Blick auf Forest City (Malaysia)

Ihre Meinung zu Malaysia: Milliarden-Projekt wird zur Geisterstadt

Forest City sollte eine grüne, futuristische Megastadt werden - und eine Alternative zum teuren Singapur. Doch das Projekt chinesischer Investoren in Malaysia scheint gescheitert. Was ist schiefgelaufen? Von J. Edelhoff.

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177 Kommentare

Kommentare

RoyalTramp

Naja... "Geisterstadt" ist dann aber doch was anderes als eine FeWo-Anlage. Denn immerhin scheint ja zu den Feiertagen deutlich mehr loszusein, wie der Bericht selbst kolportiert. Und selbst mit nur fünf bis zehntausend dauerhaften EW ist diese Wohnanlage immer noch größer als viele deutsche Gemeinden auf dem Land. Ich würde es daher nicht unmittelbar als "Geisterstadt" beschreiben. Überhaupt finde ich es immer wieder interessant, wie in deutschen Medien die Vorteile einer solchen Hochhauseanlage komplett ignoriert werden. Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird, aber wenn es auf bereits bestehendem Land gebaut wird). Es wird maximaler Platz für eine sehr große Bevölkerungszahl geboten, kurze Wege insbesondere für ältere Menschen inklusive. Und die Natur kann sich die Zwischenräume erobern (wenn man sie lässt). Dazu noch eine begrünte Außenfassade optimalerweise mit terrassierten Gärten. Top!

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AuroRa

Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird, aber wenn es auf bereits bestehendem Land gebaut wird). 

Wer den Artikel gelesen hat, wird wissen, dass Landgewinnung durch Aufschüttung von Sand dazu genutzt wurde, um überhaupt erst Land zu schaffen. Ein wichtiges Ökosystemen ist dadurch unwiederbringlich verloren gegangen. Ist das grün?

RoyalTramp

Ich hatte extra in Klammern gesagt, dass es natürlich nicht umweltverträglich ist, eine Insel aufzuschütten und ein solcher Eingriff massiver sei, als auf bereits bestehenden festem Untergrund zu bauen. Aber alternativ hätte man natürlich auch den nahegelegenen Sumpf komplett trockenlegen können. Ob das aber besser gewesen wäre? Oder wie wäre es mit der typisch deutschen Einfamilienhaussiedlung in Legobauweise für 700.000 Menschen? Wäre noch besser! Statt nur 50km² Landversiegelung, dann eben 150km² Landversiegelung. 

Vaddern

„Überhaupt finde ich es immer wieder interessant, wie in deutschen Medien die Vorteile einer solchen Hochhauseanlage komplett ignoriert werden. Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird…“ 

Sind Sie Architekt oder Städtebauer? Ihr „Hinweis“ auf Hochhäuser als ökologische Bauweise zeugt aber eher von vereinfachtem Laien“wissen“. Spannend, wie Sie terrassierte Gärten in einem Hochhaus, das platzsparend hochgezogen wird, implementiert werden. Hochhäuser sind übrigens Energieschleudern, im Betrieb also wenig wirtschaftlich und teuer für die Bewohner. Die Bewässerung von Fassadenbegrünungen sowie Biodiversitätsdächern ist extrem teuer, sowohl in der Anschaffung als auch in der Bewirtschaftung. Sie sind ökologisches Muss in Innenstädten. 

Abgesehen davon hoffe ich, dass Sie, wenn noch einmal über Windkraft diskutiert wird, nicht dass Scheinargument nennen, es würden durch die hohen Bauwerke Vögel getötet. 

dap

Sie moegen Recht haben mit Ihren oekologisch begruendeten Einwaenden. Andererseits, bei der Bevoelkerungsdichte in Ostasien, wie wollen sie anders die Menschen unterbringen als in Hochhaeusern? Es muessen ja nicht gleich die Wohkaefige sein, wie sie es frueher in Hong Kong (noch zur britischen Zeit) und wohl auch in Singapur gab (und vielleicht noch gibt). Auch beim Bauen sind Kompromisse in einer sich wandelnden Welt noetig.

RoyalTramp

Heutige asiatische Hochhausanlagen lassen sich nur schwer mit den Hochhausanlagen von einst vergleichen. Man hat aus den damaligen Fehlern gelernt. Heutige Hochhausanlagen sind mittlerweile inbegriff gehobenerem Lebenstandards. Und eine Verslummung, wie es sie früher gab, praktisch nicht mehr existent.

proehi

Halten Sie es für vertretbar, dass die gleiche Wohnfläche, die dort in der Höhe errichtet worden ist, besser und umweltverträglicher in der Fläche entstanden wäre? Unberücksichtigt, ob solche Riesenanlagen überhaupt sinnvoll sind.

RoyalTramp

Da ich mich tatsächlich ein wenig auskenne, muss ich hier widersprechen. Im Vergleich zu einer 700.000 EW deutschen Einfamilienhaussiedlung ist eine asiatische Hochhausanlage für 700.000 EW konzeptuell definitiv platz- und energiesparender und auch ressourcenschonender. Das fängt bei Heizsystemen an und hört bei der Energieerzeugung auf. Sie würden sich wundern, was bereits heute technisch alles machbar wäre, wenn das Geld und der politische Wille vorhanden wären. 

Aber gerade die deutsche Eigenheimmentalität steht dem im Wege. Oder um es mit Habeck zu sagen: Dann eben jeder Familie eine eigene Wärmepumpe, statt eine Wärmepumpe für Alle! 

proehi

Ob man das nun Geisterstadt nennt oder nicht. Abgesehen von der Größe kennen wir solche, für mich abstoßende Anlagen in Europa schon lange. Auf Zypern bin ich durch leere Orte mit gleichen Ferienhäusern geradelt, in denen die Preise ausschließlich in Englischen Pfund ausgezeichnet waren, obwohl schon lange der Euro eingeführt war. So mussten die Hausbesitzer von der Insel für Ihre Ferien nicht einmal Geld wechseln. Diese Anlage in Malaysia zeigt eher, dass sich die Wünsche vieler Chinesen im Urlaub, von denen in Europa nicht so sehr unterscheiden. Jedenfalls kein Grund zur Überheblichkeit.

Mich würde beides gruseln.

Im Prinzip haben Sie mit den Hochhausanlagen recht. Allerdings gehört für mein Empfinden noch sehr viel mehr dazu, solche Anlagen auch den umweltlichen und menschlichen Bedürfnissen anzupassen, damit sie nicht einer Haltungsstufe 1-2 entsprechen.

schabernack

➢  Ich würde es daher nicht unmittelbar als "Geisterstadt" beschreiben.

Eine Stadt, geplant für «fast eine Million Menschen», in der dann real 5.000 bis 10.000 wohnen, ist Schrott. In diesem Fall Chinesischer Schrott, die sich ja auch ins eigene Land Schrottstädte in Gigantonomie gebaut haben, wo Aber-Millionen Menschen leben sollten, und nur leer stehende Hochhäuser hausen.

Es ist nicht so, dass China nicht auch gute Städte mit Hochhäusern kann, die gibt es in China ja auch. Mit interessanter Architektur, die abwechslungsreich ist, und den Bewohnern für Mega-Cities angenehmes Wohnen bieten kann.

Sobald Bauunternehmen / Investoren aus China ihren Größenwahn über andere Länder in Südostasien auskippen, kommt immer Schrott für die bebauten Länder dabei heraus.

Plus Chinesischer Kolonial-Tourismus, der die einheimische Bevölkerung schädigt. The Chinese Way.

dap

"Plus Chinesischer Kolonial-Tourismus, der die einheimische Bevölkerung schädigt. The Chinese Way."

Ich denke, bei vielen Machern in China gilt immer noch ein Stueck weit: Vom Westen lernen heisst siegen lernen! (Ist als Scherz gemeint)

Kristallin

Aber auch "Dubai Way" ich beziehe mich auf diese künstlichen Inseln in Dubai, umspült von Brackwasser. 

schabernack

➢  Aber auch "Dubai Way" ich beziehe mich auf diese künstlichen Inseln in Dubai, umspült von Brackwasser.

Ja, aber «Dubai Way» ist in Dubai, und soll Käufer aus aller Welt anlocken,
die als so was wie «High Comfort Robin Crusoe» auf ihrer eigenen Insel leben wollen.

Kristallin

Schon klar, aber ebenso unsinnig u Natur zerstörend wie das Projekt im Artikel. 

AbseitsDesMainstreams

Technokratisch betrachtet haben Sie Recht! Allerdings wählen die Menschen in Deutschland jegliche andere Wohnform (Reihenhaus, Tiny House etc.) lieber, als das Hochaus. Wir sollten die freie Enscheidung der Bürger respektieren und sie nicht mit sozialistischen Wohnvorstellungen beglücken.

RoyalTramp

Da bin ich bei Ihnen. Mir ging es lediglich um den ökologischen Vergleich, weil immer wieder das Argument gebracht wird, wie durch solche Anlagen das Ökosystem zerstört würde. Im Ernst: Ja, es werden Ökosystem zerstört, aber immer noch weniger, als würde man da eine Eigenheimsiedlung für 700.000 Menschen hingepflanzt haben. Aus ökologischer Sicht ist daher dieses Projekt nur insofern zu kritisieren, dass dort eine künstliche Insel ins Wasser gebaut wurde. Aber trotzdem: Die Hochbauweise ist nunmal die ökologischste aller Bauweisen.

De Paelzer

Es wurde für 700 000 geplant. Jetzt wohnen aber nur 5 bis 10 000 dort. Warum kommen sie immer mit dem Argument wie ökologisch es ist sowas zu bauen.

Hätte man für bis zu 10 000 geplant wäre vieleicht das Aufschütten von Land nicht nötig gewesen. Dann wäre es eventuell umweltfreundlicher gewesen. Ich kann doch nicht ein Argument bringen, dass überhaupt nicht zutrifft.

Mich würde mal interessieren, warum sie diese Bausünde so vehement verteidigen.

Es ist doch offensichtlich, dass an einem Bedarf vorbei geplant wurde ohne Rücksicht auf Verluste.

Ich verstehe ihre Argumentation anhand der Tatsachen nicht.

AbseitsDesMainstreams

In der Praxis sehe ich, dass die Grundstücke von Eigenheimen ohnehin kleiner werden. Sicherlich, weil der Baugrund aus ökologischen Gründen sehr verteuert wurde. Aber duchaus auch, weil die Menschen kaum noch Lust und Zeit haben, ein Grundstück zu pflegen oder weil auch kaum noch Kinder geboren werden, die im Garten umhertoben könnten.

Der Bau des EIgenheims auf kleinem Grundstück könnte der gelungene Kompromiss sein!

das ding

Wir sollten die freie Enscheidung der Bürger respektieren und sie nicht mit sozialistischen Wohnvorstellungen beglücken.

Auch wenn diese Begleuckung vernuenftiger ist? Nauterlich auch dann nicht, es ist ja wichtiger, erstmal den Brass auf Sozialismus am Leben zu erhalten. Feindbilder in der Tasche kann man schliesslich schneller zuecken als sich Argumente ausdenken. Und man findet schneller Verbuendete. 

Mass Effect

Sie als stramm Linker haben doch auch ihr zementiertes Feindbild.

das ding

Nein, aber eine klare Meinung. Wer der zufolge sich als Opfer einer Feindeshaltung fuehlt, scheint eine Vefeindung ja herbei zu sehnen. Dabei gehts nur im Inhalte. Die jucken zu sehr?

NieWiederAfd

Es geht nicht um den (oft künstlichen) Gegensatz von frei und sozialistisch: Es geht um die Fragen sinnvoller Stadtentwicklung und um die Frage, welche sozialökologische Wohnformen man fördert und entwickelt.

Kristallin

Also die Ex DDR Plattenbauten haben Heute wieder zufriedene Bewohner/Innen. 

Sofern saniert natürlich. 

leider geil

Schade, die Chinesen investieren leider noch wie in Europa vor Jahrzehnten, ohne Sinn und Verstand. Da müssen einige noch viel lernen.

leider geil

@ RoyalTrump

Ich würde es daher nicht unmittelbar als "Geisterstadt" beschreiben. Überhaupt finde ich es immer wieder interessant, wie in deutschen Medien die Vorteile einer solchen Hochhauseanlage komplett ignoriert werden.

Deutsche Medien haben eben Verstand und Augenmaß.

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De Paelzer

Die Vorteile sind viel freier Wohnraum. Das wäre doch eine Lösung für unsere Asylpolitik. (Ironie)

RoyalTramp

Würde ich nicht sagen. Gerade im Hinblick auf die Chinaberichterstattung fehlt da leider oftmals das Augenmaß, wie z.B. auch hier in diesem Fall. Da wird also kritisch der Leerstand bemängelt, bei einer Wohnanlage, die vornehmlich als Ferienressort für reiche Chinesen und als Rückzugsort für den Lebensabend chinesischer Rentner konzipiert wurde. Dass so eine Anlage die Hälfte des Jahres über "leersteht" erklärt sich dabei von selbst.

Nicht die Art der Nutzung ist das Problem der Wohnanlage hier, sondern dass man deutlich weniger Appartmentwohnungen absetzen konnte als gehofft. Warum sollte sich aber der Ingenieur bei BYD in Shanghai dort eine überteuerte Appartmentwohnung zulegen, um dort nur zeitweise und auch nur die Ferien zu verbringen? Das war den Investoren wohl nicht so klar, dass die Chinesen nicht ganz so "blöd" sind.

Vaddern

10.000 Einwohner statt 700.000 sind kein Leerstand, sondern ein Fiasko biblischen Ausmaßes für einen Investor. In Deutschland beginnt ein Investor erst mit der konkreten Umsetzung eines Vorhabens, wenn ein höherer Prozentsatz der Wohnungen (die bis dahin nur auf dem Papier existieren), verkauft sind, roundabout 70%. 

RoyalTramp

Da widerspreche ich nicht: Wirtschaftlich ist diese Anlage eine Vollkatastrophe.

R A D I O

Sehe ich nicht so. Dieses Projekt, mitten in einer der wirtschaftlich zukunftsträchtigsten Regionen der Welt, steht erst an seinem Anfang.

harry_up

Nach all Ihren vorherigen Einlassungen bin ich ob dieses Kommentars nun aber leicht verwirrt. 

Es ging doch von Anfang an darum, dass ein zu nicht einmal 10 % belegter, milliardenteurer Wohnkomplex eine planerische wie wirtschaftliche Fehlleistung ist.

Alles andere ist doch nur Schönrederei. 

Nettie

Forest City sollte eine grüne, futuristische Megastadt werden - und eine Alternative zum teuren Singapur.“

Nach den Plänen der Investoren.

„Doch das Projekt chinesischer Investoren in Malaysia scheint gescheitert. Was ist schiefgelaufen?

Man hat übersehen, dass man nicht an den Menschen vorbei ‚planen‘ kann. Schon gar nicht unter Außerachtlassung ihrer Bedürfnisse. Jedenfalls nicht erfolgreich.

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werner1955

Man hat übersehen, dass man nicht an den Menschen vorbei ‚planen‘ kann?

Genau os ist es. Und leider passiert das fast überall auf der Welt, leide rauch bei uns. 

dap

Planen ist einerseits unerlaesslich und andererseits schwierig. Da geht schon mal was daneben. Ist eigentlich normal. Merke: Hinterher ist man immer klueger!

leider geil

@ Alter Brummbär

Ja auch in China sind die Krisen zu spüren und auf dem Weltmarkt stagniert die Nachfrage auch nach chinesischen Waren.

Das Boomland China wird noch durch ein tiefes Tal gehen, bevor die Parteikader sich bequemen zu lernen.

rolato

+++ Die Vision: eine grüne Metropole mit Golfplatz, Wasserpark, Büros, Bars und Restaurants, die fast eine Million Menschen beheimaten sollte. +++

Nür für ein bestimmtes Klientel, so würde ich es interpretieremn!

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Egleichhmalf

Natürlich immer nur für ein bestimmtes Klientel - nämlich Personen, die sich das entsprechende Produkt a) leisten können und b) leisten wollen. Das ist doch trivial und fast ein Naturgesetz. Selbst wenn ich Puddingpulver produziere, wende ich mich dabei an ein ganz bestimmtes Klientel (ich habe z.B. kein Interesse an Puddingpulver). 

rolato

Selbst wenn ich Puddingpulver produziere, wende ich mich dabei an ein ganz bestimmtes Klientel

Verstehe ich nicht! Puddingpulver wird ja unabhängig eines Klientel konsumiert. Ein Klientel unterscheidet sich doch nicht nur von Interessen.

Bei dem Projekt fehlten die eigentlichen Klientel und Einrichtungen, Arbeiter und Angestellte, Dienstleistung und Handwerker, Schulen und Kitas, die wurden nicht benannt.

Egleichhmalf

Lt. Duden handelt es sich bei ‚Klientel‘ um die „Gesamtheit der Klientinnen und Klienten“. Es werden dort zwei Beispiele genannt: a) „Arztromane haben eine weibliche Klientel (Leserschaft)“ und b) „wir dürfen die Erwartungen unserer Klientel (Anhängerschaft, Kundinnen und Kunden) nicht enttäuschen“

Sie dürfen sich unter ‚Klientel‘ also - lt. Duden - auch die Kundschaft vorstellen.

rolato

Sie dürfen sich unter ‚Klientel‘ also - lt. Duden - auch die Kundschaft vorstellen.

Mir geht es um das Thema, leider haben Sie sich dazu nicht positioniert.

leider geil

@ RoyalTrump

Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird, aber wenn es auf bereits bestehendem Land gebaut wird).

Sie scheinen also zu glauben, dass es in Malaysia Land mit und Land ohne Ökosystem gibt und dass man letzteres einfach mal zubetonieren kann?

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RoyalTramp

Ich habe es nicht anders ausdrücken können. Eine bereits bestehende Landfläche zuzubetonieren stellt natürlich auch einen Eingriff in ein Ökosystem dar, aber das Aufschütten von Inseln und damit die Umlenkung von Wasserströmungen und die damit einhergehenden Veränderungen in einem Ökosystem sind noch einmal Nextlevel, als lediglich ein paar Bäume zu fällen und Straßen zu bauen.

Und immer noch: Die Hochbauweise ist die ökologischste Bauweise. Stellen Sie sich vor, die Chinesen würden für 700.000 Menschen eine Einfamilienhaussiedlung hinpflastern, wie es ja in Deutschland präferiert wird. Dann sprechen wir nicht nur von einem "zubetonierten" Areal von 50km² sondern von 150km²! Was davon besser für die Umwelt ist, versteht sich dabei von selbst!

leider geil

@ SoOderSo

Ein klassisches Beispiel sozialistischer Planungen und Überproduktion ...

Sie haben völlig recht. Kapitalismus und Sozialismus stehen sich in nichts nach. Die Zukunft ist ein dritter Weg. Die Zukunft liegt darin, demokratisch und frei Verantwortung für die Natur und den Menschen zu übernehmen. Energiewende, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Bescheidenheit.

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Naturfreund 064

Die Zukunft liegt darin, demokratisch und frei Verantwortung für die Natur und den Menschen zu übernehmen. Energiewende, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Bescheidenheit.

Genau, das haben Sie sehr gut auf den Punkt gebracht. Wenn das nicht gelingt, dann sieht es schlecht aus für unsere Zukunft. Vor allem schlecht für die Zukunft der kommenden Generationen.

Lucinda_in_tenebris

Die Chinesen haben ihr Milliardenprojekt selbst aufs Eis gelegt, indem sie ihren Bürgern verbot über eine bestimmte Summe hinaus ins Ausland zu investieren. Sie bezahlen diesen Preis, um ihre Angst vor Kapitalabfluss zu bewältigen, das ist enorm. Die Angst vor Öffnung nach aussen zieht sich wie ein roter Faden durch die chinesische Geschichte. Das Seidenstraßenprojekt wirkt demgegenüber widersprüchlich.

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Bauhinia

Bei One Belt One Road geht es ja nicht um Öffnung nach außen. Es geht Infrastrukturanbindungen zu China und um Einfluss Chinas in anderen Ländern. Rein staatlich gesteuert. 

Lucinda_in_tenebris

Ich nehme an, dass es der politischen Führung Chinas um die von ihnen genannten Ziele ging, während die Planer vermutlich die reale Situation der Investoren (die eben aus China und nicht aus dem Ausland kommen sollten) erkannt hatte. Mir wäre es sonst schleierhaft, wie ein solches Projekt komplett an Marktbedürfnissen vorbei geplant werden konnte.

Bauhinia

Ich würde annehmen, dieses Projekt in Malaysia war weniger ein Seidenstraßenprojekt, sondern einfach nur ein kolossale Fehlleistung von Chinesen auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten. Der Immobilienentwickler ist meist auch nur ein Art Vermittler, der andere Klein- oder Großinvestoren dafür bezahlen lässt (in China üblicherweise im Voraus). Das Risiko liegt letztlich bei denen. 

RoyalTramp

Naja... auch das ist nicht ganz sauber recherchiert. Das ganze ist ein Joint Venture eines malaiischen Bauunternehmens und der chinesischen Country Garden Group in Guandong. Anders gesagt: Die Menschen müssen das Geld gar nicht erst nach Malaysia transferieren, sondern können die Wohnung auch direkt bei der Country Group in Guandong käuflich erwerben. Das Problem ist: Dass die Menschen für den täglichen Eigenbedarf lediglich maximal 50.000 RMB ins Ausland transferieren können. Davon lässt sich dann in Malaysia aber auch nur 1... vielleicht 2 Monate leben, insbesondere wenn man höhere Ansprüche an Luxus hat. Also nicht das Investieren ist das Problem, sondern wie man dann dort für die Zeit "über die Runden" kommen soll, wenn man dort z.B. seinen Jahresurlaub in der selbst gekauften Appartmentwohnung verbringt.

Lucinda_in_tenebris

Sie scheinen da gut informiert. Mich würde sehr interessieren, ob das Projekt  von dem deutschen  Arichtekturbüro Speer geplant bzw mitgeplant wurde, da dieses in dieser Region mit ähnlichen Projekten sehr aktiv ist. Wissen sie etwas darüber?

RoyalTramp

Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es sich um ein Joint-Venture der Country Garden Group aus Guangdong sowie der Esplanade Danga 88 Sdn Bhd (EDSB) aus Malaysia handelt, bei dem die chinesische Country Garden Group mit 60% der Mehrheitseigner ist. Welche Architekturbüros bei Design oder Layout involviert waren, ist mir nicht bekannt.

das ding

Diese Forest City Iden hat was utopisches. Bleiben wir also thematisch bei Utopie. Was fehlt bei dieser ansich richtigen Idee (ich sags mal flappsig: Menschen stapeln - aber schoen gemacht) ist die Einbindung in ein zivilisatorisch nutzbringenden Gesamtkonzept, welche Investoren garnicht erst zum Dreh- und Angelpunkt macht (Kardinalfehler). Fehlende Verkehrsanbindung wurde ja erwaehnt. Der Trend geht daher (oder wuerde haette gehen koennen, da die Klimaktastrophe uns in's Elend und in Zelte zwingen wird) zu Megacities; jene haesslichen Fratzen der ansich guten Ideen, flaechensparende Wohninseln fuer wirklich grosse Menschengruppen zu machen. Megacities, wie man sie in jeder gute distopischen Erzaehlung oder Movie findet: Dreckig, laut, beengt.

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Bauhinia

Auch wenn es eine große Siedlung aus lauter Einfamilienhäusern wäre, wäre es vor den Baum gegangen, wenn man einfach mal so ins Blaue hinein investiert und plötzlich den Geldzufluss stoppt. 

das ding

Wie gesagt: Investoren sind ein Kardinalfehler, wenn es Menschenleben, bzw, wie gut und ob sie gut leben, geht.

Bauhinia

Investoren sind für größere Projekte ganz normal und meist ist es auch erfolgreich, da jede Bank und großer Investor das Ganze auf Sinnhaftigkeit prüft. Eine pauschale Antikapitalismuskeule bringt gar nichts. 

das ding

Jder der ohne Herz in etwas investiert ist gefaehrlich fuer das Projekt - denn sobald der Geldregen nicht mer sprudelt, zieht man sich zurueck. Das ist ok fuer Puddingpulver; aber so einen wollen sie Menschen mit Wohnraum (Nahrung, Wassser, Mobilitaet, Medikamente...) versorgen lassen? Das ist eine Sollbruchstelle des Kapitalismus. Diese Kritik koennen Sie gerne als Keule bezeichnen. Es ist eine.

 

RoyalTramp

Ich würde das jetzt nicht so pessimistisch sehen. Da ist mir ein wenig zu viel Hollywood-Dystopie involviert. Denn dass solche Megacities zu solchen Molochen werden würden, darauf gibt es weder Brief noch Siegel. Es entspringt alleine nur der Fantasie von Sci-Fi-Literaten und Filmregisseuren, muss aber mit der Realität nur bedingt zu tun haben.

das ding

Natuerlich. Ich extrapolierte. Utopie. MIt Background aus der Realitaet: Die sogenannten Bettenburgen sind existent. Betonsiedlungen. Minimolochs. Wie auch immer man es nennt. 

AuroRa

Da kann ich nur hoffen, dass ein Baustopp erfolgen wird, um nicht noch mehr Ökosysteme für dieses sinnlose Finanzgrab zu opfern. 

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Malefiz

Ja Klasse! Und was soll der Baustopp dann bewirken? Das Ganze Projekt dann wieder abreißen? Wenn schon kein Geld mehr für das Fertigbauen da ist, wer soll dann den Abriß bezahlen?

AuroRa

Niemand redet von Abriss. Sie dürfen sich also beruhigen. 

Kristallin

Wird wohl Keiner Abriss oder Weiterbau bezahlen (wollen) und noch mehr Natur für dieses katastrophale Projekt zu opfern, wäre absolut krank! 

Naturfreund 064

Baustopp bedeutet zunächst erstmal nicht mehr weiter Bauen.

Vaddern

Ich empfehle hierzu das Buch „ArchiFlop“ von Alessandro Biamonti, Untertitel „Gescheiterte Visionen, Die spektakulärsten Ruinen der modernen Architektur“. 

Dann relativiert sich so Einiges. Tolle „Lost Places“, auch in Deutschland (Ost wie West) vorhanden. Das für alle, die hier absichtlich beleidigend einfach so von sozialistischer Planwirtschaft schreiben. 

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Malefiz

ich denke, daß schon vieles in die Hosen ging, ob in sozialistischer Planwirtschaft oder in habgierigem Kapitalismus! Letzt endlich sind es Menschen die sich verschätzt und verplant haben!

dap

Danke. Sie sagen es.

AbseitsDesMainstreams

Planwirtschaft als Gegensatz zur Schwarmintelligenz des Markts. Die Planwirtschaft findet sich tatsächlich nur im Sozialismus, wir sehen sie leider auch in (halbwegs) demokratischen Systemen. Denken Sie an die Verkehrssysteme in Deutschland und die Verteilung der Investitionen auf Straße vs. Bahn (inzwischen +50 % Bahn) oder die mißglückte Energiewende mit Reduzierung auf Wind- und Gaskraftwerke statt dem ehem. breiten Energiemix.

Mass Effect

Ihre so voll des Lobes verherlichte sozialistische Planwirtschaft war ja auch so erfolgreich. Also Raubbau an der Natur war dort kein Problem. Wenn ihnen sozialistische Planwirtschaft so gefäält, warum wandern sie denn dann nicht in ihre Sozialistischen Diktaturen aus? 

Kristallin

Weils ja eigentlich nur Diktaturen gibt, ohne richtigen Sozialismus per Definition. 

Also was solls? Diktatur kann sich links oder rechts benennen, ist nur Diktatur mit sinnentleerten Bezeichnungen. 

S. Deutsche demokratische Republik (zB) Demokratie war da wo? 

Vaddern

Wo lobe ich denn die Planwirtschaft? 

Sind Sie des Lesens mächtig? Wenn ja, versuchen Sie doch einfach mal, auf den Artikel oder die Kommentare einzugehen. 

SirTaki

Na, da werden doch zahlreiche Gründe fürs Scheitern angegeben.

Von Spekulation, über Wirtschaftseinbruch, mangelnden Käufern, Infrastruktur und zuletzt Eingriff des chinesischen Staates in den Finanzmarkt.

Wer da noch ans Regenbogenland glaubt, soll weiter träumen.

Natur und Umwelt werden nicht nur da abgeschliffen. Europa mit Hochburgen von Ferienanlagen bis Gigantomanie an Bauwerken ist doch kaum besser. 

Wo Geld und Projekt da sind, aber am Kunden und Zielgruppe virbeirauschen, bleibt man auf der Ware sitzen.

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Sparer

Wo Sie Europa nennen und „gigantomanische“ Bauwerke….es gibt politische Stimmen in Deutschland, die Einfamilienhäuser verdammen wollen, aber vorschlagen, die Wohnungsnot mit dem massenhaften Bau von Hochhäusern zu bekämpfen.

dap

Hatten wir schon einmal in den spaeten 60ern. Nix Neues. Der erste, der das propagierte war Le Corbusier (ich glaube in den 1930ern bereits). Das Problem ist, dass man "Hochhaus" so oder so interpretieren kann. Ist es billig gemacht und einzig und allein auf Gewinnmaximierung der Bauunternehmer ausgerichtet, dann wird es gruselig. Wenn es eingebettet geschieht in kommunale Wohnraumplanung und sozialen Wohnungsbau, wo gute Materialien verwendet werden und auf das Oekosystem soweit moeglich Ruecksicht genommen wird, da ist es deutlich besser. Letzteres waere aber in den Augen vieler bereits wieder sogenannte "sozialistische Planwirtschaft".

Sparer

Hochhäuser im sozialen Wohnungsbau sind mE nicht besonders geeignet, denn die Gefahr, dadurch soziale Brennpunkte zu schaffen, ist relativ groß.

Sparer

Eine riesige Insel aufschütten, um darauf eine angeblich  ökologisch vorbildliche Stadt zu bauen, wer kommt auf solch eine kranke Idee ? Die Chinesen. Denen Umweltschutz so gut wie egal ist, da hilft auch die Produktion von noch so vielen E-Autos nichts.