Ihre Meinung zu Gegenwind für Melonis Pläne in Italien
Lange schien Italiens Ministerpräsidentin Meloni fest im Sattel zu sitzen. Doch nun regt sich immer heftigerer Widerstand, vor allem gegen ihre Regionalreform. Und auch aus Brüssel gibt es Gegenwind. Von Elisabeth Pongratz.
++ Bundesstaatliche Regionalisierung oder Teilung des Landes ? ++
Im Prinzip ist nichts gegen eine stärkere Autonomie der Regionen zu sagen.
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Auch die Bundesrepublik Deutschand besteht aus 16 Bundesländern mit Autonomie in vielen Bereichen der Politik.
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Die EU, die nur ein besserer Staatenbund ist und es nicht zum Bundesstaat geschafft hat, besteht aus Nationalstaaten mit noch mehr Autonomie.
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Wenn Italien regionalisiert, hört sich das gut an. Da aber ein Finanzausgleich wie in Deutschland nicht exisitiert, wird das auf Dauer zu Spaltung und zur Entvölkerung des Südens führen.
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Der deutsche Föderalismus ist eher abschreckend und Teil des deutschen Bürokratieproblems.
Den Finanzausgleich übrigens gibt es in Italien durchaus: die Regierung pumpt jedes Jahr viele Milliarden Euro von Nord nach Süd - zum Missfallen des Nordens und was auch zum Erstarken rechter Parteien dort geführt hat.
Was ist daran abschreckend?
Ist ja nicht wie in anderen Ländern, wo zwar Förderalismus auf dem Papier steht, aber die Zentralmacht den Ton angibt.
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'Der deutsche Föderalismus ist eher abschreckend und Teil des deutschen Bürokratieproblems. '
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Der deutsche Föderalismus ist vorbildlich, was auch für die kommunale Selbstbestimmung gilt . Allenfalls lässt sich darüber diskutieren, ob es 16 oder nur 8 Bundesländer sein müssen.
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'Bürokratie' als Begriff ist zu undifferenziert. Verwaltung braucht das was als Bürokratie bezeichnet wird. Deutschlands Verwaltung auf allen Ebenen braucht in erster Linie eine stärkere Digitalisierung nicht nur der Daten sondern auch der Prozesse, um diese unglücklich vielen Redundanzen und Zeitverbräuche auszumerzen.
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Der Finanzausgleich in Italien ist nicht institutionalisiert wie in Deutschland sondern fußt auf erratischen Subventionen und ist damit nicht kalkulierbar.
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// Auch die Bundesrepublik Deutschand besteht aus 16 Bundesländern mit Autonomie in vielen Bereichen der Politik.
Deutschland ist ein Bundesstaat. Das ist ein Unterschied zu Italien. In Italien hat z.B. Südtirol eine gewisse Autonomie was Kultur betrifft.
Die Autonomie Südtirols - wobei aber nur der Norden des historischen Südtirols wirklich autonom ist - greift bis ins Steuerrecht. Das ist durchaus der Selbstverwaltung eines deutschen Bundeslandes vergleichbar.
Nein, in Trentino-Alto Adige gilt der gleiche Status.
"Im Prinzip ist nichts gegen eine stärkere Autonomie der Regionen zu sagen. "
Ich stimme Ihnen zu und würde sogar hinzufügen, dass es wünschenswert wäre, weiter zu dezentralisieren.
Der desolate Zustand des Südens hat vielerlei Gründe. Einer davon ist Beispielsweise das undurchsichtige Geflecht, privater und öffentlicher organisierter Kriminalität.
Die Mafia ist eine Folge der Armut im Süden und nicht ihr Grund.
Was macht Sie da so sicher? Ich glaube Sie Überschätzen Ihre Einschätzungen.
Und dann die Frage: Sie kennen schon den Unterschied zwischen dem Grund und einem der Gründe?
Beschäftigen Sie sich bitte mit der Geschichte der Mafia. Es gibt eine Fülle von Literatur.
Sie haben das wahrscheinlich aus Ihrer Sozialistenliteratur, die letztendlich alles auf arm/reich und dessen Machtgefälle zu reduzieren versucht.
Es hat wie jetzt schon mehrfach gesagt mehr Gründe, als nur die Armut. Vielleicht sollten Sie nochmal nachlesen.
Sie haben das wahrscheinlich aus Ihrer Sozialistenliteratur, die letztendlich alles auf arm/reich und dessen Machtgefälle zu reduzieren versucht.
Auf diesem Niveau weigere ich mich zu diskutieren.
Weil das ein weitaus besseres Diskussionsniveau darstellt:
"Beschäftigen Sie sich bitte mit der Geschichte der Mafia. Es gibt eine Fülle von Literatur."
Schon verstanden.
Die organisierte Kriminalität, grassiert vor allem im Norden, denn dort kann man mehr Geld machen.
Sie waren wohl nie in Italien. Macht ja nichts, jeder kann mal irren.
Es sei denn natürlich, Sie meinen die organisierte Kriminalität des öffentlichen Sektors.
Die organisierte Kriminalität bertrifft nicht nur den öffentlichen Sektor und man kann ja wohl kaum in einer Pizzeria 140 Mrd Euro Umsatz waschen.
Kann man ja nicht wissen wenn man Italien nicht kennt.
Nun, ich wohne nun im dritten Jahr in Provincia di Varese, relativ nah an Mailand und wir haben hier sehr viele Pizzarie. Selbst die Napolitani, welche hier unter vorgehaltener Hand nur Terroni genannt werden und einen abgesehen von der Pizza zweifelhaften Ruf genießen, sind hier oben nicht als Mafiosi bekannt. Rom allerdings schon.
Es wird ihnen auch kein Pizzabäcker, über die Verstrickungen mit der Mafia berichten.
Z.B. wem das Grundstück gehört.
Übrigens wird das Geld eher großflächig über Banken, Wirtschaft usw. gewaschen und da ist der Norden ideal geeignet.
➢ Der desolate Zustand des Südens hat vielerlei Gründe. Einer davon ist Beispielsweise das undurchsichtige Geflecht, privater und öffentlicher organisierter Kriminalität.
Die Historische Armut in Süditalien und auf Sizilien, die Regierung in Rom, die sich nicht kümmerte, haben Mafia, Cosa Nostra, und 'Ndrangheta entstehen lassen. Armut und Vernachlässigung sind die Wurzeln der Organisierten Kriminalität.
Cosa Nostra = Unsere Sache.
Als so was wie eine Sozialorganisation für die Mitglieder und deren Familien.
Ich würde keine so schnellen Kausalitäten herstellen wollen. Denn worauf dieser Zustand zurückzuführen ist, ist sehr undurchsichtig.
Die onorata società und auch u.A die Camorra sehr viel älter als die "Regierung in Rom". Einiges reicht zurück ins Königreich Neapel oder sind Zusammenschlüsse mehrerer "Organisationen" mit sehr alten Wurzeln.
Es hat wie ich Eingangs sagte vielerlei Gründe. Pauschal von Armut und Vernachlässigung als Gründe zu sprechen, reicht mir nicht.
Pauschal von Armut und Vernachlässigung als Gründe zu sprechen, reicht mir nicht.
Es passt Ihnen ideologisch nicht.