Papst Franziskus, flankiert vom belgischen Königspaar, hält eine Rede.

Ihre Meinung zu Missbrauch in der Kirche: Kritik an Papst Franziskus in Belgien

Auch Belgien ist von Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche erschüttert worden. Bei einem Besuch von Papst Franziskus kritisierte Ministerpräsident De Croo nun das Kirchenoberhaupt. Der Papst reagierte sichtlich bewegt.

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109 Kommentare

Kommentare

Icke 1

So lange die Kirche Täter aus ihren Reihen schützt, sind sie für mich Mittäter. Sie dulden, vertuschen, lassen es zu, dass weiterhin missbraucht wird! Pfui Teufel!

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Schiebaer

So lange die Kirche Täter aus ihren Reihen schützt, sind sie für mich Mittäter. Sie dulden, vertuschen, lassen es zu, dass weiterhin missbraucht wird! Pfui Teufel!

Und deshalb brauche ich sie nicht,Beide !

saschamaus75

Vielleicht würde es ja schon ausreichen, wenn der Vatikan endlich mal die Menschenrechtskonvention ratifizieren würde? oO

Silly isn't it? -.-

 

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bolligru

"die Menschenrechtskonvention", wie Sie schreiben, hat ihre Wurzeln im Humanismus und der wiederum seine Wurzeln im Christentum.

Selbstverständlich hat auch unser Denken seine Wurzeln und selbstverständlich denken wir, daß wir doch Recht haben. Sonst würden wir ja schließlich nicht so denken wie wir es tun. Damit aber stellen wir uns aber über andere Kulturen, die eben andere religiöse Wurzeln haben und das nennt man wohl "Kulturarroganz". Chinesen beispielsweise haben bekanntlich andere kulturelle Wurzeln.

Ich hoffe, jetzt keine religiöse Gefühle verletzt zu haben.

Egleichhmalf

„Selbstverständlich hat auch unser Denken seine Wurzeln und selbstverständlich denken wir, daß wir doch Recht haben.“

Ja, gibt es. Aber so denken nur relativ schlichte Gemüter. Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld nicht wenige Menschen, die zwar bestimmte religiöse Vorstellungen haben, die aber sehr genau wissen und auch akzeptieren, dass sie diese speziellen Vorstellungen nur deshalb haben, weil sie zufällig z.B. in D aufgewachsen sind und ganz andere religiöse Vorstellungen hätten, wären sie in China oder im arabischen Raum aufgewachsen. Und deshalb sind für diese Menschen die unterschiedlichen religiösen Vorstellungen absolut gleichwertig.

bolligru

Diesen Schritt sind Viele bereit zu gehen, zu akzeptieren, daß es unterschiedliche Religionen gib. 

Die daraus erwachsenen Kulturen aber nimmt nicht Jeder als selbstverständlich gleichwertig an, besonders wenn es beispielsweise um Frauenrechte geht. Ich gebe zu, daß auch mir das nicht gelingt.

dap

Nein, die Menschenrechtskonvention hat ihre Wurzeln vor allem in der Aufklaerung. Diese war zumindest teilweise dezidiert anti-christlich (siehe franzoesische Revolution).

proehi

Menschenrechtskonvention und Heiliger Stuhl, wie soll,das denn zusammenpassen. Schließlich ist etwas heiliges doch etwas Göttliches, etwas Übermenschliches, dagegen sind Menschen mit Rechten etwas Banales.

albexpress

in Deutschland sollte endlich die Regierung den Schritt machen und sich von der Kirche zu distanzieren. Religion ist Privatsache eines jeden einzelnen Menschen und darum sollte endlich die Kirchensteuer abgeschaft werden.Und sämtliche Verstrickungen Politik-Kirche umgehend überprüft ,aufgearbeitet und dann beendet werden. Außer ein paar Hardcore Gläubigen glaubt doch wohl niemand mehr an Adam und Eva. Bei Kirche geht es wie überall um Geld und Macht.  

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bolligru

Ich gebe Ihnen zum Teil Recht, möchte aber einschränken: "Außer ein paar Hardcore Gläubigen"- trifft so nicht zu. 

Es dürfte immernoch die Mehrheit der Menschen sein, die an igendeine Religion glaubt und sei es verschwommen oder im Hintergrund. Auch sind diese Religionen das Fundament einer jeden individuellen "Werteordnung" und die kann und will niemand überdenken oder gar ablegen. Damit würde nämlich auch jegliche gesellschaftliche Struktur infrage gestellt und ob das Zusammenleben dann besser wäre, bleibt zumindest fraglich. Religionen geben denn auch dem Leben einen Sinn, den es ohne religiöses Fundament nicht hat. Diesen Gedanken können aber nur Wenige ertragen.

dap

"Religionen geben denn auch dem Leben einen Sinn, den es ohne religiöses Fundament nicht hat. Diesen Gedanken können aber nur Wenige ertragen."

Das ist vermutlich so. Die Aufklaerung (eine europaeische Erfindung) scheint sich leider nicht allgemein durchsetzen zu koennen. Ich bedaure das sehr.

Robert Wypchlo

Aha. Das ist also das ganz große Heilmittel. Religion ist Privatsache. Burnout ist Privatsache. Arbeitslosigkeit ist Privatsache. Krankheit ist Privatsache. Das schwierige Thema Tod ist Privatsache. Ist Missbrauch etwa auch Privatsache? Hoffentlich doch nicht! Nur bei dem Begriff mit drei Buchstaben hat man ja eben heutzutage gerade nicht den Eindruck, dass es noch so etwas wie eine Privatsphäre gibt. Privat gab es mal vor den Zeiten des Internets. Privat ist ein Relikt der Vor-Internet-Zeit.

Kritikunerwünscht

Ihr Wort in Gottes Ohr. - OK, war ein Scherz. In unserer modernen Zeit sollten die Menschen endlich aufhören, an Götter oder göttlichen Segen zu glauben. Seit vielen Jahren hat auch christliches Verhalten nicht mehr mit Gott zu tun. Ich kenne viele Atheisten, die "christlicher" zu ihren Mitmenschen sind als die vorgeblichen Christen.

bolligru

Ich kenne viele Atheisten, die "christlicher" zu ihren Mitmenschen sind als die vorgeblichen Christen.

Auch diese "Atheisten" werden anerkennen müssen, daß ihr Wertesystem durch Humanismus und Christentum geprägt ist. Wir, die wir ebenfalls so geprägt sind, finden das gut und richtig.

Menschen anderer, vielleicht sogar relativ isolierter Kulturen, werden es als befremdlich empfinden, so wie es Menschen in von Europäern "neu entdeckte Kulturen" in der Geschichte zumindest als irritierend empfanden.

Kein individuelles Wertesystem ist unabhängig zu denken von entweder religiösen oder quasireligiösen Überbauten. Das gilt auch für Atheisten. Einstellungen und Werthaltungen wachsen in der Auseinandersetzung mit der Umwelt.

Egleichhmalf

„Außer ein paar Hardcore Gläubigen glaubt doch wohl niemand mehr an Adam und Eva.“

Die Schöpfungsgeschichte ist eine Erzählung, die versucht, auf diese Weise komplexe religiöse Inhalte zu transportieren. Das ist im übrigen auch die ganz offizielle Lehrmeinung der kath. Kirche. Kein ernsthaft denkender Mensch (insbesondere auch kein kath. Geistlicher) wird behaupten, dass Adam und Eva historische Persönlichkeiten waren. Darum geht es in der Schöpfungsgeschichte auch nicht.

Lucinda_in_tenebris

Diese Stelle möchten sie jetzt gerne als "ach, dass ist ja nur Symbolisch gemeint" verkaufen. Gerade diese Stelle wurde aber immer wieder als Legitmation von patrichalen Herrschaftsverhältnissen herangeholt, da ja Eva nur so eine Art Zeitvertreib Adams galt und dadurch ihre zweitrangigkeit manifestiert wurde. Gut heute sind wir vielleicht ein Schritt weiter, aber wie sieht es mit der vehementen Behauptung der Zweigeschlechtigkeit. Wo sind die Menschen mit XXY Chromosomen hier repräsentiert. Sind das keine Geschöpfe Gottes?

Ich sage ihnen die Antwort, sie sind Geschöpfe Gottes, die aber von der spätantiken Sage nicht berücksichtigt wurde, weil die damaligen Kenntnisse fehlten und so mit einmal mehr ein Beweis für diee Profanität der Bibel

GuBano

Was immer der Papst dazu sagt im Namen der Organisation der kath. Kirche, wichtig wäre zu verstehen, daß Christen nicht an den Papst oder andere fehlbare Leute glauben, sondern an Christus.

Das kollidiert wohl mit der Unfehlbarkeit des Papstes, aber de Fakto ist auch der Papst ein fehlbarer Mensch. Als solcher hat er die Aufgabe, zukünftigen Mißbrauch zu verhindern und klar zu machen, daß Christen eben nicht an das Bodenpersonal Gottes glauben, sondern an Gott- dem gegenüber sie verantwortlich sind.

Die Frage ist daher: Liegt das bisherige Wegschauen der kath. Kirche an deren Selbstverständnis?

Als gläubiger Christ sehe mich auf der gleichen Stufe wie die, die Mißbrauch begangen oder ihn vertuscht haben: Nach biblischer SIcht ist keiner gerecht vor Gott, jeder braucht Christus und Christus ist genau dafür ans Kreuz gegangen.

Silverfuxx

Nach Worten ringend verglich der Papst den Missbrauch mit dem Massaker an den unschuldigen Kindern durch König Herodes, das in der Bibel beschrieben wird.

 

Der Papst hat den Missbrauch an echten Kindern mit einem Teil aus einer Fantasy-Geschichte verglichen ?Das ist... originell. Lässt aber ein wenig Weltfremdheit vermuten.

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dap

Ja, dieser Vergleich ist wirklich verquer. Soll es andeuten, dass Kirchenpersonal, das Kinder missbraucht eigentlich gar keine Christen sind (so wie Herodes)?

Kritikunerwünscht

Ich verstehe die Menschen nicht, die jetzt immer wieder völlig überrascht sind über Dinge, die über die Kirchendiener herauskommen. Schaue ich mir die Geschichte vieler Länder an, dann sehe ich überall das Gleiche - Amtsmissbrauch durch die Kirche, Anzettelung von Kriegen, sehe ich hungernde Bauern und Bürger und dickbäuchige Männer Gottes, die Wein trinken während sie von Demut und Verzicht reden. Während viele Pfarrer und Priester ihr bestes für die Menschen geleistet haben, haben die Kirchenoberen oftmals geprasst, im Reichtum gelebt und gesündigt, wo immer es möglich war. Wer glaubt, dass sich diesbezüglich viel geändert hat, glaubt vermutlich auch, dass die Erde doch eine Scheibe ist.

AuroRa

"Das ist unsere Schande und Demütigung", sagte Franziskus sichtlich bewegt. Nach Worten ringend verglich der Papst den Missbrauch mit dem Massaker an den unschuldigen Kindern durch König Herodes, das in der Bibel beschrieben wird. "Heute, inmitten der Kirche, gibt es dieses Verbrechen. Und die Kirche muss sich schämen und um Vergebung bitten und in christlicher Demut alles in ihrer Macht Stehende tun, damit das nicht mehr geschieht."

Pah, welch Heuchelei! Erst wenn jedem Fall nachgegangen wird und die Täter ausnahmslos vor Gericht gebracht werden - dann erst glaub ich das. Hohles Geschwätz, nichts dahinter. 

AuroRa

Täter schützen aber Schwangerschaftsabbrüche verbieten - die katholische Art von “Humor” 

Breakdownthewalls

Whataboutism in Perfektion: erstmal lenkt seine Päpstlichkeit ab und verweist auf all die anderen Sektoren, in welchen es zu sexualisierter Gewalt komme, um dann -immerhin- zugestehen, sowas passiere auch in der röm-kath. Kirche. 

Die weltweiten, tausendfachen sexualisierten Gewalttaten entlarven ein innerlich hohles, verrottetes System. Nichts gegen die Bibel, es gibt dort wunderschöne Passagen, selbst für einen Agnostiker wie mich, oder denken wir an die tiefenpsychologischen Deutungen von Eugen Drewermann. 

Aber all das ändert nichts, dass seit vermutlich jeher, unter dem Deckmantel der Religion, zigtausendfach sexualisierte Gewalt, in der Mehrheit ausgehend von Männern, ausgeübt wurde- und ausgeübt wird.

Dass speziell in der BRD die Justiz eine solche Praxis duldet, sich demütig vor den Bischöfen duckt, anstatt z.B. all die Belege und Akten zu beschlagnahmen, das ist bezeichnend.

 

 

Lucinda_in_tenebris

Der Pabst zeigt sich bewegt .... bleibt aber untätig.

Immer noch herrscht in der katholischen Kirche hinter der vorgehaltenen Hand die Ansicht, dass es die Schuld der Missbrauchten selbst sei, die ihre Prieseter zur Sünde verführt hätten.

Ein echtes Umdenken gibt es im Katholizismus nicht, er bleibt im Mittelalter verhaftet.

tias

Ich Frage mich immer wieder ,warum unsere und andere JUSTIZ blind war seit 100 Jahre !

Ist schon Fragwürtig was da abging und geht .

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falsa demonstratio

"Ich Frage mich immer wieder ,warum unsere und andere JUSTIZ blind war seit 100 Jahre ! --- Ist schon Fragwürtig was da abging und geht" .

In Deutschland wird sexualisierte Gewalt staatlich verfolgt, wenn sie bekannt wird. Dabei ist es egal, durch wen sie erfogte. Oftmals erfolgt aber -durchaus verständlicherweise- keine Strafanzeige durch die Opfer.  Die meisten Täter gehören übrigens dem familiären Umfeld der Opfer an.

schabernack

➢ In Deutschland wird sexualisierte Gewalt staatlich verfolgt, wenn sie bekannt wird. Dabei ist es egal, durch wen sie erfolgte.

Staatsanwaltschaften in Deutschland sind über alle Maßen zurückhaltend, sexuelle Übergriffe aus Kirchenkreisen auch bei deutlichen Indizien oder Anhaltspunkt «Dringender Tatverdacht» von sich aus zu verfolgen ohne Anzeige.

Dazu sind sie verpflichtet, aber sie tun es nicht. Seit Jahrzehnten überfällig sind Durchsuchungsbeschlüsse, und komplette Kirchenarchive werden zur Beweissicherung beschlagnahmt.

Mauersegler

Vor hundert Jahren war das völlig normal. Damit meine ich gar nicht in erster Linie die Kirchen.

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JM

WAS SOLLS

solange die kirche nicht unter das recht eines staates fällt wird es immer so weitergehn.

trotz massenhafte ausstritte macht sie im alten stil weiter. in europa schafft sie sich selber ab.

werner1955

Keiner Brauch Religionen die Andere bevormunden

Vector-cal.45

Kirchensteuer abschaffen und insbesondere die rund 500 Millionen € pro Jahr, die die Kirche zusätzlich vom Staat bekommt, ersatzlos streichen.

Sexualstraftäter auch als solche behandeln, nämlich nach weltlichem Recht, institutionelle Vertuschung und mutwillige Täuschung sehr hart betrafen (und damit meine ich sehr hart).

Niemand steht über dem Gesetz, welches die Opfer schützt bzw. dies zumindest eigentlich tun sollte.

Kinderschänder gehören meiner Meinung nach ohnehin viel härter sanktioniert, die USA machen es vor mit der chemischen Kastration. Dies sollte selbstverständlich auch für sogenannten „Hirten“ und „Diener Gottes“ gelten.

Die Opfer haben ein Recht darauf, dass die Täter bestraft werden und die Gesellschaft eines darauf, beschützt zu werden. 

Weg von der Kuscheljustiz aus dem Ponyhof.

Grossinquisitor

Die Kirche muss sich angesichts ihres moralischen Anspruchs natürlich mit anderen Maßstäben messen lassen, als beispielsweise ein Sportverband. Ich finde aber trotzdem, dass die Kirche nicht immer fair behandelt wird. Das Thema Missbrauch verfolgt die Kirche medial auf Schritt und Tritt. Der eigentliche Anlass des Papstbesuchs tritt auch hier wieder in den Hintergrund. Von der Glaubensbotschaft ganz zu schweigen. Kirchengegner weiden sich natürlich daran, dass die Kirche in der Zwickmühle steckt.

Bei all dem darf aber nicht übersehen werden, dass die Missbrauchstaten im krassen Gegensatz zur kirchlichen Morallehre stehen. Der Kirche war immer auch die problematischen Aspekte der Sexualität bewusst. Auch die Ambivalenz des menschlichen Charakters war immer schon Bestandteil des katholischen Menschenbildes. Nicht umsonst steht am Beginn einer jeden heiligen Messe das Schuldbekenntnis (Confiteor). 

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