USK-Label

Ihre Meinung zu Kinder- und Jugendschutz: Reichen die Altersgrenzen bei Computerspielen?

Seit 30 Jahren prüft die Selbstkontrolle der Gaming-Industrie, ob Computerspiele junge Menschen gefährden. Doch die Spiele haben sich seitdem stark verändert. Wie verlässlich ist die Altersfreigabe? Von Jens Eberl.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
106 Kommentare

Kommentare

rin

"Minecraft zum Beispiel wäre ab 12. Aber da gibt es doch gar keinen aggressiven Inhalt, der jemandem schaden könnte", so seine Überzeugung."

Falsch!

Minecraft hat eine PEGI-Bewertung "ab 7 Jahren", ESBR-Bewertung "E = Everyone" und USK "ab 6 Jahren".

Problematisch sind auch nicht die Spielinhalte, sondern die Online-Chatfunktion, über welche auch Erwachsene mit Kindern in Kontakt treten könnten. Dafür gibt es wiederum Kinderkonten, welche die Möglichkeit, mit anderen gemeinsam zu spielen, deaktiviert. Ist freilich nur Augenwischerei, weil die Verantwortung damit vom Hersteller auf die Eltern geschoben wird.

Korrekt ist, dass die USK ein unzuverlässiges Kriterium ist. Ich kenne mein Kind: Ein FSK-6 Kinderfilm ist mit Vorsicht zu genießen, weil das Kind dargestellte Konfliktsituationen als realistische Alltagssituation begreift und beim Medienkonsum durchlebt, oft über Wochen. Fantasyfilme auch für ältere Kinder werden dagegen nicht als realistisch begriffen und sind schnell vergessen.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
gelassenbleiben

Meine Beobachtung als Laie: Bei kleinen Kindern gilt, Konflikte dürfen nicht zulang im Raum stehen, sondern müssen schnell wieder aufgelöst werden

Eine Folge Lassie reicht aus um kleine Kinder freiwillig hinter dem Sessel verschwinden und nur vorsichtig zum Fernsehen schauen zu lassen. Die Sendung mit der Maus, kleiner Eisbär, Maulwurf etc sind schöne Gegenbeispiele, Spannungsbogen bleibt kürzer. 

Ralfi1970b

Instragram, Youtube, TikTok, Facebook, böse Webseiten, Mail- und Messagedienste sind auch Medien, welche faktisch nicht kontrolliert werden (können) und voll sind mit unterschiedlichstem Aggressions-, Mobbing-, Porno-, Sucht- und Fakenews-Potentialen. 

Es gibt allgemein keinen Jugendschutz mehr [PUNKT]. Daran muss man sich gewöhnen oder einfach mal den Kindern die digitalen Medien vorenthalten.

Da ist der Jugendschutz für Computerspiele der letzte Punkt, über den nachgedacht bzw. optimiert werden muss. Vorallem, weil die Eltern mit ihrem Taschengeld diese "Hobbys" erst ermöglichen. 

Zuckerzucht

Süß. 

Antisemitische, rassistische, sexistische oder andere unangemessene Inhalte oder auch Mobbing durch Mitspieler seien Gründe dafür, dass beispielsweise ein harmloses Game wie Minecraft erst ab 12 Jahren zu empfehlen ist.

Dann verbringt halt lieber seine Zeit auf Insta, TikTok und co. weil da GARNICHTS reglementiert ist.

Wie verpennt kann man sein, dass man in den Chats von Minecraft und co Gefahren sieht, sich aber eine gesamte Gesellschaft for free auf den „sozialen“ Medien radikalisieren lassen kann und sich daran NICHTS ändert. 

Klar, es ist schön, dass hier Gefahren erkannt wurden weil es in diesen Chats teilweise wirklich schlimm zu geht. Aber radikalisiert haben sich diejenigen, die diese Chats als Selbstdarstellungsplattform benutzen, auf TikTok und co. 

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Nachfragerin

Dem kann ich nur zustimmen. Computerspiele haben den Vorteil, dass man in einem definierten Rahmen aktiv ist, statt sich passiv von fragwürdigen Inhalten berieseln zu lassen.

mispel

Wenn man solche Spiele haben möchte, kommt man da auch dran. Ich habe in meiner Jugend auch ab und an FSK 18-Spiele gespielt. Die wurden dann halt auf LAN-Partys getauscht. Heutzutage kommt man da wahrscheinlich noch viel leichter dran. Die Verantwortung liegt hier ganz klar beim Elternhaus, das für die Entwicklung des Jugendlichen verantwortlich ist. Jugendliche mit einer gefestigten emotionalen Persönlichkeit werden von solchen Spielen Null tangiert.

7 Antworten einblenden 7 Antworten ausblenden
gelassenbleiben

Jugendliche mit einer gefestigten emotionalen Persönlichkeit werden von solchen Spielen Null tangiert.

Die wenigen  Amokläufer, die vielleicht doch tangiert wurden, reichen völlig aus, um (Jugend) Verbote zu rechtfertigen

mispel

Sie glauben also, dass Computerspiele ursächlich waren für die Amokläufe und nicht vielleicht irgendwas bei der Erziehung furchtbar schief gelaufen ist?

Mendeleev

Nicht Eltern haben die Schuld, sondern der Staat der die Verbreitung von pornographischen oder gewaltverherrlichenden Inhalten nicht unterbindet. 

mispel

Als Elter habe ich eine Fürsorgepflicht gegenüber meinen Kindern. Das beinhaltet auch die Kontrolle des Medienkonsums. Sie können den Kontakt von Kindern mit diesen Inhalten nicht verhindern, höchstens erschweren.

Mendeleev

Das sehe ich komplett anders. Denn Sie kriminalisieren Eltern potentiell die an dieser Front versagen. 

Der Staat schafft es anderswo ja auch, unliebsame Inhalte zu blockieren 

mispel

Das sehe ich komplett anders. Denn Sie kriminalisieren Eltern potentiell die an dieser Front versagen.

Als Eltern sollte man doch an dieser Front definitiv nicht versagen oder sind Sie da anderer Meinung? Ich muss doch Wissen, was mein Nachwuchs so treibt.

Werner40

Die Eltern, nicht der Staat, haben das Erziehungsrecht.

Silverfuxx

Ich fand es zu meiner Zeit albern und nervig. Damals habe ich diverse Titel, die ich Original haben wollte, in Österreich bzw. England bestellt.

Heutzutage sehe ich zumindest auch das Problem mit dem Ingame-Käufen. Ich kenne Kinder, die haben für Pokemon Go einiges an Geld auf dem Handy ihrer Eltern ausgegeben. Aber naja, so lernen sie es. Die Kinder wie die Eltern.

Ebenfalls problematisch ist bei diversen Online-Games 
Ein besonderes Problem sei, das viele Mobile Games dazu verleiten, immer mehr zu spielen, zum Beispiel durch Belohnungen für tägliches Zocken, durch soziale Verpflichtungen gegenüber Mitspielern und durch Aufforderungen, zu bestimmten Zeiten zu spielen.

Kenne ich selber auch, irgendwann muss man das einfach lassen.

Ich würde wohl eine Einteilung in U12 und Ü12 machen. Letztlich aber ist es allein die Aufgabe der Eltern, darauf zu achten, was die Kinder zocken.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Miauzi

Im wesentlichen Zustimmung - obwohl ich mit 62 Lebensjahren nie ein Problem mit einer Altersbeschränkung bei Computerspielen hatte ... es gab so etwas in meiner Jugend gar nicht!

Was passiert aber wenn in einer Klasse von 10 Jährigen ALLE Kinder ein Spiel zocken - was erst für 12 Jahre zugelassen ist ... und darüber hinaus einer der berühmt berüchtigten "Loot-Shooter" ist ("Fortnite")!

Und beim Elternabend bei dem über die Gefahren von Computerspielen diskutiert wird - der Fokus auf die hypothetischen Gefahren (Phädophile) beim Online-Chat auf Gaming-Plattformen liegt.

Der Junior meiner Physiotherapeutin geht in diese Klasse - interessiert sich gar nicht für das Game ... der Gruppendruck in der Klasse ist aber derart groß - dass sich jetzt sein Vater mit ihm zum Zocken vor den Bildschirm setzt.

Als ob wir das heutige Abend-Thema im Forum geahnt hätten - heute mittag zu meinem Behandlungsterim haben wir uns dazu ausgetauscht

Lucinda_in_tenebris

Die FSK (Freiwillige ! Selbstkontrolle) ist eine Orientierung für alle Eltern und Erzieher, aber genutzt wird sie eigentlich nur von jenen, die ein Sinn für Sorgfaltspflichten haben und das sind eh diejenigen, die sich immer selbst auch ein Bild machen. Das kann man leider heutzutage sehr vielen Erziehungsberechtigten absprechen. Zombiefilme schauen, Ballar-Spiele bis 3h nachts zocken und auf Altersbegrenzungen pfeifen sind längst Teil der neuen ganzjährigen Halloweenkultur.  Zurück bleiben Kinder, in deren Phantasie es nur noch um metzeln, morden und zerhacken geht.

Ich glaube das FSK label könnte komplett weggelassen werden, ohne das es irgendwelche Verschlimmerungen auslösen würde.

werner1955

Reichen die Altersgrenzen ?

Nein.

Werner40

Den Kindern Medienkompetenz beizubringen ist in erster Linie Sache der Eltern. FSK Angaben dienen zur Orientierung.

2 Antworten einblenden 2 Antworten ausblenden
Mendeleev

Ich habe von Fällen gehört in denen Eltern entgangen ist dass ihr 12jähriger Spross Ballerspiele im Internet spielt. 

Der prahlte damit auf dem Pausenhof, Lehrkräfte kriegen davon Wind und zeigen die Eltern beim Jugendamt wegen „Kindeswohlgefährdung“ an.

Eltern haben den Schwarzen Peter weil der Staat sich einen schlanken Fuß macht … 


 

Werner40

Das Erziehungsrecht liegt bei den Eltern, nicht beim Staat.

SirTaki

Wer Selbstkontrolle für einen verlässlichen Faktor für Jugendschutz hält, der irrt. Selbstkontrolle orientiert sich am  Kinderschutz. Das heißt aber nicht, dass da alles wirklich gut m Sinne des Gesetzes abläuft.

Der Staat hat die Aufsicht und bestimmt die Gesetzeslage. Umfassende Kontrolle bis in den Privatbereich gibt's nicht. Da kann auch ein indiziertes oder verbotenes Spiel zugänglich gemacht werden.

Selbstkontrolle flankiert das nur. Gibt Altersempfehlung. Verbote spricht dagegen der Staat aus.

Wichtiger wäre, die mittlerweile raffinierten Tricks von Kindern  mit einem Selbstschutzmechanismus zu versehen, der nicht einfach geknackt werden kann . Und dieser kann dann nur mit Registration und Zustimmung  der Eltern entfernt werden, wenn das Kind die Altersgrenze überschritten hat. 

Die Software kann hier ausgebaut werden. Aber auch das dürfte nur erschweren, aber keine Garantie sein, dass Kinderschutz anderweitig umgangen wird, wenn Spiele zugänglich gemacht werden.

Vector-cal.45

Ich vermute, dass die meisten der Foristen keinen oder kaum einen Bug zu Videospielen haben.


Die im Artikel geschilderten Problematiken kann ich so bestätigen. Ein Beispiel ist Roblox, immerhin von vielen „Medienpädagogen“ empfohlen,  wobei es gar nicht möglich ist, die ständig hochgeladenen neuen Spiele und Spieleinhalte zeitnah zu prüfen und ggf. zu sperren.

Ingesamt eine Thematik, der man sich als Eltern heutzutage gar nicht mehr entziehen kann.

Man muss sich damit befassen, zumindest einen Überblick verschaffen.

1 Antwort einblenden 1 Antwort ausblenden
Vector-cal.45

„Bezug“ natürlich, sorry.

krautbauer

Ein Vertreter von Spielen mit hohem Suchtfaktor ist Brawl Stars, ein MOBA. Ist ab 12 Jahren freigegeben (USK) und PEGI empfiehlt sogar schon ab 7 Jahren. Das ist unverantwortlich!

Die Altersgrenzen sind eine Orientierung für Eltern, diese sollten aber passen.

Ansonsten wäre ich noch für eine Abgabe der Branche für Prävention, Beratung und Therapie. Umgehend!

Nettie

Da solche Altersgrenzen eigentlich nur ‚pro Forma‘ sind (da sie wie Spielfilme im TV-Nachtprogramm ohne Weiteres ignoriert werden können, ist ihre Höhe im Grunde nur eine freundliche Empfehlung bzw. ein Anhaltspunkt.

Das größere Problem dürfte in solchen ‚Anreizen‘ - sowohl für Anbieter wie Spieler - liegen; wobei nur die Interessen- bzw. Motivationslagen unterschiedlich sind (Ersteren geht es um die Schaffung von Abhängigkeiten, um die dann im ‚Erfolgsfall‘ - wenn die Spieler dann in die Falle gegangen bzw. nicht mehr frei sind - umso besser zur Mehrung seines geschäftlichen Erfolgs ausnutzen zu können, Letzteren um die Befriedigung ihres so künstlich geschaffenen ‚Bedürfnisse‘):

„Ein besonderes Problem sei, das viele Mobile Games dazu verleiten, immer mehr zu spielen, zum Beispiel durch Belohnungen für tägliches Zocken, durch soziale Verpflichtungen gegenüber Mitspielern und durch Aufforderungen, zu bestimmten Zeiten zu spielen“.

wenigfahrer

Da müssen Eltern schon aufpassen, Spiele werden auch getauscht in der Gruppe zu der man gehört, die ganzen Kriegs und Ballerspiele sind meiner Meinung nach nicht gut, verhindern lässt sich aber nichts, egal was da drauf steht. 

gelassenbleiben

By the way

Heute ist Jahrestag des rechtsradikalen rassistischen Anschlages von Halle

Der Täter hatte sich im Internet radikalisiert und der Anschlag wurde von Rechtsradikalen für ein Computerspiel verwendet um zukünftige Täter zu radikalisieren: Wie Rechtsextreme den Halle-Anschlag für ein Online-Spiel missbrauchen: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/anschlag-syna…

Montag

Kinder müssen zuerst lernen, sich in der realen Welt zurechtzufinden. Dazu gehört auch: Grunderfahrungen machen, Muttersprache lernen, Sozialverhalten lernen.
(Und wenn sie mit der realen Welt klar kommen, kann man über Computerspiele nachdenken.)

Daher sollte man die Zeit, die Kinder mit Smartphone, Computerspielen, PC und Co. verbringen, im Auge behalten. Und darauf achten, dass die Kinder viel Zeit in der realen Welt verbringen. (Beispielsweise mit ihren Freunden Fussball spielen, Mensch-ärgere-dich-nicht usw.)

Computerspiele die "süchtig" machen (in der einen oder anderen Weise) sollten verboten werden.

unbutu77

Ich sehe das Problem eher bei den Eltern der Kinder, die  ihnen freien Zugang zu  Games und Sozial Media ermöglichen ohne dabei  Rücksicht auf das Alter oder  die Entwicklung der Kinder  zu nehmen.  Nicht umsonst verbannen die Skandinavier die  Tablets schon aus ihrem Schulunterricht- mit dem Argument das der Konsum von Online Inhalten die Entwicklung der Kinder auch  Lähmen  kann. 

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 22:00 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Moderation

Die Kommentarfunktion wird bald geschlossen

Sehr geehrte User,

wir werden die Kommentarfunktion um 22:00 Uhr schließen.

Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare noch zu Ende, bevor ein neues Thema eröffnet wird.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Moderation

Schließung der Kommentarfunktion

Liebe Community,

die Kommentarfunktion für dieses Thema wird nun geschlossen.

Danke für Ihre rege Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Die Moderation