Ihre Meinung zu Weshalb junge Menschen Ostdeutschland verlassen

Drüben Braun wählen und dann abhauen? 50% der Jungen haben in weiten Teilen genauso gewählt. Für mich ist das wie Furzen im Aufzug und dann im nächsten Stockwerk aussteigen und auf die anderen zeigen. Klar, Corona hat viele Existenzen kaputt gemacht, weil einfach kein Polster da war. Aber deshalb die Flinte ins Korn schmeissen?

Es gibt sehr viele Städte im Osten, die sehr lebenswert sind, weil hoher Freizeitwert und viele günstig, renovierte Immobilien. Dienstleistung wäre kategorisch günstiger als fast überall im Westen. "Mach mich reich" geht halt nicht, da muss man schon selbst anpacken. Interessanterweise hat man weder von AfD noch BSW ein klares Statement zur Entwicklung von kleinen und mittelständischen Unternehmen gehört. Naja, Großspenden von schweizerischen Unternehmen und von Putin sind natürlich - da muss man erst mal gegen anstinken ...

Wäre ich digital nomad würde ich mich im Osten niederlassen. So günstige Immopreise, extrem viel Land drumherum ... ein Paradies für junge Familien, die sowas brauchen und nur einen kleinen Geldbeutel haben. Wenn Glasfaserkabel gelegt sind ... ab in den Osten. 

Also, daß die Abwanderung junger Menschen aus dem Osten unserer Republik nur ökonomischer Natur sein dürfte kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Denn ökonoisch gesehen ist es im Norden, Westen oder Süden auch nicht unbedingt zum besten bestellt. Also müssen auch an anderen Gründen bei den Innerdeutschen Abwanderungen liegen!

Schade das man das nicht weiter heruntergebrochen hat ..

Es wandern nämlich aktuell vor allem junge Frauen ab. Warum, weiß ich nicht …


Die Bildungsmöglichkeiten können es nicht sein, die sind im Osten recht gut. Aber attraktive Bürojobs gibt’s im Osten halt nicht so viele.. es mag auch die Partnersuche sein, aber das halte ich für weniger wahrscheinlich. 

Als Allererstes: ich bin sowas von westlich, eine Stunde weiter per Fahrrad bin ich im Coffee-Shop in den Niederlanden. 

Und gleich als Zweites: Ich liebe es, in den Osten zu reisen. Mein erstes Erlebnis war 1992, vier Tage mit dem Motorrad durch McPomm. Später war ich auch im Süden, ich habe die Elbe gepaddelt von Schmilka bis Hamburg. 

Und dann:  Kanuten haben Hunger und wir haben kurzer Hand ein Gericht in einer Gaststätte noch einmal bestellt. Und dann hörten wir hinter uns eine Familie diskutieren, ob Ketchup zu den Spaghetti auch noch möglich ist. Ich kam mir vor wie ein Kolonial-Herr im eigenen Lande, es war bedrückend und beschämend. 

Und ich war beeindruckt von der Offenheit und Ehrlichkeit, die im Osten herrschte. Eine klare Aussprache und Ansage und kein Schauspielertum. 

Und ich bin überzeugt:  es ist wie im Westen: Ein paar Schreihälse prägen ein falsches Bild, die Mehrheit wendet sich ab davon. 

Vielleicht ähnliche Gründe wie im Westen

junge Leute lieben halt Aktion, Gegenden wo was "los ist" der "Bär steppt"

warum ziehen diese vom Dorf wo nichts los ist in die Stadt Berlin oder so Metropolen ?

Ich frage mich aber auch, warum gerade heute zum Tag der deutschen Einheit dieser Artikel hier eingetsellt wird? Junge Leute sind schon vor ein paar Jahren aus dem Osten dort hin abgwandert wo sie gutes Geld verdienen konnten!

Junge Menschen wandern dorthin, wo sie gute Perspektiven für ihre Zukunft sehen.

Im Zeitalter von Home Office, Internet usw. sollte es möglich sein, viele Tätigkeiten in ländliche Regionen zu verlagern. (Heißt: Arbeit und Wohnort können zumindest teilweise entkoppelt werden.)

Wenn man die jungen Leute im Heimatort halten will, muss vielleicht stärker verdeutlicht werden, wo die Perspektiven und Chancen sind. (Zum Beispiel von Bürgermeistern, Stadträten, lokaler Presse, Arbeitgebern ...)

Beispielsweise sind vielleicht die Mieten bzw. Kaufpreise für Wohnungen und Häuser im Osten niedriger. (=> Niedrigere Lebenshaltungskosten.)
Oder es gibt keine Staus im Berufsverkehr. Und man bekommt leichter Kita-Plätze für die Kinder als in der Großstadt (=> Saubere Luft, höhere Lebensqualität, reduziertes Stress-Level ...)
Oder es gibt attraktive Lehrstellen und attraktive Jobs.

Die ostdeutschen machen es auch nicht anders als die Bürger Osteuropäischer EU - Länder. 

Sie bekommen kaum noch Kinder und man verdient nicht viel.

Weiterhin war die Arbeitslosigkeit bis ca. 2005 bei knapp 20%.

Auch der Westen ist schon lange nicht mehr Gold - aber halt dennoch besser als der Osten.

Es handelt sich mithin um eine armutsbedingte Migration.

Allerdings gibt es auch ungewollte Situationskomik:  Bei einem Besuch in unserer Firma in Westdeutschland merkte ein Spediteur aus Thüringen an:  Bei uns sind die Strassen viel besser als hier. Ich hab ihm empfohlen, das im Westen nicht an der falschen Stelle zu sagen, sonst könnte er womöglich ein paar Fingerabdrücke in seinem Gesicht finden. 

Aus den anfänglichen Anstrengungen, den neuen Bundesländern zu helfen, ist auch mancher Sozialneid entstanden.  Verständlich, aber nicht gerecht. Ein Kollege in Hamburg, der Familie in McPomm hatte, merkte an:  die haben den Krieg alleine verloren. Nur zu wahr, uns ging es gut. 

Man sah bei meiner Elbe-Tour per Kayak im nördlichen Flussverlauf die Auswirkungen:  rechts die ehemalige DDR, links die damalige BRD. Sehr deutliche Unterschiede. 

Auch in den westlichen Siedlungen dort sah man Abwanderung:  die Jobs an der Grenze verloren, die Zonen-Rand-Förderung. 

Ist es nicht schön, dass am Tag der deutschen Einheit auch der Tag der offenen Moschee begangen wird? Für die jungen Leute in Ost wie West ist die religiöse Vielfalt des Landes eher eine Selbstverständlichkeit als für viele ältere. Aber manchen jungen Leuten im Osten mag die latente und offene Feindseligkeit sowohl gegen muslimische wie jüdische Einrichtungen bzw. Menschen auch ein Grund sein, sich woanders hin zu orientieren.

Jetzt mal Klartext. Nach 34 Jahren erweist sich die Wiedervereinigung als Übernahme. Alle Firmen, die sich im Osten mit reichlicher finanzieller Unterstützung angesiedelt haben und den Ossis Arbeitsplätze geschaffen haben, sind nach dem Auslaufen der Unterstützung wieder zurück gegangen. In den Westen.

Während bei Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen in den vergangenen Jahren ein positiver Binnenwanderungssaldo zu verzeichnen war, sind Thüringen und Sachsen-Anhalt seit 1991 durchgängig von einer Nettoabwanderung in die westdeutschen Länder betroffen

Kein Wunder - welcher junge Mensch sieht seine Zukunft gerne im rechtsextremen „Faschismus-Wunderland“? 

Brandenburg, Brandenburg

in Brandenburg ist schon wieder einer gegen nen Baum gegurkt

Was soll man auch tun mit 17 oder 18 in Brandenburg?