Ihre Meinung zu Ampel will Zahlungen an Kirchen trotz Länder-Widerstands beenden
Die beiden großen Kirchen in Deutschland erhalten jedes Jahr Hunderte Millionen Euro vom Staat. Die Ampelkoalition will das ändern - auch wenn sich die Bundesländer dagegen wehren.
Ich bin gläubiger Christ und ich zahle gerne meine Kirchensteuer. Ich finde es nicht richtig das die Ampel die Zahlungen an die Kirche einstellen möchte, wo sie auf der anderen Seite regelrecht unsere Steuergelder in die Welt verschenkt und anderswo verplempert, wie wir bei der Haushaltsdebatte hören durften.
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Und ich bin Atheist, ausgetreten und sehe es nicht ein, die Zahlungen fortzuführen wegen Dingen die über 200 Jahre her sind (und damals ja eigentlich schon Unsinn waren zu entschädigen). Wer Kirchensteuer zahlen möchte, bitte, ist ja nichts dagegen einzuwenden, aber warum sollte das die Allgemeinheit tun?
Vielleicht können Sie sich der Sache von einer anderen Seite nähern? Die von unseren Vorfahren erstellten kirchlichen Bauwerke verschlingen Unsummen an Geld für die Instandhaltung. Ist es nicht sinnvoll diese Andenken an unseren Vorfahren zu erhalten und dafür einen Beitrag zu leisten?
Wie Jesus schon sagte, Gold, Mammon, Bauwerke werden vergehen, aber seine Worte nicht. Die "Bauwerke" zeugen auch von viel Leid, wie sie erstanden sind. Gott braucht keine Bauwerke.
>> Gott braucht keine Bauwerke.
Das steht wo geschrieben?
@wie- 18:55
@Jimi58: >> Gott braucht keine Bauwerke. @ wie- Das steht wo geschrieben?
Und wo steht geschrieben, dass er welche braucht?
Zur Inspiration empfehle ich von Hermann van Veen "Geschichte von Gott" (paraphrasiert):
"Als Gott nach langem Zögern wieder mal nach Haus ging war das erste, das ihm auffiel dass mitten im Dorf eine Masse stand, mit einer Kuppel und einem Pfeil, der pedantisch nach oben wies....Innen im Düstern, Bilder von Müttern mit Kindern mit Reifen überm Kopf und ein fast sadistisches Standbild von einem Mann an einem Lattengerüst....Gott: "Komm mal her, was ist das hier?" AW: "Das ist eine Kirche, das Haus Gottes" Gott: "Wenn das hier das Haus Gottes ist, warum blühen hier dann keine Blumen, strömt kein Wasser, scheint die Sonne nicht? Kommen viele Menschen her? AW: "Nein, der Teufel ist in sie gefahren. Die Menschen glauben, dass sie selbst Gott seien."....Gott lief aus der Kirche, sah einen Kerl in der Sonne sitzen. und sagte "Kollegege".
Könnte glatt das Wort zum Sonntag werden. Pax Domino
➢ Die von unseren Vorfahren erstellten kirchlichen Bauwerke verschlingen Unsummen an Geld für die Instandhaltung.
Die Kirche ist gar nicht in der Lage, Bauwerke wie z.B. den Kölner Dom fit und schön instand zu halten.
Der Dom kostet pro Tag 33.000 € (ohne Gehälter), 12 Mio. € / Jahr. 43% davon bringt das Erzbistum Köln auf, 57% sind «Fremdmittel». Zusammen 9% Land NRW + Stadt Köln.
31% der «Zentral-Dombau-Verein». Dombau-Lotterie, Spiel 77, Beiträge + Spenden der Vereinsmitglieder. 25% Eintritt für Dombesichtigung (Schatzkammer + Turm, nicht Innenraum + Schrein Heilige Drei Könige). 18% Spenden über die Stiftung «Kulturstiftung Kölner Dom».
17% + Kapitalerträge kommen vom Erzbistum. In der Summe sind u.a. die Kollekten aus Gottesdiensten + der Verkauf von Dom Opferkerzen enthalten. Ungenau zu 100% ist gerundet, Überschneidungen, oder Kleinkram kleine Geldtöpfe.
Großzügig gerechnet, zahlt das Erzbistum Köln 25% der Instandhaltungskosten für den Dom.
Sie sind gläubiger Christ? Denken sie nochmal darüber nach was sie da schreiben, denn was sie über die Ukrine und für Russland hier raus lassen ist "unchristlich". Wenn ich an die Kirch glaube, bin ich noch lange kein Christ. Wenn sie christ sind, müßten sie den armen ukrainischen geflüchteten doch helfen oder für sie beten?
Genau dieses Geld wird eingespart und z.B. für neue Wohnungen eingesetzt.
Was brauchen wir, leere Kirchen oder bezahlbare Wohnungen?
>> Was brauchen wir, leere Kirchen oder bezahlbare Wohnungen?
Och, auch bezahlbare Wohnungen können Sie als Mitglied der katholischen oder protestantischen Kirchen im Land bekommen. Wird allerdings bei bestimmten Einstellungen zur Kirche eher schwierig.
➢ Ich bin gläubiger Christ und ich zahle gerne meine Kirchensteuer.
Es geht nicht um die Kirchensteuer, sondern um «Ausgleichsbeträge» für Grund und Boden, sowie für Immobilien, die vor Jahrhunderten bis irgendwann, den Kirchen enteignet wurden, und in den Besitz des Staates übergingen.
Inzwischen (x)-fach hoch «über-ausgeglichen».
Vielen Dank für diese Hintergrundinformation.
"Inzwischen (x)-fach hoch «über-ausgeglichen»."
Das ist richtig, allerdings habe ich Zweifel dass der Erhalt der großen Kirchen - letztlich Kulturdenkmäler - allein aus Kirchensteuern zu bezahlen wäre. Allein die Wartung der Orgeln hier im Hambureger Michel verschlingt jährlich 16.000 Euro. Diese Finanzierung wird überwiegend aus Spenden bestritten. Proftieren tun nicht nur die Kirchenangehörigen. Auch vom Tourismus profitieren alle. Was wäre Köln ohne den Dom, Ulm ohne das Münster?
Vermutlich findet man das aber noch Sonderregelungen.
Allein die Wartung der Orgeln hier im Hambureger Michel verschlingt jährlich 16.000 Euro
Hier in Neuenfelde steht eine ganz berühmte Orgel .Die ist von Arp Schnitger aus dem 16zenten Jahrhundert.
➢ Das ist richtig, allerdings habe ich Zweifel dass der Erhalt der großen Kirchen - letztlich Kulturdenkmäler -allein aus Kirchensteuern zu bezahlen wäre.
Niemals - das soll und muss ja auch nicht so sein. Ich als Agnostiker «spende» unregelmäßig seit vielen Jahren auch immer mal wieder für den Kölner Dom.
Dombau-Lotterie-Lose gekauft, mit fremd-städtischen Besuchern, oder den Nichten, auf den Dom zur Plattform hoch gekraxelt. Eintritt - Spende.
Kirchensteuer vom Staat eingezogen, ist schon ein seltsames Konstrukt. Ich weiß es nicht, vermute aber, so in der Art gibt es das in keinem anderen Land der Welt. «Säkular» kann man das nicht nennen.
Leute, die wegen der Kirchensteuer aus der Kirche austreten, werden eher nicht die sein, die freiwillig Geld spenden für den Erhalt von Orgeln, oder von ganzen Dömen.
wo sie auf der anderen Seite regelrecht unsere Steuergelder in die Welt verschenkt und anderswo verplempert,
Ein Narrativ, das seit geraumer Zeit vom rechten Spektrum gepflegt wird.
Ich kann noch einen draufsetzen:
„Mit der Entwicklungshilfe ziehen wir uns nur die Feinde von morgen heran.“
Der Spruch eines Nachbarn aus Kindertagen, den ich nie vergessen werde.
//„Mit der Entwicklungshilfe ziehen wir uns nur die Feinde von morgen heran.“
Der Spruch eines Nachbarn aus Kindertagen, den ich nie vergessen werde.//
In der Tat ein blöder Spruch. Dennoch denke auch ich, dass man so manch ein Projekt in die Tonne treten könnte, ohne dass es irgendjemandem Schmerzen bereiten würde. Schwierig ist es vor allem dort, wo Hilfe dringend nötig ist, man aber kam Kontrolle darüber hat, was mit diesen Geldern geschieht bzw. in welche Hände sie geraten. Ich denke da z.B. an die Menschen im Gazastreifen und Afghanistan. Und dann gibt es da noch die Negativbeispiele aus afrikanischen Staaten.
Sofort kommt mal wieder das rechte Spektrum dran. Wenn Sie es 500 mal wiederholt haben ,glauben Sie es wahrscheinlich selber.
Pax Domino
Ich bin gläubiger Christ
Wie verbinden Sie denn Ihren christlichen Glauben mit der Anhängerschafft zu einer rechtsextremen rassistischen partei, von der Kirchenvertreter sich eindeutig distanziert haben?
Es ist doch nichts dabei, wenn sie der Kirche demnächst eine SEPA-Lastschrift ausstellen, wie es bei vielen Vereinen üblich ist. Es muss aber nicht sein, dass der Staat den Büttel für die Kirche macht und ihr dadurch auch noch den Anstrich einer gottgewollten Verbindung zwischen weltlichen Staat und Kirche gibt. Das Mittelalter muss einfach mal vorbei sein dürfen.
Ich selbst bin aus der Kirche ausgetreten und würde mich als Agnostikerin bezeichnen mit großen Interesse an der budhistischen Lehre. Es gibt aber auch einiges, was ich an der christlichen Lehre schätze. Seit ich mir mehr Gedanken darum mache kann, wem ich zu welchem Zweck Geld spende, empfinde ich diese Abgaben auch nicht mehr als Steuerlast, sondern als Freude. Versuchen sie es mal .....
Ich zahle auch reichlich Kirchensteuer und habe dies in den letzten Jahrzehnten auch irgendwo gerne gemacht, da das Geld in soziale Projekte oder auch ins Seelenheil floss. Da gehören unsere Kirchnesteuern nämlich hin.
Leider werden die Einnahmen der Kirchen inzwischen immer häufiger für linke zivilgesellschaftliche Projekte zweckentfremdet. Das möchte ich eigentlich nicht unterstützen. Ich frage mich, ob ich in der Kirche noch richtig aufgehoben bin.
Mit der Kirchensteuer haben die Zahlungen, um die es hier geht, rein überhaupt nichts zu tun.
Kennen Sie übrigens Mk 12,31?
Man kann der Ampel so manches vorwerfen, aber dass sie "Steuergelder in die Welt verschenkt", kann ich nicht ersehen. Soweit Sie die Unterstützung für die UKR meinen dienen diese Geldmittel letztlich auch unserer Sicherheit.