Papst Franziskus, flankiert vom belgischen Königspaar, hält eine Rede.

Ihre Meinung zu Missbrauch in der Kirche: Kritik an Papst Franziskus in Belgien

Auch Belgien ist von Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche erschüttert worden. Bei einem Besuch von Papst Franziskus kritisierte Ministerpräsident De Croo nun das Kirchenoberhaupt. Der Papst reagierte sichtlich bewegt.

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109 Kommentare

Kommentare

pasmal

Für mich ist das alles immer noch unglaublich, eigentlich fehlt jetzt nur noch, dass der Teufel im Weihwasserbecken badet und im Tabernakel wohnt. Was am Ende wahrscheinlich unsere In Kirchendiensten stehenden Päderasten, mit der Wohnungsknappheit zu entschuldigen wüßten.

Vector-cal.45

Seltsam, wie man solch völlig überholten Institutionen überhaupt noch hinterher laufen kann.

Mir erschließt sich das absolut nicht.


Jeder Eremit, der irgendwo in der Pampa haust und sich in irgendeiner Form der Kontemplation widmet, hat für mein Verständnis mit Sicherheit mehr Bezug zum „göttlichen“ als diese seltsamen, abergläubischen Vereine voller abstruser Vorstellungen und mit ihrem ausufernden Hierarchien, ihrem unglaublichen Reichtum und Einfluss.


Auch der Papst sollte es m. E. eher mal mit einem Schweigegelübde versuchen.


Was hat die Kirche noch mit Glauben zu tun?

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Claus

Diese seltsamen abergläubischen Vereine haben immerhin mit den 10 Geboten die ersten Rechtsnormen und damit Regeln für ein friedliches Zusammenleben geschaffen. Und an was Menschen glauben ist nicht an Ihnen zu bewerten. Das hat etwas mit Respekt gegenüber anderen Menschen zu tun, an dem Ihnen und Ihrem Post fehlt.

Morgaln

Die zehn Gebote sind bei weitem nicht die ersten Rechtsnormen. Es gab selbstverständlich auch vorher bereits Regeln für das Zusammenleben. Der älteste bekannte schriftliche Text ist der Kodex Hammurabi aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus und Sie können davon ausgehen dass es auch vorher schon zumindest mündliche Regeln zum Zusammenleben in so ziemlich allen Kulturen gab.

Zudem ist die Bibel ein religiöses Werk und kein Geschichtsbuch. 

Claus

Wenigstens seit der Christianisierung in Europa waren sie es, auch wenn sie des öfteren mit Mord und Todschlag durchgesetzt haben. Und da wir hier über die kath Kirche reden, spielen Frühkulturen keine Rolle.

Claus

Zudem ist die Bibel ein religiöses Werk und kein Geschichtsbuch. 

Aber mit historischen Wurzeln.

dap

"Der älteste bekannte schriftliche Text ist der Kodex Hammurabi aus dem zweiten Jahrtausend vor Christus und Sie können davon ausgehen dass es auch vorher schon zumindest mündliche Regeln zum Zusammenleben in so ziemlich allen Kulturen gab."

Danke fuer die Klarstellung. Ich bin immer wieder aufs Neue ueberrascht von der Hybris der Christen, die (indirekt) behaupten die Erfindung des Christentums waere der erste Schritt zur Zivilisierung der Menschen gewesen.

Silverfuxx

Und an was Menschen glauben ist nicht an Ihnen zu bewerten. Das hat etwas mit Respekt gegenüber anderen Menschen zu tun, an dem Ihnen und Ihrem Post fehlt.

Jeder kann den Glauben anderer bewerten, wie er möchte. Und niemand von jenen, die an irgendwas glauben, hat ein Recht darauf, dass andere dem Respekt zollen. Das ist ein absurder Gedanke.

Mauersegler

Der Forist erwartet nicht, dass Sie dem Glauben anderer Menschen Respekt zollen, sondern dass Sie andere Menschen respektieren. Das beginnt schon damit, ihre Aussagen nicht willkürlich zu verdrehen. Aber wenn Sie das einen absurden Gedanken finden, erübrigt sich die Diskussion. 

Silverfuxx

Ich habe überhaupt nicht von mir, sondern allgemein geschrieben. Außerdem gibt es den Unterschied, den Sie hier zu konstruieren versuchen, nicht. Denn hierbei geht es nicht um den Menschen an sich, sondern den im Zusammenhang mit seinem Glauben. Steht ziemlich eindeutig im Post, auf den ich mich bezog: 'Und an was Menschen glauben ist nicht an Ihnen zu bewerten.'
Machen Sie mir doch mal vor, die Menschen mit ihrem Glauben mit Namen Hitler, Putin, Stalin oder ähnliche zu respektieren. Indem Sie das, an was die geglaubt haben bzw. glauben, ausblenden.

Mauersegler

Das ist jetzt so verquer, dass es mir zu mühselig ist, es aufzudröseln.

Tino Winkler

Immerhin halten viele Glaubensbrüder und Brüderinnen an den 10 Geboten fest, auch moralisch gefestigte Menschen ohne Glauben werden das tun, da sich diese Gebote auf Menschlichkeit berufen.

Ich bin nicht getauft, also ungläubig, die 10 Gebote sind für mich trotzdem lebensbestimmend.

Morgaln

Sie sind ungläubig, das Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" ist aber trotzdem lebensbestimmend für Sie? Das müssen Sie mir erklären...

Tino Winkler

Ich habe gar keinen Gott an den ich glaube, deshalb verstoße ich auch nicht gegen das Gebot.

R A D I O

Wie wollen Sie Ihre Ungläubigkeit mit dem ersten und wichtigsten Gebot (von diesen 10) in Übereinstimmung bringen, welches bei der Katholischen Kirche (ausgehend von seiner Fassung im 2. und 5. Buch Mose) lautet: "Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben."? Wie hat man sich vorzustellen, dass dieses Gebot Ihr Leben bestimmt? 

land_der_lemminge

Es gibt Leute, die brauchen Anleitung, um einen Bezug zum goettlichen zu bekommen.

Diese Anleitung vermitteln Kirchen.

Grundsaetzlich ist die Gott - Sache etwas, was den Leuten hilft und halt gibt.

Den wuerde es sonst nicht geben.

Und die wichtigste Ideologie in unserem Teil der Welt - der Liberalismus - hat nur  materielle Werte im Angebot.

NieWiederAfd

Kann es sein, dass Sie sich heute mal beklagt haben über beleidigende Kommentare? Was ist dann Ihr Kommentar?

Kann es sein, dass Sie Papst Franziskus auch deshalb gerne einen Maulkorb bzw. ein Schweigegelübde verpassen möchten, weil sein Engagement für Flüchtlinge und Menschen am Rande und seine brillanten Analysen zum Zustand mancher Gesellschaft Ihnen nicht passen?

Ansonsten ist jede Kritik am Missbrauch in der Kirche wie im Sport und im familiären Umfeld gerechtfertigt. 

rolato

Jeder Eremit, der irgendwo in der Pampa haust und sich in irgendeiner Form der Kontemplation widmet, hat für mein Verständnis mit Sicherheit mehr Bezug zum „göttlichen“ als diese seltsamen, abergläubischen Vereine voller abstruser Vorstellungen und mit ihrem ausufernden Hierarchien, ihrem unglaublichen Reichtum und Einfluss.

Was hat die Kirche noch mit Glauben zu tun?

Glauben und Kirche sollten Sie trennen. Die Kirche ist auch kein Verein mit Abergläubigen wie Sie abfällig bemerken. Abergläubige finden Sie überall.. Sie können an Gott glauben und müssen deswegen nicht in die Kirche. Die katholische und die evangelische Kirche haben mit dem Christentum auch nicht alles gemein.

Ole Aap

Der Zölibat, ein völlig verkorkstes (Un)verständnis von Sexualität, das erzeugt Missbrauch.

Was man nicht gerade wachsen lässt, wächst trotzdem- aber krumm!

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Carlos12

Es mag zwar sein, dass das Zölibat nicht dem ursprünglichen Christentum entspringt, aber es ist nicht die Ursache für Missbrauch.

Macht ist die Ursache für Missbrauch. Und wenn überproportional aus der katholischen Kirche von Missbrauchsfällen berichtet wird, so liegt es daran, dass Menschen, die eine nicht gesellschaftskonforme Sexualität haben, sich mit einem Zölibat eher anfreunden können.

bolligru

Macht ist die Ursache für Missbrauch.

Sie dürfen noch einen Schritt weiter gehen:

Es ist die menschliche Natur, der Sexualtrieb als solcher, der den Menschen innewohnende Trieb , das Erbgut weiter zu geben, der den Verstand ausschaltet. "Macht" spielt dabei immer eine zentrale Rolle. Dieser Trieb ist individuell verschieden und führt leider auch zu aus Mehrheitssicht "abartigem" Verhalten bis hin zum früher so genannten "Lustmord", "Mord aus Leidenschaft", oder zum von Sigmund Freud so genannten "Sadismus". Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist eine "abartige" Spielart dieses Triebes, zugegeben eine ausgesprochen abstoßende.

Mauersegler

Schreiben Sie doch nicht solchen Stuss. Es geht beileibe nicht immer, eher sogar selten um Penetration und bei einem kleinen Jungen kann niemand sein Erbgut weitergeben.

schabernack

➢ Es ist die menschliche Natur, der Sexualtrieb als solcher, der den Menschen innewohnende Trieb, das Erbgut weiter zu geben …

Wäre das so, würden ausschließlich Frauen im zeugungsfähigen Alter von Männern, oder Priestern, vergewaltigt. Andere Arten von sexuellen Übergriffen gäbe es nicht. Jungen und Männer wären noch nie belästigt worden.

Wegen Erbgut nicht, aber jedes Mal, wenn irgendwas mit Kirche und Missbrauch ist, tischt irgendwer wie Sie, absurde Stories als Pseudo-Erklärungsmodell auf. Wegen Erbgut und so.

und-nachts-da-ruft

"Macht ist die Ursache für Missbrauch."

Das stimmt natürlich, aber das Kirchenamt gibt eben sowohll die Macht als auch den Kontakt zu Kindern und während bei Kindergärten und ähnlichem speziell darauf geachtet wird, nicht die falschen Personen einzustellen, nimmt die katholische Kirche praktisch jeden, da aufgrund des Zölibats nur wenige Interesse an dem Amt haben. Von daher kann man schon sagen, dass das Zölibat den Kindesmissbrauch strukturell fördert.

 

Mauersegler

"und während bei Kindergärten und ähnlichem speziell darauf geachtet wird, nicht die falschen Personen einzustellen"

Und seit wann geschieht das? Seit dort eine größere Zahl sexueller Gewalt bekannt geworden ist (gegeben hat es sie schon immer). 

Dass die Kirche jeden nähme, ist einfach nur falsch, Sie sind nicht informiert. 

Egleichhmalf

„…nimmt die katholische Kirche praktisch jeden, da aufgrund des Zölibats nur wenige Interesse an dem Amt haben. Von daher kann man schon sagen, dass das Zölibat den Kindesmissbrauch strukturell fördert.“

Die katholische Kirche nimmt keineswegs ‚jeden‘; da geht mangels Kenntnissen wohl Ihre Phantasie etwas mit Ihnen durch.

Das der Zölibat (nicht das Zölibat) einigen Menschen Probleme bereitet, liegt auf der Hand. Deshalb verstoßen gar nicht so wenige kath. Geistliche (wie ich aus Kirchenkreisen weiß) auch regelmäßig dagegen, indem sie unerlaubterweise eine Sexualpartnerin (ggf. natürlich auch Sexualpartner) haben. Das hat aber absolut nichts mit Pädophilie zu tun. Um die geht es aber hier.

Mauersegler

"Deshalb verstoßen gar nicht so wenige kath. Geistliche (wie ich aus Kirchenkreisen weiß) auch regelmäßig dagegen, indem sie unerlaubterweise eine Sexualpartnerin (ggf. natürlich auch Sexualpartner) haben."

Richtig, und in einem mir persönlich bekannten Fall auch ohne jedes schlechte Gewissen, da er ja nicht heiratet. Sonst könnte er seine Frauen auch nicht so häufig wechseln ... Mit sexueller Gewalt hat das, wie Sie schreiben, nicht das Geringste zu tun. 

Egleichhmalf

„Mit sexueller Gewalt hat das, wie Sie schreiben, nicht das Geringste zu tun.“

Habe ich auch an keiner Stelle behauptet. Lesen Sie sich bitte noch einmal durch, was ich genau geschrieben habe.

Mauersegler

Bitte lesen Sie noch einmal. Ich habe Sie bestätigt: „Mit sexueller Gewalt hat das, wie Sie schreiben, nicht das Geringste zu tun.“ Ich weiß nicht, was daran falsch zu verstehen ist. 

Egleichhmalf

Oh, sorry! Dann habe ich Sie komplett falsch verstanden. Dumm von mir! Nochmals: Sorry und nichts für ungut.

Mauersegler

Alles klar, kommt vor. ;-)

Kaneel

Der User hat Sie bestätigt. Er schrieb "wie Sie schreiben" und nicht "was Sie schreiben".

Egleichhmalf

Danke! Habe ich auch gerade bemerkt. War dumm von mir. Sorry! Nochmals danke für den Hinweis.

Mauersegler

Ich bitte Sie, solche Albernheiten haben Sie doch nicht nötig. Bei sexueller Gewalt (nicht Missbrauch, denn der würde die Existenz eines rechtmäßigen Gebrauchs voraussetzen) geht es um Abhängigkeit, Manipulation und das Genießen von Macht, in der Kirche ebenso wie in der Schule, im Sportverein, im Büro oder beim Film. 

rolato

Wir wissen doch das sexueller Missbrauch überall verübt wird. Im Bereich der Kirchen wiegt das natürlich stärker, weil Kirche, und nicht das Christentum, Zöllibat und Askese fordert und ein kleiner Teil, auch Nonnen, körperliche und sexuelle Gewalt ausübt bzw. ausgeübt hat.

Die Kirche sollte auch endlich ihren Geistlichen die Heirat oder das Zusammenleben mit einem Partner gestatten. Das Zöllibat sollte baldigst durch ein vatikanisches Konzil beendet werden.

land_der_lemminge

Die sexuell abartigen gibt es dennoch.

Aber das Zoelibat ermoeglicht ihnen, ihre Neigung gut zu verstecken.

Und das Priesteramt Gewaehrt ihnen Zugang zu Kindern.

Die Kitche wueder besseres Personal bekommen ohne Zoelibat.

De Paelzer

In der evangelischen Kirche gibt es kein Zölibat aber auch sexuelle Gewalt. Wie können sie das erklären?

NieWiederAfd

Es ist längst erwiesen, dass nicht der Zölibat, sondern pädosexuelle Prägung verbunden mit der Lust an Machtausübung hinter sexualisierter Gewalt stehen.

werner1955

erzeugt Missbrauch.?

Und warum sind die meisten Missbrauchsfälle in den Familien? Was wächst dort trotzdem?

 

Bauer Tom

"Der Papst reagierte sichtlich bewegt."

 

Das genuegt nicht. Es muss sich auch was bewegen. Es ist unglaublich, dass die kath Kirche imer noch damit "wegkommt", die Missbrauchsfaelle nicht zur Anzeige zu bringen, sondern "intern" nach eigenem Recht zu behandeln. Fuer mich ist das "Vertuschung einer Straftat" 

Warum wird das nicht geahndet?

Viele machen sich auch keine Vorstellung ueber den Ausmass dieser Verbrechen.

Dazu kann man hier einen Bericht der UKA finden:

 

 https://www.anerkennung-kirche.de/fileadmin/uka/Dokumente/PM-01-2024-UK…

 

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Mauersegler

"Es ist unglaublich, dass die kath Kirche imer noch damit "wegkommt", die Missbrauchsfaelle nicht zur Anzeige zu bringen, sondern "intern" nach eigenem Recht zu behandeln."

Wenn jemand sexuelle Gewalt anzeigt, wird das nach weltlichem Recht behandelt.

Irgendeinen Bericht kann man hinter Ihrem Link nicht finden, was soll das also?

Bauer Tom

Das ist eine pdf Datei, die sich automatisch herunterlaedt wenn man sie anklickt.

Sie koennen auch googeln

UKA Taetigkeitsbericht 2023

 

harry_up

Ich will mich Ihnen anschließen.

"Die Kirche muss um Verzeihung bitten "reicht m. E. überhaupt nicht aus; und wen bitte will sie um Verzeihung bitten? Primär die Missbrauchsopfer natürlich, doch damit kann es ja nicht getan sein. Eine finanzielle Entschädigung ist eine kleine  "Entschädigung" (mir fällt gerade kein passenderer Begriff ein).

Die Täter müssen vor weltliche Gerichte gestellt und gem. irdischer Rechtsprechung bestraft werden.

Eine Versetzung, wie so häufig geschehen, ist absolut lachhaft.

Bauer Tom

"Eine Versetzung, wie so häufig geschehen, ist absolut lachhaft."

Ich wurde selber von einem Ordensbruder belaestigt, der wegen schwerwiegender Auffaelligkeiten in das Kloster wo ich wohnet versetzt wurde.

Die Entschaedigung war weniger als eine Tasse Kaffe pro Tag ( im Stehrestaurant)

Mauersegler

Bei mir war es ein Lehrer, nein, kein Religionslehrer. Da ich überhaupt nicht wusste, wie mir geschah, habe ich nicht darüber gesprochen. Der Lehrer wurde trotzdem: versetzt.

NieWiederAfd

Täter werden angezeigt und strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen. Die alte Praxis verschämter Versetzungen gibt es nicht mehr.

Nettie

„Scharfe Worte an Papst Franziskus“

Der ist nicht für den Missbrauch in der Kirche verantwortlich. Wohl aber für die Ermöglichung des Festhaltens an einem System, dass diesen sowohl ermöglicht als auch systematisch vertuscht.

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Claus

Der Papst ist auch in seiner Kirche mit ihren erzkonservatichen Zirkeln gefangen, und kann nicht immer so, wie er will. Jedenfalls habe ich Eindruck, daß dieser Papst darunter leidet , der alte Mann ist viel fortschrittlcher als viele in seiner Kirche.

Nettie

„der alte Mann ist viel fortschrittlcher als viele in seiner Kirche.“

Das - und dass er mit der Bürde seines Amtes heillos überfordert ist (und darunter leidet) glaube ich allerdings auch.

MargaretaK.

Das sehe ich auch so. Gerade in seinen Anfangsjahren hatte ich den Eindruck, dass er einiges reformieren wollte. Leider ist er gegen die alten, eingespielten, verbohrten und nur an Macht interessierten Kirchenmänner (in Rom) nicht angekommen. 

Spürnase mit Bisswunden

Die katholische Kirche? Aus meiner Sicht gibt es keine Institution, die so wenig glaubwürdig ist. Es wird Zeit für eine Bereinigung.

Und die Menschen mit echtem Glauben (an sich und allem anderen) benötigen diese Institution wahrlich nicht.

Sie hat ihre Zeit. Und hat sie zu sparsam der wahren Nächstenliebe verp(r)asst.

bolligru

Werden Sachen zweckentfremdet oder nicht bestimmungsgemäß verwendet, so spricht man vom Missbrauch.... deshalb mag ich den Begriff im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt nicht, denn er suggeriert, es gäbe neben dem Mißbrauch einen regulären Gebrauch von Kindern oder Menschen im Allgemeinen. 

Es bleibt sexualisierte Gewalt und so sollte es auch benannt werden!

Darüberhinaus halte ich Religionen, die ihren Ursprung und ihre Berechtigung vor oft mehreren tausend Jahren hatten, für obsolet. Am Ende geht es um die Erhaltung überalterter Strukturen mit dem Ziel des Machterhalts. Niemand mit wissenschaftlichem Denken glaubt heute wirklich, daß auch nur eine einzige Geschichte der Bibel oder sonstiger religiöser Schriften "wahr" sind, sich tatsächlich so zugetragen haben und selbst Vertreter der Kirchen haben damit mindestens "ihre Probleme". 

Man nenne mir auch nur eine "Geschichte" einer beliebigen religiösen Schrift, die aus wissenschaftlicher Sicht auch nur plausibel ist.

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saschamaus75

>> Niemand mit wissenschaftlichem Denken glaubt heute wirklich, daß auch nur eine einzige Geschichte

>> der Bibel oder sonstiger religiöser Schriften "wahr" sind

 

Ähh, die Auswirkungen einiger dieser Bibelgeschichten sehen wir doch gerade im Augenblick live hier auf TS:

2. Buch ThuTMosis 'Exodus' -> Gaza-Konflikt! oO

 

bolligru

Ich bevorzuge näherliegende Erklärungen. 

Allerdings sehe ich sehr wohl, daß das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Religionen häufig zu Konflikten bis hin zu Kriegen führte und noch führt. Jede/r glaubt halt fest daran, daß allein ihre/seine Religion die einzig seeligmachende ist, so er/sie denn religiös ist.

Mauersegler

Wissenschaftliches Denken und die Geschichten der Bibel verkörpern verschiedene Arten von Wahrheit. Wer wirklich wissenschaftlich zu denken gelernt hat, kann wissenschaftliche Fakten selbstverständlich von den menschlichen Wahrheiten, die in Mythen und Geschichten transportiert werden, unterscheiden. Es ist überhaupt kein Problem, beide zu ihrem Recht kommen zu lassen.

saschamaus75

>> Wissenschaftliches Denken und die Geschichten der Bibel verkörpern verschiedene Arten von Wahrheit

 

Ähh, wenn Sie Sich mal mit der 18. Dynastie Altes Ägypten beschäftigen, wüßten Sie, welche Figur in der Bibel welche Figur im RealLife gewesen ist. -.-

z.B.:

* AkhenAten (KV55) -> Hiob(AT)/ HeiligerGeist(NT)

* MeriTAten (KV35YL) -> Jungfrau Maria(NT)

* HatSchepsut -> Ehefrau von Noah(AT)/ Johanna, die Täuferin(NT)

 

Mauersegler

Darum geht's aber nicht. 

bolligru

Es ist überhaupt kein Problem, beide zu ihrem Recht kommen zu lassen....

Das Problem tritt spätestens dann auf, wenn sich beide "Wahrheiten" offensichtlich widersprechen.

Aber, Sie haben natürlich Recht: Märchenerzähler haben immernoch Hochkonjunktur.

Mauersegler

"Das Problem tritt spätestens dann auf, wenn sich beide "Wahrheiten" offensichtlich widersprechen."

Das tun Sie ja eben nicht. Kein denkender Mensch versteht die Genesis als faktische Beschreibung der Entstehung der Welt. 

saschamaus75

>> Kein denkender Mensch versteht die Genesis als faktische Beschreibung der Entstehung der Welt

 

Richtig. -.-

ABER jeder(!) "denkende Mensch versteht" den 'Exodus' archäologisch als Entstehung Israels. oO

 

Kleiner Tipp:

Die Ägypter waren Bürokraten und haben entsprechend alle(!) Quittungen/Rechnungen/Belege aufgehoben.

 

Mauersegler

Korrektur: Das tun sie ja eben nicht.

Ergänzung: Richtig, Menschen erzählen sich immer Geschichten und werden das immer tun. 

Morgaln

Es gibt keinerlei historischen oder archäologischen Nachweis für einen Auszug aus Ägypten und Einwanderung nach Kanaan, insbesondere nicht von der Größenordnung, die laut Bibel geschehen sein soll (mehrere hunderttausend Menschen). In den ägyptischen Aufzeichnungen gibt es auch keine Hinweise auf einen Pharao, der mit seiner Armee im Roten Meer ertrunken wäre.

Exodus ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erfundene Geschichte, wie viele Teile der Bibel. 

Mauersegler

"Erfunden" ist die völlig falsche Kategorie für ein Werk wie die Bibel. Sie ist kein Geschichtsbuch und war nie als solches gedacht. 

Morgaln

Ich stimme Ihnen zu, dass die Bibel kein Geschichtsbuch ist, habe ich an anderer Stelle sogar bereits geschrieben.

Wenn die Geschichten aus der Bibel aber nicht passiert sind, dann sind sie nun mal nicht Fakt sondern erfunden. Ich sehe nicht, welche dritte Kategorie es da geben sollte oder warum ein religiöser Text eine Sonderbehandlung verdient hätte.

Mauersegler

Es gibt auch eine andere als die faktische Wahrheit. Lesen Sie nie ein Buch oder sehen einen Film? Wenn die gut sind, erfahren Sie darin etwas über sich, über andere Menschen, über die Welt, das nicht mit 0 oder 1 zu beschreiben ist. Es ist „erfunden“, aber trotzdem wahr. Für die Bibel gilt das in höchstem Maß und Gläubige verstehen sie eben als Zeugnisse über das Wirken Gottes. 

Robert Wypchlo

Wieso hätten die Ägypter denn auch einen Misserfolg groß in Stein meisseln sollen? Es stimmt, dass die Ägypter den dubiosen Auszug der Israeliten nicht zur Nachwelt aufgeschrieben haben. Die ägyptischen Pharaonen haben in erster Linie militärische Erfolge aufgeschrieben wie die römischen Kaiser später auch. Selbst wenn ein Pharao im Meer wirklich ums Leben gekommen sein sollte. Misserfolge haben noch nie sehr gute Propaganda gemacht.

Robert Wypchlo

Wieso wird denn dann der Auszug der Israeliten aus Ägypten in das 430. Jahr nach dem Einzug von Abraham in das Land Kanaan genannt? Und wieso wird der Bau des Tempels in Jerusalem unter Salomo in das 480. Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten im Buch der Könige beschrieben? Und die Eroberung durch Babylon durch Nebukadnezar II.? Auch erfunden? Das Ischta-Tor im Pergamon-Museum in Berlin ist jedenfalls immer gerne gesehen.

Robert Wypchlo

Aha. So ist das also. Nicht eine einzige Geschichte in der Bibel entspricht also der historischen Wahrheit. In dem ersten Makkabäer-Buch kommt zum Beispiel zu Beginn Alexander der Große vor. Den hat es also auch niemals gegeben. Alles erfunden mit der Eroberung des Perserreiches 333 v. Chr.? Aber bleiben wir beim Papst in Belgien und dem Thema sexueller Missbrauch. Da muss natürlich restlos aufgeklärt werden. Und zwar in allen Bereichen. Beim Sport wird es ja immer wieder mal ab und zu angesprochen. In der Kirche immer dann, wenn es sich nicht mehr vertuschen lässt. Aber es gibt noch mehr außer der Kirche und dem Sport. Und der Papst besucht bestimmt auch noch die EU-Kommission in Brüssel.

bolligru

Es kommt darauf an, was man unter "historischer Wahrheit" versteht und was dazugedichtet wurde.

Zum Thema "sexualisierte Gewalt" (ich ziehe diesen Begriff vor) habe ich an anderer Stelle geschrieben. Der Begriff "Mißbrauch" mißfällt mir.

Egleichhmalf

„Niemand mit wissenschaftlichem Denken glaubt heute wirklich, daß auch nur eine einzige Geschichte der Bibel oder sonstiger religiöser Schriften "wahr" sind“

Woher wollen Sie das wissen? Es gibt durchaus ernstzunehmende Wissenschaftler, die gleichzeitig religiös sind. Einige davon sind mir persönlich bekannt.

bolligru

Es gibt durchaus ernstzunehmende Wissenschaftler, die gleichzeitig religiös sind. Einige davon sind mir persönlich bekannt.

Fragen Sie diese einmal, wie diese ihre religiösität begründen und wie sie über welche Geschichte auch immer denken, z.B. "Jungfrauengeburt" oder ob es auf anderen Planeten auch Jesus gab oder was auch immer. Schnell kommt man ins Schwanken. Selbst Prister werden nicht widersprechen wenn Sie sagen, daß die Geschichte um Pilatus so nicht gewesen sein kann, schon weil Pilatus historisch belegt kein aramäisch sprach und kein Stadthalter je sich mit Aufrührern abgab, denn dafür waren im römischen Imperium untergeordnete Beamte zuständig. So läßt sich so gut wiejede Geschichte zerpflücken, nicht nur die um Noah und der Arche....

Egleichhmalf

„Fragen Sie diese einmal, wie diese ihre religiösität begründen und wie sie über welche Geschichte auch immer denken, z.B. "Jungfrauengeburt" oder ob es auf anderen Planeten auch Jesus gab oder was auch immer.“

Ich gehöre als durchaus nicht erfolgloser Universitätsprofessor (und auch noch im Bereich der Naturwissenschaften) selbst zu diesen Wissenschaftlern - und bin daher auch mit entsprechend vielen Kollegen freundschaftlich verbunden.

Ich verstehe Ihre Einwände sehr gut und könnte eine Menge darüber schreiben (und bin sehr zuversichtlich, dass Sie mir in einigem zustimmen würden), aber hier ist leider nicht genug Platz für dieses komplexe Thema. Was wirklich schade ist. Aber glauben Sie mir bitte, dass ich mich keinesfalls davor drücken möchte: Ich habe schon viele Gespräche mit Menschen darüber geführt, die z.T. identische Einwände wie Sie hatten. Man muss wirklich versuchen, diese komplexe Materie nicht unterkomplex abzuhandeln, was aber leicht geschieht.

Mauersegler

Zerpflücken Sie, was Sie wollen, das ficht keinen Glaubenden an, weil es ihm darum überhaupt nicht geht. Die Bibel als Geschichtsbuch zu verstehen, ist arg kindlich. 

Kaneel

Bei mir ist es umgekehrt – ich empfinde den Begriff 'sexualisierte Gewalt‘ als verharmlosend. Die Bezeichnung 'sexueller Missbrauch' beschreibt m.E. die Übergriffigkeit von Handlungen für die eigene Befriedigung eines Täters/ einer Täterin besser. Auch der tiefgehende Vertrauensmissbrauch kommt m.E. deutlicher zum Ausdruck. Zudem gehe ich davon aus, dass Menschen wissen, dass ein 'Gebrauch' anderer Menschen in keiner Situation okay oder 'regulär' ist; dieses Wissen aber ignorieren.

NieWiederAfd

Ihre Ausführung zu sexualisierter Gewalt teile ich.

Ihre Vorstellungen und Äußerungen zu Religion sind arg verstaubt und nicht auf der Höhe der Diskussion: Es geht längst nicht mehr um sie Frage, ob "nur eine einzige Geschichte der Bibel oder sonstiger religiöser Schriften "wahr" sind, sich tatsächlich so zugetragen haben". Das ist möglicherweise noch bei fundamentalistischen Sekten so.