Ihre Meinung zu Harris bei Fox News: In der Höhle des Löwen
Wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl hat US-Vizepräsidentin Harris zum ersten Mal Fox News ein Interview gegeben. Der Sender gilt als Sprachrohr der Republikaner - und machte es der Demokratin nicht leicht. Von Isabell Karras.
Hoffentlich konnte Harris einige bzw. viele Wähler, die Fox News anschauen und normalerweise republikanische Präsidentschaftskandidaten wählen, überzeugen und auf ihre Seite ziehen.
Es wird eine enge Sache, Ausgang m. E. fifty-fifty.
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„Hoffentlich konnte Harris einige bzw. viele Wähler, die Fox News anschauen und normalerweise republikanische Präsidentschaftskandidaten wählen, überzeugen und auf ihre Seite ziehen.“
M.E. kaum: Wer sich anschaut, was D.T. so von sich gibt und auch wie er das tut, kann diesen Mann selbst als Anhänger der Republikaner doch nicht ernsthaft zum Präsidenten wählen wollen. Bleiben also jene übrig, die für gewöhnlich Pech beim Denken haben (der kürzere Begriff für diesen Sachverhalt ist ja politisch nicht korrekt), und für die ist D.T. ein Messias. M.a.W.: Die sind über Sachargumente nicht erreichbar.
Wenn die Intelligenz in den USA statistisch normalverteilt ist, sollten diese Leute eigentlich in der Minderheit sein. Das erklärt nicht die enorme Zustimmung zu diesem Wüterich.
Aus den genannten Gründen wird wohl kaum Wechselstimmung entstehen, aber es gibt ja noch die Unentschlossenen mit Verstand, die mit einigem Respekt zur Kenntnis genommen haben dürften, daß Kamala Harris nicht bloß für die Einhaltung von Mindeststandards für fairen Journalismus beim Krawallsender Fox souverän gegengehalten hat, sondern auch fundiert Argumente brachte trotz der eng auf billige Reizthemen kondensierten Stimmung, auf die sie traf.
Die Frau hat Nerven. Das ist schon eine ganze Menge an Kompetenz. Die sie brauchen wird, wenn die von Trump vorbereiteten Störungen im Falle seiner Niederlage die Tagespolitik der USA bestimmen werden.
Harris hat sich achtbar geschlagen und den Sendung genutzt, um Botschaften zu kommunizieren, die bislang bei Fox-News, dem Haussender von Donald Trump, kaum zu hören waren. Sie zeigte sich mutig, angriffslustig und schlagfertig.
Immerhin kann sie auch darauf verweisen, dass eine ganze Reihe von Republikanern zu ihren Unterstützern zählen, weil se Trump für ein unkalkulierbares Risiko halten. Ihr Angebot eine/n Republikaner/in in ihre Regierungsmannschaft aufzunehmen, zeigt, dass sie Gräben zwischen den Parteien schließen und das Land versöhnen will.
In den letzten Wochen sollte das Harris Team noch einmal auf die zahlreichen Gefahrenquellen verweisen, die mit Trump verbunden sein werden: Ignoranz des Wahlergebnisses, bürgerkriegsartige Zustände, Pakt mit Diktatoren, Handelskriege, strafrechtl. Verfolgung Oppositioneller, zunehmende Spaltung des Landes, Entmenschlichung von Menschen/Familien mit Migrationshintergrund, Hass und Gewalt...
Ich schließe mich Ihnen an, gerade der letzte Absatz ist sehr wichtig. Leider gibt es, wie auch in D, zuviele Leute, die Trump gerade WEGEN dieser Punkte wählen, die in einem Bürgerkrieg die Lösung sehen und ebenfalls autoritäre Staaten bewundern und herbeisehnen. Bei denen werden solche warnenden Worte nicht ankommen und es bleibt zu hoffen, dass es noch genug Vernünftige gibt, die sie zu einem Überdenken ihrer Wahlentscheidung bringen. Allerdings sind ja schon über 5Mio Würfel gefallen, da kam das Interview vllt zu spät.