gedacht war".“

Er wolle niemandem vorwerfen … ABER …

Das finde ich eine Unverschämtheit von Herrn Lindner, dass ist eine böswillige Unterstellung an  Arbeitnemende und Ärzte-innen.

Im Sommer gab es eine hohe Infektionswelle mit verschiedenen Viren,  wie auch im Moment. 
Aber wahrscheinlich glaubt Herr Lindner auch, dass die Daten vom RKI nicht stimmen.
 

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NieWiederAfd

Vielleicht sollte man Hr. Merz ("Geflüchtete nehmen uns die Zahnarzt-Termine weg.") und Hr. Lindner ("Telefonische Krankschreibung muss weg.") mal zusammen in einen Raum sperren, wo Sie dann aus ihren hochkompetenten Äußerungen ein revolutionäres medizinisches Versorgungskonzept schmieden können.

(Ironie off)

Juwa

Wenn die Arbeitgeber wollen, dass sich ihre Beschäftigten nicht häufig krankmelden, dann müssen sie in eine gute betriebliche Gesundheitsvorsorge investieren und für ein gutes Arbeitsklima sorgen. Das sorgt nachweislich für einen geringeren Krankenstand.

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Montag

Da ist was dran. Für einen solchen Arbeitgeber habe ich lange Zeit gearbeitet. (Der Krankenstand dort war recht "unterdurchschnittlich".)

Das Betriebsärztliche Team nannte sich "Well Being Team" und hat diesen Namen zum Programm gemacht.

Beispiele (Teilnahme jeweils freiwillig):
- Grippe-Impfung (zu Beginn der Saison)
- Impfungen während des ganzen Jahres (man konnte sich beraten und ggf. impfen lassen)
- Vorsorgeprogramme (in Zusammenarbeit mit Krankenkassen, Augen, Herz / Kreislauf, Stoffwechsel, Hautkrebs, Darmkrebs usw.)
- Angebote für Gymnastik, Yoga, Entspannung.
- Dusche und Umkleidemöglichkeit für Kolleg*innen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen
- Fitness-Aktionen (z.B. konnten Jogger, Radfahrer oder Kolleg*innen, die sich anderweitig fit hielten Punkte sammeln.)
- Wiedereingliederungsprogramme für Kolleg*innen, die nach längerer Krankheit zurückkamen
- Erste Hilfe Kurse
- Kurse zur Unfallverhütung (in Zus.arbeit mit der Berufsgenossenschaft)
- usw.

NieWiederAfd

Wer sich das Abwassermonitoring und die  Warnzeichen der LungenfachärztInnen und InfektiologInnen anschaut, kann nur den Kopf schütteln bei dem Harakiri, das hinter der Forderung nach einem Ende der telefonischen Krankschreibung steckt. 

Auch wenn es nicht repräsentativ ist: In meinem Umfeld gab es in den letzten Wochen mindestens so viele Corona-Infektionen wie zu den Hochzeiten. Wenn man dann noch bedenkt, wie viele Leute sich bei den einschlägigen Symptomen gar nicht mehr testen und ihre Viren munter in die Gegend husten, ist es mehr als verständlich, dass die HausärztInnen einen Kollaps befürchten, wenn die telefonische Krankschreibung nicht mehr möglich wäre. Die paar Fälle, die es geben mag, wo Leute das ausnutzen, ändern daran nichts. 

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dassichnichts

Volle Zustimmung. 

Mauersegler

Ja, auch meine Schwester lag letzte Woche mit Corona flach, zum ersten Mal überhaupt. 

mal_ehrlich...

Die FDP will mehr Bürokratie und Kosten für das Gesundheitssystem und damit auch mehr Kosten für die Arbeitgeber, welche ihr Handwerk beherrschen!
Ich habe Personalverantwortung und muss sagen, dass Herr Lindner keine Ahnung hat.

Die Fehlzeiten haben sich bei uns mit der Einführung der telefonischen Krankschreibung nicht erhöht bzw. sogar verringert. Vielleicht auch deswegen, weil meine Mitarbeiter mit leichten Erkältungen sich nicht in überfüllten Wartezimmern zusätzlich angesteckt haben und einfach direkt mit dem Auskurieren beginnen konnten.

Diejenigen Mitarbeiter, welche sich um die Arbeit drücken, konnten dies schon immer, aber fähige Arbeitgeber konnten und können damit umgehen. Die telefonische Krankschreibung hat daran nichts geändert.

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Kaneel

Zustimmung und Dank für Ihren Beitrag.

NieWiederAfd

Sie bringen es bestens auf den Punkt, wie Hr. Lindner mal wieder fernab jeder Realität gefühlte Wahrheit von sich gibt. 

Auch wenn mit den Gefühl was nicht stimmt, kann ein Arzttermin der erste Schritt in die richtige Richtung sein; da wäre Hr. Lindner dann sicher erleichtert, wenn nicht schniefende und hustende PatientInnen das Wartezimmer verstopfen. 

Opa Klaus

Danke für Ihre Aussage. Was mich jetzt persönlich interessieren würde: Bei vielen AG ist es ja Usus, dass eine AU erst am 3.Tag der Erkrankung vorgelegt werden muss. Dies erspart natürlich auch Kosten für die KK's. Wie halten Sie es damit? 

MargaretaK.

Wo die Möglichkeit des Home-Office besteht, ist gerade bei leichten Erkältungen eine AU nicht nötig. Sohn und Schwiegertochter sind derzeit mit Husten und Schnupfen im Home-Office, was dem AG sehr entgegen kommt. Sie sind nicht fit für den Vor-Ort-Arbeitsplatz, aber auch nicht so krank um im Bett zu liegen. Kommt also AG und AN zu gute. Gerade in einem Haushalt mit KiT/KiGa-Kindern ist nach der Erkältung gleich vor der Erkältung. Früher hätten die beiden auf Grund der Ansteckungsgefahr für Kollegen eine Krankmeldung in Anspruch nehmen müssen. 

Beide haben zum Glück einen AG der auch vor Ort sehr viel für's Wohl seiner Mitarbeiter tut.

Zuckerzucht

Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder verantwortlich für seine Aufgaben fühlt und die eigenen Kollegen nicht im Stich lassen zu wollen ist Aufgabe des Arbeitgebers. 
Hat eben jener also die Sorge, dass die Angestellten die telefonische AU ausnutzen, um blau zu machen, gibt es Möglichkeiten zum Teambuilding und zur Motivationssteigerung. 
Aber dass der Arbeitplatz ein angenehmer Ort sein kann, zu dem die Menschen gerne kommen, weil sie dort verstanden werden und auf sie eingegangen wird, haben viele Chefs noch immer nicht verstanden 

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Lokalfussball

das würde ja bedeuten sie unterstellen den Arbeitnehmern das sie gar nicht krank sind sondern das es der Arbeitgeber versäumt hat ein Klima zu schaffen in dem man sich wohlfühlt. Also doch alles Simulanten?

ich1961

Ja, es mag solche Arbeitsplätze geben - aber wenn jemand krank ist, hat derjenige trotz allem Wohlfühlen nichts im Betrieb zu suchen!

 

MargaretaK.

Natürlich. Aber Arbeitgeber die sich im positiven Sinne um das Wohl der AN kümmern, werden mit vielen "blau machern" nicht wirklich geschlagen sein.

Sohn (IT) und Schwiegertochter (Werbung) haben beide AG, die sich am Standortarbeitsplatz sehr viel für's Wohl der Mitarbeiter einfallen lassen. Da ist dann niemand "einfach so" mal krank. Beide haben aber auch das Glück im Home-Office arbeiten zu können. Schnupfen und Husten, da muss man nicht ins Bett. Da geht arbeiten (wo es möglich ist) auch vom heimischen Schreibtisch und niemand im Büro wird "verseucht". Schwerere Erkrankungen stehen sowieso auf einem anderen Blatt.

Linke Sozisau

Wenn ich ne Krankmeldung möchte, bekomme ich die auch Problemlos in der Praxis.

Parsec

"Der Verband der Hausärztinnen und Hausärzte in Deutschland hat die telefonische Krankschreibung gegen Kritik verteidigt"

Ganz bestimmt nicht, weil sich damit hervorragend verdienen lässt.

Die Beratung des Arztes, auch die telefonische, kann bei weitem nicht die Honorare einfahren, die eine eingehende Untersuchung einbringt.

Die Ärzte haben volle Praxen, da ist die tel. Krankschreibung für Patienten, die in der Praxis gut bekannt sind, definitiv ein Bürokratieabbau.

Lindner versucht hier abermals, gute Regierungsarbeit zu torpedieren und dreht erneut an der Unzufriedenheitsschraube des Bürgers.

Juwa

Ich frage mich warum Lindner die telefonische Krankschreibung ausgerechnet kurz vor der Erkältungssaison abschaffen will, weil genau in dieser Zeit macht sie am meisten Sinn, da Hausarztpraxen dann nicht überlastet werden und die Ausbreitung der Erkältungskrankheiten eingedämmt wird.

Schiebaer

Krankschreiben vom Arzt per Telefon halte ich für Unfug. Der Arzt hat mich zu untersuchen aber nicht am Telefon,da rufe ich ihn nur an um zu einen Hausbesuch zu bitten wenn ich nicht in der Lage bin ihn aufzusuchen.

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ich1961

Ja, die vielen alten und leibgewordenen Gewohnheiten.

Es geht nicht um schwere Krankheiten, sondern eher um Erkältungen, Corona, usw.!

Also beruhigen Sie sich.

 

Mauersegler

Wenn ich eine fiebrige Erkältung habe, brauche ich keine Ärztin, sondern ein paar Tage Ruhe und meine Hausmittel. Einer Ärztin stehle ich in einem solchen Fall nur die Zeit und Hausbesuche gibt es nicht mehr. 

Mauersegler

"Ungerechtfertigte Praktiken von digitalen Geschäftemachern müssen unterbunden werden. Das lässt Missbrauch wahrscheinlich erscheinen", sagte Steffen Kampeter."

Weiß´jemand, was der Arbeitgeberchef damit meint und wer diese digitalen Geschäftemacher sind und was ihre ungerechtfertigten Praktiken? 

Ansonsten fand ich es schon immer kontraproduktiv, dass man sich wegen einfacher Infektionen, die einen erst mal umwerfen, von denen man aber weiß, dass sie nach ein paar Tagen Ruhe und mit Hausmitteln wieder vorbei sind, zum Arzt schleppen soll, am besten noch mit Fieber. 

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ich1961

Die "digitalen Geschäftemacher" haben mich auch irritiert. Kann ich nichts mit anfangen.

Ihr letzter Absatz ist richtig.

 

Lucinda_in_tenebris

Jeder Mensch ist in der Regel ein bis zwei mal im Jahr für eine Woche krank. Wer deutlich  öfter krank ist geht halt in Präsenz zum Arzt..... fertig ist die Laube. Meinethalber noch mit Veto Recht für besonders skeptische Firmen, dann weiß der Mitarbeiter auch, woran er bei seinem Chefe ist und kann sich evtl. mal nach einem ohne Paranoia umsehen.

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Advocatus Diaboli 0815

Entweder gibt es ein Arbeitsrecht das für beide Seiten bindend ist - oder es gibt keines. Vetorecht für Arbeitgeber wäre das Letzte - das würden in D so ziemlich alle Arbeitgeber nutzen. Das hängt mit der hierzulande mangelnden Wertschätzung des Faktors Mensch zusammen, der idR nur als Kostenfaktor gesehen wird. Es hat auch seine Gründe warum in D die psychischen Krankheiten so zugenommen haben.

Kaneel

Wofür steht noch einmal das F im Parteinamen? Dieses scheint mir von der Lindner-Partei häufig sehr eindimensional angewendet zu werden.

Advocatus Diaboli 0815

Typisch Lindner. Es ist halt einfacher gegen Kranke und sozial Schwächere zu hetzen und dort zu versuchen ein paar Milliönchen zu sparen anstatt bei den Reichen durchzusetzen dass sie ihre Steuern, die sie eigentlich im Staat schulden, auch bezahlen. Die dort praktizierte Steuervermeidungspolitik (unterstützt durch das Finanzministerium) kostet den Staat jedes Jahr etliche Milliarden Euro.

stgtklaus

Überprüfung der Arbeitsunfähigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse. Die gesetzlichen Krankenkassen können zur Beseitigung von Zweifeln an einer Arbeitsunfähigkeit verpflichtet sein, eine gutachtliche Stellungnahme durch den Medizinischen Dienst einzuholen (§ 275 Abs.

Muss man nur machen, wenn man den Krankenstand bezweifelt. Eine Sehnenscheidenentzündung ist ebenso wenig nachweisbar wie Golf/Tennisarm. Und bei starkem Durchfall hat noch kein Arzt nach einem Eimer Beweisen gefragt.
Die AG sollten eher mal nachdenken warum Menschen krank feiern. Arbeit kann auch Spaß machen

 

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ich1961

Sie scheinen zu glauben, das der med. Dienst nichts anderes zu tun hat?

Coachcoach

Blöder geht's nicht.

Die sogenannten 'Arbeitgeber' sollten für gute, gesunde und gut bezahlte Arbeit sorgen.

Das scheinen sie noch nicht verstanden zu haben - da wird es höchste Zeit.

bolle42

Problem: Wir wissen nicht, ob die telefonisch Krankgeschriebenen auch wirklich krank sind. 

Lösung: Daten erheben und  Stichproben durchführen.  

Wann kehren wir zurück zu evidenzbasierten Entscheidungen?

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Coachcoach

Kollegen untern Mikroskop?

Nein danke!

nie wieder spd

Wenn Krankschreibungen tatsächlich ein Problem sind, sollten die Krankenkassen doch die besonders betroffenen Unternehmen aufsuchen und kontrollieren, wie die Arbeitsbedingungen dort aussehen. Vielleicht sollten ja gerade in solchen Unternehmen die Arbeitszeiten gekürzt werden, damit die Arbeitnehmer ihre Arbeit auch durchstehen können, ohne Erkrankungen hinnehmen zu müssen. 
 

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Montag

Sehr gute Idee.

Anfangen könnte man mit den Kitas. 

(In Kitas ist der Krankenstand extrem hoch. Auch weil viele Mitarbeitende krank sind - deshalb zu Hause bleiben - die Kolleg*innen auch die Arbeit der Erkrankten "mitmachen" müssen - dadurch selbst in den Überlastbereich kommen - was weitere Erkrankungen nach sich zieht. Ein Teufelskreis.)

Nettie

"Ärzte verteidigen das Modell und warnen vor Bürokratie"

Die ist einem kapitalgesteuerten System dem Umstand geschuldet, dass jeder befürchtet, dass andere es sich auf seine Kosten 'gutgehen' lassen 

werner1955

Ärzte verteidigen telefonische Krankschreibung?

Logisch. Wenig arbeit und schnell abrechnung mit GKV. 

Moderation

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Seebaer1

Das die "Entbürokratisierung" nun ausgerechnet beim möglichen Betrug am Arbeitgeber so weit vorangeschritten ist ist zwar bedenklich, aber wenigstens ein Anfang...

Weltraumhausmeister

Arbeitgebern fällt aber auch immer wieder was neues ein, um möglichst viel aus Arbeitnehmern herauszupressen. Dahinter steckt vermutlich das verbreitete Misstrauen von Chefs, dass ihre Arbeitnehmer jede Gelegenheit ausnutzen, faul zu sein, kenne da ein paar, die so denken.

Dabei stand letztens in irgendeinem Artikel, dass gerade mal 20% der Arbeitnehmer ab und an blau machen. Ich war überrascht, dass ich offenbar zu einer kleinen Minderheit somit gehöre. Dennoch finde ich die telefonische Krankschreibung gut. Man läuft nicht Gefahr, andere (oder sich selbst noch mit was anderem) anzustecken und spart sich den Aufwand. Ich benötige erst nach ein paar Tagen eine AU. Wenn es also dazu kommt (so 1 bis 2 Mal im Jahr bei mir), ist es schon etwas ernster, meist so, dass man schon ziemlich flach liegt, da will man sich nicht noch irgendwie zum Arzt schleppen müssen.

Eigentlich sollte jeder was aus der Pandemie gelernt haben: krank = zuhause bleiben.

Wolf1905

Quelle thepioneer.de: „In keinem europäischen Land sind Angestellte und Arbeiter länger krank geschrieben als in Deutschland. Der Arbeitsausfall wird zur Bedrohung für die Volkswirtschaft. CEOs warnen vor einer sinkenden Arbeitsmoral. Unternehmen, Ökonomen und Kassenchefs machen nun radikale Vorschläge.“

Eigenartig, oder? Leben die Angestellten und Arbeiter in anderen europäischen gesünder als die Deutschen, oder ist dort der Arbeitsstress nicht so hoch? Z. B. die Schweizer haben längere Arbeitszeiten und weniger Urlaubstage in Deutschland. Auch das mal als Quelle aus dem Internet (USA mal abgesehen):

„Die Statistik scheint das zu bestätigen: Ein Erwerbstätiger in den USA leistet pro Jahr 1811 Arbeitsstunden. In der Schweiz hingegen liegt der Schnitt bei nur 1524 Stunden und in Deutschland sogar bei lediglich 1340 Stunden – noch hinter Frankreich.“

Ich denke, diese Möglichkeit, sich telefonisch krank schreiben zu lassen, wird von manchen Leuten schamlos ausgenutzt - wie manch anderes.

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gelassenbleiben

Ich habe Statistiken gesehen, wo in Deutschland über 40 Stunden die Woche gearbeitet wird. 

Es kommt auf die Produktivität und die Arbeitnehmerrechte an, dann kann man sich auch sechs Wochen Urlaub statt 5-10 Tage Jahresurlaub leisten

Montag

In manchen anderen Ländern geht man deutlich gelassener und entspannter mit den Dingen um. (Weniger Perfektionismus, weniger Stress, weniger Muskelverspannungen, weniger Ärger ...)

Das könnte dazu beitragen, dass es dort weniger Erkrankungen gibt, die mit Stress zu tun haben.

(Ich habe eine zeitlang in der Schweiz gearbeitet, teilweise mit identischen Tätigkeiten in Deutschland und in der Schweiz. In der Schweiz war die gleiche Arbeit deutlich entspannter, und die Arbeitsergebnisse (Qualität, Zeitaufwand) waren vergleichbar.)

Bernd Kevesligeti

Muss man sich mal vorstellen: Die Arbeitgeberverbände und der Herr Kampeter. Bei jeder Gelegenheit verlangen sie die Entbürokratisierung. Da sollen Unterlagen nicht lange aufbewahrt werden müssen. Steuerunterlagen schon gar nicht. Verpflichtungen aus dem Lieferkettengesetz sind unzumutbar. 

Nur wenn es nach unten geht, da ist man nicht für die Entbürokratisierung. Da soll die telefonische Krankschreibung abgeschafft werden. Obwohl das zu noch volleren Wartezimmern führen wird. 

FakeNews-Checker

Das  zeigt,  daß  Arbeitgeber  und  Politiker,  die  das  fordern,  von  der  Realität  keine  Ahnung  haben.  Sollen  diese  Leute  sich  mal  mit  Corona  in  chronisch  überfüllte  Wartezimmer  von  Arztpraxen   stundenlang  setzen.  Die  Ärzte  drehen  von  all  dem  längst  selber  am  Rad  und  stehen  vor  dem  Burnout.