Jugendliche mit Handys in der Hand sitzen nebeneinander.

Ihre Meinung zu Jeder fünfte Schüler wird laut Studie Opfer von Cybermobbing

Mehr als zwei Millionen Kinder und Jugendliche hierzulande sind von Cybermobbing betroffen. Meist ist der Tatort die Schule, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht. Doch dort wird oft zögerlich reagiert. Von J. Rieger und C. Kist.

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92 Kommentare

Kommentare

Mendeleev

Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit meinem Sohn KEIN Handy mit in die Schule zu geben. 

Wie jede Tat lebt Mobbing von der Gelegenheit die den Tätern eingeräumt wird. 

Kurios finde ich, Eltern die Schuld zu geben, Eltern die Verantwortung aufzudrücken. Cybermobbing würde ohne Schulen garnicht existieren. Hier ist es notwendig den „geschützten Raum“ den Schule bietet auch auf den „Cyberspace“ auszudehnen. 


Wird aber wohl noch dauern, bis jeder das versteht … :-) 

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Werner40

Mobbing per Handy funktioniert auch nach der Schule.

Mendeleev

Der eigentliche Machtkampf - gerade unter Mädchen - findet aber IN der Schule statt. 

Denn da kann man sich nicht aussuchen, mit wem man Umgang hat. 

Questia

@Möbius 19:27

Widersprechen Sie damit nicht Ihrer Aussage im Ursprungsbeitrag, dass die Schule ein "geschützter" Raum sei?

Questia

@Möbius 19:27

| "Der eigentliche Machtkampf - gerade unter Mädchen - findet aber IN der Schule statt. " |

Da hat sich seit meiner Schulzeit aber einiges geändert. Denn bei dem Begriff "Schulhofschlägerei" war zu meiner Zeit immer von Jungen die Rede.

Mendeleev

Eine „Schulhofschlägerei“ habe ich auch in meiner Schulzeit nie erlebt … insofern bleibt das „Fliegende Klassenzimmer“ wohl reine Fiktion …


Cybermobbing ist ja auch eher etwas subtiles perfides psychologisches was dazu gedacht ist das Opfer psychisch fertig zu machen .. 

rolato

Cybermobbing ist ja auch eher etwas subtiles perfides psychologisches was dazu gedacht ist das Opfer psychisch fertig zu machen .. 

Ja weil es Anonymität sichert. Früher musste man halt das Haus verlassen um jemand die Meinung zu sagen oder zu mobben, mit fester Stimme und Mut-:)

Questia

@Möbius 20:08

| "Cybermobbing ist ja auch eher etwas subtiles perfides psychologisches was dazu gedacht ist das Opfer psychisch fertig zu machen .. " |

Jede Art von Mobbing ist dazu gedacht, das Opfer psychisch fertig zu machen. Ganz egal ob virtuell oder analog.

Wer es nötig hat, andere zu mobben, offenbart mit jeder seiner Aktion mehr von sich selbst, als es die Bloßstellung der Opfer tut.

schabernack

➢  Da hat sich seit meiner Schulzeit aber einiges geändert. Denn bei dem Begriff "Schulhofschlägerei" war zu meiner Zeit immer von Jungen die Rede.

Machtkampf unter Mädels ist anders. Keine Schlägerei, weniger offensichtlich, subtiler.

Zu meiner Zeit Abi (1983) waren es: «… guck mal, die Ökos …» für die drei oder vier jungen Frauen (in meiner Abi-Stufe), die so gekleidet waren. Klug waren die auch noch. Gar nicht beliebt bei den «Poppern», die es damals ja auch gab, die wegen der doofen Frisuren aber nur einäugig sehen konnten.

«Schlampe» wegen Klamotten galt noch mehr für diese eine Stille aus dem armen Elternhaus, die neben Abi noch ihre kranke Mutter pflegte. Sie hat das Abi geschafft (gerade so eben). Das hat mich besonders gefreut.

Den Jungs war die Stille völlig egal, kein Ziel für Spott. Bei den Mädels war es anders. Es ging immer um Klamotten, Outfit, die gute richtige Musik, die zu hören die einzig wahre sei.

R A D I O

Zwischen Jungs und Mädchen gabs auch Reibereien.

rolato

Wo ich aufwuchs und auch in der Schule gab es oft Raufereien, selten wirkliche Schlägereien. Man hat mehr gerungen oder Schwitzkasten. Aufgeben wurde respektiert, man kannte Grenzen. Heute will man zerstören!

WirSindLegion

Mein Neffe (10) hat gar kein Handy und bekommt bis min. 14 auch keines, sondern nur eine Smart Watch speziell für Kinder, mit der NUR die Nummer der Eltern angerufen werden kann und keine Webseiten aufgerufen werden können. Die SIM Karte da drin kann nicht per LTE ins mobile Internet.  Allerdings sind z.B Hörbücher per USB aufspielbar.  Das finde ich eine gute Lösung.

Mein erster PC kam 1993 - da war ich schon fast volljährig und Internet kam erst 1998 mit ganzen 64 Kbit.

Mendeleev

Genauso SO eine Telefonuhr hat mein Sohn auch. Mit der angenehmen Zusatzfunktion das ich ihn jederzeit orten kann … :-) 


Beim Leben in einer Millionenmetropole nicht ganz unpraktisch. Hat sich schon bezahlt gemacht … 

schabernack

➢  Mit der angenehmen Zusatzfunktion das ich ihn jederzeit orten kann … :-) Beim Leben in einer Millionenmetropole nicht ganz unpraktisch. Hat sich schon bezahlt gemacht …

Wie unangenehm für den Sohn, auf dass er nie einen Umweg nehme auf dem Heimweg von der Schule nachhause, dorthin, wo die Schmuddelkinder sind.

«Millionenmetropole» gibt es in Deutschland nur eine, Berlin.
Und auch die ist nur ein Metropölchen.

Anna-Elisabeth

"Wie unangenehm für den Sohn, auf dass er nie einen Umweg nehme auf dem Heimweg von der Schule nachhause,..."

Nun ja, dann sind die Kinder halt früh daran gewöhnt, überwacht zu werden. Ist vielleicht in der künftigen schönen neuen Welt ganz hilfreich (oder auch nicht).😉

Meine Eltern wären verrückt geworden, wenn sie gewusst hätten, was wir Kinder nach der Schule alles so getrieben haben. Schilder mit der Aufschrift "Eltern haften für ihre Kinder" hatten uns auch nicht interessiert.

Mendeleev

Ja, natürlich. So war auch meine Kindheit in den 1970ern. Aber die Gesellschaft hat sich verändert. 

Und ich denke das die Gefahren auch größer geworden sind … 

rolato

Und ich denke das die Gefahren auch größer geworden sind

Nicht nur, es werden auch Gefahren überzogen! Klettergerüste, Tiere, Sport und einiges mehr, werden oft mehr als Gefahr statt als Spiel vermittelt.

Anna-Elisabeth

"Nicht nur, es werden auch Gefahren überzogen! Klettergerüste, Tiere, Sport und einiges mehr, werden oft mehr als Gefahr statt als Spiel vermittelt."

So ist es. Ein Sturz und verschrammte Knie vermitteln mehr Erkenntnis über Schwerkraft und Reibungskräfte als jeder Physikunterricht😉.

rolato

So ist es. Ein Sturz und verschrammte Knie vermitteln mehr Erkenntnis über Schwerkraft und Reibungskräfte als jeder Physikunterricht😉.

Genau, sehr gut! Radfahren lernt man nicht ohne Stürze, und schwimmen nicht ohne Wasser zu schlucken-:)

R A D I O

Ist aber nicht so, sagen Forscher, Statistiken etc. Angeblich leben Kinder am gefährlichsten im Haushalt und wenn sie mit ihren Spielzeugen spielen.

rolato

Genauso SO eine Telefonuhr hat mein Sohn auch. Mit der angenehmen Zusatzfunktion das ich ihn jederzeit orten kann … :-) 

Sie meinen Kontrolle über Ihren Sohn? Vielleicht wird er eines Tages neugierig und begiebt sich in einen Raum wo er vielleicht anderen über die Schulter schaut wie man der Kontrolle entgeht  :-) 

Mendeleev

Es geht doch nicht um „Kontrolle“, sondern um elterliche Fürsorge …

Stellen Sie sich vor Sie gehen im jugendlichen Alter in einer Stadt wie Berlin „verloren“, wissen nicht wie Sie nach Hause kommen .. Comprende? 

rolato

Es geht doch nicht um „Kontrolle“, sondern um elterliche Fürsorge …

Was denn sonst. Ein gern vorgeschobenes Argument.

Stellen Sie sich vor Sie gehen im jugendlichen Alter in einer Stadt wie Berlin „verloren“, wissen nicht wie Sie nach Hause kommen .. Comprende? 

Also so einen Dummfang machen Sie nicht mit mir, als wenn ihr Sohn das nicht schaffen könnte....Comprende?

Kann ich mir vorstellen, bin selbst in Frankfurt a.M. aufgewachsen und hab mich oft verloren. Man war das toll einfach aufs grade wohl! Und stellen Sie sich vor, bin immer irgendwie wieder nach Hause gekommen, auch wenn es Ärger gab!

schabernack

➢  Es geht doch nicht um „Kontrolle“, sondern um elterliche Fürsorge …

Ein Mobiltelefon ohne Smartphone ohne Ortungssystem, gibt Ihrem Sohn mindestens genau so gute Möglichkeiten, bei Problemen Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.

Es hilft dem Sohn gar nichts, wenn Sie ihn orten,
wo Sie ihn nicht vermuten, oder wo er nicht sein soll oder darf.

Und dann …? Anrufen: «Was machst du da?»

Mendeleev

Sie haben da etwas falsche Vorstellungen … 


Wenn etwas schief läuft - und das sehe ich ja in Echtzeit .. bin ich schnurstracks zur Stelle …:-)


Hat zugegebenermaßen etwas von „Helikoptereltern“ - ist in etwa so als würde mein Kind ständig von einer Überwachungsdrohne begleitet, die über ihn wacht …


Wenn er erwachsen ist, muss ich mir dann keine Sorgen mehr machen. Da braucht man das nicht mehr. 

schabernack

➢  Wenn etwas schief läuft - und das sehe ich ja in Echtzeit .. bin ich schnurstracks zur Stelle …:-)

Sie orten Ihren Sohn, und Sie sehen irgendwie auf einem Elektronischen Stadtplan, wo er ist.
Ob etwas »schief läuft» (was …?), sehen Sie ohne Überwachungskamera nicht.

Mendeleev

Wenn mein Sohn nicht da ist wo er sein sollte, ist etwas schiefgelaufen. Das ist nicht so schwer einzusehen. 

Questia

@Möbius 21:19

| "Wenn etwas schief läuft - und das sehe ich ja in Echtzeit .. bin ich schnurstracks zur Stelle …:-)
Hat zugegebenermaßen etwas von „Helikoptereltern“ - ist in etwa so als würde mein Kind ständig von einer Überwachungsdrohne begleitet, die über ihn wacht …" |

Also wenn Sie sehen, wenn etwas schief  läuft und Sie schnustracks zur Stelle sein könnten, dann kann ich mir dies nur unter zwei Bedingungen vorstellen:

1) Ihr Kind bewegt sich nur und immer in Ihrem Sichtfeld - oder

2) Sie sitzen in der Überwachungsdrohne jederzeit zum Ab- und Einsprung bereit. So richtig echt natürlich nur mit entsprechendem Superhelden-Retter-Cape.

Nachfragerin

"Wenn etwas schief läuft - und das sehe ich ja in Echtzeit .. bin ich schnurstracks zur Stelle …:-)"

Und wenn Papa mal nicht schnurstracks zur Stelle ist? Wie soll ihr Kind denn lernen, seine Probleme selbst zu lösen?

Mendeleev

Wissen Sie, ich MÖCHTE garnicht das mein Sohn seine Probleme selber lösen muss wenn es drauf ankommt …


Dafür hat er später noch genug Gelegenheit. Ich halte nichts von schnellem Erwachsenwerden … 

rolato

Hat zugegebenermaßen etwas von „Helikoptereltern“ - ist in etwa so als würde mein Kind ständig von einer Überwachungsdrohne begleitet, die über ihn wacht …

Wenn er erwachsen ist, muss ich mir dann keine Sorgen mehr machen. Da braucht man das nicht mehr. 

Also als Vater macht man sich Sorgen auch wenn das Kind erwachsen geworden ist. Sie meinen damit, Sie sind dann ihre Sorgen los. Für mich ein deutlicher Widerspruch. Vielleicht ein Schabernack?

Wie soll er lernen ohne Kontrolle sich erwachsen zu benehmen?

Parsec

"Stellen Sie sich vor Sie gehen im jugendlichen Alter in einer Stadt wie Berlin „verloren“, wissen nicht wie Sie nach Hause kommen .. Comprende?"

Das wäre mir viel zu "helikopter".

Der aufgeklärte Jugendliche sollte im Falle, dass er sich verirrt haben sollte, in der Lage sein, seine Eltern oder Bekannte anzurufen und nicht auf ein kastriertes Tracking-Werkzeug angewiesen sein.

Und wenn Eltern schon ihre Sprösslinge auf Schritt und Tritt verfolgen wollen, was im manchen Gegenden durchaus eine gewisse Sicherheit verschafft, und wenn es nur für's eigene Gewissen ist, da gibt es simple Tracking-Apps. Selbst whatsapp ist in der Lage, Standorte zu teilen.

Kein Kind braucht auf ein Smartphone zu verzichten, wenn ihm der richtige Umgang beigebracht wird und unnötige Apps erst gar nicht installiert werden können.

Ab der weiterfpürenden Schule führt in der Regel kaum noch ein Weg am Smartphone vorbei.

Mendeleev

Das sehe ich ganz anders. Außerdem HAT mein Sohn ja ein Handy - nur eben nicht in der Schule. 

Gerade an weiterführenden Schulen geht es doch mit dem Cybermobbing erst so richtig los … 

Nachfragerin

"Es geht doch nicht um ,Kontrolle', sondern um elterliche Fürsorge …"

Selbstverständlich. Überwachung dient immer nur dem Schutz des Überwachten. 

Kaneel

"Stellen Sie sich vor Sie gehen im jugendlichen Alter in einer Stadt wie Berlin „verloren“, wissen nicht wie Sie nach Hause kommen ..."

OMG. Klingt absolut realistisch sich als jugendlicher Großstädter in der eigenen Heimatstadt nicht zurechtzufinden. Dann müssen die Eltern das Kind aber absolut in Watte gepackt und bei der Begleitung zur Selbstständigkeit komplett versagt haben... 

Mendeleev

Berlin ist aber nicht die Heimatstadt von meinem Sohn … wenn er hier aufgewachsen wäre, vielleicht wäre ich dann weniger vorsichtig..

Parsec

"Mein Neffe (10) hat gar kein Handy und bekommt bis min. 14 auch keines, ..."

Das wäre dann etwa bis zur 9. Klasse.

Das dürften die Eltern schwerlich durchhalten. Bereits mit Beginn der weiterführenden Schule werden Kommunikationswege via Handy beschritten. Das fängt ganz einfach an mit dem elektronischen Zugang zum Stundenplan, zu Beginn vor allem für die Eltern, kurze Zeit später aber dann auch für die Schüler. Änderungen / Ausfall von Stunden werden somit nicht erst in der Schule bekannt gegeben, sondern auch kurzfristig via Smartphone.

Inzwischen gibt es gängige Apps, auf die sich Schulen geeinigt haben, mit denen nach dem Unterricht Hausaufgaben-Chats oder Lehrerinformationen zu Unterrichtsinhalten unter Schülern oder auch zw. Lehrern und Schülern ausgetauscht werden.

Lobend erwähnen muss man die Bereitschaft mancher Lehrer dazu, auch nach dem Unterricht mal eine Schülerfrage zu beantworten.

Das Smartohone zu verteufeln geht nach hinten los.

Werner40

Der arme Neffe. Alle haben schon ein Handy, nur er nicht. Das sollten ihm die Eltern nicht antun. Besser rechtzeitig den Umgang damit lernen.

Questia

@Möbius 19:11

| "Cybermobbing würde ohne Schulen garnicht existieren. Hier ist es notwendig den „geschützten Raum“ den Schule bietet auch auf den „Cyberspace“ auszudehnen. " |

Das sehe ich in beiden Punkten anders. Denn analoges Mobbing gibt es ganz realistisch bereits in Schulen. Und das wird eben während und nach der  Schule im Cyberspace weitergeführt.

Cybermobbing gibt es, weil es Cyber gibt und Menschen, die im Cyberspace nur eine weitere Möglichkeit finden, sich durch die Erniedrigung Anderer "besser" zu fühlen..

Mendeleev

Nein. Die Täter brauchen Anlass und Gelegenheit. 

Schule ist der Ort an dem Täter und Opfer aufeinandertreffen und das Opfer nicht entrinnen kann…


Denken Sie mal drüber nach ! 

Questia

@Möbius 20:17

Sie widersprechen sich schon wieder. Einerseits bezeichnen Sie die Schule als geschützten Raum andererseits als den Ort, an dem das Opfer nicht entrinnen kann.

Denken Sie mal darüber nach, ob das Opfer nicht nur in der Schule nicht entrinnen kann, sondern auch im Cyberspace nicht.

Und wer sagt eigentlich, dass Opfer und Mobbende zwingend die selbe Schule besuchen? Als gäbe es Cybermobbing nur, weil es Schulkontakte gäbe oder überhaupt persönliche Kontakte. Das geht auch rein virtuell.

rolato

Schule ist der Ort an dem Täter und Opfer aufeinandertreffen und das Opfer nicht entrinnen kann…

So fühlen und ergeht es Menschen in manchen Staaten!

Denken Sie mal drüber nach ! 

Nachfragerin

"Kurios finde ich, Eltern die Schuld zu geben, Eltern die Verantwortung aufzudrücken."
> Lehrer sind keine Erziehungsberechtigten. Manche Eltern vergessen das gern.

"Cybermobbing würde ohne Schulen garnicht existieren."
> Auch das ist falsch. Cybermobbing würde ohne "Cyber" bzw. "Mobbing" nicht existieren. Es kann überall dort auftreten, wo Gruppen zusammenkommen - bei Schülern ist das nunmal die Schule.

Mendeleev

Nein. Die Schule gibt die Regeln vor, nicht die Eltern.


Die Schüler sind Schutzbefohlene. 

Wenn man sich als Eltern nicht einmal mehr auf die Schule verlassen kann, dann ist wirklich alles zu spät .. 

WirSindLegion

Nun, es ist offensichtlich, dass die Eltern Generation der Millenials total versagt hat.  Schon vor den kleinen Drecksdingern (Smartphones) wurden die Kids gerne einfach vor der Glotze oder dem PC  "geparkt", denn sich mit ihnen zu beschäftigen und mal lieber ein ANALOGES Spiel  zu spielen oder raus in die Natur zu gehen  ist ja viel zu anstrengend und stressig!

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rolato

Wir haben unseren Kindern schon in der Grundschule einen moderaten Umgang mit PC, Smartphone (Handy) und Spielekonsolen gelernt. Analoge Spiele in allen Formen waren schon fast täglich Brot, und Garten und Umgebung reichlich genutzt, da wurde unaufgefordert der Wunsch nach Spiel und Natur zur Selbstverständlichkeit.

Der abendliche Gutenachtgeschichtenleser und Erzähler war mein Part, und das ging bis zum Ende der Grundschule.

Ein Spagat der funktioniert hat.

Questia

@rolat 20:09

| "Wir haben unseren Kindern schon in der Grundschule einen moderaten Umgang mit PC, Smartphone (Handy) und Spielekonsolen gelernt. Analoge Spiele in allen Formen waren schon fast täglich Brot, und Garten und Umgebung reichlich genutzt" |

Ich vermute, Sie gehören zu den Menschen, die selbst noch ohne Internet und insbes. asoziale Hetzwerke aufgewachsen sind.

Die heutigen Eltern sind aber meistens selbst Intensiv-Nutzende der Smarties - also andere Vorbilder.

Schön, dass Ihnen der Spagat gelungen ist.

rolato

In der Zeit als ich aufwuchs gab es ebenso Mobbing, aber stets verbal, visuell und direkt, manchmal hatte man die Möglichkeit sich dagegen zu erwehren.

Ich finde der große Unterschied heute besteht darin, den " Anderen" zu zerstören, also richtig fertig machen, auch mit körperlicher Gewalt. Das kannte ich nicht, kann mich an keinen Fall erinnern.

Questia

@rolat 20:48

| "Ich finde der große Unterschied heute besteht darin, den " Anderen" zu zerstören, also richtig fertig machen, auch mit körperlicher Gewalt. Das kannte ich nicht, kann mich an keinen Fall erinnern." |

Ich kenne analoges  Mobbing von früher auch und nehme den Unterschied zu heute auch wahr.

Ich glaube diese Grenzverschiebung hat etwas mit dem Medienkonsum allgemein zu tun. Wenn virtuelle Gewalt nicht selbst gespürt werden kann, kein Feedback erlebt wird, geht m.E. nach einiger Zeit auch das Gefühl dafür verloren, was diese Gewalt in der Realität mit dem Opfer macht. @Anna hat eine weitere Facette um 20:34 dargestellt.

So seltsam wie es klingen könnte: Wenn durch VirtuellReality-Geräte das ganzheitliche Spüren, die Auswirkungen wieder echt und am eigenen Körper erlebbar wären, könnte ich mir vorstellen, dass dies das ausufernde Mobbing verhindern würde

Nachfragerin

Zu meiner Schulzeit gab's noch kein mobiles Internet und trotzdem gehörte Mobbing zum Alltag. Der Unterschied zu heute ist nur die Anzahl der Menschen, die davon erfahren können.

R A D I O

Endlich eine halbwegs reelle Aussage im Thread.

Questia

@Nachfr 21:04

| "Zu meiner Schulzeit gab's noch kein mobiles Internet und trotzdem gehörte Mobbing zum Alltag. Der Unterschied zu heute ist nur die Anzahl der Menschen, die davon erfahren können." |

Einen noch viel größeren Unterschied sehe ich darin, dass die Anzahl der Menschen, die virtuell mitmachen, und das anonym, nahezu unbegrenzt sein kann.

WirSindLegion

Ja, ich auch. Meine Eltern haben sogar das Kabel TV lange verweigert, weil da plötzlich 40 Sender mit Inhalten verfügbar waren, die vorher undenkbar gewesen sind (Ausweis für die Videothek gab es nur gegen Personalausweis).  Ich war endlos draußen in Wald & Feld und habe sonst viel gelesen.  Dass es Menschen gibt, die andere töten wusste ich nur von "Aktenzeichen XY Ungelöst" und vom "Tatort" - aber nicht schon mit 10 Jahren, sondern erst später.  Heile Welt im Kindesalter.  Und dass es den Weihnachtsmann und den Osterhasen nicht gibt, erfuhren wir auf dem Dorf erst in der Grundschule (ab 6) - ohne Witz!

Anna-Elisabeth

"Und dass es den Weihnachtsmann und den Osterhasen nicht gibt, erfuhren wir auf dem Dorf erst in der Grundschule (ab 6) - ohne Witz!"

Wir auch - in der Stadt. Eine meiner Schwestern (war auch noch nicht im Schulalter) wollte wissen, warum der Nikolaus die Schuhe von Onkel Siegfried trägt. Meine älteren Geschwister haben gekichert. An die Reaktion meiner Eltern kann ich mich leider nicht erinnern.

Zurück zum Thema: Eine meiner Schwestern war körperlich behindert. Sie hatte in ihrer Klasse sehr unter Mobbing zu leiden. Aber wehe, eine Lehrerin bekam davon Wind, dann hatten die Mobber nichts mehr zu lachen und deren Eltern mussten antanzen.

rolato

Und dass es den Weihnachtsmann und den Osterhasen nicht gibt, erfuhren wir auf dem Dorf erst in der Grundschule (ab 6) - ohne Witz!

So früh!!! Heute glauben manche Kinder länger daran, und auch an die lila Kuh-:)  Ich kenne einige die gegen die Kirche wettern und nicht in der Kirche sind, aber Weihnacht und Ostern den Kindern vorheucheln.

Werner40

Vertrauensbeziehung zu den Eltern und eingeübtes Sozialverhalten in der Schule können das Problem entschärfen.

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Nachfragerin

Die Eltern erfahren wenig davon, was die Kinder in den Pausen machen. Selbst als Lehrer bekommt man erst mit, was die Kinder an ihren Smartphones treiben, wenn es zu spät ist.

Themenstunden über Mobbing und seine Folgen stoßen überwiegend auf Desinteresse. Die Inhalte sind schnell wieder vergessen.

Werner40

Smartphones werden nicht verschwinden. Es geht hier darum, wie man Mobbing , das es schon "immer" gab, verhindern kann und zwar jetzt auch in "smartphone-Zeiten", wo dieses Problem noch einmal eine viel stärkere Qualität erreicht hat.

Montag

Unfassbar. 

Das Mindeste wäre ja wohl eine öffentliche Diskussion in jeder Schule: 
- Was ist Respekt? 
- Wie gehen wir respektvoll miteinander um? 
- Wie identifizieren wir (potentielle) Konflikte? Und wie gehen wir damit um?
- Was tun wir, wenn sich jemand nicht an die "Respekt-Spielregeln" oder "Konfliktlöse-Spielregeln" hält?

Und wenn sich das Problem nicht per Diskussion / Spielregeln lösen lassen sollte: Handyverbot an der Schule. (Oder zumindest in den Klassen, in denen es zu Cybermobbing o.ä. kommt.)

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Questia

@Montag 19:43

|"Das Mindeste wäre ja wohl eine öffentliche Diskussion in jeder Schule: 
- Was ist Respekt? 
- Wie gehen wir respektvoll miteinander um? 
- Wie identifizieren wir (potentielle) Konflikte? Und wie gehen wir damit um?
- Was tun wir, wenn sich jemand nicht an die "Respekt-Spielregeln" oder "Konfliktlöse-Spielregeln" hält?" |

Diese Regeln sollten sich m.E. nicht nur auf den Umgang im Internet beziehen. Das sind Regeln, die Allgemeingültigkeit haben - nicht nur für SuS, sondern innerhalb aller zwischenmenschlichen Beziehungen.

Montag

sehr richtig.

Schneeflocke ❄️

Früher - als es noch keine Smartphones und kein Internet gab - wurde auch schon auf Deibel komm raus gemobbt. Und damals gab es ebenfalls schon die versagenden Erwachsenen. Die neuen technischen Möglichkeiten geben Mobbern noch weitreichendere Möglichkeiten eigene Frustrationen und mangelnden Selbstwert auf Kosten anderer so richtig abzulassen, um sich selber schön zu erhöhen - je schmerzhafter der Mobber zuschlägt, um so mehr Befriedigung erfährt das eigene minderwertige Ego. Besonders wenn es dafür noch mit Zustimmung oder Likes von anderen gefeiert wird. Das Internet bietet Mobbern Plattform - und zwar allen Altersschichten! Strafen und Verbote lösen das Problem nicht. Die Ursache wird nämlich nicht angegangen, warum Mobber so ein klägliches Selbstwertgefühl haben und sie keine andere Möglichkeit finden, als andere Menschen schäbig zu verletzen, um sich selber scheinbar besser fühlen zu können - Kinder und Erwachsene. Wer sich versteckt scheiße fühlt, behandelt andere so.

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Anna-Elisabeth

"Wer sich versteckt scheiße fühlt, behandelt andere so."

Ich stimme in allen Punkten zu, nur hier nicht. Gerade Menschen, die sich versteckt "scheiße" fühlen, werden oft zu Mobbing-Opfern. Manche der Mobber sind auch einfach nur A.......er. 

Schneeflocke ❄️

"Manche der Mobber sind auch einfach nur A.......er."

 

Und was ist die tieferliegende Ursache dafür, dass jemand zum A.......h wird? (*geboren wurde ja keiner als A.......h).

rolato

Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere ist es im Vergleich zu heute so, das man Menschen Zerstören will, das ist das Ziel, erst dann ist man zufrieden wenn jemand am Boden liegt und fertig ist, egal ob mit körperlicher oder psyschicher Gewalt.

Anna-Elisabeth

"Und was ist die tieferliegende Ursache dafür, dass jemand zum A.......h wird?"

Vermutlich gibt es da so viele Ursachen, wie es A........r gibt. Ich muss da gerade an den furchtbaren Fall in Freudenberg denken. Warum bringen zwei Mächen ein anderes auf bestialische Weise um und warum machen die sich ganz berechnend vorher noch im Internet kundig, welche Strafe ihnen drohen könnte? Ich habe dafür absolut keine Erklärung.

Schneeflocke ❄️

Ein derartiger Hass erwächst nicht aus einer gesunden Seele. Mehr möchte ich hier nicht dazu schreiben, weil die Mädchen oder deren beteiligtes Umfeld unter Umständen hier mitlesen könnten, und das zu analysieren ist Sache von deren Therapeuten. Den Schock über das Ereignis teile ich aber mit Ihnen!!

Weiß einer, was gerade mit dem anderen Thread passiert ist (DAK...)? Der war mittendrin auf einmal... ...verschwindibus.

Nachfragerin

Manch einer verhält sich auch so, weil er dadurch Anerkennung in seiner Gruppe bekommt. Meiner Meinung nach ist beim Mobbing die Gruppendynamik das größte Problem.

Das Prinzip "Wir gemeinsam gegen einen anderen" ist auch kein Kinderproblem. Es gehört zum weltpolitischen Handwerkszeug.

Schneeflocke ❄️

Genau. Und deswegen bringt es auch nichts, mit Strafen und Verboten die Folgen einer nicht beachteten Ursache überkleistern zu wollen - die Ursache brodelt darunter nämlich fröhlich weiter...

Montag

"Die Ursache wird nämlich nicht angegangen, warum Mobber so ein klägliches Selbstwertgefühl haben und sie keine andere Möglichkeit finden, als andere Menschen schäbig zu verletzen, um sich selber scheinbar besser fühlen zu können"

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. 

Die Frage ist: Wie erreicht man, dass Kinder Vertrauen entwickeln? In andere. Und in sich selbst und in ihre Fähigkeiten. Vielleicht indem man Strukturen schafft, in der ältere Kinder eingeladen werden, jüngeren Kindern helfen. (Wer Schwächeren hilft, mobbt nicht.)

Meine Nichte ist in eine Schule gegangen, wo die neuen Zweitklässler in der Einschulungsfeier die neuen ABC-Schützen willkommen geheißen haben. Alle ABC-Schützen haben hier einen Paten / eine Patin aus der neuen 2. Klasse bekommen. (Und als meine Nichte in die 2. Klasse kam, wurde sie selbstverständlich selbst Patin einer ABC-Schützin.)

Die Aufgabe der Paten / Patinnen war, die ABC-Schützen zu begleiten und "unter ihre Fittiche" zu nehmen.

Questia

@Montag 21:01

| "Alle ABC-Schützen haben hier einen Paten / eine Patin aus der neuen 2. Klasse bekommen. (Und als meine Nichte in die 2. Klasse kam, wurde sie selbstverständlich selbst Patin einer ABC-Schützin.)" |

Das finde ich eine wunderbare Gestaltung. Dadurch dass diese Patinnen und Paten aus der 2. Klasse sind, können sie sich vmtl. noch gut daran erinnern, wie sie sich am ersten Schultag fühlten. Das fördert die Empathie, die gegenseitige Fürsorge und das Verantwortungsgefühl für ein gelingendes Miteinander - schön.

Schneeflocke ❄️

Es ist doch auch viel befriedigender und auch ehrlicher, wenn das eigene Selbstwertgefühl durch Fürsorge und Verantwortungsgefühl für andere und den Erfolg dadurch gestärkt werden, als durch das Niedermachen von Schwächeren. 

Schneeflocke ❄️

Das finde ich einen guten Ansatz, anderen Kindern hier mehr Kompetenzen zuzusprechen, als nur einlastig Erwachsenen, die häufig dies betreffend inkompetent sind.

Questia

Gefährlich - 

"Die hat mir dann erzählt, dass sie es schon hochgeladen hat bei TikTok und bei YouTube. Und es hätte schon ganz viele Likes gekriegt"

Wenn die Bestätigung durch die virtuellen Likes wichtiger ist, als eine gute Beziehung zu den echten Mitmenschen, hat sich der Wertekompass schon in so frühen Jahren falsch ausgerichtet.

Ich finde diese Entwicklung gefährlich und bin nicht optimistisch, dass sie noch aufzuhalten oder zu steuern ist.

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Anna-Elisabeth

"Wenn die Bestätigung durch die virtuellen Likes wichtiger ist, als eine gute Beziehung zu den echten Mitmenschen, hat sich der Wertekompass schon in so frühen Jahren falsch ausgerichtet.

Ich finde diese Entwicklung gefährlich und bin nicht optimistisch, dass sie noch aufzuhalten oder zu steuern ist."

Vielleicht ist das sogar die Mutter aller Probleme: die fehlende Beziehung zu "echten" Menschen. Da bekommt man ja auch kein Like als Antwort, sondern ein Lachen oder im Gegenzug Geschichten erzählt, die der eigenen ähneln. Oder man bekommt Widerspruch und ist gezwungen, auf der eigenen cerebralen Festplatte nach dem besseren Argument zu suchen. Buchstäblich alle Sinne werden angeregt. Was sagt mir die Gestik, die Mimik, die Tonlage meines Gegenübers. Hört es mir überhaupt zu? Habe ich zugehört? Wir fotografieren unsere Speisen nicht, wir genießen sie (oder auch nicht). Wir begutachten unsere Umgebung, beobachten den Hund des Tischnachbarn usw.. Wie langweilig ist dagegen ein Video?