Ihre Meinung zu Umstrittener Abschuss: Umgang mit Braunbären spaltet die Slowakei
Sie durchstreifen Dörfer und greifen auch Menschen an: Braunbären verbreiten in der Slowakei zunehmend Angst. Problemtiere sollen nun leichter erschossen werden - wohl auch aus politischem Kalkül. Von Marianne Allweiss.
>>Die Zahl von 1300 Tieren sei relativ stabil und nicht wirklich das Problem, sagt der Zoologe Michal Haring.<<
Aus Sicht eines Zoologen gewiss korrekt. Die angegriffenen Personen bzw. die Angehörigen von getöteten Personen sehen das sicherlich anders.
Letztlich ist es eine Frage, welchen Preis man bereit ist zu zahlen für die ja an sich wünschenswerte biologische Vielfalt, speziell im Bereich großer Prädatoren. Ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es da nicht.
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Bären sind keine neuen Tiere in der Slowakei. Es gab sie da schon immer. Sie wurden auch nie ausgerottet. Viele Jahrhunderte haben die Menschen mit ihnen gelebt.
Da bin ich ja bei Ihnen, wenn Sie - wohl zu Recht - darauf abheben, dass es sich einfach um ein Politikum handelt.
Wenn allerdings wirklich eine jetzt verstärkt aufkommende Gefahr besteht (das kann ich nicht beurteilen), dann muss man m.E. etwas dagegen tun.
Für mich hört sich das so an, als würde die Gefahr, die alles andere als neu ist, von Fico aus politischen Gründen außerhalb jeglicher Proportion aufgeblasen.
Fico regiert seit Oktober 2023, war vorher bis 2018 in seiner dritten Amtsperiode schon mal Ministerpräsident. Die Tagesschau berichtete z.B. im Juli 2023 über Bärenvorfälle in der Slowakei, die Überschrift eines Artikels vom 17.07.23: "Es vergeht kein Tag ohne Berichte". In der Slowakei sollen damals mehrere Bärenattacken die Bevölkerung beunruhigt haben, hieß es da. Ich glaube, die Probleme der Bevölkerung mit den Bären sind real und in Deutschland würden wir uns bestimmt auch nicht sehr wohlfüllen, wenn diese Vorfälle, Menschen von Bären verletzt würden, hier stattfinden würden.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/baeren-attacken-slowakei-100.h…
Selbst die slovenischen Bärenfreunde schreiben auf ihrer Webseite, das in den Medien häufig von Bärenangriffen berichtet wird - die Bevölkerung ist also unzweifelhaft verunsichert
https://bearwatchingslovenia.com/de/blog/whos-afraid-of-the-big-brown-b…
Egal wie die tatsächliche Problemlage wirklich aussieht hat ein demokratischer Politiker nur eine Möglichkeit, weil sich die Einschränkung der Medien verbietet, er muss sich gegen die vermeintlichen Problem-Bären richten – ob nun zu Recht oder Unrecht. Oder er handelt garnicht und verliert politisches Kapital an andere Populisten.
Wie haben die Menschen vorher es nur überlebt im Wald Holz, Früchte u Pilze zu sammeln?
Mit den Bären? Schade dass man die Hochbetagten in der Slowakei dazu nicht mal befragt......
Die Menschen leben auf dem Gebiet der heutigen Slowakei seit Jahrtausenden mit den Bären. Sie wissen, wie man sich verhält. Ficos Panikmache ist wohl vorrangig an die Stadtbevölkerung gerichtet. Die Leute auf dem Lande sind Bären seit Generationen gewohnt.
speziell im Bereich großer Prädatoren
Sie meinen wohl den Menschen.
Ja, den auch. Der unterliegt aber - aus guten Gründen - nicht dem Jagdrecht :-). Zumindest nicht in D.
Die angegriffenen Personen bzw. die Angehörigen von getöteten Personen sehen das sicherlich anders.
Ich habe nichts davon gehört, daß in der Slowakei Menschen von Bären getötet worden wären. Und der einzige Verletzte, von dem ich bisher gehört habe, ist der Pilzsammler im Artikel.
In den USA werden immer wieder Menschen Opfer von Bären. Aber selbst Trump schlachtet das bisher nicht aus. Aber vielleicht lernt er ja von Fico.
Also in Teilen ist "man" in den USA auch stolz auf den Bärenbestand.
Von daher.
>> Ich habe nichts davon gehört, daß in der Slowakei Menschen von Bären getötet worden wären.
Habe gerade mal nachgeguckt:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/554329/umfrage/jaehrlich…
Also, Bären tauchen in dieser Statistik noch nichtmal auf. -.-
P.S.: MÜCKEN??? oO
Danke für diesen Link!
Deutlicher lässt sich Ficos Kampagne nicht entlarven.
Ja - die beherbergen oft Erreger verschiedener Krankheiten.
Denken sie nur mal an die Malaria...
Von getöteten Menschen ist im Artikel in der Tat nicht die Rede, sondern von insgesamt 6 verletzten Personen.
Aber was wollen Sie zum Ausdruck bringen? Dass Bären Menschen maximal schwer verletzen, aber nie töten? Das ist gewiss falsch.
Ich möchte zum Ausdruck bringen, daß die Gefahr meiner Ansicht nach völlig außer Proportion aufgeblasen wird. Nicht mehr und nicht weniger.
Mitte März hat ein ein Bär fünf Menschen innerhalb des Wohngebiets einer Kleinstadt verletzt. Deutsche Zeitungen, z.B. die FAZ, berichteten Anfang April darüber.
Ein Bär, fünf Menschen, in einer Kleinstadt?
Solche Bären würden in jedem Land Europas und der Welt unschädlich gemacht. Entweder gefangen oder erlegt.
>> Aber selbst Trump schlachtet das bisher nicht aus
Ähh, doch. Nur halt anders:
https://www.stern.de/panorama/weltgeschehen/usa--schwarzbaeren-mit-trum…
"Letztlich ist es eine Frage, welchen Preis man bereit ist zu zahlen für die ja an sich wünschenswerte biologische Vielfalt, speziell im Bereich großer Prädatoren. Ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es da nicht."
Diese biologische Vielfalt hat halt nichts mehr mit Natur zu tun. Die Bären sind nicht ohne Grund abgewandert, nachdem ihnen in Europa vielerorts die Zivilisation auf die Pelle rückte. Nun sorgt man mit dem Wiederansiedlungsprogramm der EU vielerorts dafür, das quasi per Beschluss beides auf engstem Raum doch wieder vereint werden soll. Die daraus resultierenden Probleme sind eine logische Konsequenz, für die natürlich Menschen die Verantwortung tragen.
Sie dürfen gerne auch mal die Berichte lesen, die sie kommentieren.
Die Bärenpopulation ist stabil, es gibt in der Slowakei kein Wiederansiedlungsprogramm.
Die Bären wurden dort auch nie ausgerottet oder vertrieben, sondern sind dort seit je her Teil der Natur...
"Sie dürfen gerne auch mal die Berichte lesen, die sie kommentieren.Die Bärenpopulation ist stabil, es gibt in der Slowakei kein Wiederansiedlungsprogramm.Die Bären wurden dort auch nie ausgerottet oder vertrieben, sondern sind dort seit je her Teil der Natur..."
Vor etwa zehn Jahren wurde von einer Population 450-500 Braunbären berichtet.
Das Wiederansiedlungsprogramm betrifft alle und umfasst im weiteren Sinne natürlich auch die Regeln zur Populationskontrolle bzw. unter welchen Umständen Abschüsse überhaupt erlaubt sind. Man wird die Verantwortung in Brüssel nicht los, wenn man gesamteuropäisch politisch Macht ausübt.
Die Bären sind wie die Wölfe nicht abgewandert, sondern wurden ausgerottet. Beide kehren auch ohne Wiederansiedlungsprogramme zurück, einfach aufgrund der Tatsache, dass sie derzeit nicht geschossen werden dürfen.
Die Bären sind nicht abgewandert, sie wurden ausgerottet.