Ihre Meinung zu Malaysia: Milliarden-Projekt wird zur Geisterstadt
Forest City sollte eine grüne, futuristische Megastadt werden - und eine Alternative zum teuren Singapur. Doch das Projekt chinesischer Investoren in Malaysia scheint gescheitert. Was ist schiefgelaufen? Von J. Edelhoff.
Naja... "Geisterstadt" ist dann aber doch was anderes als eine FeWo-Anlage. Denn immerhin scheint ja zu den Feiertagen deutlich mehr loszusein, wie der Bericht selbst kolportiert. Und selbst mit nur fünf bis zehntausend dauerhaften EW ist diese Wohnanlage immer noch größer als viele deutsche Gemeinden auf dem Land. Ich würde es daher nicht unmittelbar als "Geisterstadt" beschreiben. Überhaupt finde ich es immer wieder interessant, wie in deutschen Medien die Vorteile einer solchen Hochhauseanlage komplett ignoriert werden. Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird, aber wenn es auf bereits bestehendem Land gebaut wird). Es wird maximaler Platz für eine sehr große Bevölkerungszahl geboten, kurze Wege insbesondere für ältere Menschen inklusive. Und die Natur kann sich die Zwischenräume erobern (wenn man sie lässt). Dazu noch eine begrünte Außenfassade optimalerweise mit terrassierten Gärten. Top!
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Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird, aber wenn es auf bereits bestehendem Land gebaut wird).
Wer den Artikel gelesen hat, wird wissen, dass Landgewinnung durch Aufschüttung von Sand dazu genutzt wurde, um überhaupt erst Land zu schaffen. Ein wichtiges Ökosystemen ist dadurch unwiederbringlich verloren gegangen. Ist das grün?
Ich hatte extra in Klammern gesagt, dass es natürlich nicht umweltverträglich ist, eine Insel aufzuschütten und ein solcher Eingriff massiver sei, als auf bereits bestehenden festem Untergrund zu bauen. Aber alternativ hätte man natürlich auch den nahegelegenen Sumpf komplett trockenlegen können. Ob das aber besser gewesen wäre? Oder wie wäre es mit der typisch deutschen Einfamilienhaussiedlung in Legobauweise für 700.000 Menschen? Wäre noch besser! Statt nur 50km² Landversiegelung, dann eben 150km² Landversiegelung.
„Überhaupt finde ich es immer wieder interessant, wie in deutschen Medien die Vorteile einer solchen Hochhauseanlage komplett ignoriert werden. Denn im Prinzip ist das die umweltfreundlichste Bauweise (nicht wenn dafür ein Ökosystem zu betoniert wird…“
Sind Sie Architekt oder Städtebauer? Ihr „Hinweis“ auf Hochhäuser als ökologische Bauweise zeugt aber eher von vereinfachtem Laien“wissen“. Spannend, wie Sie terrassierte Gärten in einem Hochhaus, das platzsparend hochgezogen wird, implementiert werden. Hochhäuser sind übrigens Energieschleudern, im Betrieb also wenig wirtschaftlich und teuer für die Bewohner. Die Bewässerung von Fassadenbegrünungen sowie Biodiversitätsdächern ist extrem teuer, sowohl in der Anschaffung als auch in der Bewirtschaftung. Sie sind ökologisches Muss in Innenstädten.
Abgesehen davon hoffe ich, dass Sie, wenn noch einmal über Windkraft diskutiert wird, nicht dass Scheinargument nennen, es würden durch die hohen Bauwerke Vögel getötet.
Sie moegen Recht haben mit Ihren oekologisch begruendeten Einwaenden. Andererseits, bei der Bevoelkerungsdichte in Ostasien, wie wollen sie anders die Menschen unterbringen als in Hochhaeusern? Es muessen ja nicht gleich die Wohkaefige sein, wie sie es frueher in Hong Kong (noch zur britischen Zeit) und wohl auch in Singapur gab (und vielleicht noch gibt). Auch beim Bauen sind Kompromisse in einer sich wandelnden Welt noetig.
Heutige asiatische Hochhausanlagen lassen sich nur schwer mit den Hochhausanlagen von einst vergleichen. Man hat aus den damaligen Fehlern gelernt. Heutige Hochhausanlagen sind mittlerweile inbegriff gehobenerem Lebenstandards. Und eine Verslummung, wie es sie früher gab, praktisch nicht mehr existent.
Halten Sie es für vertretbar, dass die gleiche Wohnfläche, die dort in der Höhe errichtet worden ist, besser und umweltverträglicher in der Fläche entstanden wäre? Unberücksichtigt, ob solche Riesenanlagen überhaupt sinnvoll sind.
Da ich mich tatsächlich ein wenig auskenne, muss ich hier widersprechen. Im Vergleich zu einer 700.000 EW deutschen Einfamilienhaussiedlung ist eine asiatische Hochhausanlage für 700.000 EW konzeptuell definitiv platz- und energiesparender und auch ressourcenschonender. Das fängt bei Heizsystemen an und hört bei der Energieerzeugung auf. Sie würden sich wundern, was bereits heute technisch alles machbar wäre, wenn das Geld und der politische Wille vorhanden wären.
Aber gerade die deutsche Eigenheimmentalität steht dem im Wege. Oder um es mit Habeck zu sagen: Dann eben jeder Familie eine eigene Wärmepumpe, statt eine Wärmepumpe für Alle!
Energieversorgung muss nicht individualisiert auf Eigenheime sein. Da haben Sie und Habeck recht. Aber das geht auch ohne Hochhauskonzept für hunderte oder gar tausende BewohnerInnen: https://www.bmwsb.bund.de/Webs/BMWSB/DE/themen/bauen/bauwesen/nachhalti…
https://navoco.de/oekologisches-bauen/
Ob man das nun Geisterstadt nennt oder nicht. Abgesehen von der Größe kennen wir solche, für mich abstoßende Anlagen in Europa schon lange. Auf Zypern bin ich durch leere Orte mit gleichen Ferienhäusern geradelt, in denen die Preise ausschließlich in Englischen Pfund ausgezeichnet waren, obwohl schon lange der Euro eingeführt war. So mussten die Hausbesitzer von der Insel für Ihre Ferien nicht einmal Geld wechseln. Diese Anlage in Malaysia zeigt eher, dass sich die Wünsche vieler Chinesen im Urlaub, von denen in Europa nicht so sehr unterscheiden. Jedenfalls kein Grund zur Überheblichkeit.
Mich würde beides gruseln.
Im Prinzip haben Sie mit den Hochhausanlagen recht. Allerdings gehört für mein Empfinden noch sehr viel mehr dazu, solche Anlagen auch den umweltlichen und menschlichen Bedürfnissen anzupassen, damit sie nicht einer Haltungsstufe 1-2 entsprechen.
➢ Ich würde es daher nicht unmittelbar als "Geisterstadt" beschreiben.
Eine Stadt, geplant für «fast eine Million Menschen», in der dann real 5.000 bis 10.000 wohnen, ist Schrott. In diesem Fall Chinesischer Schrott, die sich ja auch ins eigene Land Schrottstädte in Gigantonomie gebaut haben, wo Aber-Millionen Menschen leben sollten, und nur leer stehende Hochhäuser hausen.
Es ist nicht so, dass China nicht auch gute Städte mit Hochhäusern kann, die gibt es in China ja auch. Mit interessanter Architektur, die abwechslungsreich ist, und den Bewohnern für Mega-Cities angenehmes Wohnen bieten kann.
Sobald Bauunternehmen / Investoren aus China ihren Größenwahn über andere Länder in Südostasien auskippen, kommt immer Schrott für die bebauten Länder dabei heraus.
Plus Chinesischer Kolonial-Tourismus, der die einheimische Bevölkerung schädigt. The Chinese Way.
"Plus Chinesischer Kolonial-Tourismus, der die einheimische Bevölkerung schädigt. The Chinese Way."
Ich denke, bei vielen Machern in China gilt immer noch ein Stueck weit: Vom Westen lernen heisst siegen lernen! (Ist als Scherz gemeint)
Aber auch "Dubai Way" ich beziehe mich auf diese künstlichen Inseln in Dubai, umspült von Brackwasser.
➢ Aber auch "Dubai Way" ich beziehe mich auf diese künstlichen Inseln in Dubai, umspült von Brackwasser.
Ja, aber «Dubai Way» ist in Dubai, und soll Käufer aus aller Welt anlocken,
die als so was wie «High Comfort Robin Crusoe» auf ihrer eigenen Insel leben wollen.
Schon klar, aber ebenso unsinnig u Natur zerstörend wie das Projekt im Artikel.
Technokratisch betrachtet haben Sie Recht! Allerdings wählen die Menschen in Deutschland jegliche andere Wohnform (Reihenhaus, Tiny House etc.) lieber, als das Hochaus. Wir sollten die freie Enscheidung der Bürger respektieren und sie nicht mit sozialistischen Wohnvorstellungen beglücken.
Da bin ich bei Ihnen. Mir ging es lediglich um den ökologischen Vergleich, weil immer wieder das Argument gebracht wird, wie durch solche Anlagen das Ökosystem zerstört würde. Im Ernst: Ja, es werden Ökosystem zerstört, aber immer noch weniger, als würde man da eine Eigenheimsiedlung für 700.000 Menschen hingepflanzt haben. Aus ökologischer Sicht ist daher dieses Projekt nur insofern zu kritisieren, dass dort eine künstliche Insel ins Wasser gebaut wurde. Aber trotzdem: Die Hochbauweise ist nunmal die ökologischste aller Bauweisen.
Es wurde für 700 000 geplant. Jetzt wohnen aber nur 5 bis 10 000 dort. Warum kommen sie immer mit dem Argument wie ökologisch es ist sowas zu bauen.
Hätte man für bis zu 10 000 geplant wäre vieleicht das Aufschütten von Land nicht nötig gewesen. Dann wäre es eventuell umweltfreundlicher gewesen. Ich kann doch nicht ein Argument bringen, dass überhaupt nicht zutrifft.
Mich würde mal interessieren, warum sie diese Bausünde so vehement verteidigen.
Es ist doch offensichtlich, dass an einem Bedarf vorbei geplant wurde ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich verstehe ihre Argumentation anhand der Tatsachen nicht.
In der Praxis sehe ich, dass die Grundstücke von Eigenheimen ohnehin kleiner werden. Sicherlich, weil der Baugrund aus ökologischen Gründen sehr verteuert wurde. Aber duchaus auch, weil die Menschen kaum noch Lust und Zeit haben, ein Grundstück zu pflegen oder weil auch kaum noch Kinder geboren werden, die im Garten umhertoben könnten.
Der Bau des EIgenheims auf kleinem Grundstück könnte der gelungene Kompromiss sein!
Wir sollten die freie Enscheidung der Bürger respektieren und sie nicht mit sozialistischen Wohnvorstellungen beglücken.
Auch wenn diese Begleuckung vernuenftiger ist? Nauterlich auch dann nicht, es ist ja wichtiger, erstmal den Brass auf Sozialismus am Leben zu erhalten. Feindbilder in der Tasche kann man schliesslich schneller zuecken als sich Argumente ausdenken. Und man findet schneller Verbuendete.
Sie als stramm Linker haben doch auch ihr zementiertes Feindbild.
Nein, aber eine klare Meinung. Wer der zufolge sich als Opfer einer Feindeshaltung fuehlt, scheint eine Vefeindung ja herbei zu sehnen. Dabei gehts nur im Inhalte. Die jucken zu sehr?
Es geht nicht um den (oft künstlichen) Gegensatz von frei und sozialistisch: Es geht um die Fragen sinnvoller Stadtentwicklung und um die Frage, welche sozialökologische Wohnformen man fördert und entwickelt.
Also die Ex DDR Plattenbauten haben Heute wieder zufriedene Bewohner/Innen.
Sofern saniert natürlich.