Zwei Joggerinnen laufen an abgesperrten Schaukeln im Schöneberger Südgelände vorbei.

Ihre Meinung zu Covid-19-Pandemie: "Keine Aufarbeitung wäre ein großer Fehler"

Welche Maßnahmen haben Leben gerettet? Und wo sind Fehler passiert? Vertreter der Ampel-Fraktionen beteuern, dass die Corona-Politik aufgearbeitet werden muss. Passiert ist bisher wenig. Aber die Zeit drängt. Von N. Bader und B. Sönnichsen

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107 Kommentare

Kommentare

TeddyWestside

"Nicht im Sinne von einer Schuldzuweisung, sondern damit wir für die nächste Pandemie, die mit Sicherheit kommt, besser aufgestellt sind." 

 

Das klingt ganz vernünftig. Aber ich befürchte, dass dieses Misstrauen in Institutionen und Wissenschaft Teil eines viel größeren Problems ist. Und das wird so niemand lösen können. Wie soll jemand von der Wahrheit überzeugt werden, wenn es keine Wahrheit mehr gibt? Alle vertrauenswürdigen Institutionen werden ständig attackiert. Teilweise sicher zu recht, aber niemand hat 24/7 Zeit, Fakten zu checken. Egal, was diese Aufarbeitung ergeben wird, es werden Zweifel kommen und über social media, blogs usw verstärkt werden, Ich kann mit vielen Bekannten/Freunden über Themen wie Impfungen oder Ukraine etc überhaupt nicht mehr reden. Selbst wenn man in der Sache die gleiche Meinung hat, es ist so krass

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Grossinquisitor

Ja, Sie haben absolut Recht. Darum halte ich das Ziel der Aufarbeitung im Hinblick auf die Zurückgewinnung von Vertrauen in die Demokratie geradezu für naiv. 

TeddyWestside

Ich wünschte mir außerdem eine Möglichkeit, Korrekturen nachzureichen, wenn ich merke dass ich Blödsinn geschrieben hab. Vorhin schrieb ich glaub ich Arkansas statt Alabama und letzte mischte ich mich in ein Gespräch ein, ohne richtig gelesen zu haben. Entschuldigung dafür schabernack und Nettie

Affen_D

Corona war eine Ausnahmesituation, mit der keiner Erfahrungen hatte! Und daher finde ich dieses "im Nachhinein sind wir alle schlauer" und darum müssen wir jetzt dort die Schuldigen suchen, die damals noch gar nicht wissen konnten, ob sie sich damit schuldig machen oder nicht einfach nur lächerlich! Was will man damit erreichen? Gerade die angeblich so freiheitsliebende Rechte will doch nur eines: nachtreten und möglichst eine Art Racheakt!

GeMe

Dass man im Nachhinein nochmals analysiert, was gut gelaufen ist und wo es Verbesserungsbedarf gibt, ist sicher notwendig, denn die nächste Pandemie kommt bestimmt. Da wäre es gut, wenn man vorher schon ein paar Dinge geregelt hätte.
Dass die, die damals bei den Hygiene Demos und den Montagsspaziergängen dabei waren, die Aufarbeitung nur dazu nutzen wollen, um irgendjemanden sozusagen "an die Wand zu stellen" ist auch klar. Das kann aber nicht Ziel der Aufarbeitung sein, denn, wenn man jemanden "an die Wand stellt", wird sich bei der nächsten Pandemie niemand mehr trauen unpopuläre aber notwendige Maßnahmen anzuweisen.

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bolligru

Die Frage ist und bleibt, was richtig und angemessen war und ist und diese Frage stellen nicht nur Menschen, die noch vor einigen Jahren als "Schwurbler" diskreditiert wurden. Die Menschen wollen keinen Nannystaat und auch deshalb wählen sie so, wie wir es jetzt sehen.

AbendteeFürDschibuti

In meinem Umfeld der Softwareentwicklung heißen solche "Aufarbeitungen" schlicht Retrospektive. Man schaut sich an, was lief gut und was schlecht ohne Schuldzuweisungen. Wenn Fehler gemacht wurden, möchte man dies kein zweites mal tun. Die guten Sachen kann man in das nächste Projekt mitnehmen. Eigentlich etwas Unaufgeregtes. Man möchte es nur in der Zukunft besser machen.   

Juwa

Hat die Aufarbeitung nicht bereits größtenteils stattgefunden? Die großen Fehler sind bereits bekannt. Jetzt sollten daraus die Lehren gezogen werden. Genau daran fehlt es aber, sodass bei der nächsten Pandemie die gleichen Fehler wieder gemacht werden.

Das Beste wäre einen Pandemieplan zu erstellen, damit nicht wieder überlastig Maßnahmen ergriffen werden von denen man nicht weiß ob sie wirken oder deren Kollateralschäden weitaus größer sind als der Nutzen.

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ich1961

Welche "großen Fehler" meinen Sie?

Opa Klaus

Ich denke, es geht bei einer Retrospektive nicht ausschließlich darum Fehler aufzudecken, sondern auch zu analysieren was gut gelaufen ist. Und nachträgliche Schuldzuweisungen oder gar Beschimpfungen haben dabei sowieso nix, aber auch gar nix verloren. 

Tinus

Wie soll ich Herrn Spahn verzeihen, wenn ich nicht weiß, wofür?

Ernsthaft: Von einer Aufarbeitung verspreche ich mir 

1. Erkenntnisse darüber, was richtig, was falsch oder was gar gesetzeswidrig war bzw., was nächstes Mal besser gemacht werden muss;

2. Erkenntnisse darüber, weshalb Herr Spahn über seine Zeit als Gesundheitsminister während Corona nicht mehr reden will ...

krautbauer

Ich mach's mal kurz: Buch von Drosten im Gespräch mit Mascolo lesen. Da steht alles drin. 

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ich1961

Ja, gibt es aber für die Nichtleseratten sicher auch in Audiotheken!

Bauhinia

Wissenschaftler, Virologie/Epidemiologie/Soziologie u.a. werden schon fachgerecht ihre Schlüsse ziehen und daraus lernen. Parteien und Medien machen aber nur allzu gern irgendwelche Schlagzeilen daraus. Da wird es oft an Inhalt und Sachlichkeit fehlen. Schon der Text hier: "Aber die Zeit drängt." Was genau drängt denn da? Eine wissenschaftliche Auswertung von Maßnahmen und Auswirkungen auf Gesellschaft/Leben ist nicht von einer Legislaturperiode abhängig. Das kann man jederzeit machen. 

Die nächste Pandemie wird zudem letztlich auch andere Eigenschaften haben und unter veränderten Voraussetzungen stattfinden, sodass nie alles 1:1 übertragbar sein wird. Man kann zum Teil nur ad hoc das mutmaßlich Beste tun und hinterher ist man immer schlauer. 

ekm64

Im Nachhinein gibt es doch möglicherweise eine Reihe von gravierenden Fehlverhalten, z.B.:

- Das RKI war über die gesamte Vorona-Zeit michht in der Lage, statistisch solide Daten zu liefern. Es gab nie systematische Datenerhebungen sondern es berechnete z.B. Inzidenzwerte auf  eher zufällig gemeldeten Daten.

- Die zuständigen wissenschaftlichen Stellen hatten sich lange gegen die Impfung von Kindern gestellt und wurden anscheinend von der Politik dazu gedrängt, eine Impfempfehlung für Kinder abzugeben. Da die Impfung eben doch nicht nebenwirkungsfrei war, wurden hier möglicherweise Kinder unnötigerweise geschädigt. In Schweden z.B. hatte man hier anders gehandelt ohne dass Kinder signifikant krank geworden wären.

- Laut den veröffentlichten RKI-Daten war das RKI 2022 der Meinung, dass die Notwendigkeit von Lockdowns oder Impfungen vorbei sei und von der Politik - namens Lauterbach - dazu gedrängt, gegen die Wissenschaft zu handeln - mit gravierenden Grundrechtseinschränkungen. 

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wie-

>> Es gab nie systematische Datenerhebungen sondern es berechnete z.B. Inzidenzwerte auf  eher zufällig gemeldeten Daten.

Das können Sie mittels welcher Fakten nachweisen? Also: Quelle?

>> Da die Impfung eben doch nicht nebenwirkungsfrei war, wurden hier möglicherweise Kinder unnötigerweise geschädigt. 

Nu, wie viele Fälle möglicher Impfnebenwirkungen bei Kindern wurden dem RKI tatsächlich gemeldet?

>> mit gravierenden Grundrechtseinschränkungen. 

Welche Grundrechtseinschränkungen im Jahr 2022?

morgentau19

Keine Aufarbeitung wäre ein großer Fehler"

Das sehe ich auch so.

Eine Aufarbeitung ist sehr wichtig, vor allem die Fragen bezüglich dem Schwärzen der RKI-Protokolle. Wer hat das vorgenommen bzw. wer gab den Auftrag.

Aber auch um die Verantwortung und der Diffamierung von Ungeimpften, die m. E. keinesfalls für die Pandemie verantwortlich waren. 

 

 

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wie-

>> Wer hat das vorgenommen bzw. wer gab den Auftrag.

Und die Antwort auf diese Fragen ist nun wie entscheidend oder notwendig?

>> Aber auch um die Verantwortung und der Diffamierung von Ungeimpften

Welche Diffamierung von Ungeimpften? Wissen Sie um das viele vermeidbare Leid und auch Todesfälle, die Hard-Core-Ungeimpfte und Maskenverweigerer für die Gesellschaft bedeuteten?

>> die m. E. keinesfalls für die Pandemie verantwortlich waren. 

Mit der Feststellung verabschieden Sie sich als ernst zu nehmender Diskussionspartner. Wie wurde denn nun Ihrer Meinung nach SARS-CoV-2 verbreitet?

Bernd Kevesligeti

Also Aufräumarbeiten in Sachen Maßnahmepolitik während der Corona-Krise. Da sollen von der Kommissionspräsidentin von der Leyen Textnachrichten(SMS) mit dem Pfizer-Chef Albertas Dourlas gelöscht worden sein, die einen völlig überteuerten Ankauf von Millionen Impfdosen belegen sollen(Berliner Zeitung vom Ostermontag). 

Der damalige Gesundheitsminister Spahn hat 5,7 Milliarden Schutzmasken angekauft, zum Preis von 6,7 Milliarden Euro. 2 Milliarden Schutzmasken wurden verteilt. Die Überbeschaffung führte zu anhaltend hohen Lagerbeständen und Folgekosten, kritisiert der Bundesrechnungshof laut AFP in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages. 

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wie-

>> kritisiert der Bundesrechnungshof laut AFP in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages.

Also, wenn Bundesrechnungshof und Haushaltsausschuss an der Sache bereits dran sind, weshalb dann noch ein weiterer Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung?

Vector-cal.45

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie manche hier argumentieren in der Art „bringt jetzt auch nichts mehr“.

Danke für Ihren Beitrag.

R. Schmid

Eine Aufarbeitung der Pandemie ist so, so sehr vonnöten! Die Soziologin Jutta Allmendinger fordert "... Eine Aufarbeitung durch die Wissenschaft, eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und eine politische Aufarbeitung." Damit hat sie vollkommen Recht. Alle Verantwortlichen müssen sich Fragen und Kritik stellen! Für künftige Pandemien unerlässlich: Kühlen Kopf bewahren und nicht, wie man teilweise den Eindruck haben konnte, in hektischer Hysterie Maximalmaßnahmen verhängen. Nur einige Beispiele: Nach kurzer Zeit des ersten Lockdowns war mit Hilfe der Inzidenzzahlen festzustellen, dass Schulen keine Treiber von Ansteckungen waren. Die Schulen blieben trotzdem über viele Wochen komplett geschlossen. Anders im zweiten Lockdown: Zahlen bewiesen zu diesem Zeitpunkt eine hohe Ansteckungsrate bei Kindern und Jugendlichen. Dennoch keine - vielleicht da sinnvollen(?) - Schulschließungen! Museen einfach alle zu, trotz gut machbaren Hygienekonzepten; alte Menschen völlig isoliert... usw

proehi

Ich fürchte, die Aufarbeitung wird leider nicht stattfinden, betreffen doch die wesentlichen Fehler unsere politische Kultur, die Interaktion zwischen Bürger und den entscheidenden Politikern.

- warum drängen fachfremde Politiker z.B. die Experten in RKI, um deren Aussagen in eine bestimmte Richtung zu lenken?

- warum setzen sich die Länder zur Abstimmung gemeinsamer Maßnahmen zusammen, obwohl das Ausscheren bestimmter Landesfürsten unmittelbar nach der Verkündung der Beschlüsse, so sicher war, wie das Amen in der Kirche

- warum wurden Impfunwillige über das Maß der notwendigen Aufklärung hinaus bedrängt und mit Zwang bedroht, obwohl jederzeit klar war, dass diese Impfpflicht gar nicht durchsetzbar gewesen wäre

Neben lässlichen und im Nachhinein verständlichen Fehlern, wurden viele politische Entscheidungen getroffen um dem ängstlichen Bürger zu gefallen und das falsche Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, indem man sich selber als der beste Pandemiebekämpfer gerierte. 

Juwa

Ich frage mich warum man erst jetzt mit der Aufarbeitung beginnen möchte. Jetzt sind die großen Fehler bereits bekannt. Aufarbeitung ist daher in diesem Sinne nicht mehr sinnvoll. Das hätte man drei bis vier Jahre früher anfangen können, dann hätte man auch gleich die Coronamaßnahmen anpassen können.

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Unwaehlbar

Diese Anpassungen waren ja laut RKI Protokollen von unserem jetzigen Gesundheitsminister nicht gewünscht. Hier wurde politischer Druck aufgebaut und jeder Kritiker als Corona-Leugner oder Querdenker oder rechter diffamiert.

 

Parsec

"Denn in den RKI-Protokollen werden Zweifel thematisiert, ob die Impfung andere überhaupt ausreichend schützt."

Interessant. Warum hat man dann in Studien herausgefunden:

"... dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, durch die Impfung deutlich geringer waren ... Und wenn ich mich nicht infiziere, kann ich das Virus auch nicht weitergeben"? So Carsten Watzl, Leiter Immunologie / TU Dortmund und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI).

Ausserdem wurde auch schon herausgestellt:

"Bei Menschen, die trotz Impfung positiv getestet wurden, "konnte darüber hinaus eine signifikant geringere Viruslast und auch eine verkürzte Dauer der Virusausscheidung nachgewiesen werden"

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/coronavirus-ansteckung-101.html ab Absatz 9.

Man will tatsächlich im Zirkus auftreten: "... Verwaltungsgericht Osnabrück ... Impfpflicht erneut vom Bundesverfassungsgericht überprüft werden muss"

 

werner1955

Aufarbeitung?

Wird es mit der Ampel oder einer GROKO nicht geben. Viele Corona tote hätten vermieden werden können wenn einfach sinnvolle und efektive Regel früher und länger durchgehalten worden währen. 

Unwaehlbar

Ob Aufarbeitung oder nicht, Es wird  - außer wenn überhaupt einem Sorry der Verantwortlichen -  nichts passieren.  Weder wird ein Politiker (Herr Lauterbach und Herr Spahn) Verantworung für geschehenes übernehmen (Mir fallen die unverhältnismäßigen Schulschließungen an denen auch festgehalten wurde nach dem bekannt war das Kinder keine Pandemietreiber sind) noch wird man den Betroffenen der Maßnahmen in irgendeiner Form helfen. Ich selbst ärgere mich mittlerweile maßlos über mich selbst dass ich damals wie ein Lemming der öffentlichen Berichterstattung und unseren Gesundheitspolitikern hinterher gerannt bin. Ich gebe zu, ich lag hier oft genug falsch. 

Vector-cal.45

Als „Blinddarm der Gesellschaft“ musste ich mich im ZDF  von dieser m. E.  absolut unerträglichen Bosetti bezeichnen lassen.

Der m. E. ebenso unerträgliche Böhmermann verglich Kinder (wegen vermeintlich erhöhter Infektionsgefahr) mit Ratten zur Zeit der Pest (alles nur „Satire“ natürlich, ha ha wie witzig).

Usw.

Elementare Grundrechte wurden einfach außer Kraft gesetzt.

Die Idee. in Politik und Gesellschaft bezüglich des Umgangs mit Maßnahmen-kritischen Menschen oder denen, die keine COVID-Impfung wollten, reichten von Stigmatisierung und Ausgrenzung über gestrichene (z. B. medizinische) Leistungen bis hin zu höheren KV-Beiträgen oder gleich Geldstrafen (schönen Gruß an Hendrik Wüst).

Die abgesperrten Spielplätze, Skateparks, Jugendtreffs, die vollkommen sich selbst überlassenen Sterbenden (über das Schicksal meines Vaters hatte ich hier berichtet) sind m. E. klare Grundrechtsverstöße und sollten Konsequenzen haben.

Ich rechne allerdings mit keinerlei Aufarbeitung.

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