Dunkle Wolken ziehen über das Markenhochhaus auf dem Gelände vom VW Werk Wolfsburg hinweg.

Ihre Meinung zu Sparpläne: Welche VW-Standorte besonders bangen müssen

Volkswagen tut sich schwer mit dem Umbruch hin zur Elektromobilität: Die Auslastung der Fabriken ist schlecht, die Kosten sind zu hoch. Der Konzern plant harte Sparmaßnahmen. Welches Werk könnte es treffen? Von A. Deutskens.

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MargaretaK.

"Die Belegschaft in schierer Existenzangst"

Dann haben die Mitarbeiter hoffentlich von den hohen Bonuszahlungen der vergangenen Jahre ordentlich zur Seite gelegt. 

Zitat" So hoch ist der VW Bonus 2024 - Mit dem Mai-Gehalt sollen die Tarifbeschäftigten die zweite Überweisung der 4.735 Euro schweren Bonus-Zahlung bekommen. Diese werde verrechnet mit der ersten Zahlung im November, hier hatte es bereits 1.819,50 Euro gegeben."

Ole Aap

Ich beobachte schon lange fassungslos die Hochrüstung auf deutschen Straßen. Die Modellpolitik von VW und Co. erinnert an das Größenwachstum der Saurier. Dieses Konzept stößt zwangsläufig an Grenzen- und nun ist es soweit. Die heutigen Autos sind nicht mehr zeitgemäß. Zu groß für Parkplätze, zu schwer für die Straßen, zu teuer für Normalverdiener.

Das hätte verhindert werden können, wenn es politische Vorgaben gäbe. Die Japaner haben Kei-Cars, wir haben Rennreiselimousinen. Hier wird alles genormt, aber genormte Fahrakkus und das dazugehörige Wechselsystem gibt es nicht.

Nicht zuletzt fehlt die gesellschaftsweite Einsicht, dass wir langsam mal kleinere Brötchen backen müssen. Weg vom maximal Möglichen, hin zum minimal Erforderlichen. Wenn die deutsche Autoindustrie weiter nur niedere Instinkte bedient (Designed for German Autobahn), wird sie untergehen.

CommanderData

VW erwirtschaftete trotz des Diesel-Skandals und Image-Schadens weiterhin Millionengewinne. Wo sind die hin? 
Auch mittelständische Unternehmen gehen ins Minus, wenn eine große Investition bzw. Transformation auf etwas Neues ansteht. Langfristig werden wieder Gewinne eingefahren. 

Was läuft da falsch bei VW? Wird  wieder nur auf den kurzfristigen Profit, Stakeholders und Bonis geschielt? 

Wer kurzfristig spart, zahlt langfristig drauf. 
Keine Subventionen mehr für VW. Anders zahlen wir alle weiter für die Dumm- und Frechheit der unbelehrbaren Manager. 

Gesund-Schrumpfen - vor allem den Manager-Wasserkopf. 

Nettie

„Klar ist auch: An der Beschäftigung in den allermeisten VW-Werken hängen ganze Regionen, die von der Wertschöpfung profitieren. Nicht nur bei Volkswagen wird also gebangt, wenn es um harte Einschnitte geht.“

Klar ist vor allem: Arbeit bzw. ‚Beschäftigung‘ ist kein Selbstzweck. Geld (und Geldverdienen) übrigens auch nicht. Es hilft alles nichts: Mit ‚Produkten‘, die den Bedürfnissen des Marktes bzw.. der meisten Marktteilnehmer nicht mehr gerecht und deshalb nicht mehr nachgefragt werden ist auch kein Geld mehr zu verdienen. Also bleibt nur, die vorhandenen Produktionskapazitäten und Ressourcen adikal an diese bzw. die realen Marktbedingungen anzupassen (auf diese umzustellen) oder zu schließen. Schon, damit das Potential der Beschäftigten freigesetzt wird und sie es sinnvoller nutzen können.

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Egleichhmalf

„…damit das Potential der Beschäftigten freigesetzt wird und sie es sinnvoller nutzen können.“

Gerade heute lese ich, dass man im Einzelhandel händeringend Personal sucht. Aber ob die jetzigen VW-Mitarbeiter sich so ihre Zukunft vorstellen, wage ich zu bezweifeln.

CommanderData

Die Auslastung der Fabriken ist schlecht, die Kosten sind zu hoch.

Klingt nach: bei allen anderen muss gespart werden - nur nicht bei mir (Manager).

Wo genau sind die Kosten zu hoch? Immer diese verkürzten Pauschal-Aussagen - dramatisch in den Raum gespuckt. Frei nach: Öffentlichkeit und Regierung werden’s schon glauben und helfen.

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Egleichhmalf

Auch wenn es nicht ins Narrativ des Klassenkampfes passt: Die Höhe der Managergehälter mag zu hoch sein, vielleicht sogar exorbitant zu hoch, aber diese Beträge sind dennoch absolute Peanuts gegen die Produktionskosten, wenn die Produkte dann nicht verkaufbar sind.

Selbst wenn alle Manager ab sofort auf jegliche Gehälter und Boni verzichteten, mag das den Neid darauf abschwächen, aber an der derzeitigen Situation von VW würde sich dadurch absolut gar nichts ändern.

Fazit: erst rechnen, dann meckern.

bolligru

Man kann es drehen und wenden wie man will: Am Ende zählen allein die Produktionskosten und die sind in China unschlagbar günstig. "Managementfehler" sind sicher nicht der einzige Grund. Die Kosten für Energie und Arbeit sind der entscheidende Faktor. 

Ein erstaunliches Beispiel: China-Cruiser für rund 3.400 Euro... Victoria Simplee V7 2024   ... Alte deutsche Marke für neue China-Cruiser Quelle: https://www.motorradonline.de/chopper-cruiser/victoria-simplee-v7-2024-…  Wieviel kostet ein vergleichbares Motorrad aus westlicher Produktion? Unter 10 000 € ist da nichts zu machen.

Am Ende zählt der Verkaufspreis und der natürlich in Relation zur Qualität.

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wenigfahrer

Bei Lanz hat diese Woche einer gesagt das China E-Autos liefern wird die in China 10 000 Euro kosten, selbst 100 Prozent Zoll ist das immer noch die Hälfte von dem was ein deutsches kostet,  und da VW auch in China produziert muss ja auch Zoll zahlen, die Politik ist völlig verkehrt, das ist kein Schutz für unsere Industrie, sonder das Gegenteil davon. 

Bauhinia

Am Geld kann‘s nicht liegen. Im Juni gingen erst noch 4,5 Milliarden Dividende über den Tisch.

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Egleichhmalf

Dafür kauft man Aktien einer Firma: wegen der Dividende. Aus Mitleid macht das niemand. Schafft man Dividenden ab, kauft kein Mensch mehr Aktien (wäre ja auch schön blöd). Und da ginge es dann um ganz andere Summen als um vergleichsweise lächerliche 4,5 Milliarden: ohne Aktionäre ist eine Firma wie VW völlig unfinanzierbar.

NieWiederAfd

Wenn die Verkehrsminister der letzten Jahrzehnte bis hin zu V.Wissing den Ausbau der Ladeinfrastruktur dermaßen verschlafen (haben),  ist es kein Wunder, wenn der Umstieg auf die klimapolitisch absolut notwendige E-Mobilität ein Unternehmen wie VW in Schwierigkeiten bringt. Ausbaden müssen es weder die Herren Ramsauer, Dobrinth und Scheuer noch Herr Wissing.

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Egleichhmalf

Ich fürchte, dass es gegenwärtig höchstens ganz am Rande um die Ladeinfrastruktur geht. Das ist jedenfalls nicht der Grund, weshalb ich mir noch kein E-Auto gekauft habe.

wenigfahrer

Volkswagen sollte sich mal auf die Wurzeln besinnen, und einen Volkswagen wieder bauen, die Preise sind nämlich für viele nicht mehr zu bezahlen, ich hätte gern mal ein deutsches Auto gehabt, musste aber immer auf ausländische billigere Marken ausweichen.

Autos zu bauen die keiner haben will und dann noch extra teuer wird eben auf Dauer nicht funktionieren, und es werden ganz Branchen verschwinden, bei Lanz hat diese Woche mal einer gesagt zu welchen Preisen andere Autos liefern werden, und Autos die ständig den Fahrer mit Bimmeln nerven braucht auch keiner.

VW hat im Land schon immer ein Problem mit den Kosten, es lässt sich in anderen Ländern viel billiger produzieren, der Standort ist einfach zu teuer, und es wird was von billigen Stromkosten geredet und das die Preise gefallen wären.

Dem ist aber nicht ganz so, vor der Krise hab ich 21 Cent bezahlt, dann viel mehr, und jetzt sind es 34 Cent, also das wir wieder zurück sind auf Vorkrisenniveau stimmt so nicht als Beispiel. 

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NieWiederAfd

Zitat: "... vor der Krise hab ich 21 Cent bezahlt, dann viel mehr, und jetzt sind es 34 Cent, also das wir wieder zurück sind auf Vorkrisenniveau stimmt so nicht"

Stimmt. Die Entwicklung geht weiter. 

Montag

"Wie geht es jetzt weiter?"

Hier ist m.E. radikales Umdenken gefordert.

Autos wurden bekanntlich nicht erfunden, weil Pferdekutschen verboten wurden. Oder weil Pferdekutschen optimiert werden sollten. Sondern weil man leichter und schneller von A nach B kommen wollte, also ohne Pferd.

Fahrzeuge mit Antrieb X im Verhältnis 1:1 durch Fahrzeuge mit Antrieb Y zu ersetzen: das ist nicht die Lösung. (Angesichts der jetzt schon übervollen Straßen und der teilweise maroden Infrastruktur.)

Die Frage ist:
=> Wie kann Mobilität im 21. Jahrhundert aussehen?
=> Unter Berücksichtigung der relevanten Randbedingungen. (Klimaschutz, Ressourcenverbrauch, demografische Entwicklung, Bezahlbarkeit, Komfort usw.)
=> Und wie sehen die strategischen Pläne der Automobilkonzerne dazu aus?

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Egleichhmalf

Sehr gute Anmerkungen und Fragen.

Practicus

Werke sollten nicht geschlossen werden.  Besser wäre 4-Tage-Woche mit entsprechend  weniger Arbeitsstunden   u n d  20% Lohnabzug !  Das wäre gelebte Solidarität , bis Besserung in Sicht ist.  Die VW-Löhne sind hoch genug  - es würde keine Familie verhungern. 

Anderson

Volkswagen ist eigentlich die falsche Firmenbezeichnung. Einen für Kleinverdiener erschwingliches KFZ bauen sie doch gar nicht mehr. Schwer, unübersichtlich und übermotorisiert, so stellen sich die meisten ihrer KFZ vor. Es sind ja nicht nur die völlig dämlichen Manager; die Politik hat es "versäumt", mit einem Tempolimit in die richtige Richtung zu lenken. Fast zu Tode gekumpelt, würde ich sagen.(wie so Vieles)

Nach dem millionenfachen Betrug und den etlichen Milliarden an Strafzahlungen in den Vereinigten Staaten und der EU bezeichne ich diesen Konzern als Kriminelle Vereinigung. (eher als Menschen, die sich an der Straße festkleben)

 

 

Tinus

Es lebe das geballte Halbwissen!

Ich halte es für müßig, dieses Thema hier zu diskutieren, da meist nur subjektiv und emotional betrachtet wird. Vielen von uns - und da bin ich bei mir - fehlen weitgehend die Informationen für einen sachlichen Austausch: Irre Boni werden in fast allen DAX-Unternehmen auch gezahlt (oder sich selbst genehmigt).

Wichtiger als das Auslassen über überzogene Managergehälter ist für mich die Diskussion: Was passiert mit den Menschen in den Regionen, falls es tatsächlich zu Betriebsschließungen kommen sollte?

So, und nun viel Spass noch ...

Peter Kock

Die  Unternehmen müssen eigenverantwortlich arbeiten und  h a n d e l n  und nicht auf den Staat warten der eh kein Geld hat . Beispiele gibt es genügend und eines der Letzten ist Herr Benko mit Galeria und mehr. Anstatt auf den Staat zu warten sollten sie in der Lebensphase Steuervorteile bekommen und ansonsten Eigenverantwortung tragen und fertig.

 

Esche999

zit.(".... Betriebsrat zu VW-Sparplan "Mit uns sind Standortschließungen nicht zu machen" ....").
Natürlich müssen Betriebsräte diese Position einnehmen - jedenfalls zunächst. Aber gegen nicht vorhandene Käufer ihres Produktes können sie SO letztlich nicht ankommen. Sie sind aber nicht gehindert, den Konzern auf Fehlentwicklungen hinzuweisen.Dazu gehört Sachverstand,Mut und politische Courage - und das sollte es in jeder Belegschaft geben. Der VW-Betriebsrat hätte erkennen können, daß E-Mobilität keine wirklich belastbare Lösung ist. Vermutlich haben das auch Ingenieure gesehen und gesagt. VW muß erkennen, daß das Auto generell nicht mehr die Bedeutung haben wird wie in der Vergangenheit. VW braucht ein anderes, neues,zukunftsträchtiges und umweltverträgliches Produkt. Noch kann der Kurswechsel gelingen und die Betriebsräte sollten daran mitwirken.

Nachfragerin

Niemand braucht so viele Autos.

Es gibt viel mehr Autos, als es für unsere Gesellschaft gut ist. Unsere Lebensqualität würde deutlich steigen, wenn es weniger Autos gäbe und wir weniger aufs Auto angewiesen wären.

Wir müssen unsere Mobilität überdenken und nicht nur den Antrieb von Autos.

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Mega

Bei VW wird in jedem Fall der Staat, also der Steuerzahler einspringen. Wir kaufen die teuren Autos und stützen den Konzern mit seinen hohen Löhnen und den vielen Zusatzvergünstigungen, weil VW systemrelevant ist. 

Den Wasserkopf verkleinern, die Bonis wegnehmen und KI bei der Produktion einsetzen. 

tias

Ja ja 

Ist ja nur bei der Kernmarke vw Audi die anderen laufen besser .Llt zu viel Fehler gemacht und jetzt Steuerzahler ? NÖ 

Stadtrat

Dieser Konzern sitzt auf einem dermaßen hohen Ross, dass man sich nicht wundern muss über den Zustand. Aber nicht nur in der Verwaltung und Produktion liegen die Ursachen. Versucht mal ein Auto zu kaufen. Egal, wo in meiner Stadt ich hingehe, Verkäufer bewegen sich um's Verrecken nicht, um zu beraten. 

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