Ihre Meinung zu Biden-Auftritt: Keine Katastrophe, aber auch keine Vision für die Zukunft
Seit Tagen gibt es im US-Wahlkampf nur ein Thema: Wäre Präsident Biden einer weiteren Amtsperiode gewachsen? Bei einer scharf beobachteten Pressekonferenz erreicht er das Minimalziel, analysiert Kerstin Klein.
Dass er das mit den Namen nicht fehlerfrei hinkriegt, ist ein Drama...
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Ich sehe das nicht so dramatisch.
Wie oft passiert einem selber im Gespräch, dass man sich verhaspelt und genau das Gegenteil von dem sagt, was man meint.
Klar, einem Präsidenten sollten derartige Ausrutscher nicht unterlaufen. Und wenn da nicht diese unglückselige Darbietung im Trump Duell gewesen wäre, hätte die Welt jetzt nicht aufmerksam wie die Schießhunde jeden Satz Bidens verfolgt.
Gleichwohl bin ich der Meinung, Joe Biden sollte sich auf's Altenteil zurückziehen, auch wenn ich um das (selbstverschuldete!) Dilemma der Demokraten weiß.
>>[…]hätte die Welt jetzt nicht aufmerksam wie die Schießhunde jeden Satz Bidens verfolgt.<<
Auch an Sie der Hinweis, dass grundsätzlich jedes Wort von Spitzenpolitikern mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wird. Reden ist ja schließlich deren Haupt-Job.
Erst recht gilt das für jeden Präsidentschaftskandidaten der USA.
Und Bidens Defizize sind, seien wir mal ehrlich, selbst dann offensichtlich wenn man so gut es geht weghört.
Ja, Versprecher passieren halt, nicht nur bei älteren Menschen, auf bei Nachrichtensprechern oder Sport Kommentatoren. Bei Politikern wird das oft wieder und wieder hervorgeholt, je nachdem wie man zu denen steht. Denke nur an "Kobold" oder "360-Grad-Wende".
Die Reaktion von Selenskij auf den Versprecher von Biden fand ich cool.
Ich teile Ihre Meinung. Altersbedingte sprachliche Aussetzer sagen noch nichts über die geistige Fitness, vor allem die Persönlichkeitsattribute des Kandidaten aus. Zugunsten von Trump kann man feststellen, dass diese empfänglich für Kritik ist und die Nähe zu seinem Beraterstab sucht, während Trump beratungsresistent und unberechenbar ist.
Aber auch ich würde Biden einen Rückzug empfehlen. Er würde damit eine Größe zeigen, die ihm einen besonderen Platz in der Geschichte einräumt.
In der Tat. Selbst Obama und Pelosi klagen intern darüber.
"In der Tat. Selbst Obama und Pelosi klagen intern darüber."
Die hätten wenigstens rechtzeitig handeln können und auch ein Mindestmass an Macht dafür. Wenn man den vermeintlichen Sachgrund mal weglässt, das Biden der einzig landesweit bekannte Mann wäre, dann hat wissentlich einen Kandidaten aufgestellt und finanziell protegiert, der längst absehbar altersschwach, als bester Mann für Land und Welt präsentiert wird. Ob man in Trump-Manier an der Demokratie sägt oder sie zur Farce macht ist im Ergebnis kaum zu unterscheiden.
Und das er befugt ist Atomraketen zu starten ist ein nicht mehr zu kalkulierendes Sicherheitsrisiko.
Das Sicherheitsrisiko wäre m. E. unter einem beratungsresistenten Egomanen wie Trump um ein Vielfaches höher. Biden weiß, was er tut, er wägt ab und trifft seine Entscheidungen wohl überlegt. Dies hat er vor allem auch im Ukraine-Krieg mehrfach unter Beweis gestellt.
Kein amerikanischer Präsident ist alleine befugt das zu tun. Noch. Informieren Sie sich mal über den sogenannten Atomkoffer.
Wenn Trump dieses Mal gewinnt, könnte das bald anders sein.
"Wenn Trump dieses Mal gewinnt, könnte das bald anders sein."
Und genau deshalb sollte man Biden nicht weitermachen lassen und so schnell wie möglich einen anderen Kandidaten ins Rennen schicken - einen, der in der Lage ist, Trumps Lügen vor laufender Kamera auseinanderzunehmen. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass sich Bidens Ausfälle häufen werden.
Das entscheidet der Präsident aber nicht im Alleingang.
Und das er befugt ist Atomraketen zu starten ist ein nicht mehr zu kalkulierendes Sicherheitsrisiko
Nun, wenn es einen Amerikaner gibt, für den dieses Argument noch mehr gilt, dann ist es Donald Trump, denken Sie daran, er ist der Anstiftung zum Aufstand angeklagt und dass er demokratische Wahlen manipulieren wollte
Das Drama ist wohl eher, das er keinen Platz machen will und auch noch auf Gott verweist, als den Einzigen, der Einfluss hätte. Offenbar hat er seine Partei bzw. die Mechanismen die darin bestimmend sind genauso gut im Griff wie Trump.
Ein Drama wäre Trump als Präsident.
Ja, aber es waren Versprecher, die er fast alle sofort bemerkt und korrigiert hat. Wenn man ein paar Minuten immer wieder Präsident Putin sagt und dann auf einmal Präsident Selenski sagen muss, kann das schon mal schief gehen. Die Alternative ist jemand, der seit Jahren nur noch als kaputte Schallplatte ohne jeden Sinn die gleichen Phrasen drischt, gespickt mit Lügen, dabei ebenso laufend Namen verwechselt, ohne es auch nur zu merken. Das spricht hier für ein tiefer gehendes neurologisches Problem. Und extrem mangelnde Selbstreflektion. Richtig ist, Biden ist ein Greis. Aber deutlich fitter als Trump, bei dem fällt es nur nicht so auf, weil man von dem gewöhnt ist, dass er nur Blödsinn von sich gibt. Da Trump klar vorhat, die USA in ein Trump-Bewunderungscamp umzuwandeln, ohne Recht und Freiheit, soweit dies der Trump-Bewunderung entgegensteht, und er dank der Entscheidung des Supreme Court, dies ohne jede Bindung an Recht und Gesetz umsetzen kann, muss er verhindert werden.